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Von den Vorleistungen zum Einkommen -

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 148-152)

Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2010

6.1.4 Von den Vorleistungen zum Einkommen -

Österreichergeb-nisse

Höhere Produktionskosten

Nach starken Kostensteigerungen in den Jahren 2007 und 2008, gefolgt von einem leichten Rückgang im Jahr 2009, sind die Aufwendungen der Landwirtschaft für Vorleistungen 2010 wieder gestiegen. In Summe beliefen sich die Vorleis-tungen auf rd. 3,8 Mrd. Euro, was im Vorjahresver-gleich einem Zuwachs um 3,6% entsprach (siehe Tabelle 3). Dabei blieb das Einsatzvolumen an Vorleistungen gegenüber 2009 vergleichsweise stabil (+0,5%), während bei den Preisen für landwirtschaftliche Vorleistungen im Mittel ein Anstieg von rd. 3,1% zu verzeichnen war. Dieser resultierte vor allem aus den deutlich gestie-genen Treibstoffpreisen sowie höheren

Futtermit-Abbildung 6.3: Produktionswert und Bruttowertschöpfung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 1999-2009

Abbildung 6.2: Zusammensetzung der Vorleistungen des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs im Jahr 2010

Q: STATISTIK AUSTRIA, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011.

Futtermittel 36,4%

Tierarzt u.

Medikamente Saatgut, 2,8%

Düngung, Pflanzenschutz

11,0%

Energie, Treibstoffe 9,8%

Instandhaltung Maschinen und Gebäude

8,4%

Landwirtschaftl.

Dienstleistungen 6,5%

Unterstellte Bankgebühr

2,8%

Andere Güter Dienstleistungen und

22,3%

0 1 2 3 4 5 6 7

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Mrd. Euro

Produktionswert zu Herstellungspreisen Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen

telpreisen (letztere stiegen insbesondere in der zweiten Jahreshälfte). Auch Pflanzenschutzmittel verteuerten sich im Vorjahresvergleich. Dünge-mittel waren demgegenüber, nach den massiven Preisanstiegen im Jahr 2008 bzw. Anfang 2009, im Jahresmittel 2010 wesentlich billiger. Die Saatgutpreise fielen ebenfalls niedriger aus als 2009. Die dem landwirtschaftlichen Wirtschafts-bereich zuzurechnende

Mineralölsteuerrückver-gütung für Agrardiesel, welche als inputseitige Gütersubvention verbucht wird, betrug rd. 0,05 Mrd. Euro. Die Abschreibungen für das Anlagever-mögen erhöhten sich vor allem bedingt durch leicht gestiegene Investitionsgüterpreise um 1,9%.

Abbildung 6.3 zeigt die Entwicklung von Produkti-onswert und Bruttowertschöpfung der heimischen Landwirschaft für die Jahre 2000 bis 2010.

Wertschöpfung zu Herstellungspreisen

Die beschriebenen Entwicklungen der landwirt-schaftlichen Produktion und des Vorleistungsein- satzes ergaben per Saldo einen Anstieg der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen um 13,2% gegenüber 2009. Bei der Nettowert-schöpfung zu Herstellungspreisen, d.h. nach Abzug der Abschreibungen von der Bruttowert-schöpfung, betrug der Anstieg 35,9%. Trotz der kräftigen Zuwachsraten fielen jedoch sowohl die Brutto- als auch die Nettowertschöpfung geringer aus als in den Jahren 2007 und 2008.

Förderungen und Produktionsabgaben

Eine wesentliche Komponente des landwirtschaft-lichen Einkommens sind die Förderungen und Leistungsabgeltungen. Dabei gilt es zu berück-sichtigen, dass die LGR bei den Direktzahlungen zwischen Gütersubventionen, sonstigen Subven-tionen und Vermögenstransfers differenziert und in die Einkommensberechnung ausschließlich die als „Subventionen“ klassifizierten Zahlungen einfließen. Die Vermögenstransfers bleiben bei der Ermittlung des landwirtschaftlichen Einkommens im Rahmen der LGR unberücksichtigt.

2010 betrugen die als Subventionen klassifizierten Förderungszahlungen in Summe rd. 1,70 Mrd.

Euro (-0,1%; Tabelle 6.4).

Die Gütersubventionen machten davon rd. 0,15 Mrd. Euro aus. Von diesen waren wiederum rund 0,10 Mrd. Euro outputseitige und rd. 0,05 Mrd. Euro inputseitige Gütersubventionen.5) Die Gütersub-ventionen werden als Teil des Produktionswerts erfasst bzw. bei der Ermittlung der Vorleistungen abgezogen und somit schon bei der Berechnung der Bruttowertschöpfung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs berücksichtigt.

Die als „sonstige Subventionen“ eingestuften Zahlungen6) beliefen sich auf rd. 1,55 Mrd. Euro.

Die größten Posten sind die Betriebsprämie, die Zahlungen im Rahmen des ÖPUL (Österrei-chisches Programm für eine umweltgerechte, extensive und den natürlichen Lebensraum schüt-zende Landwirtschaft) sowie die Ausgleichszulage

für benachteiligte Gebiete. Gegenüber dem Vorjahr änderte sich die Summe der sonstigen Subven-tionen 2010 nur geringfügig (+0,2%).

Die Vermögenstransfers betrugen 2010 rund 0,30 Mrd. Euro (-9,0%). Zu den Vermögenstransfers zählen z.B. Investitionszuschüsse, die Niederlas-sungsprämie für Junglandwirte, Förderungen für die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, Förderungen betreffend die Verkehrserschließung ländlicher Gebiete, Förderungen von Marketing-maßnahmen bzw. von Erzeugergemeinschaften, Zahlungen für Umstrukturierungen im Weinbau, etc.

Die Produktionsabgaben, welche sich aus den Gütersteuern und den sonstigen Produktionsab-gaben zusammensetzen, betrugen in Summe rund 0,20 Mrd. Euro. Wie bereits erläutert erhöhten sich die bei der Ermittlung des landwirtschaftlichen Produktionswerts berücksichtigten Gütersteuern auf rund 0,03 Mrd. Euro (+30,8%). Die sonstigen Produktionsabgaben beliefen sich 2010 auf rund 0,17 Mrd. euro (-11,3%).

Landwirtschaftliches Einkommen holt wieder auf

Infolge des Anstiegs der landwirtschaftlichen Erzeugerpreise entwickelten sich die Agrarein-kommen nach dem Einbruch im Jahr zuvor 2010 wieder deutlich nach oben. Die aktuellen Berech-nungen im Rahmen der LGR weisen für 2010 einen Anstieg des Einkommens aus landwirtschaftlicher Tätigkeit von 14,0% (gemessen als reales Faktor-einkommen je Jahresarbeitseinheit) gegenüber 2009 aus, nach einem Rückgang um 22,7% im Jahr 2009. Dabei nahm das Faktoreinkommen insgesamt im Vorjahresvergleich nominell um 14,3% bzw. real um 12,6% zu. Der landwirtschaft-liche Arbeitseinsatz, gemessen in Vollzeitäqui-valenten (sogenannten Jahresarbeitseinheiten), verringerte sich lt. vorläufigen Berechnungen um 1,2%.

Beim Nettounternehmensgewinn fiel der Anstieg höher aus. Nominell betrug der Zuwachs des Nettounternehmensgewinns je nicht entlohnte Arbeitskraft 18,7% (nach einem Rückgang im Vorjahr um 24,7%); real machte der Zuwachs 16,9% aus (2009: -25,4%).

Tabelle 6.4: Förderungen und Produktionsabgaben der Landwirtschaft 1999-2009

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2010/

2009

in Mio. EUR in %

als "Subventionen"

klassifi-zierte Förderungen 1.388 1.626 1.657 1.654 1.712 1.739 1.782 1.648 1.670 1.702 1.700 -0,1

Gütersubventionen 463 508 535 535 583 205 232 143 147 155 150 -3,3

Pflanzlicher Bereich 337 349 339 339 339 7 5 5 5 5 2 -45,9

Tierischer Bereich 125 160 197 196 244 160 189 96 96 104 101 -2,3

Vorleistungen 1) - - - - - 38 37 42 47 47 46 -1,3

Sonstige Subventionen 925 1.118 1.122 1.119 1.129 1.534 1.550 1.505 1.523 1.547 1.550 +0,2 Agrarumweltförderungen 2) 616 665 686 705 726 685 671 538 549 577 581 +0,8 Ausgleichszulage inkl.

natio-naler Beihilfe 201 282 283 282 282 276 276 275 275 274 272 -0,9

Betriebsprämie - - - - - 498 509 599 604 618 634 +2,7

Sonstige 3) 108 170 152 132 121 76 94 93 95 79 63 -20,1

als "Vermögenstransfers"

klassifizierte Förderungen 4) 192 218 226 229 216 223 261 201 318 325 296 -9,0

Produktionsabgaben

ins-gesamt 191 170 187 183 152 194 178 174 185 215 200 -7,1

Gütersteuern 54 52 54 48 30 41 45 46 31 21 28 +30,8

Pflanzlicher Bereich 5) 5 5 5 5 6 5 5 5 5 6 6 +14,5

Tierischer Bereich 6) 49 47 48 43 24 36 40 40 26 16 21 +36,6

Sonstige

Produktionsab-gaben 137 117 133 135 122 153 133 128 154 193 172 -11,3

Q: STATISTIK AUSTRIA - Landwirtschaftliche Gesamtrechnung; Bundesanstalt für Agrarwirtschaft - Berechnung der Subventionen, Vermögenstransfers und Gütersteuern. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011. - 1) Mineralölsteuerrückvergütung für Agrardiesel. - 2) Österreichisches Programm für eine umweltgerechte, extensive und den natürlichen Lebensraum schützende Landwirtschaft (ÖPUL), sonstige Umweltmaßnahmen - Düngerlager, Energie aus Biomasse, Extensivierungsprämie (bis 2004), Viehhaltungs- und Alpungsprämie. - 3) Flächenstilllegung (bis 2004), Zinsenzuschüsse, Qualitätsverbesserung, Naturschädenabgeltung (Dürre, Hochwasser), Tierseuchen (Bekämpfung, Entschädigungen), Zusätzli-cher Beihilfebetrag (2005 bis 2008), Sonstiges. - 4) Investitionszuschuss, Modernisierung landwirtschaftliZusätzli-cher Betriebe, Niederlassung von Junglandwirten, Rodung Wein, Rodung Obst, Marketingmaßnahmen, Verbesserung der Marktstruktur, Innovationsförderung, Erhöhung der Wertschöpfung bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Entwicklung neuer Produkte, Bioenergie (Diversifizierung und Grundversorgung), Verkehrserschließung ländlicher Gebiete, Gemeinschaftsinitiativen (Leader), Erzeugergemeinschaften, Maschinen- und Betriebshilferinge sowie Kurswesen, Bioverbände, Agrarische Operationen, Landwirtschaftlicher Wasserbau, Umstrukturierungshilfe für den Weinbau, Umstrukturierungsprä-mie an Zuckerrübenproduzenten (2008). - 5) Agrarmarketingbeiträge. - 6) Agrarmarketingbeiträge, Zusatzabgabe für die Überlieferung von Milch.Wasserbau, Umstrukturierungs-hilfe für den Weinbau, Umstrukturierungsprämie an Zuckerrübenproduzenten (2008).

Abbildung 6.4: Subventionen und Vermögenstransfers des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2000-2010

Q: Bundesanstalt für Agrarwirtschaft; Berechnungen für Zwecke der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2011.

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Mrd. Euro

Vermögenstransfers

Sonstige Subventionen, sonstige Ausgleichszulage inkl. nationaler Beihilfe Agrarumweltförderungen

Betriebsprämie

Gütersubventionen - Vorleistungen Gütersubventionen - tierisch Gütersubventionen - pflanzlich

6.2 Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2010 nach

Im Dokument Der Grüne Bericht 2010 (Seite 148-152)