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3. Hauptanalysen 1. Manipulationscheck

3.1.2. wahrgenommene physiologische Aktivierung

2. Während der Redephase steigt die wahrgenommene physiologische Aktivierung im Vergleich zur Baseline und sinkt in der der Erholungsphase unter Baselineniveau.

Zur Überprüfung dieser Hypothese wurde eine Varianzanalyse mit Messwiederholung über die drei Erhebungszeitpunkte der wahrgenommenen physiologischen Aktivierung berechnet.

Die abhängige Variable bildet der Summenscore der jeweiligen Untersuchungsphase. Es zeigte sich ein signifikanter Effekt der Untersuchungsphase mit F(1.82,112.80) = 43.01, p < .001, partial η² = .41. Im Anschluss wurden die paarweisen Vergleiche betrachtet. Hier zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Ruhephase (M = 2.64, SD = 0.31) und der Stressorphase (M = 4.52, SD = 0.42) mit p < .001 sowie zwischen der Ruhephase und der Erholungsphase (M = 1.48, SD = 0.24) mit p < .001. Ebenfalls signifikant war der Unterschied zwischen der Stressorphase und der Erholungsphase mit p < .001.

Alle drei Erhebungszeitpunkte unterscheiden sich folglich signifikant voneinander. Die Ergebnisse entsprechen den Erwartungen der Hypothese. Diese kann somit als bestätigt angenommen werden.

3.2. Aufgabenschwierigkeit und Bewältigungsfähigkeit

3. Hochsozialängstliche schätzen den Redestressor prospektiv als schwieriger und ihre Fähigkeiten als geringer ein als Niedrigsozialängstliche.

4. Die Gruppe der natürlichen Antizipation bewertet den Redestressor retrospektiv, als schwieriger und ihre Fähigkeiten als geringer als die Reappraisalgruppe nach dem Einsatz adaptiver Emotionsregulation.

Zur Überprüfung der oben angeführten Hypothesen wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung gerechnet. Es wurde ein signifikanter Haupteffekt Phase ermittelt, F(1,59) = 48.33, p < .001, partial η² = .45 sowie ein signifikanter Haupteffekt Sozialangst, F(1,59) = 8.92, p = .004, partial η² = .13. Für den Haupteffekt Bedingung zeigte

sich kein signifikantes Ergebnis, F(1,59) =.35, p = .559, partial η² = .01. Es zeigte sich kein signifikantes Ergebnis in der Interaktion zwischen Phase und Bedingung, F(1,59) = 1.75, p = .191, partial η² = .03, sowie in der Interaktion zwischen Phase und Sozialangst, F(1,59) = 0.04, p = .839, partial η² < .01. Die Dreifachinteraktion zwischen Phase, Gruppe und Sozialangst wies eine starke Tendenz zur Signifikanz mit F(1,59) = 3.96, p = .051, partial η² = .06 auf. Aufgrund dieser Tendenz wurde die Dreifachinteraktion im nächsten Schritt genauer betrachtet und zwei zweifaktorielle Varianzanalysen ohne Messwiederholung berechnet. Für die prospektive Erhebung der wahrgenommene Schwierigkeit und Bedrohlichkeit der Rede zeigte sich ein signifikanter Haupteffekt Sozialangst mit F(1,59) = 10.12, p = .002, partial η² = .15. Der Haupteffekt Bedingung mit F(1,59) = 0.02, p = .891, partial η² < .001, wie auch die Interaktion zwischen Bedingung und Sozialangst mit F(1,59) = 0.91, p = .343, partial η² = .02 erbringen kein signifikantes Ergebnis. Für die retrospektive Erhebung ergab sich ein signifikanter Haupteffekt Sozialangst mit F(1,59) = 6.48, p = .014, partial η² = .10. Für den Haupteffekt Bedingung zeigte sich kein signifikantes Ergebnis mit F(1,59) = 0.83, p = .367, partial η² = .01, sowie keine signifikante Wechselwirkung zwischen Bedingung und Sozialangst mit F(1,59) = 0.16, p = .695, partial η² < .01. Die Mittelwerte und Standardabweichungen sind Tabelle 5 zu entnehmen.

Diese Ergebnisse stützen die Annahmen der Hypothese 2, so dass diese bestätigt werden kann. Da kein Haupteffekt Bedingung festgestellt werden konnte, gilt Hypothese 3 als nicht bestätigt und muss somit verworfen werden.

Tabelle 5

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Bedingungen und Sozialangstgruppen für die prospektive & retrospektive Einschätzung der Rede

Reappraisal Natürliche Antizipation

SA hoch SA niedrig SA hoch SA niedrig

n = 18 n = 13 n = 18 n = 14

M (SD) M (SD) M (SD) M (SD)

AB prospektiv 13.06 (3.35) 9.69 (3.01) 12.17 (3.00) 10.36 (3.39) AB retrospektiv 10.78 (4.29) 8.69 (3.09) 10.28 (4.48) 7.432.56)

3.3. kardiovaskuläre Reaktivität

5. Hochsozialängstliche der natürlichen Antizipationsbedingung zeigen, während der Antizipationsphase, einen größeren Anstieg der vaskulären Parameter, insbesondere SBP und DBP, im Vergleich zur Baseline als Niedrigsozialängstliche.

Hochsozialängstliche der Reappraisalbedingung zeigen einen geringeren Anstieg der kardialen Parameter, insbesondere SBP und HR, als Niedrigsozialängstliche.

6. Niedrigsozialängstliche zeigen in der Reappraisalbedingung einen geringeren Anstieg der kardialen Parameter, insbesondere SBP und HR, während der Stressorphase als Niedrigsozialängstliche der natürlichen Antizipationsbedingung, während Hochsozialängstliche der Reappraisalbedingung einen höheren Anstieg der kardialen Parameter, insbesondere SBP und HR, zeigen als Hochsozialängstliche der natürlichen Antizipationsbedingung.

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9. Die Gruppe der natürlichen Antizipation zeigt während der Erholungsphase einen größeren Anstieg der kardiovaskulären Parameter (SBP, DBP), im Vergleich zur Baseline, als die Reappraisalgruppe.

Zur Ermittlung der Korrektheit der Hypothesen wird für jeden physiologischen Parameter (SBP, DBP, HR) eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung anhand der Differenzwerte berechnet. Für die Innersubjekteffekte des systolischen Blutdrucks zeigte sich ein signifikanter Haupteffekt Phase (F(2.32,136.58) = 156.38, p < .001, partial η² = .73).

Keine signifikanten Effekte zeigten sich bei den Interaktionen zwischen Phase und Bedingung (F(2.32,136.58) = .91, p =.417, partial η² = .02), Phase und Sozialangst (F(2.32,136.58) = .42, p =.653, partial η² = .01), sowie zwischen Phase, Bedingung und Sozialangst (F(2.32,136.58)

= .50, p =.655, partial η² = .01). Für die Zwischensubjekteffekte zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Haupteffekte Bedingung (F(1,59) = .02, p = .892, partial η² < .001) und Sozialangst (F(1,59) = .08, p = .774, partial η² < .01). Ebenso erzielte die Interaktion zwischen Bedingung und Sozialangst kein signifikantes Ergebnis (F(1,59) = .93, p = .339, partial η² = .02). Die Mittelwerte und Standardabweichung sind in Tabelle 6 ersichtlich. Für die Innersubjekteffekte des diastolischen Blutdrucks ergaben sich folgenden Ergebnisse: ein signifikanter Haupteffekte Phase (F(2.32,136.58) = 96.05, p < .001, partial η² = .62). Eine nicht signifikante Interaktion zwischen Phase und Bedingung (F(2.32,136.58) = .52, p =.640, partial η² = .01), zwischen Phase und Sozialangst F(2.32,136.58) = .27, p =.813, partial η² = .01) sowie eine nicht signifikante Dreifachinteraktion zwischen Phase, Bedingung und Sozialangst (F(2.32,136.58) = .29, p =.803, partial η² = .01). Für die Zwischensubjekteffekte des diastolischen Blutdrucks ergab sich kein signifikanter Haupteffekt Bedingung (F(1,59) = 1.11, p = .297, partial η² = .02), kein signifikanter Haupteffekt Sozialangst (F(1,59) = .01, p = .930 , partial η² < .001), sowie keine signifikante Wechselwirkung zwischen Bedingung und

Sozialangst F(1,59) = .73, p = .397, partial η² = .01). Die Mittelwerte und Standardabweichungen sind in Tabelle 7 ersichtlich. In der Messwiederholungsanalyse zur Herzrate zeigt sich ein signifikanter Haupteffekt Phase (F(2.56,150.82) = 83.66, p < .001, partial η² = .59). Die Interaktionen zwischen Phase und Bedingung (F(2.56,150.82) = .48 p

=.623, partial η² = .01), zwischen Phase und Sozialangst (F(2.56,150.82) = .47, p =.634, partial η² = .01), sowie zwischen Phase, Bedingung und Sozialangst F(2.56,150.82) = 2.39, p =.095, partial η² = .04) erbringen jeweils kein signifikantes Ergebnis. Für die Zwischensubjekteffekte zeigte sich ein signifikanter Haupteffekt Bedingung (F(1,59) =8.53, p = .005, partial η² = .13 Tabelle 6

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Differenzwerte des systolischen Blutdrucks der Bedingungen und Sozialangstgruppen.

Reappraisal Natürliche Antizipation SA hoch SA niedrig SA hoch SA niedrig

n = 18 n = 13 n = 18 n = 14

M (SD) M (SD) M (SD) M (SD)

Antizipationsphase 3.9 (7.5) 4.5 (7.5) 2.0 (6.3) 5.3 (6.3) Redevorbereitung 17.3 (11.9) 12.9 (8.7) 10.9 (12.6) 12.4 (9.0) Stressorphase 38.9 (15.1) 33.7 (16.3) 36.7 (15.3) 38.3 (15.2) Erholungsphase 3.3 (12.9) 3.0 (4.3) 5.7 (10.0) 4.4 (6.0)

Tabelle 7

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Differenzwerte des diastolischen Blutdrucks der Bedingungen und Sozialangstgruppen.

Jedoch kein signifikantes Ergebnis für den Haupteffekt Sozialangst (F(1,59) = .04, p = .844 , partial η² < .01) oder die Interaktion zwischen Bedingung und Sozialangst (F(1,59) = 3.17, p = .080, partial η² = .05). Die Mittelwerte und Standardabweichungen sind in Tabelle 8 ersichtlich.

Zur Überprüfung der leichten Tendenz der Dreifachinteraktion der Herzrate wurden zweifaktorielle Varianzanalysen für alle Untersuchungszeitpunkte berechnet. Für die Antizipationsphase zeigte sich ein signifikanter Effekt der Bedingung (F(1,59) = 7.44, p = .008, partial η² = .11) aber kein signifikanter Interaktionseffekt zwischen Bedingung und Sozialangst (F(1,59) = 0.01, p = .221, partial η² = .03). Für die Redevorbereitung zeigte sich ein signifikanter Effekt der Bedingung (F(1,59) = 4.43, p = .040, partial η² = .07) aber kein signifikanter Interaktionseffekt zwischen Bedingung und Sozialangst (F(1,59) = 0.04, p = .846, partial η² <

.01). Für die Stressorphase zeigte sich eine Tendenz zur Signifikanz für den Effekt Bedingung (F(1,59) = 3.41, p = .070, partial η² = .06) und ein annähernd signifikanter Interaktionseffekt zwischen Bedingung und Sozialangst (F(1,59) = 3.56, p = .064, partial η² = .06). Für die Erholungsphase zeigte sich ein signifikanter Effekt der Bedingung (F(1,59) = 10.10, p = .002,

Reappraisal Natürliche Antizipation SA hoch SA niedrig SA hoch SA niedrig

n = 18 n = 13 n = 18 n = 14

M (SD) M (SD) M (SD) M (SD)

Antizipationsphase 1.0 (5.6) 1.8 (3.3) 0.5 (8.3) 1.5 (5.3) Redevorbereitung 5.8 (10.3) 7.0 (4.8) 8.4 (11.2) 7.4 (7.4) Stressorphase 19.0 (12.9) 20.7 (9.5) 23.2 (9.5) 21.4 (13.8) Erholungsphase -0.1 (6.6) 0.7 (4.7) 4.7 (7.9) 1.0 (6.0)

partial η² = .15) jedoch kein signifikanter Interaktionseffekt zwischen Bedingung und Sozialangst (F(1,59) = 1.22, p = .275, partial η² = .02).

Demnach konnte ermittelt werden, dass die Probandinnen der Reappraisalbedingung eine geringere Veränderungen in der Herzrate zur Baseline, als die Probandinnen der natürlichen Antizipation. Während der Stressorphase zeigte sich, dass die Reappraisalbedingung besonders effektiv für Niedrigsozialängstliche war, nicht jedoch für Hochsozialängstliche.

Aufgrund der angeführten Ergebnisse können die Hypothesen 4, 5 und 6 nicht bestätigt werden und müssen infolgedessen verworfen werden.

Tabelle 8

Mittelwerte (M) und Standardabweichungen (SD) der Differenzwerte der Herzrate der Bedingungen und Sozialangstgruppen.

Reappraisal Natürliche Antizipation SA hoch SA niedrig SA hoch SA niedrig

n = 18 n = 13 n = 18 n = 14

M (SD) M (SD) M (SD) M (SD)

Antizipationsphase -1.6 (4.7) -0.1 (5.0) 1.7 (4.6) 3.0 (4.1) Redevorbereitung 9.2 (9.9) 5.0 (8.0) 10.4 (9.6) 13.7 (9.1) Stressorphase 14.4 (15.7) 7.0 (11.8) 14.3 (14.6) 19.7 (8.7) Erholungsphase -5.2 (5.7) -3.8 (6.7) -6.7 (5.9) -7.0 (6.3)

4.2.Rumination

10. Die post-task Rumination mediiert den positiven Zusammenhang zwischen dem Einsatz von proaktiver Emotionsregulation und der kardiovaskulären Recovery.

Voraussetzung zur Überprüfung einer Mediationshypothese ist der Zusammenhang der unabhängigen Variable und dem Mediator sowie dem Mediator und der abhängigen Variable.

Erstere Annahme wurde anhand eines t-Tests überprüft. Hier zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Probandinnen, die proaktive Emotionsregulation anwenden (n = 31) und jenen, die dies nicht tun (n = 32), in der negativen Rumination (t(61) = ,141, p = .888, d = -.036). Für die zweite Bedingung wurde jeweils eine Pearson Korrelation zwischen der negativen Rumination, sowie dem jeweiligen Parameter der kardiovaskulären Erholung berechnet. Für den systolischen Blutdruck ergab sich keine signifikante Korrelation (ρ = -.12, p = .350). Ebenso zeigte sich keine signifikante Korrelation für den diastolischen Blutdruck (ρ

= .02, p = .852) sowie für die Herzrate (r = -.03, p = .816).

Da die Voraussetzungen zur Überprüfung der Mediationshypothese nicht gegeben sind, wird von dieser abgesehen. Die Hypothese 8 kann somit nicht bestätigt werden.