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Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2010 nach Bundesländern

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 152-160)

Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2010

6.2 Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2010 nach Bundesländern

Struktur und Entwicklung der landwirtschaft-lichen Produktion nach Bundesländern

Im Vergleich zu 2009 erhöhte sich der heimische Gesamtproduktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2010 um 7,4% auf rund 6,5 Mrd. Euro. Das Ergebnis auf Bundesebene wurde wesentlich von der Entwicklung in den drei Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Oberösterreich bestimmt, aus denen in Summe etwa drei Viertel des Produktionswerts der öster-reichischen Landwirtschaft stammen. 2010 trug Niederösterreich ca. 2,1 Mrd. Euro bzw. 32%, Oberösterreich rund 1,5 Mrd. Euro bzw. 23% und die Steiermark rund 1,3 Mrd. Euro bzw. 20% zum heimischen Gesamtproduktionswert der Landwirt-schaft bei. Auf das Burgenland und Kärnten entfielen jeweils rd. 6% und auf Tirol rd. 5% des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts.

Der Anteil Salzburgs betrug rd. 4%, und jeweils rd.

2% wurden in Vorarlberg und Wien erwirtschaftet (siehe Abbildung 6.5).

In Abhängigkeit von den jeweiligen naturräum-lichen Gegebenheiten sowie ökonomischen und sonstigen bestimmenden Determinanten setzt sich der Gesamtproduktionswert des landwirt-schaftlichen Wirtschaftsbereichs in den einzelnen Bundesländern recht unterschiedlich zusammen.

Beim Anteil der pflanzlichen Erzeugung weisen vor allem die östlichen Bundesländer hohe Werte auf (Wien: 96%, Burgenland: 78%, Niederösterreich:

57%), während in den westlichen und südlichen Regionen die tierische Erzeugung dominiert.

Abbildung 6.5: Anteile der Bundesländer am Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbe-reichs zu Herstellungspreisen im Jahr 2010 (in %)

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011.

6,3 5,7

32,4

22,8

4,0

19,6

5,5

2,1 1,6 0

5 10 15 20 25 30 35

B K NÖ OÖ S St T V W

in %

LGR Burgenland 2007 2008 2009 2010 Veränd.

Vorjahrzu

GETREIDE (einschl. Saatgut) 83,1 65,9 44,7 82,6 84,8%

Weizen und Spelz 36,2 31,3 18,4 37,7 104,8%

Weichweizen und Spelz 33,6 27,6 16,8 34,6 106,3%

Hartweizen 2,6 3,7 1,7 3,2 90,4%

Roggen und Wintermenggetreide 3,1 2,6 1,2 2,5 100,1%

Gerste 8,8 8,3 4,2 5,5 31,5%

Hafer und Sommermenggetreide 0,7 0,6 0,4 0,4 8,2%

Körnermais 32,4 20,2 17,7 32,9 86,0%

Sonstiges Getreide 1,9 2,9 2,8 3,6 28,8%

HANDELSGEWÄCHSE 26,9 30,0 24,3 35,7 46,7%

Ölsaaten und Ölfrüchte (einschl. Saatgut) 16,9 20,4 16,8 27,1 61,5%

Raps und Rübsensamen 5,8 9,1 6,1 8,8 44,1%

Sonnenblumenkerne 2,9 2,1 1,5 3,3 119,0%

Sojabohnen 5,1 6,6 6,5 8,8 35,4%

Sonstige Ölsaaten und -früchte 3,1 2,6 2,7 6,3 132,2%

Eiweißpflanzen (einschl. Saatgut) 1,5 1,2 0,7 0,8 16,4%

Zuckerrüben 8,5 8,4 6,8 7,8 14,2%

Sonstige Handelsgewächse 0,1 0,1 0,1 0,0 -85,9%

FUTTERPFLANZEN 8,3 9,4 10,0 10,4 3,8%

Futtermais 2,4 2,8 3,2 2,6 -17,6%

Futterhackfrüchte (einschließlich Futterrüben) 0,0 0,0 0,0 0,0 11,8%

Sonstige Futterpflanzen 5,8 6,5 6,9 7,8 13,6%

ERZEUGNISSE DES GEMÜSE- UND GARTENBAUS 46,8 45,0 37,3 39,6 6,0%

Frischgemüse 27,7 26,6 23,5 28,1 19,6%

Pflanzen und Blumen 19,1 18,4 13,8 11,4 -17,2%

Baumschulerzeugnisse 1,3 1,3 1,1 1,1 -2,6%

Blumen und Zierpflanzen 8,0 8,2 8,5 8,6 1,3%

Anpflanzungen 9,8 8,9 4,2 1,7 -59,0%

KARTOFFELN (einschl. Pflanzkartoffeln) 2,8 2,5 2,5 3,4 35,5%

OBST 23,8 27,8 23,2 22,9 -1,6%

Obst, intensiv 8,3 9,9 7,3 6,2 -16,0%

Obst, extensiv 15,4 17,9 15,9 16,7 5,1%

WEIN 142,5 140,9 141,0 120,2 -14,8%

SONSTIGE PFLANZLICHE ERZEUGNISSE 1,4 1,5 1,4 1,4 0,0%

PFLANZLICHE ERZEUGUNG 335,6 322,9 284,5 316,1 11,1%

TIERE 38,9 43,6 39,2 40,1 2,1%

Rinder 10,6 10,4 10,4 10,1 -2,4%

Schweine 13,0 16,0 14,9 13,9 -6,5%

Einhufer 0,1 0,1 0,3 0,1 -81,1%

Schafe und Ziegen 0,4 0,3 0,4 0,3 -16,9%

Geflügel 13,0 15,2 12,4 14,4 15,4%

Sonstige Tiere 1,7 1,6 0,9 1,3 44,9%

TIERISCHE ERZEUGNISSE 20,0 22,0 17,8 18,5 3,8%

Milch 9,4 11,2 8,3 9,1 10,7%

Eier 9,1 9,7 8,4 8,4 -0,8%

Sonstige tierische Erzeugnisse 1,4 1,1 1,1 1,0 -11,4%

Tabelle 6.5: Werte zu Herstellungspreisen im Burgenland, Kennzahlen in Mio. Euro zu lauf. Preisen

TIERISCHE ERZEUGUNG 58,8 65,5 57,1 58,6 2,6%

ERZEUGUNG LANDWIRTSCHAFTLICHER GÜTER 394,4 388,5 341,6 374,7 9,7%

ERZEUGUNG LANDWIRTSCHAFTLICHER DIENSTLEISTUNGEN 12,9 15,5 16,3 16,1 -1,5%

LANDWIRTSCHAFTLICHE ERZEUGUNG 407,4 403,9 357,9 390,8 9,2%

URLAUB AM BAUERNHOF 4,3 3,7 6,3 5,1 -18,5%

DIREKTVERMARKTUNG 5,0 3,8 4,9 6,6 35,2%

NEBENBETRIEB 4,8 6,1 5,1 5,2 3,1%

NICHTLANDWIRTSCHAFTLICHE NEBENTÄTIGKEITEN (NICHT

TRENNBAR) 14,1 13,6 16,3 17,0 4,4%

ERZEUGUNG DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN

WIRTSCHAFTSBE-REICHS 421,5 417,5 374,2 407,7 9,0%

Q: RLGR, Statistik Austria

Tabelle 6.6 : Kennwerte der LGR im Burgenland

LGR Burgenland 2007 2008 2009 2010 Veränd.

Vorjahrzu ERZEUGUNG DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN

WIRTSCHAFTSBEREICHS 421,5 417,5 374,2 407,7 9,0%

VORLEISTUNGEN INSGESAMT 195,5 221,3 214,5 227,8 6,2%

SAAT- UND PFLANZGUT 12,1 13,0 12,7 13,9 9,2%

ENERGIE; SCHMIERSTOFFE 17,9 23,5 17,1 18,5 8,6%

DÜNGE- UND BODENVERBESSERUNGSMITTEL 13,6 19,1 18,9 13,9 -26,7%

PFLANZENBEHANDLUNGS- UND

SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTEL 10,8 13,5 13,3 13,4 1,1%

TIERARZT UND MEDIKAMENTE 1,5 1,5 1,4 1,7 22,8%

FUTTERMITTEL (VORLEISTUNGEN) 43,3 46,4 32,6 43,7 33,9%

INSTANDHALTUNG VON MASCHINEN UND GERÄTEN 13,5 15,0 14,3 14,5 1,5%

INSTANDHALTUNG VON BAULICHEN ANLAGEN 1,4 1,4 1,9 1,6 -18,7%

LANDWIRTSCHAFTLICHE DIENSTLEISTUNGEN

(VORLEISTUNGEN) 12,9 15,5 16,3 16,1 -1,5%

UNTERSTELLTE BANKGEBÜHR (FISIM) 1,7 2,4 4,5 5,0 12,0%

ANDERE GÜTER UND DIENSTLEISTUNGEN 66,9 70,2 81,5 85,5 4,9%

BRUTTOWERTSCHÖPFUNG ZU HERSTELLUNGSPREISEN 226,0 196,2 159,6 180,0 12,7%

ABSCHREIBUNGEN 81,5 84,7 87,3 88,0 0,9%

NETTOWERTSCHÖPFUNG ZU HERSTELLUNGSPREISEN 144,5 111,5 72,4 92,0 27,1%

ARBEITNEHMERENTGELT 31,8 30,7 31,3 35,0 11,9%

SONSTIGE PRODUKTIONSABGABEN 9,1 9,3 9,5 9,4 -0,7%

SONSTIGE SUBVENTIONEN 97,7 100,5 98,3 100,4 2,1%

Agrarumweltmaßnahmen 38,4 42,8 43,8 45,6 4,0%

Ausgleichszulage 3,9 4,1 4,2 4,2 0,3%

Betriebsprämie 47,1 47,6 48,6 48,6 0,0%

Sonstige 8,2 6,0 1,6 2,0 19,1%

FAKTOREINKOMMEN 233,0 202,7 161,2 182,9 13,5%

Q: RLGR, Statistik Austria

Fortsetzung: Werte zu Herstellungspreisen im Burgenland, Kennzahlen in Mio. Euro zu lauf. Preisen

Abbildung 6.6: Wert und Zusammensetzung der Produktion des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu Herstellungspreisen 2010 nach Bundesländern

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2010.

Abbildung 6.6 zeigt den Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs und seine Zusammensetzung nach Bundesländern im Jahr 2010. Die jeweiligen Schwerpunkte innerhalb

Abbildung 6.7: Wert und Zusammensetzung der pflanzlichen Erzeugung zu Herstellungspreisen 2010 nach Bundesländern

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011.

des Pflanzenbaus bzw. der Tierhaltung in den einzelnen Bundesländern sind in den Abbildungen 6.7 und 6.8 ersichtlich.

Abbildung 6.8: Wert und Zusammensetzung der tierischen Erzeugung zu Herstellungspreisen 2010 nach Bundesländern

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011.

In Abhängigkeit von den jeweiligen Produkti-onsschwerpunkten aber auch aufgrund lokaler Einflüsse (Witterungsverläufe, regionale Marktlage, etc.) sowie infolge unterschiedlicher Ausgangs-situationen, die ihrerseits durch die Entwicklung in den vorangegangenen Jahren bestimmt sind, entwickelt sich der landwirtschaftliche Gesamt-produktionswert in den einzelnen Bundesländern im Allgemeinen unterschiedlich. Nachdem 2009 in allen Bundesländern Rückgänge beim

Gesamtpro-duktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschafts-bereichs zu verzeichnen gewesen waren, nahm dieser 2010 in sieben Bundesländern wieder zu.

Die höchsten Zuwächse wurden in Niederös-terreich, in der Steiermark und im Burgenland erzielt, gefolgt von Oberösterreich und Wien. Nur moderate Anstiege waren für Tirol und Salzburg feststellbar. In Kärnten und Vorarlberg war die landwirtschaftliche Produktion dem Wert nach rückläufig (siehe Abbildung 6.9).

Abbildung 6.9: Veränderung des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu erstel-lungspreisen nach Bundesländern im Vorjahresvergleich (in %)

Tabelle 6.7: Veränderung der Volumina, Preise und Werte der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirt-schaftsbereichs bzw. der pflanzlichen und tierischen Produktion nach Bundesländern 2010 ge-genüber 2009 (in %)

Kräftige Wachstumsraten wurden 2010 für das Burgenland (+9,0%) ermittelt. Zurückzuführen war die Erholung des landwirtschaftlichen Gesamtpro-duktionswerts ebenfalls zu einem guten Teil auf die positive Erlösentwicklung im Getreidebau. Im Burgenland kamen neben dem stark gestiegenen

Wert der Getreideerzeugung die deutlich höheren Erlöse bei den Ölsaaten und Ölfrüchten sowie im Gemüsebau zum Tragen. Schwere Ertrags-ausfälle waren im burgenländischen Weinbau zu verzeichnen.

Produktion zu Erzeugerpreisen

Wert zu Herstellungspreisen1)

Volumen Preis1) Wert1)

Landwirtschaftlicher Wirtschaftsbereich insgesamt: Veränderung gegenüber 2009 in %

Burgenland -12,3 +24,3 +9,1 +9,0

Kärnten -4,8 +3,2 -1,7 -1,7

Niederösterreich -5,4 +18,2 +11,9 +11,6

Oberösterreich -1,5 +7,3 +5,6 +5,3

Salzburg +1,3 +1,3 +2,6 +2,2

Steiermark +3,0 +6,5 +9,7 +9,3

Tirol -0,3 +2,8 +2,5 +2,9

Vorarlberg -2,6 +1,5 -1,2 -2,0

Wien -4,7 +10,4 +5,2 +5,1

Österreich -2,6 +10,6 +7,7 +7,4

Pflanzliche Erzeugung: Veränderung gegenüber 2009 in %

Burgenland -16,1 +32,6 +11,2 +11,1

Kärnten -9,1 +7,2 -2,6 -2,6

Niederösterreich -11,6 +34,3 +18,7 +18,5

Oberösterreich -7,0 +18,3 +10,0 +9,9

Salzburg -5,6 -5,8 -11,1 -11,1

Steiermark +6,7 +13,9 +21,6 +21,5

Tirol -1,6 -3,6 -5,2 -5,2

Vorarlberg -6,7 -4,8 -11,2 -11,2

Wien -5,3 +10,8 +4,9 +4,9

Österreich -7,3 +22,1 +13,2 +13,1

Tierische Erzeugung: Veränderung gegenüber 2009 in %

Burgenland -0,1 +2,9 +2,8 +2,6

Kärnten -0,6 +1,6 +1,0 +0,9

Niederösterreich +1,1 +2,1 +3,3 +3,0

Oberösterreich +0,5 +2,7 +3,3 +2,8

Salzburg +0,0 +4,4 +4,4 +3,6

Steiermark +0,5 +2,1 +2,7 +2,1

Tirol -0,3 +7,4 +7,1 +7,9

Vorarlberg -0,9 +4,4 +3,5 +1,9

Wien -15,9 +2,3 -14,0 -15,0

Österreich +0,5 +2,8 +3,3 +2,9

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011. - 1) Nominell.

Im Burgenland erhöhte sich der Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2010 um 9,0% auf rund 0,4 Mrd. Euro, nachdem er 2009 um 10,4% gesunken war. Die burgenlän-dische Landwirtschaft wird von der pflanzlichen Erzeugung dominiert, auf die 2010 rund 78% des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts ent- fielen.

Die tierische Produktion trug 2010 rund 14% und die landwirtschaftlichen Dienstleistungen sowie die nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Neben-tätigkeiten jeweils rund 4% zum Gesamtproduk-tionswert bei. Bestimmend für die Entwicklung des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts im Burgenland im Jahr 2010 waren vor allem die beträchtlichen wertmäßigen Zuwächse im Ackerbau, insbesondere beim Getreide sowie bei den Ölsaaten und Ölfrüchten. Gedämpft wurde der Anstieg des Gesamtproduktionswerts durch die massiven Ertragsausfälle im Weinbau.

Die Getreideernte lag trotz einer etwas geringeren Anbaufläche leicht über der Vorjahresmenge (+2%).

Das im Rahmen der LGR ermittelte Erzeugungsvo-lumen erhöhte sich gegenüber 2009 um 1,8%, mit einem deutlichen Zuwachs bei Weizen (+14,1%) und Produktionsrückgängen bei Körnermais (-6,6%) und Gerste (-7,8%). Infolge stark gestie-gener Preise erhöhte sich der Produktionswert von Getreide im Vorjahresvergleich beträchtlich (+84,8%), wobei vor allem die Entwicklung beim Weizen (+104,8%) und beim Körnermais (+86,0%) das Gesamtergebnis prägten. Der Beitrag des Getreidebaus zum landwirtschaftlichen Gesamt-produktionswert stieg von 12% im Jahr 2009 auf 20% im Jahr 2010.

Bei den Ölsaaten und Ölfrüchten war gleich-falls ein erheblicher Zuwachs des Produktions-werts (+61,5%) feststellbar. Dieser resultierte aus einem höheren Erzeugungsvolumen und gestie-genen Preisen. Beim Raps (+44,1%) war zwar das Produktionsvolumen infolge einer Flächenre-duktion etwas niedriger als im Vorjahr, die Preise zogen jedoch stark an. Beim Ölkürbis (+141,0%) und bei den Sojabohnen (+35,4%) kam neben höheren Preisen eine starke Flächenausweitung zum Tragen bzw. wurden beim Ölkürbis auch wieder deutlich bessere Hektarerträge erzielt als im Vorjahr. Bei den Sonnenblumen (+119,0%), deren Anbaufläche und Hektarertrag niedriger ausfielen als 2009, war der starke Anstieg des Produktions-werts hingegen rein preisbedingt.

Die Produktion von Zuckerrüben nahm auf einer leicht ausgeweiteten Anbaufläche und infolge höherer Hektarerträge dem Volumen nach um 9,8% um. Wertmäßig belief sich der Zuwachs gegenüber 2009 lt. vorläufigen Berechnungen auf +14,2%.

Auch im Gemüsebau ließen höheren Erzeuger-preise den Produktionswert - nach einem Rückgang im Vorjahr um 11,6% - 2010 wieder kräftig steigen (+19,6%). Vor allem die gestiegenen Produktions-werte von Paradeisern, Salat und Zwiebeln trugen zu diesem Anstieg bei. Das Erzeugungsvolumen von Gemüse lag dabei nur geringfügig über dem Niveau des Jahres 2009.

Die wichtigste Sparte der burgenländischen Landwirtschaft ist - gemessen am Beitrag zum Gesamtproduktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs - der Weinbau. Von den Ertragsausfällen im Weinbau im Jahr 2010 war das Burgenland von allen Bundesländern am stärksten betroffen. Mit rund 0,46 Mio. hl unter-schritt die Weinernte das Vorjahresergebnis um 35% und den Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre um 38%. Die mengenmäßigen Einbußen betrafen sowohl den Rotwein (-34% gegenüber 2009, -37% gegenüber dem Fünfjahresschnitt) als auch den Weißwein (-35% gegenüber 2009, -40% gegenüber dem Mittel der letzten fünf Jahre).

Wertmäßig fielen die Verluste infolge gestiegener Preise niedriger aus. Vorläufige Berechnungen ergaben einen Rückgang des Produktionswerts um 14,8% gegenüber 2009.

Obwohl im Obstbau die Preise im Mittel aller Produktgruppen ebenfalls deutlich über dem Vorjah-resniveau lagen, sank der Produktionswert von Obst geringfügig (-1,6%). Dabei waren im Erwerbs-obstbau bedingt durch niedrigere Erntemengen Verluste zu verzeichnen (-16,0%), während sich der Wert der Extensivobstproduktion (Streuobst und private Hausgärten) erhöhte (+5,1%).

Insgesamt stieg der Wert der pflanzlichen Erzeugung 2010 im Burgenland im Vorjahresver-gleich um 11,1% (2009: -11,9%).

Deutlich geringer fiel der Anstieg des Produkti-onswerts der tierischen Erzeugung aus (+2,6%), wo wertmäßige Zuwächse bei Milch und Geflügel rückläufigen Produktionswerten von Rindern und Schweinen gegenüberstanden.

Der Produktionswert von Geflügel stieg - u.a.

aufgrund eines höheren Erzeugungsvolumens - ebenfalls deutlich an (+15,4%). Leicht rückläufig war demgegenüber der Wert der Eiproduktion (-0,8%).

Der Wert der Schweineproduktion verringerte sich infolge eines geringeren Erzeugungsvolumens um 6,5%. Die Erzeugerpreise blieben dabei gegenüber 2009 vergleichsweise stabil.

Auch der Produktionswert von Rindern lag unter dem Vorjahresergebnis (-2,4%). Neben einem etwas geringeren Erzeugungsvolumen trug auch die Entkoppelung der Schlachtprämie für Großrinder und Kälber zu dieser Entwicklung bei. Die Rinderpreise veränderten sich im Mittel gegenüber 2009 nur geringfügig.

Höher als 2009 fielen die Erlöse aus nichtlandwirt-schaftlichen Nebentätigkeiten aus, während die Einnahmen aus landwirtschaftlichen Dienstleis-tungen leicht rückläufig waren.

Von den Vorleistungen zum Einkommen - Bundesländerergebnisse

Für die Produktion der landwirtschaftlichen Güter und Dienstleistungen (inkl. der nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten) wand- te die heimische Landwirtschaft im Jahr 2010 rd.

3,8 Mrd. € für Vorleistungen auf. In diesem Wert enthalten sind auch die innerbetrieblich erzeugten und verbrauchten Futtermittel (mit einem Anteil von rd. 21% an den Vorleistungen insgesamt im Jahr 2010).

Die Höhe und Zusammensetzung der Aufwen-dungen in den einzelnen Bundesländern wird maßgeblich vom Umfang bzw. von der Ausrichtung und Intensität der landwirtschaftlichen Produktion bestimmt. Die höchsten Vorleistungswerte weisen Niederösterreich, Oberösterreich und die Steiermark auf. Auf diese drei Bundesländer entfielen 2010 rd. 73% des gesamten Vorleis-tungseinsatzes der heimischen Landwirtschaft.

Gegenüber 2009 erhöhte sich der Vorleistungswert im Bundesmittel um 3,6%, wobei das durchschnitt-liche Preisniveau der in der heimischen Landwirt-schaft eingesetzten Vorleistungen um 3,1% stieg.

Maßgeblich für die höheren Vorleistungskosten waren u.a. gestiegene Aufwendungen bei der Vorleistungskategorie „andere Güter und Dienst-leistungen“, bei den Futtermitteln sowie bei den Treibstoffen. Auch auf Ebene der Bundesländer fielen die Aufwendungen für Vorleistungen - mit Ausnahme von Kärnten - durchwegs höher aus als 2009.

Die Veränderung von Erzeugung und Vorleis-tungen bzw. der relative Umfang beider Positionen bestimmt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen. Auf Bundesebene nahm die Bruttowertschöpfung des landwirtschaft-lichen Wirtschaftsbereichs 2010 um 13,2% auf rund 2,7 Mrd. Euro zu. Anstiege waren dabei in sieben Bundesländern zu verzeichnen. Die höchsten Zuwachsraten wurden für Niederös-terreich (+19,5%) und die Steiermark (+17,4%) ermittelt, gefolgt von Kärnten (+12,8%) bzw. vom Burgenland (+12,7%). Anstiege waren weiters in Wien (+8,8%), Oberösterreich (+8,2%) und Tirol (+3,0%) festzustellen. In Salzburg (-5,5%) und

Abbildung 6.10: Wert und Zusammensetzung der Vorleistungen des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbe-reichs 2010 nach Bundesländern

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011.

Vorarlberg (-8,1%) lag die Bruttowertschöpfung unter dem Vorjahresniveau.

Aus der Bruttowertschöpfung zu Herstellungs-preisen abzüglich der Abschreibungen für das Anlagevermögen und der sonstigen Produktions-abgaben und zuzüglich der als „sonstige Subven-tionen“ klassifizierten Förderungszahlungen errechnet sich das landwirtschaftliche Faktorein-kommen. Hinter dem für Österreich insgesamt ermittelten Anstieg des Faktoreinkommens um 14,3% gegenüber dem Wert des Jahres 2009 standen, unterschiedliche Entwicklungen auf Länderebene.

6.3 Ergebnisse der

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