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Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG)

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 180-185)

Lage der Land- und Forstwirtschaft im Burgenland

BÄUERLICHE SOZIALVERSICHERUNG

4. bis 6. Einsatzmonat

7.4. Pflegegeld nach dem Bundespflegegeldgesetz (BPGG)

Sinn und Zweck des Pflegegeldes ist es, einen Beitrag für pflegebedingte Mehraufwendungen zu leisten und pflegebedürftigen Personen soweit wie möglich die notwendige Betreuung und Hilfe zu sichern, damit sie ein selbstbestimmtes und

bedürfnisorientiertes Leben führen können. Die Höhe des Pflegegeldes ist vom erforderlichen monatlichen Zeitaufwand an Betreuung und Hilfe abhängig. Entsprechend dem Aufwand sind sieben Pflegestufen möglich.

Einstufung Betrag in Euro Anzahl %Anteil / Stufe

Stufe 1 154,20 633 19,1

Stufe 2 284,30 1.236 37,4

Stufe 3 442,90 507 15,3

Stufe 4 664,30 563 17,0

Stufe 5 902,30 249 7,5

Stufe 6 1.242,00 66 2,0

Tabelle 7.6: Höhe des Pflegegeldes und Anteil der Pflegegeldbezieher nach Stufen (Stand Dezember 2010)

7.5. Unfallversicherung

7.5.1 Stand der UV-Betriebe per 31.12.2010

Zum oben angeführten Auswertungszeitpunkt gab es 20.782 land(forst)wirtschaftliche Betriebe (minus 4,1 % gegenüber dem Vorjahr), für die Beitragspflicht in der Unfallversicherung bestand.

Hiezu kamen noch 1.234 Pächter und Mitpächter von Genossenschafts- oder Eigenjagden sowie von Fischereibetrieben, die ebenfalls der Versi-cherungspflicht unterlagen.

Pflichtversichert sind alle Betriebsführer, die auf ihre Rechnung und Gefahr einen land(forst) wirtschaftlichen Betrieb führen oder auf deren Rechnung und Gefahr ein solcher Betrieb geführt wird und der Einheitswert des Betriebes den Betrag von Euro 150 erreicht oder übersteigt;

darüber hinaus bei Mittätigkeit im Betrieb die Familienangehörigen (Ehepartner, Kinder, Enkel-, Wahl-, Stief- und Schwiegerkinder und die Eltern, Großeltern, Wahl-, Stief- und Schwiegereltern) sowie Geschwister des Betriebsführers.

Seit 1.8.2009 besteht auch Pflichtversicherung in der Unfallversicherung für die GesellschafterInnen einer offenen Gesellschaft und die unbeschränkt haftenden GesellschafterInnen einer Kommandit-gesellschaft, sofern die Führung eines land(forst) wirtschaftlichen Betriebes zum Unternehmensge-genstand der Gesellschaft zählt. Die Pflichtver-sicherung für diese GesellschafterInnen besteht aufgrund der Tätigkeit in der Gesellschaft und zwar unabhängig von der Höhe des Einheitswertes des Betriebes oder Bestreitung des Lebensunter-haltes.

Unabhängig von der Anzahl der Betriebsführer und der im land(forst)wirtschaftlichen Betrieb mittätigen Angehörigen ist für ein und denselben land(forst) wirtschaftlichen Betrieb nur ein Betriebsbeitrag einzuheben.

Führen mehrere Personen einen land(forst) wirtschaftlichen Betrieb auf gemeinsame Rechnung und Gefahr, so haften sie für den Betriebsbeitrag zur ungeteilten Hand.

7.5.2 Aufgaben und Leistungen der Unfallversicherung

Waren früher die leistungsrechtlichen Bestim-mungen für bäuerliche Unfallversicherte (Anspruchsberechtigte) ausschließlich im Allge-meinen Sozialversicherungsgesetz (ASVG) geregelt, so ist ab dem 01.01.1999 neben dem Beitragsrecht auch das Leistungsrecht im Bauern-Sozialversicherungsgesetz geregelt.

Die neue Rechtslage gilt für alle Versicherungs-fälle, die nach dem 31. Dezember 1998 einge-treten sind. Das bedeutet, dass die vor dem 01.01.1999 angefallenen laufenden Leistungen bis zu ihrem Wegfall noch nach altem Leistungs-recht zu behandeln sind.

Berufskrankheiten

Als Berufskrankheit für den bäuerlichen Bereich gelten nach wie vor die in der Anlage 1 zum Allge-meinen Sozialversicherungsgesetz bezeichneten Krankheiten. Hier ist der Bezug zum Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz weiterhin herzu-stellen.

7.5.3 Unfallmeldungen 2010

Im Jahr 2010 wurden österreichweit 6.050 Unfall-meldungen erstattet. Im Burgenland waren es 135. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Meldungen im Burgenland um 10,6 % gesunken.

7.5.4 Stand der Renten aus der Unfallversicherung

Tabelle 7.7: Stand der Renten aus der Unfallversicherung (Stand Dezember 2010)

Rentenarten Zahl d.

Renten % VÄ z. VJ Rentenauszlg.

inkl. Zuschüsse in Euro

durchschn.

Rente in Euro

Alle Renten 1525 -5,5 283.078,88 185,63

ASVG

79 +8,2 18.770,12 237,60

5 -16,7 3.540,07 708,01

4 ± 0,0 5.650,49 1.412,62

ASVG

Witwen-renten 20 %

d.Bemessungs-grundlage 11 -15,4 3.802,96 345,72

40 % 136 -8,7 56.297,18 413,95

Witwer-renten 20 %

d.Bemessungs-grundlage 2 ±0,0 315,94 157,97

40 % 4 -20,0 1.390,81 347,70

BSVG

Waisenrenten 7 -12,5 2.062,44 294,63

Witwenrenten 20 % d.

Bemes-sungsgrundlage 16 ±0,0 4.855,92 303,50

Witwerrenten 1 -50,0 248,65 248,65

Waisenrenten 6 ±0,0 2.404,69 400,78

*) Minderung der Erwerbsfähigkeit

Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Renten um 5,5 % gesunken. Die durchschnittliche Rentenhöhe ist um 2,0 % gestiegen.

7.6. Sicherheit

Im Jahr 2010 sind im Burgenland 129 Bäuerinnen und Bauern bei der Arbeit verunfallt oder an einer der im Gesetz angeführten Berufskrankheiten erkrankt. Ein Unfall verlief tödlich. Ein Vergleich zum Vorjahr ist nicht angebracht, da sich durch eine Umstellung der statistischen Erfassung eine Verzerrung der Unfallzahlen ergeben würde.

Jeder einzelne Unfall ist für den(die) Betroffenen selbst, ihre Angehörigen oder Hinterbliebenen mit zum Teil enormen familiären, sozialen, aber auch wirtschaftlichen - häufig sogar Existenz bedro-henden - Problemen verbunden. Der volkswirt-schaftliche Schaden, der durch Unfälle und damit verbundene erforderliche Maßnahmen entsteht, ist erheblich. Schon aus humanitären Gründen zählt die Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu den wichtigsten Aufgaben der Sozialversicherungsanstalt der Bauern.

7.6.1 Schwerpunktaktivität „Sonne und Gesundheit“

Die Sicherheitsberatung hat für die Jahre 2008 bis 2010 diese Aktion als Schwerpunktaktion gewählt.

Der Hintergrund dazu: In Österreich erkranken alljährlich etwa 25.000 bis 30.000 Personen an Hautkrebs. Für 400 Menschen endet die Erkrankung tödlich. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt auf, dass das Risiko an Hautkrebs zu erkranken, derzeit 1:50 beträgt. Sonnenall-ergie, Bindehautentzündung und Grauer Star sind weitere Erkrankungen, die in den letzten Jahren stark an Zahl zugenommen haben.

Diese Tatsachen zeigen besonders deutlich auf, wie wichtig die Entscheidung war, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und über diese sehr häufig unterschätzte Gefahr zu infor-mieren, um in der bäuerlichen Bevölkerung eine nachhaltige Verbesserung des Gefahrenbewusst-seins zu bewirken. „Sonne und Gesundheit“ wird daher bei allen Betriebsberatungen thematisiert.

lichen Fachschulen des Landes dieses Thema ausführlich behandelt.

7.6.2 Aktivitäten auf Bauernhöfen

Im Berichtsjahr wurden 198 Betriebsberatungen mit Betriebsbesichtigung, davon 48 nach Unfällen sowie 16 Unfallerhebungen ohne Betriebsberatung durchgeführt.

Zwecks Qualitätssicherung und Steigerung der Effizienz wurden in Betrieben mit groben Mängeln auch Nachberatungen durchgeführt. Die Auswertung der Ergebnisse ergab, dass in

51,9 % der Betriebe die Mängel vollständig, 25,3 % der Betriebe die Mängel überwiegend, 17,7 % der Betriebe die Mängel teilweise und

lediglich in

5,1 % der Betriebe die Mängel nur zu einem geringen Teil oder überhaupt nicht behoben wurden.

Die Aktion „Kindersicherheit am Bauernhof” ist fixer Bestandteil der Aktivitäten der Sicherheitsbe-ratung. Bäuerinnen, die Anträge auf Gewährung von Kinderbetreuungsgeld stellen, werden aufge-sucht und über Kindersicherheit im Haushalt und im landwirtschaftlichen Betrieb informiert. Dabei werden Gesundheitsmappen verteilt und Sicher-heitsartikel vorgestellt.

Des Weiteren werden Urlauberhöfe, Buschen-schankbetriebe und Betriebe, von denen Anträge auf Übernahme von Kosten für Betriebshelferein-sätze gestellt wurden, besichtigt und beraten.

7.6.3 Vorträge, Schulungen und Kurse

Im Zuständigkeitsbereich des Regionalbüros Burgenland ereignen sich immer wieder schwere Forstunfälle. Die Sicherheitsberatung führt daher schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit Urbari-algemeinden bzw. Feuerwehren Informations-veranstaltungen zum Thema „Sicherheit bei der Waldarbeit“ durch.

In Zusammenarbeit mit dem Amt der Bgld. Landes-regierung, der Bgld. Landwirtschaftskammer, dem Bgld. Waldverband und der FAST Pichl (Stmk.) wurden sieben von Bund, Land und EU geförderte Motorsägenkurse abgehalten. Pro Kurs nahmen zwischen 25 und 30 Personen teil.

Der Sicherheitsberater referierte in Summe bei insgesamt 18 Vortragsveranstaltungen, wobei

neben dem Thema „Sicherheit bei der Waldarbeit“

folgende weitere Themen behandelt wurden:

„Gefahrstoffe in der Landwirtschaft“, „Arbeitsplat-zevaluierung“ sowie „Sonne und Gesundheit.“

In den drei landwirtschaftlichen Fachschulen des Landes wurde Gastunterricht abgehalten.

Im Rahmen von mehreren Vorbereitungskursen für die Ablegung der Facharbeiterprüfung sowie

„Sachkundenachweis – Pflanzenschutz“-Kursen hielt der Sicherheitsberater jeweils drei- bzw.

vierstündige Vorträge.

Der Sicherheisberater referierte überdies bei folgenden Seminaren bzw. Zertifikatslehrgängen:

„Schnuppertage am Bauernhof“, „Schule am Bauernhof“ und „Urlaub am Bauernhof“.

7.6.4 Öffentlichkeitsarbeit

Es wurden auch im abgelaufenen Jahr zahlreiche Fachartikel verfasst und den bäuerlichen Print-medien, der Zeitschrift SVB-Aktuell, den Tageszei-tungen, den burgenländischen WochenzeiTageszei-tungen, dem ORF und dem Burgenländischen Kabelfern-sehen zur Verfügung gestellt.

7.6.5 Traktor-Fahrtechnik- und Sicherheitskurse

Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern veran-staltet gemeinsam mit dem ÖAMTC Traktor-Fahr-technik- und Sicherheitskurse. Die Schüler der Betriebsleiter-Lehrgänge der landwirtschaftlichen Fachschulen Güssing und Eisenstadt nahmen daran teil.

7.6.6 Evaluierung am Bauernhof

Der Sicherheitsberater des Regionalbüros ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Evaluierung am Bauernhof“. 23 Betriebsführern wurde Hilfestellung bei der Evaluierung erteilt.

7.6.7 Sicherheitsplaketten

Von den besichtigten Betrieben wurden im Jahr 2010 sechs Betriebe erstmalig mit der Sicherheits-plakette ausgezeichnet. An weitere neun Betriebe wurden Plaketten wieder vergeben. Voraussetzung für die Auszeichnung ist nicht nur ein hoher sicher-heitstechnischer Standard bei Baulichkeiten, elekt-rischen Anlagen und Maschinen sowie Sauberkeit

und Ordnung in Haus und Hof, sondern auch das Vorhandensein der jeweils erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung, vor allem aber die positive Einstellung des Betriebsführers zur Arbeitssicherheit.

7.7. Zeckenschutzimpfung

Wie in den Vorjahren führte die Sozialversi-cherungsanstalt der Bauern, Regionalbüro Burgenland, auch im Jahr 2010 eine Schutzimp-fungsaktion gegen die Frühsommermeningoence-phalitis (FSME) durch. Die Impfungen wurden in den Bezirksvororten durchgeführt.

Es wurden insgesamt 6.665 Personen zur Schutz-impfung vorgeladen. 4.722 nahmen daran teil, was einer Beteiligung von 70,85 % entspricht.

7.8. Gesundheit

Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern hat als Krankenversicherungsträger allgemein über Gesundheitsgefährdung und über die Verhütung von Krankheiten und Freizeitunfällen aufzuklären sowie darüber zu beraten, wie Gefährdungen vermieden und Krankheiten sowie Unfälle verhütet werden können. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurden folgende Aktivitäten durchgeführt:

 Sicherheit für Bauernkinder

Nach wie vor verunglücken auf Österreichs Bauernhöfen Jahr für Jahr zahlreiche Kinder – nicht nur Bauernkinder. Auf Grund dieser Tatsache wird vom Gesundheitsförderer in den Volksschulen des ländlichen Raumes im Rahmen des Gastun-terrichtes das Thema „Sicherheit für Bauernkinder“

vermittelt. Im Jahr 2010 haben 44 Volksschulen mit 1.107 Schülerinnen und Schülern an dieser Aktion teilgenommen.

 Sicherheit und Gesundheit für Senioren

Rund ein Fünftel der österreichischen Bevölkerung gehört heute bereits zur Gruppe der Senioren. Auch im bäuerlichen Bereich stellen die Unfälle älterer Personen ein großes Problem dar. Die häufigsten Unfallursachen sind Ausrutschen, Stolpern und Stürzen und das vor allem innerhalb des

Wohnbe- Gesundheits-Aktiv-Wochen

Seit 1996 werden für aktive Bäuerinnen und Bauern die Gesundheits-Aktiv-Wochen in Bad Tatzmannsdorf im Haus Simon durchgeführt.

Den Teilnehmern wird in dieser Woche ein Aktivpro-gramm bestehend aus täglicher Morgengymnastik, Erlernen von Massagetechniken, Ergonomie-training, Nordic Walking sowie Thermenbesuche angeboten. Weiters gibt es Vorträge zu Gesund-heitsthemen und eine halbtägige Exkursion. 2010 haben in 8 Turnussen 160 Bäuerinnen und Bauern aus ganz Österreich teilgenommen.

 Bewusst bewegt am Bauernhof (BBB) Bewegungsstraße

Die Bewegungsstraße wird bei diversen bäuer-lichen Veranstaltungen sowie im Rahmen des Turnunter-richtes der Landwirtschaftlichen Fachschulen angeboten und umgesetzt. 2010 wurden die Inhalte der Bewegungsstraße im Rahmen von 5 Veranstaltungen an insgesamt 98 TeilnehmerInnen weitergegeben.

Nordic Walking

Bei den Nordic Walking Kursen soll den Teilneh-me-rInnen die richtige Technik dieser vielseitigen, gelenkschonenden und für jede Altersgruppe geeigneten Sportart näher gebracht werden.

Der gesundheitliche Nutzen von Bewegung wird besonders hervorgeho-ben. 2010 fanden im Burgenland 25 Veranstaltungen mit insgesamt 431 TeilnehmerInnen statt.

 Entspannt durchs Leben – oder Stress?

In diesem Projekt soll den TeilnehmerInnen vermittelt werden, wie man übermäßige Stress-belastungen vermeidet und wie man mit nicht vermeidbarem Stress besser umgehen kann. Das persönliche Stresspotenzial soll ermittelt werden.

Durch praktische Übungen und Tipps wird gezeigt, wie man sich gut entspannen und seelisch kräftigen kann. Im Berichtsjahr haben 2 Veranstal-tungen mit 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattgefunden.

7.9. Rehabilitation

Ein wichtiger Bereich der bäuerlichen Sozialversi-cherung ist die Betreuung und Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen. Ziel der medizini-schen, beruflichen und sozialen Rehabilitation ist die Wiedereingliederung dieser Personen in das Berufsleben und in die Gesellschaft.

In diesem Zusammenhang wurden insgesamt 313 Haus- und Betriebsbesuche sowie Vorsprachen beim Maschinen- und Betriebshilfering durchge-führt.

Weiters wurden durch die im Regionalbüro Burgenland eingesetzten Bediensteten im Jahre 2010 144 Spitalsbesuche vorgenommen und Sprechtage in Vertragseinrichtungen abgehalten, wobei 1.030 Aussprachen mit Patienten statt-fanden.

7.10. Leistungen aus dem

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