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Überbetriebliche Zusammenarbeit

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 124-133)

Nah- und Fernewärmeanlagen in Burgenland

3.4 Überbetriebliche Zusammenarbeit

2010 - ein Jahr der Herausforderungen

Während im Unternehmensbereich MR-Agrar der Vorjahresumsatz erreicht werden konnte und bei MR-Personalleasing aufgrund fehlender aktiver Marktbearbeitung ein Rückgang in Kauf genommen werden musste, konnte bei Maschinenring Service Burgenland mit einer Umsatzsteigerung von knapp 14% auf 5,26 Mio. Euro der Geschäftsbereich weiter ausgebaut werden.

Im agrarischen Bereich werden den Mitgliedsbetrieben vorrangig Möglichkeiten zur Produktionskostenoptimierung angeboten, um die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Unternehmen zu verbessern.

Die Maschinenringe handeln, indem durch überbetriebliche Zusammenarbeit und den betriebswirtschaftlich sinnvollen Einsatz leistungs-fähiger Landtechnik das landw. Einkommen aktiver Mitgliedsbetriebe erhöht und die Lebensqualität verbessert wird. „Gemeinsam Nutzen und Einsetzen, anstelle einsam kaufen und besitzen“

lautet das Motto zum Erfolg.

41 Maschinengemeinschaften, an denen 650 Landwirte beteiligt sind, werden von den fünf Bgld.

Maschinenringen nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten gemanagt.

Der Maschinenring Oberwart hat vor zwei Jahren mit der Zusammenführung aller Maschinengemeinschaften in ein gemeinsames Unternehmen (GmbH) eingebracht und da-mit einen neuen Weg eingeschlagen, um mehrere Synergieeffekte zu nutzen. Ein professionelles Management, das nicht nur für die Einsatzkoordination, sondern auch für die Leistungsverrechnung sowie die Wartung und Instandhaltung der vorhandenen Maschinen und Geräte zuständig ist, ermöglicht, dass sich die Gemeinschaftsmitglieder auf ihre Kernaufgaben in ihren landw. Betrieben konzentrieren können.

Mit dem überbetrieblichen Einsatz von Weinbaugeräten und Betriebshelfern sollen in Zukunft Dienstleistungen auch im Weinbau und Obstbau angeboten werden.

Die fünf Burgenländischen Maschinenringe agieren im Agrarbereich als eigenständige Vereine, weshalb es erhebliche Unterschiede im Umfang und der Professionalität der angebotenen Agrardienstleistungen gibt. So hat der aktivste Maschinenring im Burgenland mit 3.642 Euro den 4,5 fachen Jahresumsatz je landw. Mitgliedsbetrieb erzielt, als jener Maschinenring mit dem geringsten Umsatz je Mitglied (810,-- Euro).

Die Verantwortlichen der regionalen Maschinen-ringe haben sich kritisch mit der Frage auseinanderzusetzen, ob der Umfang, die Qualität und die Professionalität der in ihrem Maschinenring im Agrarbereich angebotenen Leistungen tatsächlich von den landw. Mitgliedsbetrieben nachgefragt werden, oder auseichend sind. Dass die Anzahl der Landwirte, die Agrardienstleistungen über den Maschinenring in Anspruch nehmen steigt, wenn das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, zeigen jene Maschinenringe vor, die sich als Dienstleister am Kunden MR-Mitglied verstehen.

Heute sind nicht die Betriebsgröße, sondern Ideenreichtum, Engagement, Anpassungsfähigkeit und Bereitschaft zur Kooperation sowie betriebswirtschaftliches Denken für den unternehmerischen Erfolg ausschlaggebend. “Erfolg beginnt im Kopf“ - dies gilt für landwirtschaftliche Betriebe, aber auch für die Maschinenringe.

Der Gesamte Agrar-Verrechnungswert (ohne USt.) betrug 2010 5,82 Mio. Euro

Dienstleistungen im ländlichen Raum

2010 konnte die Geschäftstätigkeit weiter ausbaut und dem Umsatz um rund 13,8% auf 5,26 Mio.

Euro erhöht werden.

Die Ursache für diese Umsatzsteigerung lag vor allem im Winterdienst, der aufgrund der Witterung enorm gesteigert werden konnte. Darüber hinaus konnten aber auch bei Rodungs- und Rekultivierungsarbeiten sowie mit innovativen Lösungen wie dem Whailex-Traubenschutznetz der Umsatz gesteigert werden.

1.850 Kunden darunter Immobilienverwaltungen, Handelskonzerne, Energieversorger, Entsor-gungsunternehmen, Privathaushalte, sowie 125 der 171 Burgenländischen Gemeinden nehmen Dienstleistungen in Anspruch.

Die Kundenorientierung und angestrebte Verbesserungen in der angebotene Servicequalität sind weitere Gründe für den Erfolg.

Im kommunalen Bereich reicht die Dienst-leistungspalette von einzelnen Aufträgen über saisonale Einsätze wie dem Winterdienst bis hin zur kompletten Jahresbetreuung sämtlicher Außenanlagen wie Gemeindestraßen und -flächen, Straßenränder, Grünräume und Spielplätze.

Während die Gemeinden auf diese Weise ihre Kosten deutlich reduzieren, schafft Maschinenring Service damit eine zusätzliche Ertragsmöglichkeit für ansässige Landwirte. Wertschöpfung verbleibt in der Region.

Hauptverantwortlich für den leichten Umsatz-zuwachs war vor allem der Winterdienst, auf den 47% des Gesamtumsatzes entfallen. Rund 500 Kunden, darunter 56 burgenländische Gemeinden haben Maschinenring Service Winterdienst beauftragt rund 1.100 Objekte schnee- oder eisfrei zu halten. 300 Dienstleister (vorwiegend Landwirte) nutzen den Winterdienst als Einkommensmöglichkeit. Schneeräumen, Glatteis bekämpfen oder Schneestangen brachten im Vorjahr eine lukrative Zuverdienstmöglichkeit und die Chance, den eigenen Traktor im Winter besser auszulasten

Durch die enge bundesweite Zusammenarbeit mit den regionalen Maschinenringen ist Maschinenring-Service heute Winterdienst-Marktführer im ländlichen Raum und kann als einziges Unternehmen für Großunternehmen wie der Telekom Austria, dem Verbund oder der ÖBB österreichweit flächendeckend Aufträge durchführen.

Durch die bundesweit intensive Zusammenarbeit und die regionale Verankerung können die Maschinenringe österreichweit agierende Großkonzerne flächendeckend mit derselben

Servicequalität betreuen, wie regionale Unternehmen, Gemeinden oder Privatpersonen.

Maschinenring Personalleasing

Obwohl sich die Bgld. Bauwirtschaft im Vorjahr von der Wirtschaftskrise etwas erholen konnte, verzeichneten die Bgld. Maschinenringe bei MR Personalleasing trotz niedrigen Niveaus einen weiteren Umsatzrückgang um 11% auf Euro 558.000.

Die Ursachen liegen vorallem an der fehlenden Bereitschaft der Maschinenringe, in der Arbeitskräfteüberlassung den Markt aktiv zu bearbeiten und die Kunden intensiv zu betreuen.

Um im Burgenland Maschinenring Personalleasing kostendeckend anbieten zu können, ist die grundlegenden Neuorganisation und der Aufbau einer landesweiten Vertriebsstruktur notwendig.

Dazu bedarf es aber der Bereitschaft aller fünf Burgenländischen Maschinenringe.

Wärme aus Biomasse - Energie aus der Region

Der Maschinenring versorgt im Burgenland seit mehreren Jahren mit kleinräumigen Wärmeversorgungen mehrere Geschoßwohn-bauten, Gemeindezentren und Schulen mit komfortabler, krisensicherer Wärme aus Biomasse heimischer Wälder. Das Ziel ist es, im Bioenergiebereich neben der Rohstofflieferung von Energieholz eine Alternative zu nutzen, mit der eine wesentlich höhere Wertschöpfung zu erzielen ist.

Als Contractingunternehmen bietet Maschinenring Bioenergie Burgenland seinen Kunden landesweit eine komfortable Energiedienstleistung an und versorgt diese mit wohliger Wärme aus heimischer Biomasse mit hoher Servicequalität.

Sieben Anlagen-Contracting-Projekte wurden unter bestmöglicher Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Kunden bisher realisiert, von denen 2010 drei erweitert wurden.

Weiters werden vier im Eigentum der Kunden stehende Biomasse-Heizanlagen im Rahmen eines Betriebsführungs-Contractings betreut, sowie eine weitere Biomasseheizanlage mit Waldhackgut versorgt.

2010 wurden 2.085 Megawattstunden (MWh) Wärmeenergie zur Wärme- und Warmwasserversorgung an Kunden geliefert. Dazu

wurden rund 2.260 Schüttraummeter Waldhackgut aus heimischem Durchforstungs- und Brennholz in den betriebenen Biomasse-Heizanlagen eingesetzt, was dem Heizwert von 373.000 Liter Heizöl entspricht.

Maschinenring Bioenergie Burgenland erzielte 2010 einen Gesamtumsatz von 156.000 Euro.

20 Landwirte beziehen durch die Lieferung von Waldhackgut und die Betreuung der Heizanlagen ein regelmäßiges Zusatzeinkommen. Derzeit befinden sich ein weiteres Projekt in der Umsetzung, zwei Anlagen im Ausbau und mehrere Projekte in der Planung.

Maschinenring Bioenergie Burgenland will in den nächsten Jahren weitere Contracting-Projekte im mittleren Anlagenbereich vorwiegend für Wohnbauträger, Unternehmen, Gemeinden, einheitlichen Standards umsetzen, um den Mitgliedsbetrieben zusätzlich langfristige Ein-kommensmöglichkeiten im Bioenergiebereich zu bieten.

Bioenergie-Consulting

Neben der Umsetzung eigener Wärme-versorgungsprojekte unterstützt Maschinenring Bioenergie Burgenland im Rahmen eines Consultings auch jene Initiatoren, die ein Biomasse-Wärmeversorgungsprojekt selber umsetzen wollen.

Damit bieten wir diesen die Möglichkeit, Fachwissen in der Konzeption, Planung und Projektierung von Biomasse-Mikronetzen und sowie praktischen Erfahrungen in der Umsetzung und im laufenden Betrieb von Biomasse-Wärmeversorgungsprojekten zu nutzen.

Die Unterstützung durch einen unabhängigen externen Berater erspart nicht nur Zeit sondern auch Lehrgeld.

Eine nachhaltige win-win-Situation von der die Umwelt, die Wärmeabnehmer und die heimische (Land)Wirtschaft profitieren.

Tabelle3.9: Maschinenringe im Burgenland – Entwicklung der Kenndaten

Anzahl der MR Mitgliedsbetriebe Verrechnungswert Einsatzstunden

Mio. Euro h

1997 7 3.224 5,65 324.104

1998 5 3.164 6,05 343.933

1999 5 3.164 6,26 333.945

2000 5 3.134 5,41 338.225

2001 5 2.975 5,01 336.500

2002 5 2.917 5,396 301.569

2003 5 2.870 5,636 314.316

2004 5 2.971 6,090 376.116

2005 5 2.987 5,821 376.862

2006 5 3.057 5,823 337.960

2007 5 3.031 6,427 381.160

2008 5 3.024 6,610 *

2009 5 2.998 5.891 *

2010 5 2.927 5.824 *

* Die Einsatzstunden werden mit der Umstellung auf die neue ERP-Software nicht mehr ausgewiesen, da v.a. bei den Maschineneinsätzen ein erheblicher Teil pauschal oder nach Leistungseinheiten (ha. Stk, etc.) erfolgt. Q: Bgld. Landwirtschaftskammer

Maschinenring Neusiedl

Mattersburg-Eisenstadt Burgenland

Mitte Oberwart Burgenland

Süd Burgenland Gesamt

Ordentliche MR-Mitglieder (landw. Betriebe) 675 389 417 601 756 2.838

Ausserordentliche MR-Mitglieder 19 7 11 8 44 89

MR-Mitglieder GESAMT 694 396 428 609 800 2.927

Angestellte (MR-Büro) (Voll AK) 3,5 2,5 3,0 4,3 3,5 16,3

Anzahl der MFA-Betriebe im Ringgebiet 2.110 897 876 1.023 1.417 6.323

Mitgliederdichte 31,99% 43,37% 47,60% 58,75% 53.35% 44,88%

Flächen der Mitglieder in ha 24.166 6.965 13.188 20.158 17.457 81.934

Anzahl der MFA-Fläche (LN) im Ringgeb. 66.680 24.955 27.967 27.171 27.738 174.511

Flächendichte 36,24% 27,91% 47,16% 74,19% 62,94% 46,95%

Umsatzzahlen (netto ohne USt)

Wi. Betriebshilfe + Maschineneinsätze € 1.006.541 € 211.179 € 433.470 € 2.085.573 € 1.497.101 € 5.233.863 Soziale Betriebshilfe u. Rehab € 208.408 € 104.071 € 68.464 € 103.180 € 105.693 € 589.815

MR-Agrar € 1.214.950 € 315.249 € 501.933 € 2.188.752 € 1.602.794 € 5.823.678

MR-Service € 781.907 € 1.050.102 € 909.140 € 1.202.558 € 1.046.770 € 4.990.477

MR-Personal Leasing € 135.745 € 134.063 € 109.889 € 109.889 € 68.179 € 557.764

Gesamtumsatz (Agrar, Service, Leasing) € 2.132.601 € 1.499.415 € 1.520.962 € 3.501.199 € 2.717.743 € 11.371.920

Umsatz MR-Agrar je ha LN € 50 € 45 € 38 € 109 € 92 € 71

Umsatz MR-Agrar je ordentlichem Mitglied € 1.800 € 810 € 1.204 € 3.642 € 2.120 € 2.052

Anzahl der betreuten Maschinengemeinschaften 10 4 7 1 19 48

Gesamtmitgliederzahl der Maschinengemeinschaften 222 95 86 92 155 650

Anzahl der abgerechneten sozialen Betriebshilfefälle 72 35 17 38 38 200

4. Ausbildung

4.1 Schulwesen

4.1.1 Schulausbildung

Im Schuljahr 2009/20010 wurden drei Fachschu-len als mittlere landwirtschaftliche Lehranstalten geführt.

Bildungsziel:

Die Fachschulen haben als Berufsbildende mitt-lere Schulen die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf die selbständige Führung eines land-wirtschaftlichen Betriebes und auf die Ausübung einer verantwortungsvollen Tätigkeit in der Land-wirtschaft vorzubereiten. Dafür stehen alle moder-nen Einrichtungen bis hin zu einer entsprechen-den EDV-Ausstattung zur Verfügung.

Durch die drei- bzw. vierjährige Ausbildung erge-ben sich für die Absolventen der Schulen nicht nur hervorragende Berufsaussichten in der Landwirt-schaft, sondern es gibt auch zusätzliche Möglich-keiten im Beruf und in der beruflichen Weiterbil-dung:

1. Meisterprüfung in einem landwirtschaftlichen Beruf: Nach einer 3-jährigen Tätigkeit in der Landwirtschaft und dem Besuch von Vorberei-tungskurse, kann die Meisterprüfung abgelegt werden.

2. Berechtigung zum Zugang zu landwirtschaftli-chen Förderungsprogrammen: Mit dem Erwerb des Facharbeiterbriefes gibt es die Möglichkeit an bestimmten Förderungsprogrammen teilzu-nehmen (z. B. Jungunternehmerförderung).

3. Schulische Weiterbildung bis zur Matura: Nach einer mindestens 3 Jahre dauernden Ausbil-dung in der Landwirtschaftlichen Fachschule besteht die Möglichkeit, die 3-jährige Sonder-form einer Höheren Bundeslehranstalt zu be-suchen. Durch die fundierte praktische Ausbil-dung in der Fachschule wird eine gute Basis für den Weg zur Matura gelegt.

4. Berufsreifeprüfung: Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen nutzten in den letzten Jahren diese Qualifikationsmöglichkeit. Es sind Prü-fungen in Deutsch, Englisch, Mathematik und

Den landwirtschaftlichen Fachschulen sind kosten-günstige moderne Internate angeschlossen.

Fachschule Neusiedl am See

Die Fachschule Neusiedl am See ist eine dreijäh-rige Fachschule für Agrar- und Familienmanage-ment mit der Fachrichtung „Ländliche Hauswirt-schaft“. Die Ausbildung erfolgt in drei aufeinander folgenden Schuljahren, wobei die Grundstufe die 1. und 2. Schulstufe umfasst. Die 3. Schulstufe ist im modularen System als Betriebsleiterstufe kon-zipiert.

Die Pflichtpraxis dauert 8 Wochen und ist als Fremdpraxis, vor der 3. Schulstufe, zu absolvie-ren. Die Absolventen erwerben neben dem Fach-arbeiterbrief auch Zertifikate für Heimhilfe und Ag-rartourismus und Direktvermarktung. Die 3-jährige Ausbildung berechtigt zum Antreten zur Lehrab-schlussprüfung

• Betriebsdienstleister (inkl. Bürokauffrau/mann)

• Hotel- und Gastgewerbeassistent

Eine individuelle Anrechnung von Lehrzeiten ist in allen Berufen möglich.

Anrechnung von Lehrzeiten bei der Erlernung eines weiteren Berufes:

Bürokaufmann 1 1/2 Jahre

Destillateur 1 Jahr

Landmaschinenmechaniker (nach 80 Std.

Blockpraxis) 1 Jahr

Schlosser (nach 80 Std.Blockpraxis) 1 Jahr Bei einer längeren Praxis sind Anrechnungen bis zu 2 Jahren möglich.

Fachschule Eisenstadt www.weinbauschule.at

Die LFS Eisenstadt bietet eine fundierte Ausbil-dung in Weinbau, Kellerwirtschaft. Obstbau/Obst-verarbeitung, Gemüsebau, Pflanzenproduktion, Landtechnik, Betriebsmanagement und Marke-ting.

Im Jahre 2000 wurden umfangreiche Neu- bzw.

Umbaumaßnahmen abgeschlossen, wodurch nun moderne Unterrichts- und Praxisräumlichkeiten zur Verfügung stehen. „Agendo discere – Lernen durch Tun“ ist das Schulmotto, deshalb wird auf den praktischen Unterricht in der Lehr- und Ver-suchsanlage (Riede Kirchäcker gegenüber dem Bahnhof Eisenstadt) besonderer Wert gelegt.

Weinbau (6 ha Rebfläche): Klonenprüfung, Züch-tung interspezifischer Rebsorten, Standortprüfun-gen pilztoleranter Sorten, Pflanzenschutzversu-che, ErziehungsversuPflanzenschutzversu-che, Vermarktungsprojekt

„Mein Welschriesling“ (mit Bundesamt f. Wein-bau), Traubenwelkeprojekt (mit Univ. f. BOKU, Wien). „Naturschutz und Ökologisierung im Wein-bau“ (mit Bioforschung Austria).

Kellerwirtschaft: Traubensafterzeugung und Weinausbau in den verschiedenen Qualitätskate-gorien bis TBA, Mikrovinifikation von Klonprüfun-gen und NeuzüchtunKlonprüfun-gen, Prüfung unterschiedli-cher Barrique – Holzarten, Testung verschiedener Flaschenverschlüsse (mit BA f. WB), Untersu-chungen in Bezug auf die Gesundheitswirkung des Weines (Resveratrol u.a.).

Gemüsebau: In einem Glashaus und in vier mit den Schülern errichteten Folientunneln, sowie im Freiland mit und ohne Vliesabdeckung werden im praktischen Unterricht auf über 0,5 ha zahlreiche Sortenversuche durchgeführt (ca. 40 Tomaten-, 30 Paprika-, 60 Salatsorten) und die wichtigsten heimischen Gemüsearten für den Ab-Hof-Verkauf der Schule produziert.

Obstbau: Auf ca. 2,5 ha werden bei den wich-tigsten heimischen Obstarten vielfältige Sorten-versuche (z.B. über 130 Apfelsorten/-Klone, 60 Birnensorten, 30 Zwetschkensorten, beinahe 20 Kirschsorten…) in den wichtigsten Erziehungsar-ten auf verschiedenen Unterlagen durchgeführt.

Vielversprechende Neusorten wurden laufend in das Versuchsprogramm aufgenommen, wodurch die Anlage für den innovativen Praktiker beson-ders interessant ist. Derzeit sind in Zusammen-arbeit mit dem Obstbauverband und führenden Obstbauern Vermarktungs- und Qualitätsprojekte für Edelbrände und Obstweine in Erarbeitung.

Pflanzenbau: Auf knapp 10 ha Ackerfläche wer-den über 70 verschiewer-dene Sortenversuche bei Körnerraps, Wintergerste, Winterweizen, Triticale, Sommergerste, Sonnenblume und Körnermais an-gelegt und im praktischen Unterricht ausgewertet.

Die Schülerinnen und Schüler sind von der Pro-duktion über die Verarbeitung bis zur Vermark-tung von Frischobst und Frischgemüse der Sai-son, Weinen, Sekten, Trauben- und Obstsäften, Qualitätsbränden, Fruchtlikören, feinen Essigen, Trockenfrüchten, Popcorn und Sauerkraut mit ein-gebunden. In den Jahren 2008 und 2009 konnte sich die Weinbauschule des Burgenlandes bei der

„Destillata“ für die Gruppe der „Auserwählten Des-tillerien“ Europas qualifizieren.

Internationale Schulprojekte:

2004 - 2007 Comenius-Projekt „Wine &

Cul-•

ture“ mit Frankreich, Ungarn und Slovakei (als koordinierende Einrichtung);

2009 – 2011 Comenius-Projekt „Water of Life“

mit Frankreich Nordirland, und Spanien (als Projektpartner);

Mögliche Lehrzeitenanrechnung:

Bürokaufmann 1,5 Jahr

Destillateur 1 Jahr

Landmaschinenmechaniker 1 Jahr

Schlosser jeweils 1 Jahr

Bei längerer Praxis bis zu 2 Jahre möglich.

Weiterführende Informationen über die Ausbildung an der LFS, praxisorientierte Versuchsergebnis-se, Produktpalette und Preisliste finden Sie unter www.weinbauschule.at.

Fachschule Güssing

Die Schule wird in zwei Fachrichtungen geführt:

Fachrichtung Landwirtschaft sowie Fachrichtung Pferdewirtschaft. Die Ausbildung gliedert sich in eine Grundstufe und eine Betriebsleiterstufe. Die Grundstufe dauert zwei volle Schuljahre, wobei im ersten Jahr die allgemeine Schulpflicht erfüllt wird.

Gleichzeitig beginnt eine sehr praxisorientierte Ausbildung, sowohl in der Fachrichtung Landwirt-schaft, als auch in der Fachrichtung

Pferdewirt-Aufnahmebedingung für die erste Klasse Grund-stufe der Fachrichtung Pferdewirtschaft: Positiver Abschluss der 4. Klasse Hauptschule oder AHS, positiv abgelegter Eignungstest (Reiterpass, kör-perliche Eignung).

Die Betriebsleiterstufe setzt sich zusammen aus einer 15 monatigen Praxis und einem 8 Monate dauernden Betriebsleiterlehrgang, der immer im November beginnt. Erfolgt der Besuch des Be-triebsleiterlehrganges nach einer 3 monatigen Praxis im November des selben Jahres, dann spricht man von einer Dreijährigkeit. Machen die AbsolventInnen eine 15 monatige Praxis und be-ginnen den Betriebsleiterlehrgang im vierten Jahr, spricht man von einer Vierjährigkeit.

Ziele der Ausbildung:

Die Fachrichtung Landwirtschaft verfolgt das Ziel, die AbsolventInnen zur selbständigen Führung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes oder einer verantwortungsvollen Tätigkeit in der Land- und Forstwirtschaft zu befähigen. In der Ausbildung zum Facharbeiter Landwirtschaft ko-operieren wir mit Land- und Forstwirten, mit allen Be-, Verarbeitungsbetrieben und Organisationen, sowie mit Vertretern und Organisationen aller Wirt-schaftsbereiche der ländlichen Region.

Die Fachrichtung Pferdewirtschaft hat das Ziel, die AbsolventInnen zur Führung eines auf Pferde-haltung spezialisierten landwirtschaftlichen Betrie-bes zu befähigen. In der Ausbildung zum Fachar-beiter Pferdewirtschaft wird mit dem Bundes- und Landesfachverband für Reiten und Fahren koope-rieren, damit schon während der Ausbildung an der Landw. Fachschule Güssing, Qualifikationen auf den verschiedenen Ausbildungsstufen des Reitens und Fahrens erworben werden können.

Für den erfolgreichen Abschluss der Landwirt-schaftlichen Fachschule Güssing ist zumindest der Erwerb einer Lizenz in Reiten oder Fahren notwendig. Ein besonderes Anliegen ist die Ko-operation mit Betrieben in Tourismus, Freizeit und Gesundheit, die in ihren Bereichen Pferde einset-zen sowie mit Betrieben, die sich in der Pferde-wirtschaft auf Zucht, Aufzucht und Ausbildung von Pferden in Reiten und Fahren, Pensionspferde-haltung, Stutenmilchproduktion, Trainingsbetrieb usw. spezialisiert haben.

Als einzige landwirtschaftliche Fachschule in

Ös-Der positive Schulabschluss und die Absolvierung der nachgewiesenen Praxis in der Betriebslei-terstufe ersetzen die Facharbeiterprüfungen und enden somit mit der Verleihung des Facharbeiter-briefes in der Fachrichtung Landwirtschaft oder in der Fachrichtung Pferdewirtschaft. Nach weiteren drei Jahren Tätigkeit als Facharbeiter erwirbt man nach Besuch von Kursen die Berechtigung zur Ablegung der Meisterprüfung Landwirtschaft oder Meisterprüfung Pferdewirtschaft.

Zweiberufliche Ausbildung:

Eine individuelle Anrechnung von Unterrichtszei-ten als LehrzeiUnterrichtszei-ten in der Dauer von max. 2 Jahren ist in folgenden Berufen möglich:

• Bürokaufmann

• Landmaschinenmechaniker

• Schlosser

• Tierpfleger

• Tischler

Diplom- und Reifeprüfung (Matura), Studium an einer Universität:

Einmalig und einzigartig ist in Österreich die praktizierte Durchlässigkeit in der schulischen Aus-bildung, die mit der Diplom- und Reifeprüfung (Ma-tura) endet. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat am 4. Juni 2002 ein Ausbildungsprojekt mit der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Güssing genehmigt.

Die AbsolventInnen der landwirtschaftlichen Fach-schule Güssing bekommen mit dieser Kooperation in der Ausbildung nicht nur den Facharbeiterbrief in der Landwirtschaft oder Pferdewirtschaft, son-dern auch Berechtigungen für selbständige Tä-tigkeiten in Tourismus, Gewerbe und Ernährung.

Selbstverständlich ist auch die Berechtigung zum Studium an einer Universität gegeben.

Tabelle 4.1: SchülerInnen im Schuljahr 2010/2011

Schule Schulstufe Klassen SchülerInnen

männlich weiblich zusammen

Eisenstadt 1 1 28 2 30

2 1 28 1 29

3 1 16 0 16

4 1 24 1 25

INSGESAMT 4 96 4 100

Güssing 1 2 13 21 34

2 2 11 19 30

3 2 10 32 42

4 1 4 7 11

INSGESAMT 7 38 79 117

Neusiedl/See 1 1 3 20 23

2 1 6 18 24

3 1 2 19 21

INSGESAMT 3 11 57 68

Burgenland 1 4 44 43 87

2 4 45 38 83

3 4 28 51 79

4 2 28 8 36

INSGESAMT 14 145 140 285

Q: Amt der Bgld. Landesregierung

Tabelle 4.1: SchülerInnen im Schuljahr 2010/2011 - Fortsetzung

Schulstufe Klassen Schüler

männlich weiblich Zusammen

SUMME 00/01 14 153 99 252

SUMME 01/02 13 152 102 277

SUMME 02/03 13 162 118 280

SUMME 03/04 14 170 147 317

SUMME 04/05 14 154 144 298

SUMME 05/06 15 158 157 315

SUMME 06/07 14 169 176 345

SUMME 07/08 14 147 167 314

SUMME 08/09 15 145 178 323

SUMME 09/10 15 149 179 328

SUMME 10/11 14 145 140 285

Q: Amt der Bgld. Landesregierung

Tabelle 4.2: LehrerInnen an landwirtschaftlichen Fachschulen im Schuljahr 2010/2011

Schule Hauptamtlich nebenamtlich (GastlehrerInnen) Zusammen männlich weiblich männlich weiblich

Eisenstadt 8 0 3 0 11

Güssing 8 10 1 0 19

Neusiedl/See 0 8 1 2 11

Bgld. 01/02 22 14 8 2 46

Bgld. 02/03 23 13 7 2 45

Bgld. 03/04 22 13 8 2 45

Bgld. 04/05 31 5 7 2 45

Bgld. 05/06 20 13 6 3 42

Bgld. 06/07 23 15 3 2 43

Bgld. 07/08 27 25 3 2 57

Bgld. 08/09 22 17 4 2 45

Bgld. 09/10 19 19 5 2 45

Bgld. 10/11 16 18 5 2 41

Q: Amt der Bgld. Landesregierung

Tabelle 4.3. SchülerInnen nach Heimatbezirken im Schuljahr 2010/2011

Bezirk Eisenstadt Güssing Neusiedl/See Zusammen in %

Eisenstadt 34 7 8 49 17,2

Güssing 0 19 0 19 6,7

Jennersdorf 0 2 0 2 0,7

Mattersburg 10 7 1 18 6,3

Neusiedl a. See 23 7 34 64 22,5

Oberpullendorf 12 12 0 24 8,4

Den landwirtschaftlichen Fachschulen in Eisen-stadt und Güssing sind Wirtschaftsbetriebe ange-schlossen. Diese Betriebe dienen gemäß § 2 Abs.

5 des Landwirtschaftlichen Schulgesetzes der Er-teilung des praktischen Unterrichtes und der land-wirtschaftlichen Versuchstätigkeit.

Im Rahmen der Reform der landwirtschaftlichen Ausbildung wurde neben der Ausweitung der

Aus-bildungszeit und der Anhebung des Ausbildungs-standards auch besonderer Wert auf den Ausbau des landwirtschaftlichen Versuchswesens im Rah-men des Praxisunterrichtes gelegt. Die Schulwirt-schaften sollen Impulsgeber und Schrittmacher für neue Wege in der Landwirtschaft sein. Um diesen Anspruch gerecht zu werden, wird von den Schu-len jährlich ein Versuchsbericht herausgegeben.

4.1.2 Versuchstätigkeit der landwirtschaftlichen Fachschulen

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 124-133)