• Keine Ergebnisse gefunden

Wetter, Produktion

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 44-48)

Burgenländischer Obstbauverband

23. Burgenländischer Landesblumenschmuck- Landesblumenschmuck-wettbewerb

2.2.1 Wetter, Produktion

Der Winter 2009/2010 wies der Jahreszeit entsprechend durchschnittliche Temperaturen auf. Da keine extrem tiefen Temperaturwerte zu verzeichnen waren blieb das Burgenland von Winterfrostschäden an den Reben verschont. Die Tiefsttemperatur des Winters lag im Jänner 2010 bei ca. - 13°C.

Der Austrieb im Jahr 2010 war etwa Ende April.

Die Rebblüte begann um den 7. Juni, wobei es in dieser Blütezeit knapp 90 mm Niederschlag gab.

Es gab vereinzelt durch diese enormen Nieder-schlagsmengen Verrieselungschäden, vor allem an der sehr anfälligen Rebsorte Sankt Laurent.

Darüber hinaus konnten zu diesem Zeitpunkt teils massive Pilzinfektionen wie Peronospora und Gescheinsbotrytis festgestellt werden.

Im Pflanzenschutz wurden die Winzer extremst gefordert. Es traten heuer so gut wie alle schadrele-vanten Pilzkrankheiten auf und führten teilweise zu herben Verlusten. Der Pflanzenschutzwarndienst wurde wie in den letzten Jahren für die pilzlichen Krankheiten mittels Adcon Frühwarnsystem durch-geführt. Durch die gezielte Bekämpfung aufgrund

der Warndienstausschreibungen des Pflanzen-schutzdienstes konnte der Krankheitsbefall jedoch relativ niedrig gehalten werden.

Der schlechte Traubenansatz und die Verrieselung trugen dazu bei, dass die Ernte heuer extrem gering ausfiel. Bedingt durch die späte Lese und Spätperonosporabefall war die Holzreife im Herbst nicht sehr gut. Frostschäden sind vereinzelt zu befürchten.

Eine einmalige Situation trat um den 5.12.2010 ein. Die Tiefsttemperaturen zu diesem Datum lagen bei - 21 °C. Es kam in einzelnen Rieden zu Frostschäden. Besonders betroffen waren die Rebsorten Welschriesling, Gelber Muskateller bzw. Sankt Laurent, Merlot und Syrah. Betroffen sind fast alle Gemeinden des Bezirkes Neusiedl/

See.

Geringere Augenschäden können durch den Rebschnitt ausgeglichen werden. In einzelnen Weingärten wird auch die Zapfenschnittmethode auf die alte Fruchtrute angewandt.

Rebzikadenmonitoring

Durch das Vorkommen der amerikanischen Rebzikade in der Steiermark wird auch im Burgenland ein Zikadenmonitoring durchgeführt, wobei im Bezirk Neusiedl/See an vier Standorten, im Bezirk Eisenstadt an zwei Standorten, im Bezirk Oberpullendorf an zwei Standorten, im Bezirk Oberwart an einem Standort, im Bezirk Güssing an einem Standort sowie im Bezirk Jennersdorf an drei Standorten Klebefallen errichtet wurden. Im Jahr 2010 wurden keine amerikanischen Rebzi-kaden gefangen.

Ein großes und auch allgemeines Problem stellen Jahr für Jahr die Stare dar. In den Gemeinden

Illmitz und Podersdorf sollte ein Pilotprojekt zur Stareabwehr mit Greifvögeln gestartet werden.

Dieses Projekt wurde aber seitens des Vogel-schutzes so eingeschränkt, dass die Entscheidung getroffen wurde, sehr zum Bedauern von LR Ing.

Werner Falb-Meixner der sich vehement für diese neue Art der Vogelabwehr eingesetzt hat, dieses Projekt nicht durchzuführen. Der Traubenwickler ist im Bezirk Oberpullendorf, mit Ausnahme von Lutzmannsburg, stark verbreitet. Durch Einsatz der Verwirrungstechnik soll auf den Einsatz von Insektiziden gegen beide Generationen des Traubenwicklers (Heuwurm, Sauerwurm) verzichtet werden.

Tabelle 2.2.2: Weinernten und –anbauflächen im Burgenland (Stichtag 30.11.2010)

Bundesländer bzw.

Weingebiete

Weißwein Rot- und Roséwein Wein insgesamt

Ertragfähige Fläche in ha

Ertrag in

Hek-toliter Ertragsfähige Flächen in

ha *)

Ertrag in

Hekto-liter Ertragsfähige Flächen in ha

Ertrag in Hek-toliter insg. pro

ha insg. pro ha insg. pro

ha Neusiedlersee 3.780 129.808 34,3 3.581 152.799 42,7 7.360 282.607 38,4

Neusiedlersee-Hügelland 1.635 51.529 31,5 1.533 44.281 28,9 3.168 95.810 30,2 Mittelburgenland 180 3.049 16,9 2.080 64.004 30.8 2.261 67.053 29,7 Südburgenland 188 5.434 28,9 224 13.388 59,8 412 18.821 45,7 Burgenland 5.784 189.820 32,8 7.417 274.472 37,5 13.201 464.291 35,2 Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 30.11.2010)

*) Flächenanteile für Weiß- und Rotwein auf Bundeslandebene gem. Weinstrukturerhebung der Landwirtschaftskammern 2004;

Flächenanteile für Weiß- und Rotwein sowie Ernteergebnisse auf Ebene der Weinbaugebiete aufgrund der Ertragsschätzungen der Weinbauexperten der Statistik Österreich hochgerechnet.

Tabelle 2.2.1: Weinernten und -anbauflächen

Jahr Weingartenfläche Hektarertrag Weinernte Anteil

Insgesamt1) In Ertrag2) hl/ha Ingesamt Weißwein Rotwein3) Weißwein Rotwein

Hektar 1.000 Hektoliter % %

Österreich

1990 58.188 54.942 57,6 3.166,3 2.562,7 603,6 80,9% 19,1%

2000 48.558 46.534 50,3 2.338,4 1.664,0 674,5 71,2% 28,8%

2001 48.558 46.183 54,8 2.530,6 1.759,2 771,4 69,5% 30,5%

2002 48.558 46.036 56,5 2.599,5 1.871,4 728,1 72,0% 28,0%

2003 48.558 42.117 60,1 2.529,8 1.606,0 923,9 63,5% 36,5%

2004 51.970 43.540 62,8 2.734,6 1.773,8 960,8 64,9% 35,1%

2005 51.970 45.733 49,5 2.264,0 1.450,1 814,0 64,0% 36,0%

2006 51.970 43.949 51,3 2.256,3 1.353,8 902,5 60,0% 40,0%

2007 51.970 44.202 59,5 2.628,0 1.583,2 1.044,8 60,2% 39,8%

2008 51.970 45.622 65,6 2.993,7 1.954,1 1.039,6 65,3% 34,7%

2009 51.970 45.098 52,1 2.351,9 1.437,1 914,8 61,1% 38,9%

2010 45.586 43.663 39,8 1.737,5 1.064,7 672,7 61,3% 38,7%

Burgenland

2002 14.564 13.001 56,5 734,7 410,7 324,0 55,9% 44,1%

2003 14.564 12.421 67,5 839,0 364,3 474,7 43,4% 56,6%

2004 12.819 63,9 819,8 387,4 432,4 47,3% 52,7%

2005 13.812 50,0 690,1 293,3 396,7 42,5% 57,5%

2006 12.981 59,0 765,2 332,6 432,7 43,5% 56,5%

2007 13.220 60,3 797,4 315,0 482,4 39,5% 60,5%

2008 13.247 60,2 797,0 353,9 443,1 44,4% 55,6%

2009 13.720 51,7 709,6 294,0 415,6 41,4% 58,6%

2010 14.277 13.201 35,2 464,3 189,8 274,5 40,9% 59,1%

Q: STATISTIK AUSTRIA, 1) Weingartenerhebungen.

2) Weinernteerhebungen.

3) Rotwein und Rose.

Tabelle 2.2.3: Weinbestand in Hektoliter (Stichtag 31.Juli)l

Burgenland 2008 Burgenland 2009 Burgenland 2010 Österreich 2010 2)

Wein inkl. Sortenwein 22.762 38.380 27.311 125.367

Landwein 35.362 35.989 41.760 305.339

Qualitätswein 539.744 601.673 571.457 2.017.768

Prädikatswein 41.316 45.819 45.834 73.066

Konz. Traubenmost 337 452 445 1.622

Rekt. konz.Traubenmost 1) 139 108 153 845

Sonstige Erzeugnisse 10.770 15.629 16.734 119.404

Wein aus Drittland 88 176 87 3.970

Erzeugnisse aus and. EU Staaten 2.569 28.010

EU Verschnitt Europäischer Wein 1.539 25.803

insgesamt 650.518 738.225 707.888 2.701.194

Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW). Erstellt am 13.12.2010.

1) Rektifizierter konzentrierter Traubenmost, .

Tabelle 2.2.4: Rot- und Weißweinernten nach Bundesländern (in Hektoliter)

Wein, Rebsorten-

und Landwein Qualitäts- und

Prädikats-wein Sturm und sonstige

Erzeugnisse 4) Weinbestand insge-samt 5)

weiß rot weiß rot weiß rot weiß rot

Burgenland 2008 24.534 33.590 162.189 418.871 8.926 1.844 196.024 454.494 Burgenland 2009 29.946 45.196 255.669 364.941 8.352 5.492 293.967 415.629 Burgenland 2010 30.961 32.017 152.760 236.945 6.099 5.510 189.820 274.471 Österreich 2010 30.961 32.017 152.760 236.945 6.099 5.510 189.820 274.471

4) Sonstige Erzeugnisse sind Schaumweine, konzentrierter Traubenmost und rektifizierter konzentrierter Traubenmost, Wein aus Drittland, entalkoholisierte und alkoholarme Weine, aromatisierter Wein, weinhältige Getränke, aromatisierte weinhältige Getränke, aromatisierter weinhältiger Cocktail, Perlwein, Perlwein mit versetzter Kohlensäure, Traubenmost, Likörwein, Gelägerpreßwein usw..

5) Die Differenz aus Tafel- und Landwein, Qualitäts- und Prädikatswein, Sturm und sonstige Erzeugnisse einerseits und Weinbestand insgesamt andererseits besteht aus Traubenmost und Wein aus Drittland.

Markt

Die Entwicklung der Trauben deutete auf einen normalen Erntetermin hin. Die Ernte der Früh-trauben für die Most, Sturm bzw. Jungwein-produktion begann in der 3. Augustwoche. Es zeichnete sich aufgrund des schwachen Trauben-ansatzes und der extremen Wetterbedingungen eine sehr kleine Ernte ab.

Die ersten Traubenpreise für Frühsorten lagen bei 0,65 Euro pro kg. Bei den Weißweinsorten sank der Preis dann nicht unter 0,60 Euro. Der Preis bei Rotweintrauben betrug 0,35 Euro. Für ausgesuchte Traubenqualitäten konnten auch bis zu 1,20 Euro erzielt werden, wobei dies nicht nur

Weißweintrauben (Sauvignon blanc, aromatische Rebsorten wie Muskat Ottonel und Gelber Muska-teller) galt. Schon zum Leseende zeichnete sich eine enorme Nachfrage nach Jungweinen, vor allem der Weißweinsorten ab. Diese Tatsache beruht auf der in den letzten Jahren verringerten Weißweinfläche bzw. der geringen Erntemengen.

Der Preis lag jenseits von 1 Euro. Aufgrund der ungünstigen Witterung beantragt Österreich neben Tschechien, Dänemark, Deutschland, Ungarn, Niederlande, Slowakei, Slowenien und dem Vereinigten Königreich eine Erhöhung der Anreicherungsspanne von 2 auf 2,5 %vol. Dem Antrag wurde zugestimmt.

2.2.2 Weinbaukataster

In den folgenden Tabellen und Grafiken werden Auswertungen aus dem Bezirksweinbaukataster darge-stellt:

Tabelle 2.2.5: Ausgepflanzte Rebfläche in ha laut Bezirksweinbaukataster

Stand ND EU MA OP OW GS JE BGLD

Hektar Rotwein

01.07.2005 3.679 1.674 306 1.899 187 52 8 7.806

01.09.2006 3.713 1.659 300 1.922 195 50 12 7.850

01.08.2007 3.719 1.599 294 1.943 198 50 12 7.816

01.09.2008 3.718 1.587 292 1.949 201 50 14 7.812

01.09.2009 3.621 1.599 285 1.951 204 50 14 7.724

01.08.2010 3.612 1.521 275 1.951 205 49 15 7.628

01.07.2011 3.596 1.484 258 1.954 202 50 15 7.558

Weißwein

01.07.2005 4.252 2.303 60 191 140 94 21 7.061

01.09.2006 4.180 2.173 59 185 136 92 22 6.847

01.08.2007 4.107 2.015 57 177 137 93 24 6.607

01.09.2008 4.075 1.988 58 173 136 94 26 6.549

01.09.2009 3.953 1.926 62 169 134 93 26 6.362

01.08.2010 3.863 1.841 60 166 131 93 27 6.181

01.07.2011 3.747 1.794 56 162 125 87 27 5.997

Rebfläche insgesamt

01.07.2005 7.931 3.977 366 2.090 328 146 29 14.867

01.09.2006 7.893 3.832 360 2.107 331 142 34 14.698

01.08.2007 7.825 3.614 351 2.120 334 143 36 14.423

01.09.2008 7.793 3.575 350 2.122 337 144 40 14.361

01.09.2009 7.574 3.525 348 2.120 338 142 40 14.087

01.08.2010 7.475 3.362 336 2.117 336 142 42 13.809

01.07.2011 7.343 3.278 314 2.116 327 137 42 13.555

Q: Bezirksweinbaukataster

Qualität des Jahrganges

Nur durch konsequente Arbeit im Weingarten und letztendlich auch im Keller kann die Qualität vor allem im trockenen Weißweinbereich als sehr gut angesehen werden. Die Weißweine zeigen ausge-prägte schöne Fruchtaromatik und eine gut ausba-lancierte Säure. Fallweise musste beim Weißwein eine Säurekorrektur zur Harmonisierung durchge-führt werden.

Rebfläche in ha

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 44-48)