• Keine Ergebnisse gefunden

2.4 Voraussetzungen und Anforderungen im Beach-Volleyballspiel

2.4.7 Psyche

Neben den Anforderungen an die koordinativen, konditionellen und technischen Fertigkeiten eines Sportlers wird auch den psychischen Fähigkeiten eine besonders große Bedeutung im Sport zugeschrieben. Vor allem im Kindes- und Jugendalter, wenn zusätzlich ein starker Leistungsdruck durch die Schule erzeugt wird, ist ein sorgsamer Umgang auf psychischer Ebene ratsam. Durch Sport kann der psychische Druck auf der einen Seite gesteigert werden, durch gezielte Maßnahmen, wie z. B. durch Atemübungen, aber auch reguliert werden. Diese Methoden zur Entschleunigung müssen jedoch regelmäßig durchgeführt werden, damit ein Transfer stattfindet.

Die Welt der Kinder und Jugendlichen steht unter einem steten Wandel. Die Hülle und Fülle an Aktivitäten außerhalb der Schule ist in der heutigen Zeit schier grenzenlos. Bei der Anzahl an Terminen, die die Kinder und Jugendlichen pro Woche zu bewältigen haben, erinnert dies an jene von Erwachsenen in den Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts (vgl. Hemming, 2015, S. 51).

Besonders im Volleyball und Beach-Volleyball gilt es, der psychischen Beanspruchung einen besonderen Stellenwert zuzuschreiben, denn ein Fehler wird sofort mit dem Verlust eines Punktes bestraft, um nur den einfachsten Grund zu nennen. Hinzu kommen noch Prozesse, die innerhalb einer Mannschaft durch den verhältnismäßig engen Raum und die hohe Spielgeschwindigkeit entstehen können (vgl. Kuhl, Lamschik, Meusel, Stuhlmann & Westphal, 1995, S. 33).

Nach Hömberg & Papageorgiou (1994, S. 43) „bedingen verschiedene Faktoren im Beach-Volleyball eine höhere psychische Beanspruchung als im Hallenspiel“. Die psychische Beanspruchung wird nach diesen Autoren in innere und äußere Faktoren zerlegt. Innere Faktoren sind demzufolge durch die Charakteristik des Spiels selbst gebildet und sind beispielsweise sehr kurze Reaktionszeiten, da nur zwei Spieler am Feld arbeiten, was eine erhöhte Drucksituation hervorruft. Im Gegensatz dazu sind äußere Faktoren

beispielsweise durch den Turniermodus (z. B. Sudden Death Format) und das große öffentliche Interesse hervorgerufen (vgl. Hömberg & Papageorgiou, 1994, S. 43f.).

Die psychische Belastung im Volleyball und Beach-Volleyball ist, wie bereits mehrfach erwähnt, sehr groß, deshalb gilt es, vor allem im Training diese Belastung zu implementieren und Drucksituationen zu erzeugen, damit die Spieler lernen, mit der Belastung umzugehen. In diesem Zusammenhang wird immer wieder der Begriff der Trainingsweltmeister genannt. Dieser bezeichnet jene Sportler bzw. Teams, die im Training durch gute Leistungen glänzen, jedoch nicht in der Lage sind, diese in einen Wettkampf zu transferieren.

Nachfolgend werden einige Faktoren genannt, die im Volleyballsport Probleme im psychischen Bereich verursachen können:

Þ Die Spieldauer ist nicht exakt vorhersehbar.

Þ Ein direkter Kontakt zur gegnerischen Mannschaft ist nicht vorhanden.

Þ Jeder Spielzug ist von kurzer Dauer und wirkt sich direkt auf das Ergebnis aus.

Þ Jeder Spieler hat den Ball nur kurz bei sich und muss dabei durch eine sehr schnelle Reaktion in jeglicher Situation gespielt werden.

Þ Die Bereitschaft, auch in der Zeit, in der der Ball nicht gespielt wird, muss stets auf hohem Niveau gehalten werden.

Diese Faktoren gilt es, auch im Trainingsprozess zu berücksichtigen, um den Spielern ein Werkzeug für alle Situationen zur Verfügung zu stellen (vgl.

Papageorgiou & Spitzley, 2006, S. 316).

Menschliche Eigenschaften sind für den Erfolg und Misserfolg einer Mannschaft, unabhängig aus wie vielen Personen sie besteht, und vor allem im Beach-Volleyball, bei dem zwei Spieler permanent miteinander auskommen müssen, eine entscheidende Fähigkeit (vgl. Schlockermann & Mackerodt, 2000, S. 128).

Der psychische Druck auf die Spieler ist enorm und erfordert Selbstkontrolle, ein hohes Maß an Ich-Stärke und ein gutes Selbstbewusstsein, dann kann auch der entgegenwirkende Druck, der psychisch auf einen Spieler einwirkt, verarbeitet werden. Als positiven Effekt kann die Schulung, mit Stress und Druck im Spiel umzugehen, auch als Vorbereitung für die spätere Arbeitswelt gesehen werden.

Psychische wie physische Fähigkeiten können durch Training und Schulung verbessert werden. Nach Weineck (2010, S. 903) sind die psychologischen Trainingsmethoden in drei Kategorien eingeteilt:

„psychologische Methoden

Þ „zur Verbesserung der Wiederherstellung und Steigerung der physischen Leistungsfähigkeit“

Þ „zur Verbesserung des technischen Lernprozesses“

Þ „zur Behebung psychischer Störfaktoren, die die sportliche Leistung beeinflussen“.

Die erste Methode umfasst z. B. das Autogene Training (AT), zur

„Verbesserung des Lernprozesses“ wird beispielsweise Mentaltraining eingesetzt und bei der dritten angeführten Kategorie wird beispielsweise die Hypnose oder das Biofeedbacktraining verwendet (vgl. Weineck, 2010, S. 905 – 929).

Aus der Sicht von Kogler (2006, S. 8) „kann das menschliche Verhalten in psychologischer Sichtweise auf vier Ebenen gesehen werden“.

Abbildung 20: Das psychologische Quadrat (Kogler, 2006, S. 9)

Das in Abbildung 20 dargestellte psychologische Quadrat kann dazu genützt werden, um das komplexe Verhalten von Sportlern vereinfacht und strukturiert zu sehen. Die vier Ebenen können in aller Kürze erklärt werden. Die Ebene Denken umfasst alle kognitiven Prozesse, wie das Lernen und Verstehen, die Ebene Handeln meint das menschliche Handeln mit Rücksichtnahme der Emotionen, welche im Sport eine wesentliche Rolle spielen. Die Ebene Fühlen umfasst auch die körperlichen Reaktionen, die stark von Gefühlen beeinträchtigt sind und die Integration des menschlichen Handelns, welches von den anderen Elementen beeinflusst wird. Mit anderen Worten beeinflusst jedes der vier Elemente auch das jeweils andere (vgl. Kogler, 2006, S. 8).

Mentale Stärke ist nach Loehr (2014, S. 20) „die Fähigkeit, sich ungeachtet der Wettkampfbedingungen an seiner oberen Leistungsgrenze zu bewegen“.

3 Team und Teamfähigkeit

Diese Diplomarbeit soll die positiven Effekte des Teamsports auf das soziale Gefüge einer Gruppe bzw. einer Schulklasse aufzeigen. Im praktischen Teil wird das Thema Beach-Volleyball erarbeitet und behandelt und mittels spezieller Methoden auf die Thematik des Teambuildings eingegangen. In diesem Kapitel werden die theoretischen Hintergründe der Begriffe Team und Teamfähigkeit sowie Teamarbeit und Teambuilding näher beschrieben.

„Eine Sportmannschaft ist gekennzeichnet durch Gegenseitigkeit, durch gemeinsames, aufeinander abgestimmtes und zielbewusstes Handeln. Um kooperativ handeln zu können, muss man die Zusammenhänge der Einzelhandlungen für das Erreichen des gemeinsamen Ziels kennen“ (Baumann, 2008, S. 10).

Eine gute Zusammenarbeit innerhalb einer Gruppe erfährt nicht nur im Sport eine große Bedeutung, sondern auch immer mehr in der Schulwelt und im Berufsleben. Ein gutes Klima innerhalb einer Arbeitsgruppe sowie einer Sportmannschaft und auch innerhalb einer Klasse kann die beteiligten Akteure zu einer optimalen Entfaltung ihrer Leistung beflügeln. Zusätzlich ist Lumma (1994) der Meinung, dass sich ein gutes Klima innerhalb einer Mannschaft bzw.

einer Arbeitsgruppe positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der einzelnen Mitglieder auswirkt. Auch im Umkehrschluss können bei schlechten Verhältnissen innerhalb eines Teams negative Folgen psychischer und physischer Natur zum Vorschein kommen (vgl. Lumma, 1994).

Die Bestimmung eines Teams wird durch „eine Mehrzahl von Personen in direkter Interaktion über eine längere Zeitspanne bei Rollendifferenzierung und gemeinsamen Normen, verbunden durch ein Wir-Gefühl“ (Rosenstiel, 1992, S. 261), geprägt.

Um Senge & Klostermann (2004, S. 409) zu zitieren, ist ein Team „jede Gruppe von Personen, die einander brauchen, um ein Ergebnis zu erzielen“. Diese Aussage stützt auch die These, dass Team, Teamarbeit und Teamfähigkeit in

allen erdenklichen Situationen, sei es in der Arbeit, der Schule oder im Sport eine wichtige Rolle spielen.

Die Dynamik, die eine Mannschaft, egal mit welcher Personenanzahl sie besteht, im Laufe ihrer Existenz annehmen kann, ist erstaunlich groß und kann in allen Leistungsstufen beobachtet werden. Die Vernetzung innerhalb eines Teams kann in vielen Fällen über das Ziel selbst hinausreichen, dies ist auf die intensive Kommunikation und Sympathie für die anderen Gruppenmitglieder zurückzuführen. Gegnerische Mannschaften werden in solchen Dynamiken meist mit einem gewissen Abstand behandelt. Für Trainer und Coaches gilt es stets, das Klima innerhalb einer Gruppe zu beobachten und sie haben daher eine psychologische und pädagogische Funktion einzunehmen (vgl. Hagedorn, 2000, S. 39).

Die Lernmotivation, die Leistungsmotivation oder eine gewisse Wertehaltung sind nach Kleinmann Beispiele für Faktoren, welche die Teamfähigkeit bestimmen (Kleinmann, 2005).

Nach Pühse (1994, S. 28) können im Sportunterricht „viele Erfahrungen und Erlebnisse von Hilfe, Unterstützung und Solidarität gemacht werden, die im übrigen Fachunterricht nicht im Vordergrund stehen“. Diese These wird von weiteren Autoren nachstehend untermalt. Der Sport bietet neben dem Erwerb von sozialen Qualifikationen ebenfalls die Möglichkeit, „gruppenbezogene Kompetenzen“ zu erlernen und sogar zu fördern, da „in diesem das Lernen vorzugsweise in verdichteten sozialen Interaktionen stattfindet und damit eine besondere Basis für soziale Lernprozesse gebildet wird“ (Volk, Wegner &

Scheid, 2014, S. 8).

Im Bereich der Mannschaftspsychologie stellt Baumann (2008, S. 11) folgendes fest: „Teambuilding, das Schaffen des optimalen Teamgeists, ist ein Prozess, der, solange die Mannschaft existiert, nie zu Ende geht“.

Die Begriffe „Teambuilding“ und „Teamentwicklung“ verschmelzen bei der Recherche in Literaturstellen und können nicht eindeutig abgegrenzt werden, dennoch sind sie eigenständige Begriffe, die zum Verständnis dieser Thematik benötigt werden. Im Bereich der Entwicklung einer Mannschaft, der Teamentwicklung soll ein Fortschritt in einer neuen oder bestehenden Gruppe erzielt werden (vgl. Stumpf & Thomas, 2003).

Der dritte Begriff im Zusammenhang mit der Thematik der Teamfähigkeit ist jener der Teamarbeit. In einer Gruppe werden Rollen und Aufgaben verteilt und hinsichtlich der Zielsetzung von den einzelnen Gruppenmitgliedern abgearbeitet. Die Anwendung der sogenannten Teamarbeit findet dann statt, wenn spezielle Aufgaben und Herausforderungen für ein Gruppenmitglied nicht lösbar sind und daher der Einsatz und die Zusammenarbeit mehrerer Personen notwendig wird (vgl. König & König, 2005, S. 106 – 107).

Die folgende Abbildung soll einen Überblick über die Begriffe des Teambuildings, der Teamentwicklung und der Teamarbeit geben.

Abbildung 21: Teamarbeit als Ergebnis von Teambuilding und Teamentwicklung (Philipp, 2014, S. 14)

Zur vollständigen Aufarbeitung dieser Thematik soll noch erwähnt werden, dass es im deutschsprachigen Raum einen Unterschied hinsichtlich Teambildung

und Teamentwicklung gibt, hingegen wird im englischen Sprachraum nur der Begriff „Teambuilding“ verwendet (Philipp, 2014).

Eine Mannschaft formt sich nicht in einer einzigen Trainingseinheit oder an einem einzigen Tag, sondern sie benötigt eine gewisse Zeitspanne, um aus einzelnen Sportlern eine Einheit zu kreieren. Diese Zeitspanne kann durchaus über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg gehen, bis sich die einzelnen Personen zu einem Team entwickeln (vgl. König & König, 2005, S.

141 ff.).

Dabei sind verschiedene Kriterien wie beispielsweise die Ziele einer Mannschaft bei der Formung entscheidend. Diesen Prozess der Entwicklung hinsichtlich einer Mannschaft gibt Baumann (2008) nach Tuckman (1965) und Weinberg &

Gould (1995) in vier Entwicklungsstufen an, die je nach Sportart und Mannschaftstypen unterschiedlich lang sein können:

Phase 1: Kennenlernen

Vertraut machen der Mannschaftsmitglieder, die Rolle in der Gruppe finden, Kontakte knüpfen

Phase 2: Konfrontation – Konfliktphase

Machtverteilung bzw. Machtkämpfe innerhalb der Gruppe, gegen den Trainer rebellieren, Konflikte usw.

Phase 3: Festigung

Teammitglieder wachsen zusammen und setzen ihre Kräfte für die Mannschaft ein, Akzeptanz und Respekt kommen zur Geltung usw.

Phase 4: Leistung

Das Ziel steht an erster Stelle, gemeinsam an einem Strang ziehen usw.

Im Sport, im Schulalltag und auch im Berufsleben kommt es natürlicherweise auch zur Beendigung von Beziehungen und Gruppen sowie von Teams. Aus diesem Grund fügte Tuckman nach Windolph und Blumenau eine weitere Phase hinzu, die fünfte Phase mit dem Namen Auflösungsphase (vgl. Windolph

& Blumenau, 2020).

Phase 5: Auflösung

Die Leistung würdigen und einen adäquaten Abschluss vornehmen (Windolph & Blumenau, 2020)

Die folgende Abbildung zeigt eine grafische Aufbereitung der fünf Phasen in der Teamentwicklung.

Abbildung 22: Teamentwicklungsphasen nach Tuckman (Windolph & Blumenau, 2020)

Aufgrund dieser Erkenntnisse zu den Themen Teambuilding, Teamentwicklung und Teamarbeit ist es für Lehrer, Trainer, Coaches, aber auch für Arbeitgeber und Teamleiter in verschiedensten Bereichen enorm wichtig, die vorhin genannten Phasen zu kennen, da es in jeder einzelnen Phase wichtige Maßnahmen zu setzen gilt, damit eine konstruktive Arbeit möglich wird. In der ersten Phase, der des Kennenlernens, ist vor allem für Motivation und ein

angenehmes Klima zu sorgen, wohingegen in der zweiten Phase die Trainer gefordert sind, denn in dieser Zeitspanne gilt es, Fingerspitzengefühl zu beweisen und die einzelnen Rollen einzuschätzen. Es ist auch wichtig, dass dafür ausreichend Zeit zur Verfügung steht, denn diese Phase ist auch für die weitere Entwicklung der Mannschaft entscheidend. Konflikte müssen zusätzlich unverzüglich gelöst werden, ansonsten könnte die Entwicklung nachhaltig gehemmt sein und die Leistungsentfaltung dadurch nicht den gewünschten Verlauf nehmen (vgl. Baumann, 2008, S. 15).

Als unterstützende und fördernde Maßnahme für die Teamentwicklung bieten sich nicht nur im schulischen Kontext, sondern auch im Vereinswesen und in der Arbeitswelt erlebnispädagogische Methoden hervorragend an.

„Erlebnispädagogik ist ein handlungsorientiertes Erziehungs- und Bildungskonzept. Physisch, psychisch und sozial herausfordernde, nicht alltägliche, erlebnisintensive Aktivitäten dienen als Medium zur Förderung ganzheitlicher Lern- und Entwicklungsprozesse. Ziel ist es, Menschen in ihrer Persönlichkeitsentfaltung zu unterstützen und zur verantwortlichen Mitwirkung in der Gesellschaft zu ermutigen“ (Paffrath, 2013, S. 21).

In der Erlebnispädagogik werden spezielle Kompetenzen, die auch für die Entwicklung innerhalb von Mannschaften und Gruppen wichtig sind, geschult und gefördert. Diese sind z. B. der Umgang mit Konflikten oder die Zusammenarbeit in der Gruppe, aber ebenso das Führen einer Mannschaft (vgl.

Paffrath, 2013, S. 20).

In der Erlebnispädagogik werden Übungen durchgeführt, die unter einem handlungsorientierten Ansatz die Natur, das Erlebnis und die Gemeinschaft vereinen (Baig-Schneider, 2012).

Im praktischen Teil werden immer wieder Übungen aus der Erlebnispädagogik zur Förderung der Teamentwicklung beschrieben und in die Planung miteinbezogen.

4 Schulveranstaltungen

Um eine Sportwoche planen zu können, sind nicht nur fachdidaktische Grundlagen sowie methodische Überlegungen gefragt, sondern es gilt, zudem auch rechtliche Vorgaben zur Durchführung von Schulveranstaltungen zu beachten. Aus diesem Grund werden im Rahmen dieses Kapitels die rechtlichen Grundlagen, die bei Schulveranstaltungen relevant sind, erläutert.

Maßgeblich ist die sogenannte Schulveranstaltungsverordnung mit dem Langtitel „Verordnung des Bundesministers für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten über Schulveranstaltungen (Schulveranstaltungenverordnung 1995 – SchVV)“ in der aktuellen Fassung vom 08.09.2020 (Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, 2020).

Vor Beginn der Planungs- und Organisationsphase sollte sich der Leiter einer Schulveranstaltung unbedingt mit der oben genannten Verordnung vertraut machen. In dieser Arbeit wird in aller Kürze auf die wichtigsten Passagen eingegangen.

Eine Schulveranstaltung soll laut § 1 SchVV „der Ergänzung des lehrplanmäßigen Unterrichtes“ dienen und ist schulautonom zu organisieren und auch autonom durchzuführen. Zu solchen Schulveranstaltungen gehören Besuche von Museen, Wandertage, Exkursionen, Firmenbesichtigungen und auch Sportwochen.

Bei der Planung von Schulveranstaltungen muss die Zielsetzung laut § 1 SchVV unbedingt beachtet werden und im Zuge dessen müssen Faktoren wie Sicherheit und Kosten sowie für die Dauer der Veranstaltung verfügbare Lehrer und Begleitpersonen berücksichtigt werden. Dabei wird zwischen eintägigen und mehrtägigen Schulveranstaltungen differenziert. Die Anzahl der Lehrer und sonstiger Begleitpersonen wird in § 2 SchVV beschrieben. Ebenso ist exakt definiert, wie lange eine derartige Veranstaltung in der jeweiligen Schulstufe dauern darf. Da die praktische Planung in dieser Arbeit für Schüler ab der

neunten Schulstufe konzipiert ist, gilt folgendes Ausmaß bezüglich der Kalendertage:

„je Schulstufe 6 (an Schulen unter besonderer Berücksichtigung der musischen oder der sportlichen Ausbildung zusätzlich 6 mit Schwerpunktbezug), wobei eine Zusammenfassung unter Anrechnung auf das Gesamtausmaß zulässig ist“.

Ein wesentlicher Faktor bei der Planung und Organisation solcher Schulveranstaltungen ist jener der Kosten. Es sollte jeder Schüler die Möglichkeit haben, an der Veranstaltung teilzunehmen und daher sollte das Budget „dem Grundsatz der Sparsamkeit und Angemessenheit entsprechen“.

Dieser Grundsatz befindet sich im Abschnitt Planung von Schulveranstaltungen unter § 2.

„Der Schulleiter hat einen fachlich geeigneten Lehrer der betreffenden Schule mit der Leitung der Schulveranstaltung zu beauftragen.“ Der Leiter der Schulwoche ist verantwortlich für die Koordination sämtlicher Positionen, die zur Durchführung der Woche notwendig sind. Diese Textpassage findet sich ebenso in § 2 des vorhin genannten Gesetzesblattes.

Die Anzahl der notwendigen Begleitpersonen, welche vom Schulleiter in Absprache mit dem Leiter der Veranstaltung bestimmt werden, ist wie folgt zu organisieren (für mehrtägige Veranstaltungen mit überwiegend sportlichem Ausmaß):

„je eine Begleitperson ab 12 bis 16 teilnehmenden Schülern und für je weitere 12 bis 16 teilnehmende Schüler“ (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, 2020)

Besonders wichtig ist, vor allem bei mehrtägigen Schulveranstaltungen, wie beispielsweise bei einer Sportwoche, die Informationskette zu den Eltern zu bilden. Der Leiter der Schulveranstaltung sollte daher in einem

Informationsschreiben die Eckdaten, wie Ort, Dauer, Kosten, Verhaltenskodex etc., zusammenstellen. Die Eltern müssen mit der Durchführung und der Teilnahme einverstanden sein und eine Einverständniserklärung unterschreiben. Ein Beispiel für ein oben genanntes Schreiben befindet sich im Anhang dieser Arbeit.