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Während die letzteren, in Folge ihrer glücklichen natürlichen ,,Eigenschaften, ein Mo'schnellen .Wachsthums und beständiger

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 195-200)

Erweiterung.ihrer Ansirdelunaen darstellen, wird dagegen von den im Allgemeinen wenig geschickten und zum Fischfang beson.ders .unMigen .Esten der , i h n e n , M l M e r s her.gehörige Boden allmälig verlassen, sie ziehen sich i n , dqs Inner.«,.des

^ql'r?s , z u M eher MchWhe»z,.,,va.a) Z M u H d e r t e langem

hartnäckigem Kampfe beider Nationalitäten, mit her " « ^ " »

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gänzlich. Schon längst ist der „fremde"*) Name deS See's, was die südliche Abtheilung desselben betrifft, ganz außer Gebrauch gekommen: überall beim Volke heißt er jetzt der 3 a l a p s lischt oder Pskowsche S e e " ) . Nicht früher als im X V l l . Jahrhundert begannen die Russen ans das West«

Ufer des See's überzusiedeln und schon jetzt verhält sich in den 28 Dörfern des Dorpatschen Ufers die Rufsische Bevölkerung zur Estnischen wie 3 : 1 * " ) . Die neueste Köppensche ethno.

graphische Karte Rußlands wurde von B a e r schon im 1.1852 als in Beziehung auf die PeipuSgegenden unrichtig erkannt, indem Letzterer mit gutem Grunde die Bevölkerung a l l e r Ufer des See's der Hauptsache nach für Russisch erklärt**"*).

Jedenfalls schreitet indessen dies Prädominiren der Russi-schen Ansiedler nur ungleich und mit Intervallen vorwärts:

so hat der Uebergang der Russen auf das West-Ufer mit dem Beginn des laufenden Jahrhunderts merklich abgenommen und letzt fast ganz aufgehört; an denjenigen Orten aber, welche schon sehr lange von allen Seiten mit Russischer Bevölkerung um»

geben sind, haben andererseits die Esten, besonders das weibliche Geschlecht, ihre Nolksthümlichkeit und Sprache in seltener Rein-heit aufrechterhalten. Wir theilen hier zum Beweise eine mög, lichst genaue Beschreibung eines weiblichen Feiertags »Anzuges aus einem estnischen Fischerdorfe des Pskowschen Gouverne-ments m i t : man wird zwar allerdings Einflüsse der Nachbar-schaft der Russen, aber auch das vorherrschende rein Estnische Element nicht verkennen. Ein langer, an den Rändern Tvth ausgenähter weißer Lemenstreif ( l i n n i k ) bedeckt den Kopf der Estin und ist mit einem rothseideuen ober wollenen Bande befestigt j seine mit rothen und weißen Frangen benähten Enden

«erden hinten an die Taille mittelst eines schmalen wollenen Bandes ( l i n n i k e - k e n d e ) angenestelt und fallen bis zu den Fersen herab. Um den Hals werden Perlenfchnüre mit silber-nen Anhängseln, darunter, außer Rubel«Münze», besonders häu-sig blattförmige Schildchen ( l e h h e , B l ä t t e r , ) und zwar 3 bis 9 derselben, getragen. D a s Hemd ist von weißer Lein-wand, wird über der Brust mit der großen Estnischen Buseu-schnalle ( S e l g ) zugesteckt und hat unverhältm'ßmäßig lange, am untern engen Ende mit weißem Z w i r n ausgenähte Aermel, die nur mit Mühe über die Hand gezogen werden. Der obere Theil der Aermel ist mit breiten, roth ausgenähten Streifen besetzt, von welchen ans einige gleichfalls rothe und eingemerkto Streifen hinauf über die Schultern und den Nacken reichen.

Brust- und Rückenstück des Hemdes werden aus dicker, doppelter, die Aermel und der untere Theil von der Taille bis zu den Füßen aber aus einfacher Leinwand gefertigt. Ueber das Hemd wird «inblauleinener Rock ( s ä r a f a n ) gezogen mit einem Schlitz über der B r u s t , der an beiden Seiten mit farbigen wollenen Bändern ( k r ü . s e w a) besetzt und mit Bronze- oder Messing-Knöpfen l p ü g o w i t z ) zugeknöpft wird j hin und wieder wird der

*) „ ^ s s « « « " . 1 n ° , da« fremde Volk.

' ) Dies war noch zu Zeiten Herberstein'Slnicht s.o. Es heißt t A d e n , s>6 r l 60 5M D F ß

) H s t h t

bei chm unter Andern, s>6. r ^ n c o l . 1600. pag. 5 M : Dieser Fluß l.die M o w a ) ergießt sichln einen „ l ^ u m , «zuem liutlienl

v o c a n i "

" ' ) Fn dielen Dörfern leben im Ganzen 6400 Russen und 2000 Esten b. G. "

««.246.

. äe n. 7 . X ,

Band-Besatz mit den Knöpfen, des Putzes wegen, bis zum untern Rande des Ssarafans fortgesetzt. Das Aermelloch ist an den Räudern mit rothem Z w i r n ausgenäht und von dessen Hinterem, aus dem Schulterblatte liegenden Stück fallen lange, bis a»

die Fersen reichende, kaum ein Werschock breite, doppelte, an den Enden mit rother Schnur (k ä r u s ) benähte Streifen vom sel-ben Zeuge, wie der Ssarafan, herab, die sogenannten Aermel ( s ä r a f a n i - k ä u s s e ) ; sie werden seitwärts durch den Gürtel gezogen. Der Ssarafan ist am Hals-Ausschnitt und an dem untern Rande mit einem schmalen baumwollenen, ge-wöhnlich orangefarbenen Bande l k ö l l a n e « l i n t ) benäht und unter der Brust mit einem mehr als ü Arschin langen bunt-gewebten G u r t , welcher in Troddeln ausläuft und mehrmals um den Leib geschlungen wird, umgürtet; die Troddeln müssen je-denfalls vorn am Gürtel herabhängen. Z u beiden Seiten wird ein Tuch in den Gürtel gesteckt, an der einen ein buntes ( k i r r i u -r ä t ^ , an de-r ande-rn ein weißes, -roth ausgenähtes (su-r ä t , das Mundtuch); doch haben beide Tüche(su-r keinen ande(su-rn Zweck, als den des Putzes. Ueber die Strümpfe werden vom Knöchel bis über die Wade hinauf etwa 2V2 Arschin lange schwarze Wollenbänder ( r a s k, Plur. r ä su) gewickelt; dies sind die sogenannten „Feiertagsfüße". D a s Haupt des Mädchens bleibt uubedeckt und muß ihr Haar jedenfalls in e i n e n Zopf ( k 6 s s a ) geflochten werden, während das Flechten des Haares in zwei Zöpfe ein Vorrecht der verheiratheten Frauen bildet.

A u f der S t i r n tragen die Mädchen einen breiten, inwendig mit Papier oder S t r o h ausgelegten und äußerlich mit Tressen besetzten farbigen Streif ( l 6 n t a ) , welcher hinten m i t B ä n -dern, an denen Troddeln angebracht sind, die auf die Schul-tern herabfallen ( l e n t a - h a n n a , der Schwanz der Le n t a ) , befestigt wird. Dies ist übrigens, wie bemerkt, der statt-liche Feiertags - A n z u g ; bei der Arbeit wird ein einfaches leiuenes Hemd und ein einfacher leinener Ssarafan ohne alle Verzierungen getragen. . , , « >

Es fällt nicht schwer, in den Worten s ä r a f a n, k r ü sew a, k ä r u s u. a., ja auch m solchen Gewohnheiten, wie z. V . das Flechten des Haares bei den Mädchen in einen und bei den Frauen in zwei Zöpfe, den Einfluß der Nachbarschaft der Russen deutlich zu erkennen. Allein es läßt sich im Allgemei-nen ebensowenig leugAllgemei-nen, daß der Charakter des von uns be-schriebenen Anzuges ein echt finnischer i s t : l a s ^ Sonderbare, j a

Narokke der Formen, der äußerste Mangel'an Grazie und prac»

tischer Zweckmäßigkeit bei fast allen Theilen des Anzuges, end-lich das Vermeiden freundend-licher, glänzender Farbe», Alles dies ist dem Charakter der Russischen Nationaltracht durchaus fremd.

Was endlich das Leben und Treiben der estnischen Fischer am Peipus See-betrifft, so bleibt darüber wenig zu sagen.

Ueberall ist der männliche Theil der Uferbcwohuer von dem Ein-fluß der Russischen VolkZthümlichkeit beherrscht und da sie gro-ßentheils sich nach Russischer Weise kleiden und Russisch sprechen, so sind sie oft kaum von den eigentlichen Russen zu unterschei-den. Es ist ebenso natürlich, daß in ber Art m,d Hz^se des Fischfangs und den Geräthen und "Kunstgriffen des Gewer-bes, die sie alle von den Russen überkommen haben, sich keine irgend bemerkenswerthe Eigentümlichkeiten finden.' Dagegen hat sich die Estnische Nationalitäten der Lebensart, dem Bau und der Einrichtung der Wohnungen^ den moralischen

Eigen-38t

schaften, Gewohnheiten und Gebräuchen, endlich in der Sprache selbst besser und treuer erhalten; es sind hier alle charakteri-stischen Züge des Estnischen Gutsbauern deutlich zu erkennen, und erscheinen einige von jenen sogar besonders entwickelt.

Zu den letzteren muß namentlich die allgemeine Neigung zum Gesänge und zur Lieder »Improvisation gezählt werden, eine Ggenthümlichkeit, die sich bei den Esten des Pskowschen Gouvernements zu einer gewissen Blüthe ausgebildet hat.

-Korrespondenz.

B i o l a n d .

g Der Rig. Bürger Friedrichs hat am 18. Febr.

o höhern Orts um ein Üjähr. Privilcgium für eine von ihm erfundene A r t des Einölens von Wolle nachgesucht.

N i g a . Der- Steuerverwaltuug sind am 23. M a i wie-derum 300 R. von einem ungenannten Kaufmanne, zur Berichtigung der Kopfsteuer unbemittelter Gemeindeglieder, zu»

geflossen.

N i g a . Am 2 1 . April fand in der hies. gn'echlglaubens vereinten Kirche die feierliche Einweihung eines, zum Andenken an den im vorigen Jahre von S r . Kaiserlichen Majestät der Kirche gewordenen Besuch, von dem Vorsteher der Kirche, Kaufm. Cyprian Naumow, neuerrichteten Heiligenbildes des heil. Alexander Newski statt. Das Heiligenbild trägt auf ei-ner goldenen Tafel die damals von S . Majestät an dieser Stätte ausgesprochenen Worte: „ H N e ^ H i . 6 « , ^1106« u D o r p a t . Am 5. Juni wurde Gustav R e u h e r * ) zum Dr. meü. promovirt. — Am 4. Juni traten die Predi-ger des Dorpatschen und des Werroschen Svrengels zu einer Kreis-Synode Hierselbst zusammen. Bei dem diese Kreis-Synode einleiten»

den Gottesdienste in der St. Marienkirche fuugirte Past. Kör-ber aus Ringen am Altar und hielt Propst Willigerobe die Predigt nach Hebr. 13, 17.-18, über das Verhältniß der Pastoren und der Gemeinden zu einander. Propst Willigerode leitete auch die Verhandluugen, welche am 6. abgeschlossen wur-den und an wur-denen etwa 24 Geistliche Theil genommen haben sollen.

. Von den Gütern A b e n k a t , A l t h o f und A s s i k a s (Pfandbesitzer: Kirchspielslichter Carl Baron Bruiningk) sind 25 theils zum Hofes,, theils zum Gchorchslandc dieser Güter gehörende, auf c. 590 V2 Thlr. veranschlagte Grundstücke für 62,050 R. S . an verschiedene Personen verkauft worden.

Die ritterschaftl. Gestüt-C 0 m m i ssi0 n macht bekannt, daß die 4 Hengste aus^den Kaiserlichen Gestüten in Adsel-Neuhof, Lemburg, Luhdeuhof und Morscl, die 2 sinnländ. Hengste in Mojahn und Nojel, die 2 estnischen in Vornhusrn und A.-Kalzenau abgegeben sind; das Sprunggeld für die,ersten 6 be-trägt l R. S>, die finnl. und estnischen Hengste aber sollen nur von Bauern unentgeltlich benutzt werden. Der Rrst des auf Torgel befindlichen Stammviehes acht voigfländ. Nace wur-de am 3. Juni verauctionirt. ,,^

' ',. E st l a n r^" . ' R e v a l , b. ü. Juni. Die Preise für Plätze in den non hier nach S t . Petersburg gehenden Postkutschen sind für einen Inmn-Platz 18 R., für einen Außen-Platz 13 R. S . — Die

in Katharinenthal zum Cängerfest erbaute Halle soll am 9.

Juni durch ein Diner die erste Weihe erhalten. Der Verein für Mäunergesang kündet bereits für den ersten Tag des balti«

* ) geb. i n Riga d. 29. J u n i 3 8 3 l . D i e Diss.- v e t l A c » M l « , «tIllztlei» <le e o not2tionil,u« 2<liunctl8. M i t et ^ ' N « . l 8 5 7 ,

« S. 8.. schließt sich der im vor. Sem. von Leop. v Holst

veröffent-«chtln an und beruht auf Untersuchungen, die Verf in 19 estnischen A°uerschulen der Kirchspiele öaie und St. Bartholcmäi an den

Schul-" ° Schul-" n und in dem Dorp. Alexander-Asyle an dessen Pfieacdefohlenen X ^ ü l f e des Prof. G-v. Oettingen anstellte, aus welchen sich

«°aß in den rauchfre,en Schulzlmmern 56°/,, in dm mit rau-,?^<".""lehenen 69'/.°/° der Schüler an Trachom litt. Auf l / . w i " ei„ estnisches Bauerschulgebäude mit grellen Farben

^ a s t e l l . gesagt, e« sei fthr'oft das schlechteste Haus des DorfeStt., was wohl der Berichtigung ^dürfte.

schen Lieder- und Sängerfestes, am 29. Juni, die O m o l l Messe von C. Klein und 2 Kirchengesänge in der St. Nikolai-Kirche an;

der 2. Tag soll classischen Männergesängen vor oder in der Festhalte gewidmet sein und am 3. Tage hofft man eine Gon-delfabrt nach Kosch zu übernehmen, wo ein Wettgesang der verschiedeneu Gesangvereine stattfinden soll. Man erwartet zu diesem Feste viel Fremde und hat sich vollkommen für die-selben vorbereitet. Als Badegäste sind aber bis jeHt nur wenige Familien angereist, der große Strom geht hier durch nach Hapsal, das wiederum durch den Besuch eines Theils der Kaiserlichen Familie beglückt werden soll l12 Kaiser!. Hof-equipagen nebst Pferden sind zu Lande bereits dort angelaugt);

nichts desto weniger ist es in Katharinenthal belebt und besucht wie immer, und unsere schöne Welt bestrebt sich eifrig, es im Luxus den ResloenzbewolMM möglichst nachzumachen. Die Witterung ist übrigens schlecht, am 5. 5 um fangen eben erst, an geschützteren Stellen, die Aepfelbäume an, ihre Blüthen zu entfalten. — Der Direktor der Domschule, Hr. v r . Plate, hat uns verlassen und Nr. Kirchner die erledigte Stelle einge-nommen. Plate's Portrait liegt bei Kluge H Ströhm zum Verkauf aus l.1 V» R.).

Die Landstelle K a u n i s a a r im Kchsp. St. Iohaunis ist durch lTransect vom 1. März 0. von Johann Dietrichs für ÜN00 R. auf dess. Sohn, den Revalschen Kaufm. 3. G., Wil-helm Diedrichs übergegangen; das Gut M o r r a s im Kchsp.

Kegel ist am 29. März e. von Alexander Baron Wolff für 41,000 R. S . dem dim. Major Otto Baron Budberg zum Pfandbesitz cedirt worden; der Mannrichter Karl Bärön Del-lingshausen hat, mit Zustimmung seiner Gattin Julie, geb.

Baronesse Kleist, die Güter H u l j a l l und llndett im Kchsp.

St. Katharinen für 160/000 R-, das Gut I eß im Haliall-sch-n Kchsp. für 80,000 R., daS Gut A d d i n a l im Maholm-schen Kchsp. für «0,00 R., so wie die von Addinal abgetheilte Landstelle Thomel im Wesenbergschen Kchsp. für 15,000 R.

am 10. März 1857 noch bei Lebzeiten auf seinen Sohn, den Dberstlieutn. Friedrich Baron Dcllingshausen übertragen.

K u r l a n d .

M i t a u . Zum Bau der Schlafsäle für die Kinder in dem Armenhause »Rom« sind bisher 1774,8« collectirt worden, der projectirte Bau ist aber auf 4000 R. veranschlagt; daher bittet das ArmeN'Comits in ferneren Wohlthaten für den ge-nannten Zweck nicht zu ermüden. ,^ ^. .^

^ - Der a l ^ , in unser» Provinzen wie m "Deutsch-laud viel genannte und bekannte Garl. Merkel erwarb sich vor etwa 20 Jahren das große Verdienst, die hier geltenden hohen Bücherpreise zu einrr Ermäßigung gebracht zu haben. Auf seine Auregung war es zurrst die Buchhandlung von Ed.

Götschel, welche den Zhaler des Ladenpreises nur mit 1 R . S . (bei Nctto-Artikeln mit 1 N. 20 Kop.) berechnete. lDie angeordnete Erhebung eines Zolles von Büchern sewirkte spater eine Erhöhung von 20 p N . Wir höxen jedoch noch nicht, daß, nachdem jetzt der Zoll von ungebundenen B ü -chern fast ganz wieder aufgehoben ist, eine unserer Buchhand-lungen, wie doch billig wäre, ihre Preise verhältnismäßig her-abgesetzt hätte, hoffen aber zum. allgemeinen Besten darauf.

Von L i b a u ' s Rhederei ist in Nr. 2 die Rede gewesen, hier Einiges über den Handel im I . 1856. Es liefen ein 145 und gingen aus 155 Schiffe. Namentlich wurden in's Aus-land verschifft: Flachs üH,387, Flachsheede 2 0 7 2 , Hanf 11,237, rohe^ßäute 9624 und Lumpen 12,084 Pud; Gerste 4l,210, Hafer 1698, Roggen 17,535, Weizen 7 1 , Schlagsaat 11,965 und Erbsen 2098 Tschelw.; Saatlein 8756 Tonnen

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und Holzwaaren für 11.898 R., im Ganzen für 989,180 R.

lim I . 1853 dagegen für 1.563,73? R.). Eingeführt wur-den aus dem Äuslande: Satz 219,964, Rohzucker 226 und Kaffee 16? Pud, Häringe 6388 Sonnen, Wein 154? Pud und 3797 Vout. und Früchte für 11.134 N . , im Ganzen für 178,364 R. l''m I . 1853 173,141 R.).

I n den Hafen von W i t t d a t t liefen im I . 1856 ein N 3 Schiffe uno gingen aus 108. Namentlich wurden iu's Ausland verschifft: Gerste 5193, Noggen 5 5 l 4 . Schlagsaat

<42? Tschetw., Saatlein294? Tonnen, Holzwaaren für 36,205 R., im Ganzen für 147,294 R. lim I . 1853 für 299,60? R . ) i von der Zollgebühr wurden bereinigt: S a l ; 26,158 Pud, Häringe 8 l 8 ' / 2 Tonne.

Die 6 Thesen der Windauschen Kaufmannschaft in der S t . Petersb. Z. Nr- 79, 80 für den N i n danschen H a f e n (bei uns in Nr. 16, Sp. 265 in 5 abgekürzt) haben den Stadt-ältcrm, der Lib. Kaufmannschaft, Hrn. C. G. Ulich, zu einer in Beilagen zu Nr. 4 l und 43 des Lib. Wb!. abgedruckten Entgegnung veranlaßt. Hr. Ulich setzt auseinander, wie die Angabe von 35' Tiefe des Windauschen H a f e n s nur zu Miß-verständnissen Veraulunung geben könne, da nur die Tiefe maßgebend sei,mit welcher die Schiffe ein- und auslaufen können, und diese ist hier, eingestandenermaßen, 9—7'(im I . 1848 gar nur 5'), während das Libausche Fahrwasser stets 9 - 1 5 ' Tiefe hat; gibt zwar zu, daß der Windau-Fluß bri und unterhalb der Stadt Windau 50, weiter aufwärts 80 kurl. Faden breit sei, sieht aber diese Ziffern für nicht wichtig an, weil die Ein-fahrt bei beiden Häfen gleich breit ist (die Libauer sog. Bäche, Bcecke, ist 39—50 Faden breit), und geht vvu seiner früher gethanen Angabe von 2 Werst für die Länge des Lib. Hafens nicht ab, indem, genau gemessen, die Entfernung von der

Harm-senschen Fabrik bis zum Schlachthanse allein I°/a W. ist. Der

Verfall der Hafendämme ist nicht die Einzige Ursache d t t Seicht-heit des Windauschen Fahrwassers, sondern die bis auf eine Werst in's Meer sich hinein erstreckenden, wechselnden Sand-bänke vor dem W i n d . Hafen sind unzertrennliche Gefährten eines F l u ß h a f e n s , während Libau nur eine 20 Fdn. breite, 100 Fdn. von der Hafenmündung entfernte Barre, als Absatz M M f l u s s e s aus ^dem Libaufchen S e e Besitzt. Ferner führt

^Hr. Üllch cius-, wie'wichtig der Libausche See für. eine etwa erforderlich werdende LrweiterMg des Lib. Hafens sei und stellt die Kosten'der Verttefuna/eines See's denen der Einfassung eines reißenden Stromes gegenüber; dann stellt er die Lage Libau's auf einer Landzunge ( 2 5 . m Werst gehören zum Weich-bild der Stadt) zur Erweiterung der Stadt eben als sehr vortheil-haft hln. während Windau -sich am

ausdehnen müßte. Anlangend die Winterschifffahrt weist " H r . Ulich nach, daß Libau in den letzten 2 0 Jahren im Dec. ,20, im Jan. 15, im Febr. 17 mal freie Schiffahrt gehabt habe, bleibt jedoch leider diese Notizen für Windau schuldig; in

Ve-und offene'See nnd größere Nähe zum ^Auslmide yervo r.

Die lHte für die Ostsee«Gliuvv. vvmÄ. Juni 1854 hat sich mit Rücksicht auf'die örtlichen Verhältnisse als unanwendbar erwiesen und ist 'daher auf Allerhöchsten Befehl tlner besonderen 'Kommission 5ur-Durchsicht überg^eVeu;-'vljrläüsig'sollen die vor der genann-ten'Wendrn Nerürdniingen tn'Kraft bleiben.

A n die Leser des A r c h i v s f ü r wissenschaftliche Kunde von ' R u ß l a n d .

I n 'dim'.von A . lFrm a n .in Berlin .herausgegebenen Archiv fürwiss«nschllftllche Kwde vonMuWnd/Bd. Xl!'(1853),

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Seite 7 0 , finden wir unter der Aufschrift: D e u t s c h e U e b e r -setz u n g d e r K a l e v a l a folgende Mittheilung:

"Zufolge brieflichen Nachrichten, die »vir kürzlich aus F i n n -land erhalten habrn, ist die deutsche Übersetzung des finnischen Nationalepos (2. Ausgabe), an welcher Herr E . - R - Anton Schiefner in S t . Petersburg seit einigen Jahren gearbeitet, ihrem größten Theile nach schon gedruckt, und dürfte also in Kurzem das Tageslicht erblicken."

.,Cs giebt eine apocruphe buddhistische Sage von einem Prinzen . . . . * ) , der mit so eiserner Ausdauer in den Eütra's studirte, daß seine von ihm vernachlässigte jugendliche Gemahlin eines schönen Morgens davon lief. Lange spülte man ihr ver-gebens nach, bis sie endlich jenseit des Meeres, in den Armen eines ritterlicheren und besser befriedigenden Beschützers, wieder»

gefunden ward. M i t der Lage jenes betrogenen indischen Eheherrn ist nun die meinige zu vergleichen: durch Arbeiten viel trocknerer A r t (zum Theil allerdings ohne meine Schuld) abgezogen, kehrte ich der mir so lieben Kaleoala den Nücken, uud was geschah! die erzürnte Schöne „segnete mich in's Angesicht" uud suchte in Herrn Schiefner einen beständigeren (gewiß auch vorzüglicheren) deutschen Bearbeiter."

„ D i e lleberzeugullg, daß unser Publicum dabei nur gewonnen haben muß, kann mir allein zum Tröste gereichen."

„ F ü r die Verläßlichkeit der Schiefnerschen Uebersrtzung muß schon der Umstand ein günstiges Vorurtheil erwecke», daß der Verfasser i n bestcmdigem gelehrten Briefwechsel mit Löunrot gestanden hat. Außerdem ist sie. nach ihrenVollcndung, durch Herrn B o r g , den Uebersetzer der Kullervo«Sage ^in's Schwe-dische), reoidirt worden."

„ I n meiner, nächstens vom Stapel laufenden, kleinen akademischen' Abhandlung über die eben erwähnte Episode der Kalevala, habe ich einige der schönsten Stellen — o h n e B e i h ü l f e e i n e r Ueb ersetz u n g — dem Deutschen anzu«

eignen gesucht. M i t solcher nachgehinkt rammenden Aufmerk-samkeit wird übrigens die verscherzte Gunst der finnischen Schönen schwerlich wieder zu erlangen sein."

Unterzeichnet ist diese M i t t e i l u n g von „ S c h o t t . "

Meine Übersetzung der Kalevala erschien gegen Ende des Jahrs 1852. D a s am V i a . September unterzeichnete

«Vor-wort enthält folgende Stelle,:

..Die neue Ausgabe der Kalevala erschien im I . 1849 und umfaßt in 50 Gesäugen 22,793 Verse. Eine sehr interessante Veurtheilung derselben ließ Castrun im L u l l e t i n I n s t o r .

-^ l l n I / d e r ' A k a d e m i e der Wisselischaften V d . V l l , N r . H 0 , 2 1 abdrucken. Seinem Einflüsse hauptsächlich ist das Entstehen vorliegender 'Uebersetzung zuzuschreiben. E r trug S o r g e , Haß mir die 'einzelnen Bogen der neuen Ausgäbe während .des Druckes von der finnischen Litte'rätUrgisellschaft zugesandt w u r -M i / ' s o dcitz iich ^die UebersetzuNg bald nach dem Erscheinen des 'Originals' gegen Ende-des'Jahres^8^lU, .'beendigen konnte. I m 'Nächstfolgenden Jahre wanderte die Handschrift nach Helsiugfors, wo die Litteraturgesellschaft, auf Betrieb C a s t r « u s , für eine Revision der Uebersetzung sorgte, an welcher C a s t r s n selbst Manchen Antheil hatte. Endlich war die Arbeit 'bruckfertig, fand jedoch -erst :gegenMnde.des ,von'geu-Jahres einen 'Verleger

<an der ältesten' Buchhandlung Finntands. «Da ider Druck in Helsingfors 'selbst bewerkstelligt,werdemkomite, ließ <'Ga st'r 6 n es .sich wiederum ungelegen «sein, .die'Coriectur .zu überwachen, iwelche er der 'gewissenhaften Leitung des .Herrn »Carl ^Gustav B o r g übertrug, der, als gewandter Uebersetzer und gründlicher

«Kenner!der> finnischen Poisie, sehr viel >da.zn beigetragen hat, borliegende WversehünZ von 'ihren "Mangeln .zu reMgen.

'»> Aen Hennern,lndtschen ..Alterthun»s'ibraucht< nicht zerst.^gelagt ,zu werden,-daß >diese apocryphe Sage «r1lrangen Ufern der^Spree .dtm^libdhisml!« vindicirt worden ist,wledennauch dle,,,tiner.unlau,

!tern.Phantasie entiprungenln, ihier.auö s'.Nucksichten d«r Sittlichkeit

"niait wieder abgedruckten Namen.'d«s,sßgenannten,buddhistischen Prinzen, die Herrn,Sch ot t auch'"och''lm I . 1854 <s.l.S«M.a.n's

A r H i v Vb. X l l l . S..278) vorschweben, sg«nz. fremd «sind.

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Und dennoch ist so Manches M a n g e l h a f t e stehen geblieben. Mein Trost ist d>r, daß nach mir Andere kom«

men werden, welche das. Wers weiter fördern >verden. ßinst' weilen beurtheile man'meinen,Versuch mit Nachsicht «

Bald darauf brachte die in Helsiugfors von der finnischen Litteraturgesellschaft' heVausgegebcne Zeitschrift läuomi in dem Jahrg. 1853 l erschien i1854) aus der Feder des eben so ta-lentvollen, als von dem strengsten Ernste wi!,cnschaftlicher For-schung beseelten August A h l q u i s t eine in schwedischer Sprache abgefaßte Kritik meiner Kaleoala-Uebersetzung. I n derselben

Bald darauf brachte die in Helsiugfors von der finnischen Litteraturgesellschaft' heVausgegebcne Zeitschrift läuomi in dem Jahrg. 1853 l erschien i1854) aus der Feder des eben so ta-lentvollen, als von dem strengsten Ernste wi!,cnschaftlicher For-schung beseelten August A h l q u i s t eine in schwedischer Sprache abgefaßte Kritik meiner Kaleoala-Uebersetzung. I n derselben

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 195-200)