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2.4 Voraussetzungen und Anforderungen im Beach-Volleyballspiel

2.4.5 Technik

Für einen flüssigen Ablauf von Sportspielen, u. a. auch Volleyball und Beach-Volleyball, ist es unerlässlich, eine Basis an technischen Grundlagen zu besitzen, damit eine aktive Integration ins Spielgeschehen möglich ist. Alle bisher angeführten konditionellen Fähigkeiten können nur mithilfe von technischen Fertigkeiten in das Sportspiel transferiert und somit auch wirkungsvoll eingesetzt werden.

Weineck (2010, S. 835) versteht unter der Komponente der sportlichen Technik

„das meist in der Praxis entwickelte Verfahren, eine bestimmte Bewegungsaufgabe auf möglichst zweckmäßige und ökonomische Weise zu lösen“. Bei der sportlichen Technik wird, wie auch im Bereich der Koordination, die allgemeine und die spezielle Technik unterschieden. Allgemeine Technik umfasst demnach Grundtechniken wie Laufen, Hüpfen, Springen. Diese dienen in vielen Sportarten als Basis sowie Grundvoraussetzung. Die spezielle Technik hingegen wird in jeder Sportart für sich definiert und das Kennzeichnende jeder Sportart wird dabei herausgefiltert (vgl. Weineck, 2010, S. 835).

Wie ausgeführt ist die sportliche Technik eine individuelle Lösung einer Bewegungsaufgabe und sie ist nach Gutschelhofer et al. (2017, S. 166) abhängig von:

Þ der Sportart“ (zyklisch/azyklisch)

Þ „Dynamik“ (bezogen auf die Veränderungen der Kraftkomponenten im Verlauf eines LLA [Langfristiger Leistungsaufbau] bzw. einer Entwicklung)

Þ „der Konzentrationsleistung der Athleten und Wahrnehmungstypen“

Þ „Material“ (Wettkampfgerät) Þ „konditionellen Fähigkeiten“

Þ „anthropometrischen Faktoren“

Þ „Alter/Geschlecht“

Þ Athleten-Typ“

Die sportliche Technik basiert auf einer Vielzahl an Fähigkeiten eines Sportlers, diese werden nachstehend in einer Abbildung nach Weineck (2010, S. 835) dargestellt:

Abbildung 11: Schematische Übersicht über die Grundlagen bzw. Manifestationsformen der sportlichen Technik (Weineck, 2010, S. 835)

„Grundlage für eine gezielte Technikvermittlung ist das Schema für die Technikausführung. Es ermöglicht dem Trainer, die Aufmerksamkeit auf ganz bestimmte Schwerpunkte zu lenken. Für das Techniktraining ist es wichtig, eine Differenzierung nach unterschiedlichen Leistungsstufen vorzunehmen. Außerdem sollte auf optimale Anschaulichkeit Wert gelegt werden, die mit Schlagworten oder bildhaften Vergleichen hergestellt werden kann. Zu fordern sind zudem Zielgenauigkeit und Regelgerechtheit sowie die Beachtung gesundheitlicher Aspekte und biomechanischer Prinzipien“ (Anrich, Krake, & Zacharias, 2005, S. 11).

Zusätzlich untermalt Kröger (2010) die Tragweite der sportlichen Technik in den Sportspielen und hebt Volleyball als besonders sensibel hervor, da es ohne sie zu keinem wirklichen Spielrhythmus kommen kann.

Um einen ganzheitlichen Überblick in der Thematik des Techniktrainings zu erhalten, werden in der folgenden Abbildung jene Techniken gezeigt, die im Volleyball und Beach-Volleyball ihren Einsatz finden.

Abbildung 12: Systematisierung der Volleyball- und Beach-Volleyballtechniken (Czimek, 2017, S. 38)

Bei der Entwicklung der Technik im Volleyball- und Beach-Volleyballsport sollten die abgebildeten Techniken allesamt gleichermaßen berücksichtigt und eingebunden werden. Zusätzlich wird nach Czimek (2017, S. 39) empfohlen, das Techniktraining im Volleyball und Beach-Volleyball in drei Phasen zu gliedern: in das „Technikerwerbstraining“, das „Technikanwendungstraining“

und das „Technikergänzungstraining“.

Da diese Diplomarbeit auf die praktische Umsetzung in einer Sommersportwoche abzielt und der Erwerb sowie die Anwendung der Grundtechniken dabei vorrangig sind, werden diese nachstehend erläutert. Dies soll eine Einführung in die Grundtechniken des Beach-Volleyballs (Volleyballs) darstellen und das Pritschen (Oberes Zuspiel), das Baggern (Unteres Zuspiel), das Service mit seinen verschiedenen Variationen, den Angriffsschlag und den Block am Netz näher ausführen. Das Ziel der Einführung in die Techniken ist das bessere Verständnis vor allem im praktischen Teil, jedoch nicht, um eine spezialisierte Behandlung der einzelnen Techniken durchzuführen. Es muss jedoch festgehalten werden, dass die Ausführungen der einzelnen Techniken für Rechtshänder beschrieben werden und für Linkshänder gegebenenfalls adaptiert werden müssen.

Wie in den meisten Sportarten verlangt auch das Sportspiel Beach-Volleyball eine Ausgangsposition vor jeder Spielsituation. Im Fachvokabular wird diese Position Grundstellung genannt. Ein Vergleich dazu wäre das alpine Fahrverhalten im Skilauf, welches ein bereites Fahren und die Möglichkeit aufweist, auf plötzliche äußere Verhältnisse zu reagieren.

„Eine optimale Gewichtsverteilung in Form einer ausbalancierten Grundstellung ist Voraussetzung jeder Handlung im Sportspiel Beach-Volleyball“ (Hömberg & Papageorgiou, 1994, S. 73).

Die Grund- bzw. Ausgangsstellung sieht im Hallen-Volleyball und Beach-Volleyball ähnlich aus. Kennzeichnend ist ein schulterbreiter Stand, leicht gebeugte Knie, der Oberkörper ist leicht vorgebeugt und das Körpergewicht lastet eher auf den Fußballen und verteilt sich auf beide Beine gleichmäßig, damit die Bewegung in jede Richtung gleichermaßen schnell erfolgen kann.

Ebenfalls charakteristisch für die Ausgangsstellung sind die offenen Arme und der Winkel von ca. 90 Grad in beiden Ellbogengelenken, womit sich die Handflächen etwa auf Hüfthöhe befinden (vgl. Meyndt & Beutelstahl, 2006, S.

17). Im Gegensatz zur Grundstellung im Hallen-Volleyball werden die Oberarme und Ellbogen beim Beach-Volleyball nicht nach vorne „geschoben“, sondern befinden sich auf Höhe des Oberkörpers (vgl. Hömberg & Papageorgiou, 1994, S. 74).

Abbildung 13: Ausgangsstellung demonstriert von Adam Johnson (Hömberg &

Papageorgiou, 1994, S. 74)

Pritschen (oberes Zuspiel)

Das obere Zuspiel, auch Pritschen genannt, wird im Normalfall beim Erlernen die erste und wichtigste Technik sein. Sie dient als Basis, um Bälle mit einem Partner hin und her zu spielen und in weiterer Folge, dem Partner Bälle zum Angreifen aufzuspielen. Im Beach-Volleyball gibt es beim oberen Zuspiel Ausführungsunterschiede zur Hallenvariante, jedoch stellt es in beiden Spielvarianten die Basis aller Techniken dar. Im Hallen-Volleyball ist es neben der Annahme vor allem das Werkzeug des Zuspielers, der die Bälle an seine Angreifer verteilt. Im Gegensatz dazu muss beim Beach-Volleyball jeder Spieler das Zuspiel beherrschen, damit ein erfolgreicher Angriff überhaupt zustande kommen kann. Diesbezüglich herrscht auch eine Differenz in der Regelauslegung, welche besagt, dass im Beach-Volleyball der erste Kontakt, sozusagen die Service-Annahme, nicht gepritscht werden darf bzw. muss dieser Kontakt, wenn der Besagte innerhalb der Regeln stattfindet, was bei hohem Servicedruck praktisch unrealistisch ist, sauber und regelkonform ausgeführt werden.

Ausführung/Beschreibung des oberen Zuspiels (Pritschen)

Wie vor jeder Handlung im Volleyball und Beach-Volleyball gilt es, zu Beginn die oben beschriebene Ausgangsstellung bzw. Grundstellung einzunehmen und die Konzentration auf die Übung und die Situation zu fokussieren.

Zu Beginn des Technikerwerbs im Bereich des oberen Zuspiels muss die Haltung der Hände und Finger geklärt werden. Hierbei ist zur Veranschaulichung der Begriff eines Körbchens ideal. Dies bedeutet, dass die Zeigefinger und Daumen zu einem Dreieck geformt werden sollen und die beiden Daumen dabei leicht zum Kopf gedreht werden. Diese Körbchen-Haltung ermöglicht es, den Ball optimal zu kontrollieren und „volley“ weiter zu spielen.

Bewegungsbeschreibung – Bewegungsablauf Þ Grundstellung

Þ Bewegung zum Ball hin

Þ Die Arme gehen hoch und eine leichte Schrittstellung wird eingenommen Þ Hände in die Körbchen-Haltung begeben und Knie zeitgleich stärker

beugen

Þ Arme leicht beugen und Finger spreizen

Þ Der Ball kann durch die Körbchen-Haltung gesehen werden Þ Körper Richtung Ball strecken

Þ Der Ball wird in Verlängerung der Stirn gespielt und dabei berührt der vordere Teil aller zehn Finger den Ball

Þ Der Ball soll mittels einer kurzen und weichen Bewegung gespielt werden Þ Beim Abspielen des Balls helfen die Daumen durch Rotation in beiden

Handgelenken mit

Þ Nach dem Abspiel wieder sofort spielbereit und stabil stehen

Das Pritschen kann auch zu Beginn und zu Übungszwecken einfach gegen eine Wand oder mit sich selbst durchgeführt werden (vgl. Barth & Heuchert, 2005, S.

67ff.).

Abbildung 14: Pritschen frontal (Fischer, Zoglowek & Timm, 1995, S. 17)

Baggern (unteres Zuspiel)

Der Bagger, auch unteres Zuspiel genannt, gilt neben dem oberen Zuspiel bzw.

Pritschen als weiteres elementares Werkzeug zu Beginn einer Beach-Volleyball-Laufbahn. Der Bagger wird vor allem in der Annahme bzw. in der

Abwehr von hart geschlagenen Bällen verwendet. Zusätzlich kommt das untere Zuspiel im Beach-Volleyball auch häufig beim zweiten Kontakt, dem Zuspiel, zur Verwendung und ist weniger anfällig bei äußeren Witterungseinflüssen, wie starkem Wind oder Regen. Vor allem im Hobby- und Freizeitsport dient der Bagger oft auch als Angriffsmittel bzw. dritter Kontakt, da die Zielgenauigkeit der Zuspiele noch nicht dem gewünschten Zielort des Angreifers entspricht und er wird daher oft auch als „Notlösung“ eingebaut. Zudem können Bälle, die sehr flach auf einen Spieler zukommen, elegant im Spiel gehalten werden und so können bereits in niedrigeren Niveaustufen lange und interessante Ballwechsel entstehen.

Was das „Körbchen“ im oberen Zuspiel ist, ist das „Spielbrett“ die Bezeichnung für die Haltung der Arme bzw. Hände im unteren Zuspiel, dem Bagger. Um dieses „Spielbrett“ zu erzeugen, sollen zuerst die Hände ineinandergelegt und auch die Handgelenke fest aneinandergepresst sowie nach unten abgewinkelt werden, wodurch die Unterarmmuskeln angespannt werden. Zeitgleich werden die Arme leicht nach außen gedreht, sodass ein Rechteck entsteht, was sich ideal eignet, um einen Ball kontrolliert im Bereich zwischen Ellbogen und Handgelenken zu spielen.

Bewegungsbeschreibung – Bewegungsablauf

Þ Gestartet wird wie beim oberen Zuspiel in der Ausgangsstellung bzw.

Grundstellung

Þ Bewegung hinter dem Ball – stabiler und ausbalancierter Stand – Bildung des „Spielbretts“

Þ Knie und Hüfte sind gebeugt, Oberkörper ebenfalls leicht nach vorne gebeugt

Þ Der Körperschwerpunkt senkt sich durch das Beugen der Knie- und Hüftgelenke

Þ Treffpunkt des Balls am Spielbrett (Unterarme), Ellbogen durchstrecken Þ Impuls der Bewegung in die Spielrichtung

Þ Nach dem Ballkontakt wieder spielbereit stehen

Der Fokus des Spielers soll dabei immer am Ball sein und die Position frontal ausgerichtet werden (vgl. Barth & Heuchert, 2005, S. 82ff.).

Abbildung 15: Baggern frontal (Fischer et. Al., 1995, S. 25)

Service

Das Service bildet bei einem Match bzw. bei einer Spielform den elementaren ersten Ballkontakt. Ziel des Service ist es, den Ball so geschickt über das Netz zu spielen, dass das gegnerische Team den Ball nur schwer erreichen und somit auch einen Angriff nur schwer aufbauen kann. Aus diesem Grund ist es unverzichtbar, eine Variante dieser Technik zu beherrschen, um einen Spielzug zu eröffnen. Die einfachste und zugleich sicherste Technik bildet das Service von unten, welches im Schul-, Hobby- und Freizeitsport auch am häufigsten zum Einsatz kommt.

Bewegungsbeschreibung – Bewegungsablauf

Þ Volle Konzentration auf das Service (auch Aufschlag genannt)

Þ Schrittstellung einnehmen (bei Rechtshändern ist das linke Bein vorne) Þ Knie- und Hüftgelenke werden leicht gebeugt

Þ Ausholbewegung mit der rechten Hand, der Ball liegt dabei in der linken Hand vor dem Körper

Þ Treffpunkt: auf der rechten Körperseite mit gestrecktem, langem Arm!

Þ Der Ball wird mit der festen Hand getroffen und die Bewegung geht mit dem Ball mit in das Feld, dabei wird der Ball und der Gegner beobachtet

Zur Veranschaulichung kann als Beispiel ein Uhrenpendel verwendet werden (vgl. Barth & Heuchert, 2005, S. 90 – 93).

Abbildung 16: Aufschlag von unten (Fischer et. al., 1995, S. 53)

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Varianten des Service entwickelt und etabliert, jedoch sind diese als sehr komplexe Bewegungsabläufe im Schulkontext weniger relevant. Für sehr begabte und talentierte Schüler ergibt sich jedoch die Möglichkeit, ein Service von oben in ihr Repertoire aufzunehmen. Aufgrund von sehr inhomogenen Leistungsgruppen sollte das Service von oben in Spielsituationen aber gänzlich außen vorgelassen werden, damit die Motivation und der Spaßfaktor der anderen Schüler nicht beeinträchtigt wird.

Bewegungsbeschreibung – Bewegungsablauf Þ Konzentration

Þ Schrittstellung wie bei Service von unten einnehmen

Þ Knie- und Hüftgelenke leicht gebeugt, Oberkörper aufrecht

Þ Aufwurf mit beiden Händen über der Schlagschulter (Rechtshänder auf die rechte Schulter)

Þ Rechte Schulter nach hinten ziehen, der Ellenbogen soll hochgehalten werden, damit der Treffpunkt so hoch wie möglich ist

Þ Impuls: Hüfte, Schulter und Ellenbogen nach vorne drehen

Þ Handflächen müssen angespannt sein, damit die Kraft auf den Ball übertragen werden kann.

Þ Treffpunkt: mit gestrecktem Arm über dem Kopf

Þ Bewegung in das Spielfeld (vgl. Anrich et al., 2005, S. 35ff.)

Abbildung 17: Aufschlag von oben (Fischer et. al., 1995, S. 56)

Weitere Varianten des Aufschlags wären der Aufschlag im Sprung, der Rotationsaufschlag (Sprungservice) und seit Kurzem auch das sogenannte Hybrid-Service, wobei der Aufwurf wie bei einem Sprung-Flatter-Service vollzogen wird und dann durch Kippen des Handgelenks eine Rotation, ein Top Spin, auf den Ball gebracht wird.

Angriffsschlag (Smash)

Der Angriffsschlag ist beim Beach-Volleyball wie auch beim Hallen-Volleyball in den meisten Fällen der dritte Ballkontakt, bevor das Spielgerät das Netz überquert und im Idealfall am Boden der gegnerischen Mannschaft landet. Im Gegensatz zum Hallen-Volleyball, bei dem im modernen Volleyball mindestens drei Angreifer bereit sind, den Ball zu schmettern, ist beim Beach-Volleyball ein Angreifer in die Angriffsaktion involviert. Im Beach-Volleyballsport ist Kreativität und Flexibilität im Angriff gefragt, um erfolgreich einen Punkt zu erlangen. Die Grundtechnik ist jedoch wie bei den vorangegangenen Techniken ident und kann beim Technikerwerb im Hallen-Volleyball übernommen werden.

Für den Angriffsschlag im Sprung sollte der Anlauf-Rhythmus im Vorhinein erklärt und geübt werden. Für diesen Drei-Schritt-Rhythmus mit den Inhalten Orientierungs-, Stemm- und Überholschritt mit der Abfolge linkes Bein, rechtes

Bein und linkes Bein gibt es als Rhythmus-Hilfe die Verbalisierung „Am-ster-dam“, welche die Schüler selbst ausprobieren können (vgl. Czimek, 2017, S. 122).

Bewegungsbeschreibung – Bewegungsablauf im Sprung

Þ Start mit leichter Schrittstellung, rechtes Bein bei Rechtshändern dabei vorne

Þ Der Oberkörper ist in Vorlage

Þ Der Orientierungsschritt erfolgt mit dem linken Bein, die Arme schwingen zeitgleich nach vorne

Þ Der Stemmschritt erfolgt am Sand ruhig, da die Geschwindigkeit aufgrund des nachgiebigen Untergrunds nicht in Höhe umsetzbar ist

Þ Arme schwingen während des Stemmschritts zurück

Þ Knie werden gebeugt, der Körperschwerpunkt wird abgesenkt und nach hinten verlagert

Þ Der Schlagarm wird nach hinten oben geführt (Visualisierungsmethode:

Haare aus dem Gesicht wischen), mit dem Nicht-Schlagarm den Ball anvisieren

Þ Rotationsbewegung/Zugbewegung: linker Arm geht nach unten, zum Körper ziehen, die rechte Hand schlägt geöffnet, mit langem, gestrecktem Ball, in Verlängerung der rechten Schulter auf den Ball und das Handgelenk klappt über den Ball (Erzeugung des „Top Spins“)

Þ Landung: Weiche, beidbeinige Landung durch Abfedern über die Fuß- und Kniegelenke, kontrolliert und Verteilung des Gewichts auf beide Beinen (vgl. Anrich et al., 2005, S. 47f.).

Abbildung 18: Angriffsschlag/Smash frontal Beach-Volleyball (Czimek, 2017, S. 123)

Block

Der Block ist beim Beach-Volleyballspiel, wie auch beim Hallenspiel, ein Werkzeug zur Entschärfung oder Verhinderung des gegnerischen Angriffs. Im Blockspiel gibt es vor allem im Profisport viele Möglichkeiten, um gegnerische Punktversuche zu verhindern.

„Ein guter Blocker blockt nicht nur möglichst viele Bälle erfolgreich ab und erzielt damit direkte Punkte, sondern macht eine gute Abwehrarbeit erst möglich. Denn erst wenn sich der Angreifer vom Blocker bedroht fühlt und um diesen herumschlägt, hat der Abwehrspieler die Chance, seinerseits Bälle kontrolliert abzuwehren und dann im Gegenangriff zu verwerten“ (Ahmann, 2004, S. 48).

Bewegungsbeschreibung – Bewegungsablauf Þ Ausgangsstellung = schulterbreiter Stand

Þ Fokus auf den gegnerischen Angreifer und den Ball Þ Abstand zum Netz: ca. die Länge des Unterarms

Þ Handflächen sind offen (Finger gespreizt), vor dem Oberkörper halten Þ Vertikaler Absprung mit beiden Beinen gleichermaßen

Þ Körperspannung (C-Position) und Hände direkt beim Erreichen der Netzkante über das Netz schieben, so weit wie möglich

Þ Landung: Arme gleichzeitig zurückführen und auf dem Platz landen, an dem abgesprungen wurde (vgl. Anrich et al., 2005, S. 53ff.).

Abbildung 19: Einerblock (Fischer et. al., 1995, S. 40)

Im Beach-Volleyballsport, vor allem auf internationalem Niveau, gibt es noch weitere Techniken im Blockspiel. Das sind, um einige Beispiele zu nennen, der

Reachblock, der Spreadblock und der Dropblock/Fakeblock, bei dem sich der Blockspieler am Netz positioniert, dann aber abtaucht und nicht zum Blocksprung hochsteigt (vgl. Czimek, 2017, S. 163 – 167). Dies würde aber den Rahmen einer Schulsportwoche weit übersteigen, dennoch kann es an interessierte Schüler vermittelt werden.

Spezielle Beach-Volleyballtechniken

Vor allem durch die Tatsache, dass im Beach-Volleyballsport das Feld zu zweit verteidigt werden muss, brachte die „Cracks der Szene“ sofort auf die Idee, neue Techniken zu kreieren und diese auch zu etablieren. Dabei muss festgehalten werden, dass vor allem in den 1980er-, 1990er- und 2000er-Jahren das Spiel am Sand noch strikt von dem in der Halle getrennt wurde. In der modernen Ausbildung findet vermehrt das System der dualen Entwicklung Anklang. Damit ist die Kombination von Hallen-Volleyball und Beach-Volleyball in der Entwicklung von Spielern gemeint und das wurde auch von einigen renommierten Trainern und Coaches als lohnenswert betitelt. Die drei bekanntesten Techniken, welche meist nur beim Beach-Volleyball beobachtet werden können, sollen auch in dieser Arbeit ihren Platz finden.

Der sogenannte „Open Hand Dig“ meint jene Technik, wobei ein Angriff mit den offenen Händen verteidigt wird und mit anderen Worten das obere Zuspiel gemeint ist. Dabei muss der Angriff jedoch hart sein und die Reaktionszeit darf nur einen Bruchteil einer Sekunde betragen, da sonst ein Regelverstoß vorliegt.

Der „Tomahawk“ kommt bei ähnlichen Situationen zum Einsatz, dennoch weicht die Ausführung vom „Open Hand Dig“ ab. Beim Tomahawk wird der Ball mit der Rückseite der Hände gespielt und ist daher auch für langsamere Bälle geeignet.

Eine weitverbreitete Technik im Beach-Volleyball ist der „Poke“ oder auch „Poke Shot“ genannt. Bei dieser Angriffstechnik wird der Ball mit den Knöcheln der Finger gespielt und er ist eine gute Variante, um Bälle am Block des Gegners geschickt vorbei zu lenken (vgl. Krohn, 1994, S. 84f.).