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Physiologische Schmerzindikatoren Systolischer arterieller Blutdruck (SAD)

Ergebnisse der Gruppe W (Thorakotomien und Zwerchfellrupturen)

5.1.4.5 Physiologische Schmerzindikatoren Systolischer arterieller Blutdruck (SAD)

Die in den Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP) der Gruppe W (Weichteile) präoperativ erhobenen Ausgangwerte des arteriellen systolischen Blutdrucks lagen auf nahezu gleichem Niveau innerhalb des Referenzbereiches. Während die Gruppen WC, WL und WP über den gesamten 5tägigen Untersuchungszeitraum mit Durchschnittswerten zwischen 135 und 160 mm Hg in etwa auf Ausgangsniveau blieben, zeigte das Buprenorphinkollektiv 30 Minuten nach Extubation einen deutlichen Abfall des SAD unter den Ausgangswert der Gruppe (p<0,05). Nachfolgend pendelte der SAD dieser Gruppe im Mittel um 120 mm Hg und unterschied sich damit durch deutlich niedrigere Werte von den anderen Gruppen (p<0,05).

Die Unterschiede ließen sich zu fast allen Zeitpunkten auch rechnerisch absichern (Tab. 53 und Tab. 153 im Anhang).

Tabelle 53:

Statistische Unterschiede (x = p<0,05) des systolischen arteriellen Blutdrucks (SAD) zwischen den vier Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP; je n = 5) der Gruppe W (Weichteile) in Studie 3b (postoperative Schmerztherapie beim Hund nach Weichteiloperationen) vom 1. bis zum 5. Behandlungstag

1. Tag prä OP und post Extubation

P OP 30 min 1 h 2 h 3 h 4 h 5 h 6 h 2. Tag v 2.Tag n 3. Tag v 3. Tag n 4. Tag v 4. Tag n 5. Tag v 5. Tag n

Gruppe WP – WC x

Gruppe WP - WB x x x x x x x x x x x

Gruppe WP – WL x x

Gruppe WC – WB x x x x x x x x x x x x x

Gruppe WC – WL x

Gruppe WB – WL x x x x x x x x x x x x

Gruppe WC = Carprofen Gruppe WL = Levomethadon Gruppe WB = Buprenorphin Gruppe WP = Placebo

Herzfrequenz

Die mittlere Herzfrequenz bewegte sich präoperativ in den Behandlungsgruppen WC, WL und WP im Referenzbereich. Im Vergleich dazu fiel das Buprenorphinkollektiv mit präoperativ ermittelten Frequenzen von im Mittel 160/min auf und unterschied sich damit durch eine deutlich höhere Herzfrequenz von den Gruppen WC und WL (p<0,05). In allen Kollektiven fiel die Herzfrequenz in der nachfolgenden 6stündigen postoperativen Untersuchungsphase leicht ab, ohne dass weitere Gruppenunterschiede registriert werden konnten. An den Tagen 2 bis 5 pendelten die durchschnittlichen Frequenzen aller Gruppen zwischen 90 und 120/min, Gruppenunterschiede waren nicht mehr auffällig (Tab. 154 im Anhang).

Atemfrequenz

Die mittlere Atemfrequenz bewegte sich in den Behandlungsgruppen (WC, WL, WP) der Gruppe W im Mittel zwischen 25-45/min, Gruppenunterschiede waren nicht nachweisbar.

Obwohl das Buprenorphinkollektiv zu allen Zeitpunkten des 1. Untersuchungstages mit Mittelwerten um 65/min die höchsten Werte aufwies, ließ sich dieser Unterschied zu den anderen Gruppen rechnerisch nicht belegen. Auffällig waren auch hier teilweise hohe Standardabweichungen (Tab. 155 im Anhang).

Körperinnentemperatur

Die mittlere rektal gemessene Körpertemperatur lag in allen Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP) der Gruppe W präoperativ im Referenzbereich. In allen Kollektiven fiel die mittlere Körperinnentemperatur in der frühen postoperativen Phase deutlich und statistisch belegbar ab (p<0,05), so dass 30 Minuten nach der Extubation mit Durchschnittswerten zwischen 35,2 und 36,3 °C in allen Gruppen die niedrigsten Werte erreicht wurden. Dabei konnten keine Gruppenunterschiede nachgewiesen werden. Innerhalb des 6stündigen postoperativen Beobachtungszeitraums stiegen die Werte aller Gruppen wieder deutlich an (p<0,05), so dass alle Kollektive in etwa wieder ihre jeweiligen Ausgangswerte erreichten.

Gruppenunterschiede waren weiterhin nicht auffällig (Tab. 156 im Anhang).

Futteraufnahme und Gewichtsentwicklung

Die Beurteilung der Futteraufnahme erfolgte auch hier nur semiquantitativ. Bei jeweils drei Patienten der Gruppen WB und WP konnte eine herabgesetzte oder sogar sistierende Futteraufnahme beobachtet werden. Ein Hund der Gruppe WB und zwei Patienten der Gruppe WL wurden aufgrund ihrer Grunderkrankung allerdings erst am 3. Tag nach der Operation mit suppigem Futter angefüttert. Im Gegensatz dazu zeigten alle übrigen Tiere einen ungestörten Appetit und auffällige Gewichtsdifferenzen zwischen Tag 1 und 5 waren nicht auffällig.

5.1.4.6 Neuroendokrine Stressantwort Plasma-Glukosekonzentration

Bei allen Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP) der Gruppe W bewegten sich die durchschnittlichen Blutzuckerspiegel präoperativ im Referenzbereich, ohne sich deutlich voneinander zu unterscheiden. Im Verlauf der frühen postoperativen Phase schwankten die Mittelwerte der Kollektive zwischen 90 und 180 mg/dl. Das Buprenorphinkollektiv zeigte 30 Minuten nach der Extubation deutlich niedrigere Blutzuckerwerte und unterschied sich damit von den übrigen Gruppen (p<0,05). Im Gegensatz dazu fiel die Gruppe WC im Vergleich zu den Opioidgruppen WL und WB durch deutlich höhere Plasmaspiegel auf. Dieses ließ sich allerdings nur zu wenigen Zeitpunkten der frühen postoperativen Phase auch rechnerisch absichern. An den Tagen 2 bis 5 ließen sich dagegen keine weiteren Gruppenunterschiede mehr detektieren (Abb.32, Tab 54 und Tab 150 im Anhang).

Abbildung 32:

Plasma-Glukosekonzentration ( ± Standardfehler)in mg/dl in den vier Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP; je n = 5) der Gruppe W (Weichteile) in Studie 3b (postoperative Schmerztherapie beim Hund nach Weichteiloperationen) vom 1. bis zum 5. Behandlungstag

W

Statistische Unterschiede (x = p<0,05) der Plasma-Glukosekonzentration zwischen den vier Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP; je n = 5) der Gruppe W (Weichteile) in Studie 3b (postoperative Schmerztherapie beim Hund nach Weichteiloperationen) vom 1. bis zum 5.

Behandlungstag

1. Tag prä OP und post Extubation

P OP 30 min 1 h 2 h 3 h 4 h 5 h 6 h 2. Tag v 2.Tag n 3. Tag v 3. Tag n 4. Tag v 4. Tag n 5. Tag v 5. Tag n Gruppe WC = Carprofen Gruppe WL = Levomethadon Gruppe WB = Buprenorphin Gruppe WP = Placebo

5.1.4.7 Hauttemperatur des traumatisierten Gewebes

Es gab präoperativ keine Unterschiede der mittleren Hauttemperatur im Bereich der späteren Operationswunde zwischen den Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP) der Gruppe W.

Bereits 30 Minuten nach der Extubation lag die Hauttemperatur des traumatisierten Gewebes deutlich oberhalb des jeweiligen präoperativ erhobenen Ausgangswertes. Dieser Anstieg ließ sich für die Kollektive WP, WC und WL statistisch absichern (p<0,05). Während die Hauttemperatur nachfolgend in der frühen postoperativen Phase des 1. Tages zunächst nicht weiter anstieg, konnte ab Tag 2 bis zum Ende der Studie in allen Gruppen eine weitere kontinuierliche Zunahme registriert werden, wobei besonders die Gruppe WP mit einem durchschnittlichen Anstieg um 4°C auffiel, während die anderen Gruppen lediglich Steigerungen zwischen 2 und 3 °C zeigten (p<0,05). Deutliche Gruppenunterschiede konnten jedoch zu keinem Zeitpunkt der Studie detektiert werden (Abb.33 und Tab. 157 im Anhang).

Abbildung 33:

Hauttemperatur des traumatisierten Gewebes ( ± Standardfehler) in den vier Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP; je n = 5) der Gruppe W (Weichteile) in Studie 3b (postoperative Schmerztherapie beim Hund nach Weichteiloperationen) vom 1. bis zum 5.

Behandlungstag

5.1.4.8 Wundheilung und Schwellung im Operationsgebiet

Deutliche Schwellungen im Bereich der Operationswunde wurden bei keiner der vier Behandlungsgruppen registriert. Lediglich ein Patient der Gruppe WP zeigte eine temporäre starke Sekretion aus der Drainagenöffnung nach Entfernung der Drainage. Allein durch lokale Behandlung konnte die Wunde zur Abheilung gebracht werden, ohne erneute operative Intervention. Bei allen übrigen Hundepatienten traten keine Wundheilungsstörungen in dem 5tägigen postoperativen Untersuchungszeitraum auf.

5.1.4.9 Weißes Blutbild

Vor der Operation sowie am Tag 5 der Studie war die Gesamtleukozytenzahl bei allen Hundepatienten deutlich erhöht. Gruppenunterschiede lagen nicht vor. Die Gesamtleukozytenzahl fiel vom 1. auf den 5. Tag allein in der Gruppe WC rechnerisch belegbar ab (p<0,05), während die Werte in allen anderen Gruppen sogar weiter anstiegen, was jedoch nur für das Buprenorphinkollektiv statistisch belegbar war (p<0,05).

Gruppenunterschiede waren dabei nicht auffällig. Die prozentualen Anteile der segmentkernigen Granulozyten sowie der Lymphozyten bewegten sich in allen Kollektiven am 1. wie am 5. Tag im Referenzbereich, Gruppenunterschiede ließen sich daraus nicht ableiten (Tab. 55).

Tabelle 55:

Übersicht über den Verlauf der Gesamtleukozytenzahl sowie über die prozentualen Anteile der segmentkernigen neutrophilen Granulozyten sowie der Lymphozyten an der Gesamtleukozytenzahl in den vier Behandlungsgruppen (WC, WL, WB, WP) der Gruppe W (Weichteile) in Studie 3b (postoperative Schmerztherapie beim Hund nach Weichteiloperationen) vom 1. bis zum 5. Behandlungstag (angegeben sind ± s)

( ± s)

* p < 0,05 zum Ausgangswert Gruppe WC = Carprofen Gruppe WL = Levomethadon Gruppe WB = Buprenorphin Gruppe WP = Placebo

5.1.4.10 Alter und Gewicht der Patienten

Patienten der Gruppe WB waren deutlich jünger als Hunde der Gruppe WP und wiesen darüber hinaus auch ein geringeres durchschnittliches Körpergewicht auf als Patienten der Kollektive WP und WC (p<0,05). Außerdem lag das Körpergewicht der Patienten des Levomethadonkollektivs rechnerisch belegbar niedriger (p<0,05) als das der Gruppe WP (Tab. 12 in Material und Methoden).

5.1.5 Postoperative Schmerzbeurteilung beim Hund und Einfluss der