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9.3 Aufbau des Unterrichts

9.3.2 Sachanalyse

Die Inhalte des geplanten Vortrages resultieren aus der Modulbeschreibung und beschränken sich auf das zweite dargestellte Themenfeld, lautend „Die deutsche Sprache“.

Hierbei wird der Fokus auf die allgemeinsprachlichen Grundfertigkeiten eines Individuums und die Eigenschaften der deutschen Sprache gelegt. Diese werden im Weiteren, in Form von Fallarbeiten, in Relevanz zur Pflegepraxis bearbeitet und analysiert. Die Lehrinhalte für die Unterrichtsplanung wurden aus unterschiedlichen Monographien, Arbeitsbüchern und der „Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch im Förderprogramm IQ“ entnommen. Um diese erlernten Inhalte praktisch umsetzten zu können, werden Fallbeispiele aus der eigenen Praxis mittels der Szenario-Methode bearbeitet.

149 Vgl. Sass; Eilert- Ebke, 2017, S. 6

111 Durch den Einblick in dieses Themenfeld sollen die Studierenden auf ihren Sprachumgang sensibilisiert werden. Der Fokus hierbei liegt nicht primär an der Erweiterung des Wortschatzes oder Besserung der grammatikalischen Kenntnisse, sondern auf dem sensiblen Umgang mit den sprachlichen Fähigkeiten in entsprechenden Behandlungskontexten.

In der theoretischen Unterrichtsvermittlung sollen Studierenden die Kompetenz- und Lernbereiche im Deutschunterricht vorgestellt werden.

Diese sind „Schreiben“, „Sprechen und Zuhören“, „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ und „Lesen“. 150 Die einzelnen Kompetenzbereiche werden im Weiteren zu zentralen Kompetenzen zusammengefasst. Für die ersten beiden Unterrichtseinheiten ist eine theoretische Einführung in die zentralen Kompetenzbereiche und deren Teilbereiche geplant. In den nachfolgenden Unterrichtseinheiten sollen diese in Relevanz zur Pflege gesetzt und anhand von Szenarien erarbeitet werden.

In der ersten Unterrichtseinheit werden die Kompetenzbereiche „Sprechen und Zuhören“

sowie „Schreiben“ bearbeitet. Die Bereiche unterteilen sich in fünf Untergruppen. Diese lauten: Verstehend Zuhören, Mit Anderen Sprechen, Vor Anderen Sprechen, Zu Anderen Sprechen und Szenisch Spielen.

Die Kategorie „Verstehend Zuhören“ ist eine weitere Unterkategorie der deutschen Sprache, welches für die Pflege sehr bedeutsam ist, da die Sprache Ausdruck des physischen als auch psychischen Wohlbefindens ist. Der Teilbereich „Mit Anderen Sprechen“ soll zur konstruktiven Beteiligung an Gesprächen, nachvollziehbaren Begründung und Vertretung der eigenen Meinung als auch zur Analysierung und Bewertung des eigenen Gesprächsverhaltens befähigen. Der Bereich „Vor Anderen Sprechen“ beschreibt das sinngebende, gestaltende Vorlesen von Texten anhand unterschiedlichster Medien. Der Teilbereich „Zu Anderen Sprechen“ beinhaltet die situationsadäquate, angepasste Sprachfähigkeit in unterschiedlichen Sprachformen. 151 Der Teilbereich „Szenarisch spielen“ steht für das Trainieren von arbeitsplatzrelevanten Kommunikationssituationen, und dient der Handlungsorientierung.152

150 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 39

151 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 40-44

152 Vgl. Sass; Eilert-Ebke, 2017, S. 4

112 Der Kompetenzbereich des Schreibens reicht von der Fähigkeit richtig schreiben zu können, über das Überwinden von Schreibschwierigkeiten bis zum Planen, Schreiben und Überarbeiten von Texten. Das richtige Schreiben beinhaltet eine korrekte Schreibweise in Bezug zur Rechtschreibung und Zeichensetzung als auch die korrekte Schreibweise von spezifischen Begriffen. Die Planung, Erstellung und Überarbeitung eines Textes beruht auf dem gezielten Suchen und Nutzen von Informationsquellen und deren Darstellung. Die Texte sollten kritisch reflektiert, argumentiert, verfasst und überprüft werden. 153

In der zweiten Lehreinheit sollen die Kompetenzbereiche „Lesen“ und „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ thematisiert werden. Der Bereich „Lesen“ soll zur Befähigung von einigen Teilhandlungen führen. Diese sind das Beherrschen von verschiedenen Lesetechniken und das Kennen und Anwenden von Strategien zum Leseverständnis. Die Kompetenz „Sprache und Sprachgebrauch Untersuchen“ soll zum Reflektieren und bewussten Gestalten von Texten in Verwendungszusammenhängen, dem Wissen über die Funktion von Sätzen und Wortarten sowie dem Nutzen dieser beim Sprechen und Schreiben als auch zum Kennen und Reflektieren der Laut-Buchstaben-Beziehungen führen. Das Reflektieren und bewusste Gestalten von Texten in Verwendungszusammenhängen beinhaltet das Erkennen und Berücksichtigen der Inhalts- und Beziehungsebene im Zusammenhang mit den Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation beim Sprachhandeln. Dieses Sprachhandeln beinhaltet den Gebrauch eines differenzierten Wortschatzes und das Kennen und Unterscheiden-Können von unterschiedlichen Sprachformen als auch Sprechweisen. Als Beispiel für unterschiedliche Sprachformen werden die Standardsprache, die gesprochene und geschriebene Sprache, die Umgangssprache, der Dialekt und die Fachsprache dargestellt

Diese Kompetenzbereiche werden im Weiteren in folgende zentrale Kompetenzen zusammengefasst werden: die Kommunikationskompetenzen, Schreibkompetenzen, Lese- und Medienkompetenzen, Sprachreflexionskompetenzen und berufsübergreifenden Kompetenzen. Die Kommunikationskompetenzen bestehen aus dem Kompetenzbereich des „Sprechen und Zuhören“. Das Ziel dieser ist die Befähigung zur Teilhabe an unterschiedlichsten Kommunikationssituationen.

153 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 44-48

113 Die Schreibkompetenzen beschränken sich auf den Kompetenzbereich „Schreiben“ und bestehen aus den drei Teilen der Schreibhandlung. Diese sind das Planen, Formulieren und Überarbeiten von Texten. Die Lese- und Medienkompetenz beruht auf dem Kompetenzbereich des Lesens und setzt den Schwerpunkt auf das Erfassen des Inhalts, das Analysieren und Interpretieren von Texten und Medien. Die Sprachreflexionskompetenz fällt in den Kompetenzbereich der Sprache und des Sprachgebrauchs und besteht aus dem Definieren von Begriffen für ein besseres Verständnis in Kommunikationssituationen und dem Reflektieren des Sprachumgangs. 154 Die Aspekte dieses Kompetenzbereiches werden wie folgt von den Autoren Steinig und Huneke (2007) beschrieben:

„Da ist zum einen das Wissen und die Fähigkeit zur Anwendung von Grammatik als wesentliches Struktur- und Gestaltungsmerkmal von Sprache. Und auf der anderen Seite steht die Herausbildung von Sprachbewusstheit im Sinne einer emanzipatorischen Kompetenz, mit der es den Schülerinnen- und Schülern sowohl möglich ist, fremde sprachliche Äußerungen differenziert wahrzunehmen als auch Sprache selbst so zu gestalten, dass Wirkung und Folgen antizipiert werden können.“155

Als berufsübergreifende Kompetenzen werden alle Formen von Reflexionen und Urteilsbildungen definiert. Diese teilen sich in das Einordnen von Gegenständen in Kategorien und das Beurteilen und Vergleichen dieser.156