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hgr. spontane Lautgebung (gellende Schreie); unter

Gruppe 1.: Carprofen Gruppe 2.: Levomethadon

3 hgr. spontane Lautgebung (gellende Schreie); unter

Berücksichtigung des Sedationsgrades aber auch somnolentes Schmerzstadium ohne Vokalisation

0 normale Bewegungsfrequenz unter Berücksichtigung des Sedationsgrades; physiologische, entspannte Körperposition 1 deutlich verminderte Bewegungsfrequenz unter

Berücksichtigung des Sedationsgrades oder frequente Positionsänderung und/oder abnorme oder angespannte Körperhaltung

Bewegung und Position

2 völlige Regungslosigkeit unter Berücksichtigung des

Sedationsgrades und/oder abnorme, intermittierende Raserei 0 unter Berücksichtigung des Sedationsgrades: Katze schläft oder

ist wach, dabei aber entspannt, je nach Alter und Temperament an Umgebung und Interaktion interessiert sowie

bewegungsfreudig; normales Fress- und Pflegeverhalten Verhalten

1 unter Berücksichtigung des Sedationsgrades: Katze kann schlafen, wirkt ggr. matt und teilnahmslos oder angespannt, reagiert evtl. leicht widersetzlich, steht spontan auf legt sich aber bald nieder, mäßiger Appetit

2 unter Berücksichtigung des Sedationsgrades: Katze kann nicht schlafen, wirkt mgr. gedämpft und ist kaum an Umgebung oder Interaktion interessiert, zeigt bei Interaktion oder Berührung nicht traumatisierten Gewebes evtl. deutlich aggressives Verhalten, Fluchtversuche oder auffällige Passivität, ist bewegungsunwillig, zeigt kein Putzverhalten, frisst schlecht oder ist inappetent

3 unter Berücksichtigung des Sedationsgrades: Katze ist hgr.

teilnahmslos bis somnolent und völlig bewegungsunwillig, lässt sich nach Wiederabsetzen fallen, lässt Urin unter sich, zeigt evtl. spontane oder durch Manipulationen ausgelöste Agitation und Aggression, evtl. Zittern, Beben, Automutilisation,

Inappetenz

Fortsetzung Tabelle 8:

Multifaktorielle numerische Schmerzskala (NRS) zur Beurteilung postoperativ bedingter Schmerzen in der Studie 2 (postoperative Schmerztherapie bei der Katze nach Frakturversorgung)

Kategorie Punktzahl Definition der Beurteilungskriterien

0 keine Reaktion bei Palpation des Operationsgebietes, auch bei kräftiger Druckausübung

1 ggr. Reaktion bei Palpation des Operationsgebietes, z.B. Umschauen, Schwanzschlagen

2 mgr. Reaktion bei Palpation des Operationsgebietes, z.B. moderate Vokalisation, Zurückziehen der Gliedmaße 3 hgr. Reaktion bei Palpation des Operationsgebietes,

z.B. Fauchen, Kratzen, Fluchtversuche Palpation

4 hgr. Reaktion schon bei leichter Berührung des Operationsgebietes, evtl. wird Raserei ausgelöst 0 Anstieg < 15% über den präoperativen Ausgangswert 1 Anstieg < 30% über den präoperativen Ausgangswert 2 Anstieg < 45% über den präoperativen Ausgangswert Herzfrequenz

3 Anstieg > 45% über den präoperativen Ausgangswert 0 Anstieg < 15% über den präoperativen Ausgangswert 1 Anstieg < 30% über den präoperativen Ausgangswert 2 Anstieg < 45% über den präoperativen Ausgangswert Atemfrequenz

3 Anstieg > 45% über den präoperativen Ausgangswert 0 Anstieg < 15% über den präoperativen Ausgangswert 1 Anstieg < 30% über den präoperativen Ausgangswert 2 Anstieg < 45% über den präoperativen Ausgangswert Blutdruck (SAD)

3 Anstieg > 45% über den präoperativen Ausgangswert Gesamtpunktzahl 21

2.4.2 Mechanisch nozizeptive Schwelle

Die mechanisch nozizeptive Schwelle des traumatisierten Gewebes wurde mittels Druckkraftmessgerät mit einem modifizierten, stumpfkegelförmigen Druckaufnehmerkopf (TYP 127, MWT Mess- und Wiegetechnik GmbH, Wennigsen) detektiert. Der aus Hartgummi gefertigte kegelförmige Druckaufnehmerkopf hatte einen Durchmesser an seiner Spitze von 4 mm. Die sich rasch verbreiternde Kegelform sollte ein zu tiefes Eindringen mit möglicherweise zusätzlicher Traumatisierung des Gewebes verhindern. Die Untersuchung erfolgte immer am liegenden Tier und der angewandte Druck wurde langsam aber stetig bis auf einen Maximaldruck von 10 Newton erhöht. Der maximal zu applizierende Druck wurde auf 10 Newton beschränkt, da in einem Vorversuch 20 gesunde Katzen nur maximale Drücke von 10 Newton tolerierten.

Der zum Zeitpunkt erster Abwehrreaktionen oder Vokalisation ausgeübte Druck konnte am Gerät über einen Zeiger abgelesen werden und wurde als Schmerzgrenze festgelegt. Aufgrund der groben Skalierung (0,5 Newton Abstände), wurden die Messwerte entweder auf- oder abgerundet. Nur bei unklarem erstem Resultat wurde die Messung wiederholt.

2.4.3 Lahmheitsgrad der operierten Gliedmaße

Die Beurteilung des Lahmheitsgrades der Katzen erfolgte im Allgemeinen beim Freilauf im Untersuchungsraum.

1. keine Lahmheit, vollständige Belastung 2. ggr Lahmheit, Lahmheit gerade sichtbar 3. mgr. Lahmheit, Lahmheit deutlich sichtbar

4. hgr. Lahmheit, Gliedmaße wird aber noch bei jeder Schrittfolge belastet 5. hgr. Lahmheit, Gliedmaße wird nur noch vereinzelt belastet

6. vollständige Entlastung

2.4.4 Sedationsskalen

Der Sedationsgrad wurde ebenfalls jeweils anhand eines visuell analogen Beurteilungssystems (VAS) und anhand einer numerischen Schätzskala (NRS) ermittelt (COX u. RIEDESEL 1997; HARDIE et al. 1997; PIBAROT et al. 1997). Dabei erfolgte die Beurteilung der Sedation in Anlehnung an die Schmerzbeurteilung ebenfalls dynamisch interaktiv.

a. Visuelles analoges Beurteilungssystem (VAS)

Die Beurteilung der Sedation anhand des VAS-Systems nach NOLAN und REID (1993) sowie LASCELLES et al. (1994 a, b) und (1998) erfolgte entsprechend der visuellen Analogskala der Analgesie auf einer horizontalen Linie von 0 (keine Sedation) bis 100 (maximale Sedation in Form völliger Nicht-Responsivität).

b. Numerisches Beurteilungssystem (NRS)

Die Beurteilungskriterien des NRS-Systems wurden in Anlehnung an die Literatur erstellt. In diesem System konnte eine Höchstpunktzahl von 6 erreicht werden (COX u. RIEDESEL 1997; HARDIE et al. 1997; PIBAROT et al. 1997) (Tab. 9).

Tabelle 9:

Numerische Schätzskala (NRS) zur Beurteilung der Sedation in der Studie 2 (postoperative Schmerztherapie bei der Katze nach Frakturversorgung)

Kategorie Punktzahl Definition der Beurteilungskriterien keine

Sedation

0 keine sensorischen und/oder motorischen Defizite, Katze ist wach und aufmerksam unter Berücksichtigung des Schmerzgrades kaum Sedation 1 Gehvermögen, kaum wahrnehmbare sensorische und/oder

motorische Defizite, Katze erscheint evtl. etwas schläfrig, ggf.

Nickhautvorfall leichte

Sedation

2 Gehvermögen,

jedoch deutlich ataktisch, desorientiert oder schläfrig milde

Sedation

3 selbständiges Aufstehen nicht möglich, anschließend nur eingeschränktes Stand- und Gehvermögen

moderate Sedation

4 Sternallage kann aufrecht erhalten werden, kein Gehvermögen, kurzfristiges Stehvermögen nach Unterstützung des Aufstehens starke

Sedation

5 überwiegend Seitenlage, Katze reagiert auf schmerzhafte Stimuli, nur zeitweise auch auf Kontaktaufnahme

nicht responsiv 6 Seitenlage, fest schlafend, auch bei schmerzhaften Stimuli reaktionslos

2.4.5 Systolischer arterieller Blutdruck (SAD)

Die Messung des arteriellen Blutdrucks erfolgte bei den Katzen mittels Doppler-sonographischer Methode. Dabei kam der Ultrasonic Flow Detector Modell 811-B mit einer für Kinder konzipierten Flachsonde (Parks Medical Electronics, Inc. Aloha, Oregon, USA) zur Anwendung. Ein Einschlauchmanometer mit Ballon sowie eine Blutdruckmanschette der Größe „Neugeborene“, deren Breite in etwa 40% des Gliedmaßenumfangs an der Messlokalisation entsprach, wurden von der Firma Riester (Jungingen, Deutschland) bezogen. Die Messungen erfolgten jeweils in Seiten- oder Sternallage der Tiere nach Rasur über der A. antebrachialis superficialis cranialis, dorsomedial auf Höhe des Karpalgelenkes (Möllenhoff et al. 2001). Die Ankopplung der Sonde erfolgte mit Gel. Konnte ein Flusssignal detektiert werden, wurde die Blutdruckmanschette, die auf halber Höhe des Unterarms positioniert worden war, mit einem Ballon auf suprasystolischen Druck aufgepumpt. Nach kontinuierlichem Druckablass (ca. 2 mm Hg/sec) galt derjenige Manschettendruck, der am Manometer zum Zeitpunkt des Wiedereinsetzens des Flusssignals abgelesen werden konnte, als systolischer arterieller Blutdruck. Im Allgemeinen wurden 5 Einzelmessungen erhoben, deren Mittelwert in die statistische Auswertung einging.

2.4.6 Atemfrequenz, Herzfrequenz, Körperinnentemperatur

Die Messung der Atemfrequenz erfolgte adspektorisch und die der Herzfrequenz auskultatorisch mittels Phonendoskop über jeweils eine Minute. Die Körperinnentemperatur wurde rektal mit einem handelsüblichen elektronischen Fieberthermometer gemessen.

2.4.7 Hauttemperatur

Zur Messung der Hauttemperatur im Bereich der Operationswunde stand ein mit Fühlern ausgestattetes elektronisches Oberflächenthermometer (Modell testo 110, Testo GmbH & Co., Lenzkirch) zur Verfügung.

2.4.8 Blutgase, Säure-Basen-Status, hämatologische, klinisch-chemische und endokrinologische Blutuntersuchungen ( siehe unter 4.4.10 sowie Tab.7)

2.4.9 Futter- und Wasseraufnahme, Kot- und Urinabsatz

Das Abschätzen der Futteraufnahme erfolgte bei den Katzen lediglich semiquantitativ nach folgenden Bewertungskriterien und Maßzahlen:

1. keine Futteraufnahme

2. geringe Futteraufnahme nach Fütterung von Hand 3. mäßige Futteraufnahme ohne Fütterung von Hand 4. gute Futteraufnahme

5. sehr gute Futteraufnahme

Durch Bestimmung der Differenz zwischen Ausgangsgewicht prae operationem und dem Gewicht der Patienten an Tag 5 der Studie, konnte ein möglicher Gewichtsverlust ermittelt und das Ausmaß der Futterverweigerung besser quantifiziert werden. Darüber hinaus wurde der tägliche Kot- und Urinabsatz auf dem Behandlungsblatt des einzelnen Patienten dokumentiert.

2.4.10 Statistik

Die statistischen Auswertungen der Ergebnisse der Studie 2 (postoperative Schmerztherapie bei der Katze nach Frakturversorgung) erfolgten mit dem Programm SPSS, Version 10,0 für Windows (Statistical packages for the social sciences, SPSS Inc.).

In die statistische Auswertung gingen die Daten von 60 Katzen ein. Nach Untersuchung auf Normalverteilung erfolgte für alle Parameter der Gruppenvergleich zu verschiedenen Zeitpunkten durch den Test für mehrfach unabhängige Stichproben (Kruskal-Wallis-Test).

Bei Auftreten von Signifikanzen, wurde ein post hoc Test für zwei unabhängige Stichproben (Mann-Whitney-Test) durchgeführt. Ein Vergleich mehrerer Zeitpunkte einer Gruppe erfolgte mittels Friedman-Test (Test für mehrere verbundene Stichproben), als post hoc Test diente ein Test für zwei verbundene Stichproben (Wilcoxon-Test). Die Mittelwerte der hämatologischen und klinisch-chemischen Parameter, die zu zwei Zeitpunkten erhoben wurden, sowie die Differenz des Körpergewichts zwischen dem 1. und 5. Tag wurden mit dem Wilcoxon-Test miteinander verglichen. Die Prüfung des Mittelwertes einer Gruppe gegen einen Referenzwert wurde auf Basis eines Einstichproben-t-Testes durchgeführt. Alle p-Werte bei mehr als zwei Vergleichen wurden nach Bonferroni korrigiert. Um eine Korrelation zwischen den einzelnen Parametern der Schmerzerkennung aufzuzeigen, wurde eine Kovarianzanalyse durchgeführt.

Dabei wurde unabhängig von der Zeitstruktur das Tier als zufälliger Faktor, ein Parameter als abhängige Größe und der zweite als Kovariate angenommen. Der erhaltene p–Wert gibt an, ob die Kurvenverläufe korreliert sind. Das für alle Vergleiche zugrunde gelegte Signifikanzniveau wurde unterhalb von 0,05 festgelegt (p< 0,05).

3. Placebokontrollierte Blindstudie zur postoperativen Schmerztherapie mit