• Keine Ergebnisse gefunden

Vergleichbarkeit der Anästhesiebedingungen in den 4 Gruppen der Studie 1 (intraoperatives EEG-Monitoring)

Sedation 4 Seitenlage, Kopf kann nicht hochgehalten werden, Reaktion auf schmerzhafte Stimuli

4 Blindstudie zur präventiven, multimodalen Schmerztherapie: Einfluss der präoperativen Gabe von Carprofen sowie unterschiedlicher

5.1 Schmerzbeurteilung und Beeinflussung postoperativer Schmerzen

5.1.1.1 Vergleichbarkeit der Anästhesiebedingungen in den 4 Gruppen der Studie 1 (intraoperatives EEG-Monitoring)

Patienten

Durchschnittliches Alter und Körpergewicht sowie die Rassenverteilung der Patienten in Studie 1 sowie deren Zuordnung in die entsprechenden ASA-Kategorien sind den Tabellen 2 bis 3 im Teil Material und Methoden zu entnehmen. Orthopädiepatienten waren im Durchschnitt jünger als Patienten der Weichteilgruppen. Dies ließ sich für Patienten der Gruppe 1 (Inhalationsnarkose/Orthopädie) gegenüber den Weichteilgruppen 2 (Inhalationsnarkose/Weichteile) und 3 (Injektionsnarkose/Weichteile) rechnerisch belegen (p< 0,05), während die Orthopädiepatienten der Gruppe 3 (Injektionsnarkose) nur deutlich jünger waren als Patienten der Gruppe 2 (Inhalationsnarkose/Weichteile) (p< 0,05). Beim Körpergewicht zeigte die Gruppe 4 ein deutlich niedrigeres mittleres Gewicht, verglichen mit den Gruppen 1 und 3 (p< 0,05). Die überwiegende Mehrheit der Patienten (75%) wurde in die ASA-Klassen I und II eingestuft. Die restlichen 13 Hunde (25%) wurden vor allem aufgrund des Alters den ASA-Kategorien III und IV zugeordnet. Es handelte sich dabei ausnahmslos um Patienten aus den beiden Weichteilgruppen 2 und 4.

In- und endexspiratorische Isoflurankonzentration sowie Propofoldosierung

Der Verlauf der in- und endexspiratorischen Isoflurankonzentrationen war in den Gruppen 1 (Inhalationsnarkose/Orthopädie) und 2 (Inhalationsnarkose/Weichteile) annähernd gleich. Die inspiratorische Isoflurankonzentration lag in der ersten Minute zwischen 1,5 ± 0,5 (Gruppe 1) und 1,9 ±1,1 Vol.-% (Gruppe 2) und sank bis zur 80. Minute leicht auf Werte von 1,1 ±0,3 bzw. 1,2 ±0,3 Vol.-% ab. In den ersten 5 Minuten lag die mittlere inspiratorische Isoflurankonzentration der Gruppe 2 zwar über der der Gruppe 1, der Unterschied ließ sich jedoch rechnerisch nicht erhärten. Die Konzentrationen der endexspiratorischen Isoflurankonzentration pendelten während der gesamten Anästhesiephase in beiden Gruppen in einem Bereich von 1,0 ±0,4 bis 1,2 ±0,6 Vol.-% (Tab. 109 und 110 im Anhang).

Zwischen den Gruppen 3 (Injektionsnarkose/Orthopädie) und 4 (Injektionsnarkose/

Weichteile) waren ebenfalls keine Unterschiede bei den Propofoldosierungen über die Zeit erkennbar. Die Anfangsdosen pendelten in einem Bereich von 20 ±5 (Gruppe 4) bis 23 ±9 mg/kg/h (Gruppe 3). Nur in Gruppe 4 konnte ein deutlicher Abfall auf einen Endwert von 12 (±4) mg/kg/h registriert werden, der sich rechnerisch bereits ab der 75. Minute nachweisen ließ (p< 0,05). In Gruppe 4 fiel die mittlere Propofolkonzentration dagegen bis zum Ende der Narkose nur leicht auf Werte um 19 ±7 mg/kg/h ab (Tab. 111 im Anhang).

Arterielle Sauerstoffsättigung (SpO2) und endexspiratorische Kohlendioxidkonzentration (etCO2)

Gruppe 1 (Inhalationsnarkose/Orthopädie) zeigte zu Beginn der Narkose mit 99 ±2 % die höchste arterielle Sauerstoffsättigung und unterschied sich damit deutlich von den Werten der Gruppe 4, die mit 95 ±7 % am niedrigsten waren. Die Unterschiede waren allerdings nur in den ersten 30 Minuten der Anästhesie rechnerisch nachweisbar (p< 0,05). Im weiteren Verlauf konnten keine nennenswerten Unterschiede zwischen den 4 Gruppen detektiert werden. Die arterielle Sauerstoffsättigung pendelte sich zwischen 96 und 99% ein.

Der Verlauf der endexspiratorischen Kohlendioxidkonzentration war in allen vier Gruppen annähernd gleich und es traten keine deutlichen Gruppenunterschiede auf. Auffällig war jedoch, dass die Konzentrationen in den Gruppen 1, 3 und 4 im Zeitverlauf rechnerisch nachweisbar abfielen (p< 0,05). So bewegten sich die Ausgangswerte zwischen 46 ±9 (Gruppe 1) und 42 ±9 mm Hg (Gruppe 2) sowie zwischen 44 ±7 (Gruppe 3) und 43 ±12 mm Hg (Gruppe 4). Innerhalb von 15 bis 20 Minuten kam es dann in den Gruppen 1, 3 und 4 zu einem deutlichen Abfall auf Werte von 39 ±2 (Gruppe 1), 38 ±4 (Gruppe 3) und 39 ±3 mm Hg (Gruppe 4). Der Abfall auf 39 ±4 mm Hg in Gruppe 2 blieb dagegen unterhalb der rechnerischen Nachweisgrenze.

Körperinnentemperatur

Beim Vergleich der Körperinnentemperatur ergaben sich während der 80minütigen Narkosedauer nur wenige auffällige Unterschiede zwischen den Gruppen. In allen vier Gruppen lagen die Ausgangstemperaturen mit 37,3 ±0,6 (Gruppe 1), 37,0 ±1 (Gruppe 2), 37,1

±0,6 (Gruppe 3) und 36,7 ±4,5 °C (Gruppe 4) auf nahezu gleichem Niveau, aber leicht unterhalb des Normbereichs. Im Laufe der Narkose sanken die Temperaturen in allen Gruppen weiter, rechnerisch jedoch nicht erfassbar, auf 36,7 ±0,8 (Gruppe 1), 36,6 ±1,5 (Gruppe 2), 35,8 ±0,5 (Gruppe 3) und 35,6 ±0,8 °C (Gruppe 4) ab. Deutliche Gruppenunterschiede konnten nur zur 35. Minute zwischen den Gruppen 1 und 3 und der Gruppe 4 ermittelt werden (p< 0,05), die die niedrigsten mittleren Körpertemperaturen aufwies.

Herzfrequenz

In allen vier Gruppen lagen die Herzfrequenzen in der 1. Minute der Überwachungsperiode mit 112 ±22 (Gruppe 1), 96 ±37 (Gruppe 2), 111 ±28 (Gruppe 3) sowie 101 ±26 Schlägen/Minute (Gruppe 4) im Referenzbereich. Die Herzfrequenzen waren in den Gruppen 1 und 3 (orthopädische Gruppen) innerhalb der ersten 10 Minuten geringfügig höher als in den Gruppen 2 und 4 (weichteilchirurgische Gruppen), dieses ließ sich jedoch statistisch nicht absichern. Innerhalb der ersten 30 Minuten sanken die Frequenzen in den Gruppen 1 und 3 auf im Mittel 95 ±13 (Gruppe 1) bzw. 94 ±27 Schläge/Minute (Gruppe 3) ab (p< 0,05). Ab der 15. Minute war dieser Abfall in beiden Gruppen bereits statistisch nachweisbar. Danach zeigte die Herzfrequenz in allen Gruppen nur noch leichte Schwankungen. Deutliche Gruppenunterschiede konnten im Verlauf der Narkose nicht ermittelt werden (Abb. 1 und Tab. 112 im Anhang).

Abbildung 1:

Verlauf der Herzfrequenz () pro Minute (HF/min) über die 80minütige Narkosedauer in den 4 Gruppen (je n = 13) der Studie 1 (intraoperatives EEG-Monitoring)

[Gruppe 1 (Inhalationsnarkose/Orthopädie), Gruppe 2 (Inhalationsnarkose/ Weichteile), Gruppe 3 (Injektionsnarkose/Orthopädie) und Gruppe 4 (Injektionsnarkose/ Weichteile)]

80 90 100 110 120

1 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80

Zeit (min)

HF / min Gruppe 1

Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4

Mittlerer arterieller Blutdruck (MAD)

Patienten der Gruppen 3 und 4 (Injektionsnarkose) wiesen zwischen der 20. und 70. Minute höhere Blutdruckwerte auf als die der Gruppen 1 und 2 (Inhalationsnarkose) (p<0,05). Dabei blieb der MAD der Gruppe 1 über die gesamte Narkosedauer stabil und lag im Mittel bei 80 mm Hg. Die Blutdruckwerte der Gruppe 2 stiegen zunächst innerhalb der ersten 5-15 Minuten von 79 ±18 auf 87 ±18 an (p<0,05), um sich dann ebenfalls ab der 30. Minute im Mittel auf Werten von 80 mm Hg einzupendeln. In Gruppe 3 erfolgte ein Anstieg von 75 ±16 auf 90 ±15 mm Hg in den ersten 30 Minuten (p<0,05). Im weiteren Verlauf pendelten sich die Werte der Gruppe 3 auf diesem höheren Niveau ein. Der stärkste Anstieg des MAD wurde in Gruppe 4 erreicht. Hier stiegen die Werte von 83 ±12 mm Hg kontinuierlich auf 99 ±18 an (p<0,05). Im weiteren Verlauf stagnierten die Werte auf diesem hohen Niveau. Dabei zeigten sie sich gegenüber den Blutdruckwerten der Gruppen 1 und 2 deutlich erhöht (p<0,05) ( Abb. 2, Tab.

23 und Tab. 113 im Anhang).

Abbildung 2:

Verlauf des mittleren arteriellen Blutdrucks (MAD) in mm Hg () über die 80minütige Narkosedauer in den 4 Gruppen (je n = 13) der Studie 1 (intraoperatives EEG-Monitoring) [Gruppe 1 (Inhalationsnarkose/Orthopädie), Gruppe 2 (Inhalationsnarkose/ Weichteile), Gruppe 3 (Injektionsnarkose/Orthopädie) und Gruppe 4 (Injektionsnarkose/ Weichteile)]

60 65 70 75 80 85 90 95 100

1 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80

Zeit (min)

MAD (mm Hg)

Gruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4

Tabelle 23:

Statistische Unterschiede (x = p<0,05) des mittleren arteriellen Blutdrucks (MAD) in mm Hg über die 80minütige Narkosedauer zwischen den 4 Gruppen (je n = 13) der Studie 1 (intraoperatives EEG-Monitoring) sowie zwischen den Inhalationsnarkosegruppen 1 und 2 und den Injektionsnarkosegruppen 3 und 4 [Gruppe 1 (Inhalationsnarkose/Orthopädie), Gruppe 2 (Inhalationsnarkose/ Weichteile), Gruppe 3 (Injektionsnarkose/Orthopädie) und Gruppe 4 (Injektionsnarkose/ Weichteile)]

Zeit

1 min 5 min 10 min 15 min 20 min 25 min 30 min 35 min 40 min 45 min 50 min 55 min 60 min 65 min 70 min 75 min 80 min

Signifikanzen zwischen den Gruppen 1:2

1:3

1:4 x x x x x x x x

2:3

2:4 x x x x x x

3:4 x x

1/2:

3/4

x x x x x x x