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sonders sind wir zu Dank verpflichtet den Musikern und Sän- Sän-gern in unserer Stadt selbst, welche mit so bereitwilliger Hülfe

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 52-55)

deu augcreisten Künstlern beistanden uud den Concertgebrrn wie dem Publicum ein großes, bisweilen wohl nicht hinreichend an»

erkanntes Opfer brachten. — Am 2. Febr. begegneten wir i n eiuer privaten Gesellschaft von Freunden der Naturwissenschaf-ten zweien Naturforschern, Zöglingen uuserer ^ l m » m a t « r , die aus fernen Landen kürzlich zurückgekehrt waren, I>IaF. Leo-pold v. Schrenck und ^ a u ä . Nik. v. Scidli'tz, der erste gab m geordnetem Vortrage, eine Skizze des von ihm bereisten Amur-landes in geographischer, klimatologischer, zoo- und ethnogra-phischer Hinsicht, mit Vorlegung vieler Zeichnungen * ) , der znZcite kommt bekanntlich aus Trcmst'aukasien. I n derselben Versamm-lung sprach Prof. Petzholdt über die Quelle des Stickstoffs bei Ernährung der Pflanzen. Am ?. langte auch die erste V ü -chersammluug dieses Jahres aus Leipzig an, ein Ereignis) nach langem Dürsten. W i r beeilen uns auf die iuländischen Erzeug-nisse aufmerksam zu machen : Prof. l)r. C. Fr. Keil, die Opfer des alten Bundes nach ihrer symbolischen und typischen Bedeu-tung, I I . , Wesen und Vedeutuug ders. im Allgem., in Ztschr. f. d.

ges. luth. Theol. u. K., l 8 5 7 , 1. S . 5 3 — 7 « ; in der Ztschr.

f. allg. Erdk. n. F. B d . I . S . l 0 1 ein Auszug aus Brandt'«

Unterss. üb. d. Verbreitung des Tigers uud seine Beziehungen zur Meuschheit, S t . Petersb. 1856, uud ib. S . 358 eine Nec.

«) I n botan. Hinsicht machen wlr auf die Beobachtungen

Ma-rimowitsch's aufmerksam, welche, von Ruprecht rediglrt, in Nr. 15

des ^. XV Bull, der phys.»math. Cl. der K. Akad. der Wiss.

abge-schlössen sind, und denen die von Maack folgen seilen.

von ^v. ^apnäopoulo Vroto8, la Llilgurio anoionne et

MO-«lerne, S t . PeterZb. 1856, 246 S . 8 . ; in Grunerts Archiv Th. 2 7 , H . 2 ( 1 8 5 6 ) S . 214—223 Prof. Dr. Minding, über einiac Lehrsätze der Statik;, in der Stuttg. Vierteljahrfchrift 1856, H . 3, S . 44—115, Prof. Dr. Mädler, die Aussichten der Himmelskuude; in der deutschen Klinik 5 6 , N r . 41 Dr.

I . F. Heyfelder in S t . Petersb., ^ueui^sma ». alveoiai-iz,, nnd 52 von dems. über Nst. vezioo - vazin.-lliz. — Nachzu-holen haben w i r , daß Ende Januar der Nigasche orthodox-griich. Herr Erzbischof unsere Stadt besuchte und auch die wis-senschaftlichen Institute der Univ. besichtigte; sirner eine Depu-tation des liol. Adels, nach hier gepflogenen Conftrenzen, nach S t . Petersburg abreiste. — — Am 4. und 5. fand hier ein Flachsmarkt statt, er schien wenig besucht zu sein. Schließlich hllbm wir der gepreßten Gemüse und Früchte aus der Fabrik von Chollet in Paris zu erwähnen, welche in letzter Zeit auch zu uns gelangten, sie sind dnrch Billigkeit des Preises m,d Wohl, geschmack sehr empfehlenswert!), namentlich für unsere H a u s w i r t -schaft im Frühjahr, wo frische Gemüse mangeln und die Hetbst-voriäthe entweder ausgegangen'oder nicht mehr recht schmack-haft sind.

Die der livl. G.-Z. bcigrgebene Gesetzsammlung cuthält 5ud. N r . 12 den Ukas G. Dir. Sen. l . Depart. vom 28.

Nov. 1856 über die Zahlung für die Unterbringung kranker Militärpersonen in den Gebäuden der Collegien allgem. Für-sorge (8 2. in diesen Gebäuden sollen während der ganzen Zeit, für welche dieselben für kranke Militarpersoneu genu'ethct sind, Kranke vom Civil-Nessort nicht aufgenommen werden, im ent-gegengesetzten Falle hat das Commissariat für die Unterbrin-gung von Milktärpersonen in diesen Gebäuden keine Zahlung zu Kisten); — «uIi. N r . 13. den U. E. D . S . 1. Dcp. von dems. Datum über die Ordnung der Beaufsichtigung des P r i -vatunterrrichts ebräischer Kinder.

Anfangs Dcc. 56 strandeten bei N u u ö drei Schiffe: das finnl/Schiff Annette mit Brüssel! und Brettern, das Nig. Schiff Toiwa mit Leinsaat und der fchwed. Schooncr Nopida, mit Brettern beladen.

Von dem Gute D u c k e r s h o f bei Wolmar ist wiederum ein Gesinde, 37 Thlr. 68 Gr. groß, Bauern verkauft worden für 4500 N . S .

Das Gut L u h d e - G r o ß Hof im Luhdcfchen Kchsp. ist von dem Rittm. John v. Iürgcnsonn am 10. Dec. 1856 dem Ordnungsgerichts-Adjnuctcll Victor v. Stryk für 91,500 N . S . verkauft worden (eurr. 14. Dec. 56, procl. 28. Jan. 57).

I n W 3 e r r o wurden ,'n der luth. Gemeinde im I . 1856 grborcn 22 deutsche (14 Ku., 8 Mdch., 2 P. Zwill., I unehel.), 16 tstu. (9 Kn., 7 Mdch., 7 unehel.) Kinder, wurden getraut 4 deutsche, 7 estu. Paare, starben 13 deutsche, 23 estu. Per-sonen, unter letzteren mehre Fremde im Lazaret.

Vci dem Wendenschen Magistrate ist ein 2. Kanzellist etatmäßig mit 120 R. S . jährl. Gehalts angestellt worden, (min. Anordnung d. 10. Nov. 1856.)

Die ev.--luth. .Kirche zu S m i t t e n soll im Laufe des nächsten Sommers um» und ausgebaut werden.

Das Gut T o o z e n im Laudonsche» Kirchspiele ist von Friedrich v. Meincrs am 8. M a i 1856 für 30,000 R. S . der Lia Philippine v. Meiners, geb. Siegfried von Lindeuberg, verkauft worden (corr. 15. M a i 56, procl. 29. Jan. 57).

E s t l a n d .

N e v a l . Der estländ. Hülftvercin hat im Jahre 1856 1484,, 4 verausgabt, namentlich 109 Personen thcils monatl.

Geldgabcn (650,io1, theils monatl. Brodportionen (258,«5);

die Einnahme betrug 1739,3«, von welcher Summe jedoch nur 60,2« in Estland selbst beigetragen worden.

N e v a l / Am 6. Febr. wurde in der estl. - litt. Gesell-schaft ein Vortrag gehalten über die EigenGesell-schaften der porösen Kohle und den Kohlenrespirator von Stenhouse.

Für den Transport von A r r e s t a n t e n sind in dem Triennium 1866—58 zur Kronskaffe zu zahlen: von Livlaud nach Sibirien 29,22, von Estland 32,?4 pr. Indiu.j für Leute aus den privilegirten Ständen nach Wologda resp. 47,?» und 49,2o, nach Perm 86,02 und 94,24, nach Tobolsk 114,»8 und 126,37.

Der schöne Nadeort C h o u d l e i g h ^ 40 W . von Narva entfernt, ist auch im nächsten Sommer bereit Wadegäste auf-zunehmen. I m großen Wohnhanse daselbst sind 3 , in der Herberge 2 , im Hause am Strande I , auf der 3 Werst ent-fernten Hofi. Orro 3 getrennte meublirte Wohnungen 51, dem Preise von 40 bis 110 N. für den Sommer zu haben; ein gedrucktes Programm besagt die näheren Bedingungen des nicht hinreichend anpreisbaren Sommeraufenthalts.

Der H.-3K Dr. C. A. H u u n i u s in Hapsal hebt in der Med. Zeitung Nußl. 1857 Nr. 5 , wie schon früher von Zeit zu Zeit geschehen, die für emeu Badeort günstige Lage H a v-sal's hervor, die ihm jetzt auf ihren Höhepunkt angelangt zu sein scheint. Die günstigen topischen Verhältnisse Hapsal's be-stehen namentlich in dem tiefen Einschneiden der nördlichen von dem Festllinde nnd der Halbinsel Nuckö gebildeten Bucht, die mit Schlamm durchweg ausgepolstert, durch schilf- und gras-reiche Inseln geschmückt ist, in der zu Badezweckcn leicht er-reichbaren, gehörigen Tiefe des Wassers und dem allmälig sich abdachenden Meeresboden (in grader Nichtnng von Hapsal nord-wärts bis zu der 3 N . entfernten Nückö ist die größte Tiefe 5 — 6 ' , mit Schwankungen um 1—2'), endlich in der meer-umschlungenen Lage des Ortes selbst. Von großer Wichtigkeit ist die durch solche geographische Lage, durch schwache Winde, Mangel an Ebbe und Fluch und lauge Sommertage bedingte Temperatur des Seewassers, welche nach 36jähr. Beobachtung für Juni bis August im Mittel 20°, im mnx. 29°, bei I 9 I "

Lufttemp., betragt und unseren unter 5 8 " 63" n. Wr. belege-uen Badeort der Wassertemp. nach zwischen Trieft und Neapel stellen läßt. ( D o r v a t . )

K u r l a n d .

L i b a u . Unbeschreibliche Freude hat hier die Emam'rung des Allerhöchsten Ukases vom 26. Jan. 0. erregt. Die Ge-sellschaft russischer und ausländischer Capitalisteu, an deren Spitze der Baron Stieglitz steht, verpflichtet sich für ihre Rechnung und Gefahr im Lauft von 10 Jahren zu erbauen und alsdann während 85 Jahren zu unterhalten das ihr von der Krone angegebene Netz von «. 4000 Werst Eisenbahnen im cnropäischen Nußland, mit Garantie der Regierung von 5 A des für die Erbauung bestimmten Capitals und mit unentgelt-licher Anhcimfallung der Bahnön nach jenen 95-Jahren an die Krone. Das Netz wird sich von S t . Petersburg bis nach Warschau und zur preußischen Grenze auf Königsberg zu, von Moskau bis Nishny-Nowgorod, von Moskau uber^ Kursk und die Dnjepr-Nicderung nach Fcodossia und von Kursk oder Orel über D ü n a b u r g nach L i b a u erstrecken, so 26 Gouvernements durchschneiden, 3 Residenzstädte, unsere hauptsächlichsten schiff-baren Flüsse, den Mittelpunkt des russischen Getrride-Ueberflnsses und 2 Häfen, am schwarzen Meere und der Ostsee, verbinden.

Gebe nun Gott rasche Ausführung dieses weitaussehenden Pro-jectes, baldige Herstellung des Communications-Mittels, durch welches Rußland und mit und in ihm unser liebes Libau in eine neue zukunftreiche Phase der Entwickeluug zu treten die freudige Aussicht hat.

L i b a u . Bei milder Witterung und westlichen Winden ist seit dem 27. Jan. die See wieder frei von Eis.

Ü i b a u . I n der Libauschen ev.'lettisch^n Landgemeinde wurden im I . 1856 getauft 106, consirmirt 7 4 , copulirt 21 Paare, starben 1 0 1 .

L i b a u . Das Libausche Quartier - Comit« hat im I . 1856 8927 R. 64 K. verausgabt, darunter Quartiergelder für die zurückgebliebenen Ofsiciers»Familien, die zeitweilig be<

quartierten Ofsiciere und Beamten vom Militär-Ressort, mit Einschluß des Mikthzinses für Pferdeställe, Werkstätten ,c.

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3887,ßg, Quartiergelder für die permanent stehenden Ofsiciere des Invaliden-Commando's, des Ingeuieurcorps und des Pro-viant-Etat 9 0 ! R.. für Brennholz in den verschiedenen Militär-Localen 690,«8, für Lichte und Lampenöl in denselben 255,aa, für Bauten und Reparaturen sämmtlicher Militär - Gebäude 404,8?; Quartiergelder an das Lib. Polizei. Amt 1052 R., Gehalte der Beamten des Quartier-Comite 1l08 R. Die Einnahmen betrugen zu dem Saldo von 1855 — 10,52, 10,375,<l2z, mithin der Behalt zum I . 1857 ^ 1458,, az.

Das Inf.-Neg. Prinz Karl von Preußen und das 44. donische Kosaken-Reg. standen hier in den Monaten Jan. bis M a i , vom erster« Neg. noch eine geringe Pcrthie bis in den Sept.

hinein, 200 Mann vom Nisowschen Inf.-Ncg. im Dct. und Nov., ebensoviel vom estl. Inf.-Ncg. im Nov., aus England und Frankreich hier gelandete russ. Gefangene im April und M a i ; das Ino.'Comm. bestand aus 1 Oberoff, u. 3 3 1 - 3 7 6 Gemeinen, vom Ingen.-Corps waren hier 1 Stabsoff., 1 Ober-off, und 27 Gem. I m Interesse der Hausbesitzer beabsichtigte das Quartier - Comitu die Natural - Einquartierung-Casse in Zukunft aus der Servis»Casse abzulösen, hat aber bis hiezu noch nicht die Einwilligung der Hausbesitzer erlangen können.

L i b a n . Unter Libau's milde» Stiftungen nimmt, nach dem Witte und Huecke'schen Waisenhause, den zweiten Nang ein das, von dem weil. Libau'schen Bürgermeister und erbl. Ehren, bürger Friedrich Gottfried Schmahl saus Lübeck gebürtig, hier»

selbst gest. d. 2. Febr. 1863) gestiftete Legat zur Erziehung armer Waisenmädchen aus allen Ständen (mit Ausnahme des Arbeiterstandes, für welchen das hiesige Hospiz bestimmt ist) und von allen Confessioncn/exel. der Hebräer. Die Verwal-tung des Legates ist einer Commission von 4 Männern (2 vom Kaufmannsstaude, 1 vom Staude der zünftigen Gcwerker und 1 vom geistl. Stande), unter specieller Controle des Libau'schen Stadtmagistrates, übergeben. Das Fundations. Kapital be-trägt 70,000 Nub. S . I m ersten Jahre seines Bestehens, 1855, genossen 45 und im Jahre 1856 49 arme Waisenmäd-chen die Wohlthat des Legates. Lob und Dank dem HGrrn!

— Gesegnet fei und bleibe das Andenken des Ehrenmannes und Menschenfreundes Friedrich Gottfried Schmahl!!

Die Lichtstcuer der Ebräer beträgt für das I . 185? im kurländ. Gouv. 6030 Nbl. S .

Die Hosiagcu der KrouZgütcr Talsen bei Libau, Holmhof, Tauerkaln, Pixtern und Karkeln nebst Meuern sollen vom 23.

April o. ab auf 12 Jahre in Pacht vergeben werden.

Hr. v. F ö l k e r s a h m , zu Papeuhof bei Libau, erbietet sich, in fortgesetztem Bestreben das Gute, als practisch nützlich Anerkannte und doch Villige auf dem Felde der Landwirthschaft auch in Rußland möglichst zu verbreiten, den Bezug von Dreschmaschinen und der Cchusterschen Stubbenbrechmaschincn aus Memel zu vermitteln.

Aus K u r l a n d . I n einer der größern Landgemeinden Kurlands, die sich wenigstens bis vor Kurzem noch durch die Schönheit und Kräftigkeit ihrer Leute auszeichnete, wurdeu in dem Zeitraum von 1836—46 durchschnittlich jedes Jahr 346 Kinder geboren (172 K n . . 174 Mdch., darunter 7 uneheliche und 11 tobt geborne); in dem darauffolgenden Decennium jährlich 349 (179 Kn., 170 Mdch., darunter 8 unehel. und 16 todt geb.). Es starben in dem 1. Decennium, mit Gin-schluß Vcr todt Geborenen, jährl. im Durchschnitt 230 Indiv.

(115 m. 1l5 w.); im 2. Decenuium jährl. 267 (132 m.

135 w.). Die Ueberzahl der Geborenen über die Gestorbenen betrug also von 1836 — 46 jährlich 116; im 2. Decennium dagegen nur 8 2 , welche Verminderung der Ueberzahl indessen besonders dem Jahre 1848 zuzuschreiben ist, in welchem nur 271 Geburten vorkamen, dagegen an verschiedenen Epidemien 479 Stcrbefälle. I m I . I8H6 si„d 396 Kinder geboren (146 Kn., 160 Mdch., darunter 12 unehcl. und 21 todt geb.);

es starben aber 301 Indw. (133 m. 168 w . ) ; also nur 5 Geburten mehr als Sterbefälle. Diese geringe Zahl der Ge-burten überhaupt, so wie die Zunahme d«r unehelichen GeGe-burten ' in den letztem Jahren (im I . 1854 kamen 23 derselben vor!)

lassen sich leicht erklären. Kriege entvölkern und entsittlichen.

Für die größere Sterblichkeit aber des vorigen Jahres, welches jedenfalls in Betreff der Gesundheit in der hiesigen Gegend wenigstens zu den günstigen zu zählen ist, läßt sich schwerlich ein andrer Grund auffinden, als der, daß w i r im v o r i g e n J a h r e ohne ärztliche H ü l f e gewesen s i n d ! Dies dürfte noch besonders hervorleuchten, wenn man die Altersverhältnisse der Gestorbenen und die Krankheiten im vorigen Jahre be-trachtet. Es starben nämlich im I . Lebensjahre, diesem in Landgemeinden reichsten Schlachtfelde für den Tod, mit Ein-schluß der todt^Geborenen nur 77 Kinderj vom 1. bis zum vollendeten 5. Jahre 6 l ; vom 5. bis zum 10. — 2 2 ; vom vom 10. bis 15. — 8 ; vom 15. bis 20. — 1 4 ; vom 20 bis 30. — l 6 , vom 30. bis 40. — 17; vom 40. bis 50. — 23, und vom 50. bis 60. — 25 u. s. f. Die herrschenden Krankheiten waren: Fieber, Wassersucht, Brustentzündung, Bräune und gcgeu das Ende des Jahres Scharlach. Einsen-der dieses ist nicht Arzt, glaubt aber gleichwohl aus den ange-führten Altersverhältnissen und Krankheiten schließen zu dürfen, daß ärztliche Hülfe sehr am Ort gewesen wäre. Für diese müßte in Landgemeinden wohl sehr gesorgt werden, wenn nicht rasche VerkümmerMlg derselben eintreten soll, und zwar nicht bloß physische, sondern auch moralische Verkümme-rung, welche, je niedriger die Bildungsstufe des Menschen ist, um so mehr bei ihm Hand in Hand gehen. Es d-m freien Willen der Gemeinden überlassen, ob sie einen Ar;t gagiren wollen oder nicht, führt nicht zum Ziele. Das hat auch in.

der Gemeinde, von der hier die Rede ist, die Erfahrung be-wiesen, obgleich sie, wegen geringen Areals, freilich nicht zn den reichern, doch, was Kultur überhaupt betrifft, zu den bessern Gemeinden Kurlands gehört. Zu Gemeindebeschlüssen sind unsre Landgemeinden noch nicht reif genug. Eine Auflage von 1b K. S . per Seele, mänul. und weibl., würde für die Gemein-deglieder schwerlich viel drückender sein, als die Unterstützungen, die die Wittwen und Waisen, die Krüppel und Armen, deren Zahl bei so vernachlässigter Körperpflege rasch zunehmen muß, aus dem Gemeinde »Magazine erhalten; und würde gleichwohl dem Arzte, — wenn gleich, falls er selbst die Medicin zu be-streiten, und mit eignem Fuhrwerk 5 und mehr Quadratmeilen zu befahren hat, eine nur bescheidene Existenz gewähren; welche Existenz, da man für baarcs Geld auf dem Lande theurcr lebt, als in der Stadt, mau ihm vielleicht noch durch Einräumung eines möglichst in der Mitte der Gemeinde gelegene» sogenannten Gesindes, immerhin gegen den berechneten Grundzins, verbessern könnte, weil ihn dieses gegen den Preiswechsel der notwendig«

digstcn SubsistenMittel für Menschen und Fuhrwerk sicher stellen würde.

Die Proff. der* Kasanschen Unw. Vabst, Vulitsch, Pach.

mann und der Arjunct Ieschewski halten in Kasan 10 össcutl.

Vorlesungen zu dem Zwecke, daß die ans dem Besuche dieser Vorlesungen ehielte Einnahme für die Erziehuug einer von den Sewastopolschen Waisen verwandt werte.

I m Laufe des 2. H a l b j a h r s 185^7 erhielten im Dorpatschen Lehrbezirk 31 Damen das Diplom einer H a u s l e h ' -r e -r i n , namentlich: Anna Stock, Julie A-renheim, Eup-ra-ria Pychanzow, Adelheid Wallenburger, Vertha Walter, Luise Neu-maun, Olga Peterseun, Vertha und Anna Göttling von der höh. S t . Trinitatis-Töchterschule zu M i t a u ; Marie Girgeusohn, Pauline Schneider, Emilie Meykow, Alexandra Keller und Julie Heubel von der Dorpatschen und Christine Löwener von der Pernauschen höheru Stadttöchterfchnle, Helene Schwarz, Dorothea Schwech, Sophie Querfeldt v. d. Sedeck und Au-guste Vogel von der Töchterschule der litt.-prakt. Bürgerverbiu-dung in R i g a ; Mathilde Grimm von der v. Kielschen, Jo-hanna Böhnken von der Past. Taubeschen, Olga Seweke von der Holstschen, Charlotte Grabbe von der Stenderschen Anstalt in Riga ; Cmilie Falck und Leontine Studemeister von der An-stalt des Frl. Ströhm, Wilhelmino v. Dehn von der des F r l .

(Hiezu eine Beilage.)

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Schmidt und Amalle Hehn von der der Baronin Maydell in Reval; Eveline Schulz von der Schule des Hrn. Mattheydes in Mita« ; Susanna und Pauline Gärtner und Auguste Semel von der Schule des Hrn. Freitag in Lindheim. — Das Di«

plom eines P r i v a t e r z i e h e r s erhielten der tüanl?. I»i8t..Mi.

l o l . Alexander Berting und die grad. Studd. t l w o l . Aug. Iür«

geuson und N i l h . Christiani. Das Diplom eines H a u s l e h « r e r s : Peter Woldemar Kriech von der Dorp. Univ., Leberecht Adolph Bergmann vom Mitauschen Gymn. und August Erneh von der Pernauschen höh. Kreisschule.

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 52-55)