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3. Experimentelle Aufgabe

5.2. Materialien der Hauptuntersuchung

Die Fragebogen wurden während der Hauptuntersuchung an der Karl-Franzens-Universität als Papier-Bleistift-Tests vorgegeben. Aufgrund der aktuellen COVID-19 Verordnung wurden die zur Verfügung gestellten Kugelschreiber nur einmalig verwendet. Alle Fragebögen wurden in deutscher Fassung vorgegeben.

5.2.1. Lifestyle Fragebogen

Am Tag der Hauptuntersuchung wurde den Probandinnen ein Lifestyle Fragebogen vorgegeben, der die Einnahme von Medikamenten abfragte sowie das Datum des ersten Tages der letzten Menstruation. Ebenso wurde anhand dieses Fragebogens erhoben, ob die Probandinnen am Testtag bereits Alkohol oder Koffein konsumiert, geraucht oder Sport getrieben hatten. Falls eine dieser Fragen bestätigt wurde, sollte die seitdem vergangene Zeit in Stunden angegeben werden, um sicherzustellen, dass keine der Probandinnen vor weniger als 3 Stunden jene Tätigkeiten ausgeübt hatte.

5.2.2. FAQ (Focus of Attention Questionnaire)

Der FAQ (Woody et al., 1997) dient zur Erfassung des Aufmerksamkeitsfokus von Personen und wird in die Subskalen Self-Focus (Selbstfokus) und Other-Focus (Fremdfokus) aufgeteilt. Die Skala Self-focus erfasst die Aufmerksamkeit, die auf die eigene Person gerichtet ist, während die Skala Other-focus die Aufmerksamkeit auf die Außenwelt abbildet. Der Selbstbeurteilungsfragebogen besteht aus zehn Items. Diese bestehen aus, die anhand einer Likert-Skala von 1 („trifft überhaupt nicht zu“) bis 5 („trifft vollkommen zu“) bewertet werden.

Für die Auswertung werden für die jeweiligen Subskalen ein Mittelwert gebildet. Ein hoher

Wert spricht für einen hohen Aufmerksamkeitsfokus. Woody et al. (1997) ermittelten eine Reliabilität von α = .76 für die Skala Self-focus und von α = .72 für die Skala Other-focus. Die interne Konsistenz des FAQ in dieser Untersuchung beträgt für die Subskala Self-focus α = .74 und für die Subskala Other-focus α = .65.

5.2.3. PANAS (Positive and Negative Affect Schedule)

Anhand des PANAS (Krohne et al., 2014) wird die Befindlichkeit einer Person erhoben.

Der PANAS umfasst 20 Adjektive (z.B.: „aufmerksam“), deren Zutreffen anhand einer fünf-stufigen Likert-Skala von 1 („gar nicht“), 2 („ein bisschen“), 3 („einigermaßen“), 4 („erheblich“), bis 5 („äußerst“) beurteilt wird. Der PANAS umfasst zwei getrennte Subskalen, zum einen den positiven Affekt (PA) und zum anderen den negativen Affekt (NA). Diese werden jeweils von zehn Items abgebildet. Für die Auswertung wird für die jeweilige Subskala ein Summenscore berechnet. In der Entwicklungsstichprobe erreichte der PANAS eine interne Konsistenz für die Subskala positiver Affekt von α = .85 und für die Subskala negativer Affekt von α = .86. Dieser Fragebogen wurde während der Hauptuntersuchung zu drei verschiedenen Zeitpunkten vorgegeben und erreicht ein Cronbach’s Alpha von α = .87 für die Skala des positiven Affekts und Cronbach’s Alpha von α = .85 für die Skala des negativen Affekts.

5.2.4. DASS (Depression Anxiety Stress Scales)

Die DASS (Lovibond & Lovibond, 1995) besteht aus drei Skalen zu je 14 Items, die Depression, Angst und Stress erheben. Die Reliabilitäten lauten nach Lovibond & Lovibond (1995) für die Skala Depression α = .91, für die Skala Angst α = .81 und für die Skala Stress

α = .89. Für die vorliegende Studie wurde eine angepasste Version verwendet, die die subjektive physiologische Erregung erhob. Der Fragebogen umfasst sieben Items, die Aussagen beinhalten (z.B.: „Ich spürte, dass mein Mund trocken war.“). Diese sollten hinsichtlich ihres des Zutreffens auf die vorangegangene Situation bewertet werden von 0 („traf gar nicht auf mich zu“), 1 („traf manchmal auf mich zu“), 2 („traf in beträchtlichem Maße auf mich zu“) bis 3 („traf sehr stark auf mich zu“). Dieser Fragbogen wurde zu drei verschiedenen Zeitpunkten während der Hauptuntersuchung vorgegeben. Das Cronbach’s Alpha dieser Version beträgt in dieser Untersuchung α = .74.

5.2.5. ASBQ (Anticipatory Social Behaviours Questionnaire)

Mit dem ASBQ (Hinrichsen & Clark, 2003) werden antizipatorische Kognitionen erhoben, also in welchem Ausmaß sich die Probandinnen bereits vor der Rede mit der kommenden Situation auseinandersetzen. Der Fragebogen umfasst 12 Items, welche Aussagen beinhalten (z.B.: Ich dachte an ähnliche Situationen, in denen ich in der Vergangenheit versagt habe.), die jeweils ob ihrer Häufigkeit auf einer fünf-stufigen Skala von trifft völlig zu (4) bis trifft gar nicht zu (0) eingeschätzt werden sollten. Für die Auswertung wird ein Summenscore der Items berechnet. Hohe Werte bilden eine starke Ausprägung an antizipatorischen Kognitionen ab. Hinrichsen und Clark (2003) ermitteln das Cronbach’s Alpha in ihrer Studie als α = .88. In dieser Studie erreichte die interne Konsistenz ein Cronbach’s Alpha von α = .85.

5.2.6. Fragen zur prospektiven und retrospektiven Aufgabenbewertung

Der Fragebogen zur prospektiven und retrospektiven Aufgabenbewertung (Tomaka et al., 1993) wurde zunächst für die prospektive Einschätzung vor der Stressoraufgabe vorgegeben. In weiterer Folge in einer modifizierten Version nach dem Stressor für die

retrospektive Einschätzung. Der Fragebogen umfasst jeweils drei Frage-Items (z.B.: „Wie bedrohlich ist diese kommende Aufgabe für Sie?“), die anhand einer sieben-stufigen Likert-Skala von 1 („sehr gering“) bis 7 („sehr hoch“) beantwortet werden. Item eins bezieht sich auf die Bedrohlichkeit der Rede, Item zwei auf die Schwierigkeit, Item drei auf die Einschätzung der eigenen Fähigkeiten hinsichtlich der Bewältigung der Aufgabe. Für die retrospektive Erhebung wurden die Items inhaltlich entsprechend angepasst (z.B.: „Wie bedrohlich war die vorangegangene Aufgabe für Sie?“). Für die Auswertung gilt zu beachten, dass Item drei negativ gepolt ist und dementsprechend invertiert werden muss. Aufgrund der hohen Korrelation der Items miteinander durften die Items in dieser Studie als Skala betrachtet wurden und ein Summenscore berechnet werden. Die interne Konsistenz liegt sowohl für die prospektive, als auch die retrospektive Aufgabenbewertung bei α = .83.

5.2.7. MPSP (Modified Perception of Speech Performance)

Anhand des MPSP (Cody & Teachman, 2011) wird retrospektiv erhoben, wie sich Personen während der Rede wahrgenommen haben. Der Fragebogen umfasst 12 Items, bestehend aus Aussagen (z.B.: „Meine Stimme zitterte.“), die mit einer fünf-stufigen Skala („trifft überhaupt nicht zu“ (0), „trifft etwas zu“ (1), „trifft teilweise zu“ (2), „trifft überwiegend zu“ (3), „trifft vollkommen zu“ (4)) bewertet werden. Der Fragebogen umfasst zwei Subskalen:

Global und spezifisch, die jeweils anhand von sechs Items erhoben werden. Bei der Auswertung gilt es zu beachten, dass die Items 2, 3, 8, 10, 11 und 12 invertiert sind und daher umgepolt werden müssen. Für die jeweiligen Subskalen wird ein Gesamtscore berechnet. (Gramer & Frei, 2017) ermitteln für diesen Fragebogen ein Cronbach’s Alpha von α = .92. In dieser Untersuchung konnte ein Cronbach’s Alpha von α = .83 ermittelt werden.

5.2.8. TQ (Thoughts Questionnaire)

Die Rumination nach dem Stressor wurde anhand der deutschen Version des TQ (Edwards et al., 2003) von Muhrer (2007) erhoben. Die deutsche Version des Selbsteinschätzungsfragebogens wurde von 29 auf 19 Items gekürzt. Die Items umfassen Aussagen, wie beispielsweise „Ich dachte darüber nach, ob ich es hätte besser machen können.“. Diese sollten mittels einer fünf-stufigen Likert-Skala (0 = nie, 1 = selten, 2 = manchmal, 3 = oft, 4 = sehr oft) bezüglich ihrer Auftretenshäufigkeit bewertet werden. Von diesen befassen sich 13 Items mit negativer Rumination (z.B.: Ich dachte darüber nach, wieviel Angst ich hatte.), die verbliebenen sechs Items mit positiver Rumination (z.B.: Ich dachte darüber nach, wie gut ich es gemeistert habe). Für beide Skalen wird sowohl getrennt ein Summenscore berechnet als auch ein Gesamtscore beider Skalen zusammen. Hohe Werte weisen auf stärkeres Ruminationsverhalten hin. Edwards und Kollegen ermitteln in ihrer Studie eine interne Konsistenz für die negative Subskala von α = .94, für die positive von α = .79 und für die Gesamtskala von α = .90. In dieser Untersuchung konnte für die negative Subskala ein Cronbach’s Alpha von α = .83, für die positive Subskala von α = .83 und für die Gesamtskala von α = .75 ermittelt werden.

5.2.9. Blutdruckmessgerät

Zur Erhebung der physiologischen Daten der Probandinnen wurde ein 24-Stunden-Messgerät der Firma Boso verwendet (TM-2430), das den Blutdruck oszillometrisch erhebt.

Erhoben werden sowohl der systolische Blutdruck, der diastolische Blutdruck, also auch die Herzrate. Diese Informationen werden am Display des Gerätes angezeigt und wurden sofort von der Untersuchungsleitung notiert und in eine Excel-Tabelle eingefügt. Zusätzlich speichert das Gerät die Daten und diese können anschließend auf einen Computer übertragen werden.

Dies wurde zur Absicherung der Richtigkeit der Daten genutzt.

Zur Durchführung der Messungen wird die Blutdruckmanschette am nicht-dominanten und unbekleideten Arm angelegt und der korrekte Sitz händisch und durch Rücksprache mit den Probandinnen überprüft. Die Probandinnen wurden vor der Hauptuntersuchung gebeten, kurzärmelige Kleidung am Testtag zu tragen. Während der Untersuchung wird zu den vorgegeben Messzeitpunkten die Messung manuell durch das Betätigen der START-Taste ausgeführt.

5.2.10. Weitere Materialien

Die Instruktionen für die Aufgaben der einzelnen Phasen sowie die Intervention, beziehungsweise der Countdown, wurden an einem PC der Karl-Franzens-Universität Graz vorgegeben.

Die visuelle Aufzeichnung der Rede erfolgte mittels einer Kamera, der Marke Sony, die auf einem passenden Stativ vor der Probandin platziert wurde. Weiter wurden den Probandinnen eine Einverständniserklärung zu Beginn der Untersuchung ausgehändigt sowie eine schriftliche Beschreibung der Zusammensetzung des Probandinnencodes. Ebenfalls in Papierform wurden die Anhaltspunkte für die Rede vorgegeben, die auch zur Erarbeitung von Notizen für die Rede diente.

6. Untersuchungsablauf