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8.3 Darstellung eines Qualifikationsprofils

8.3.3 Qualifikationsziele im Qualifikationsbereich Wissenschaft

Die erwünschten Lernergebnisse im wissenschaftlichen Bereich formulieren als Lernziel:

- Die Studierenden kennen wissenschaftliche Fachtermini und können diese bei Bedarf in den interprofessionellen und wissenschaftlichen Diskurs einbinden.

100

8.4 Darstellung eines Studien- bzw. Lehrplans für Modul

und Lehrveranstaltung

Um die formulierten Qualifikationsziele zu erreichen, wird die Vermittlung der Lehrinhalte wie folgt definiert:

Bereich Inhalt Typ SWS ECTS

Qualifikationsziele im Qualifikationsbereich Fach- und Methodenkompetenz Gesundheits- und

Qualifikationsziele im Qualifikationsbereich der Sozial- Kommunikativen Kompetenz

Kommunikation Formen der Kommunikation VO 1 1

Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun

VO 1 1

Qualifikationsziele im Qualifikationsbereich Wissenschaft Pflegewissenschaft Begrifflichkeiten der

wissenschaftlichen Forschung VO 1

1

Pflegerelevantes Fachvokabular 1

Abbildung 21: Darstellung eines Studien- bzw. Lehrplans für Modul und Lehrveranstaltung

Der Lehrplan stellt ein Wahlmodulprogramm dar, welches überwiegend aus einer Vorlesung und Übung besteht. Anfänglich werden zur Wiederholung grundlegende Inhalte des Berufsbildes und dessen Kernbereiche vermittelt. Hierbei wird das bereits erworbene Wissen vertieft und ergänzt.

101 Der Schwerpunkt dieser systematischen Vermittlung liegt auf dem Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun, welches die Grundbasis einer Kontaktaufnahme darstellt.144 Dieses Modell soll eine Unterstützung für die Studierenden beim Beziehungsaufbau in der Praxis bieten und dabei auf die Wirkung der Handlung und den Sprachgebrauch sensibilisieren.

Weiters werden die sprachlichen Fertig- und Fähigkeiten im wissenschaftlichen Bereich analysiert und optimiert. Das Wahlmodul soll laufend Übungseinheiten beinhalten, um den Studierenden die Wissensinhalte möglichst realitätsnah und kontextgebunden vermitteln zu können. Am Ende wird eine weiterführende Literatur zur Verfügung gestellt, um bei Bedarf Zugriff darauf haben zu können. Diese Fortbildung wird mit einer verpflichtenden Teilnahme, jedoch ohne Abschlussprüfung geplant.

Ziel ist es, neben den allgemeinsprachlichen Sprachkenntnissen auch die fachlichen und wissenschaftlichen Sprachkenntnisse zu erweitern. Der allgemeinsprachliche Unterricht hat als Ziel, durch die Weiterentwicklung der grammatikalischen Aspekte die Sprachfähigkeit im alltäglichen Kontext zu verbessern. Dieser richtet sich nach den Niveaustufen des Europäischen Referenzrahmens und ist aufeinander bauend. Die berufsbezogenen Unterrichtsmodule fokussieren den Arbeits- und Berufsbereich.145

8.4.1 Ziele des Moduls

Das Modul ist auf die Optimierung der beruflichen Handlungsfähigkeit und die Stärkung von besonderen berufssprachlichen Kenntnissen ausgerichtet. Das Ziel dieses Wahlmoduls soll es sein, Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre vorhandenen Sprachkenntnisse zu vertiefen und berufsbezogen weiterentwickeln zu können.

Als Zielgruppe dafür sind Bachelorstudierende aus dem Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege ab dem ersten Semester definiert.

In der Modulbeschreibung sind 16 Lehreinheiten für die Umsetzung des Wahlmoduls geplant. Diese 16 Lehreinheiten sollen im Rahmen einer zweitägigen Teilnahme zu je acht Lehreinheiten unterrichtet werden

144 Vgl. Röhner; Schütz, 2016, S. 23-24

145 Vgl. Weissenberg, Jens (Hg): Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen Unterricht Deutsch als Zweitsprache. Ein Leitfaden für die Praxis. Förderprogramm ,,Integration durch

Qualifizierung IQ". http://www.deutsch-am-

arbeitsplatz.de/fileadmin/user_upload/PDF/BD_Leitfaden_interaktiv.pdf, 27.05.2018

102 Das Wahlmodul soll sich bezüglich der curricularen Anforderungen an die Gesundheits- und Krankenpflege orientieren aber auch die subjektiven Bedarfe berücksichtigen.

Das Wahlmodul soll semesterweise zur freiwilligen Teilnahme angeboten werden und mit einem Teilnahmezertifikat enden. Für die Ausstellung des Teilnahmezertifikats, wird die Erfüllung der 80%igen Anwesenheit und die positive Absolvierung der geplanten Lehreinheiten vorausgesetzt werden. Die Lehreinheiten sollen nach positivem Abschluss zu folgenden Qualifikationsziele führen:

1.) Die Studierenden verstehen die Pflege als einen Beziehungs- und Kommunikationsprozess und die Sprache als Mittel dieses Kommunikationsprozesses beziehungsweise beruflichen Handelns.

2.) Die Studierenden kennen die Eigenschaften der deutschen Sprache und die vier sprachlichen Grundfertigkeiten und können diese situationsadäquat im pflegerischen Kontext anwenden.

3.) Die Studierenden verfügen über allgemeine Sprachkenntnisse hinausragende berufsbezogene Fachsprachkenntnisse und können diese in unterschiedlichen Kommunikationssituationen einsetzen beziehungsweise bei vorhandenen Sprachbarrieren seitens der PatientInnen inhaltlich übersetzen und erklären.

103

Sprache und Kommunikation in der Gesundheits- und Krankenpflege Lernergebnisse:

 Studierende verstehen die Pflege als einen Beziehungs- und Kommunikationsprozess und können diesen aktiv mitgestalten.

 Studierende kennen verbale und nonverbale Kommunikationsformen und können diese situationsgerecht einsetzen.

 Studierende erkennen Barrieren in Kommunikationssituationen und können trotz dieser die Kommunikation aufbauen, halten und beenden.

 Kommunikationsarten im beruflichen Kontext (schriftlich, mündlich)

 Kommunikationsmodell Schulz von Thun Literatur:

MANTZ, Sandra: Kommunizieren in der Pflege. Kompetenz und Sensibilität im Gespräch. Kohlhammer, 1. Auflage, Stuttgart, 2016.

RÖHNER, Jessica; SCHÜTZ, Astrid: Psychologie der Kommunikation. Springer, 2. Aufl. Wiesbaden, 2016.

104 Themenfeld 2: Die deutsche Sprache

Lernergebnisse:

 Studierende kennen die vier sprachlichen Grundfertigkeiten und Fähigkeiten und können diese im Kontext des alltäglichen Gebrauchs reflektieren.

 Studierende kennen die Eigenschaften der deutschen Sprache und können diese an die Zielgruppen anpassen und dadurch die Kommunikation zielgerichtet zur Erreichung der beabsichtigten Intension gestalten.

 Studierende kennen unterschiedliche Sprachformen und Sprachniveaus und wenden diese situationsabhängig an.

 Die vier sprachlichen Grundfertigkeiten

 Merkmale der deutschen Standardsprache

 Varietätenlinguistik

 Sprachniveaus nach dem Europäischen Referenzrahmen Literatur:

KIMMELMANN, Nicole (Hg): Sprachsensible Didaktik als diversitäts-gerechte Weiterentwicklung einer Didaktik beruflicher Bildung: http://www.bwpat.de/ausgabe24/kimmelmann_bwpat24.pdf , 27.05.2018.

LÜDELING, Anke: Grundkurs Sprachwissenschaft, Klett, 3. Auflage, Stuttgart, 2015.

SINNER, Carsten: Varietätenlinguistik. Eine Einführung. Narr, Tübingen, 2014.

105 Abbildung 22: Modulbeschreibung in Eigendarstellung der Verfasserin

Themenfeld 3: Berufsbezogenes Deutsch Lernergebnisse:

 Studierende beherrschen die Fach- und Wissenschaftssprache im Pflegekontext und können diese in unterschiedlichen Gesprächssituationen mit PatientInnen oder im interdisziplinären Berufsfeld einsetzen.

 Studierende erkennen Sprachbarrieren im Umgang mit den Sondersprachformen und können diese bei Bedarf durch alltagssprachliche Bezeichnungen ersetzen oder inhaltlich in einer verständlicheren Sprache wiedergeben.

Leistungsfeststellung/Teilleistungen:

 Professionelle Gesprächsführung im multiprofessionellen Kontext

 Pflegefachsprache und ihre Klassifikationen Literatur:

FITZPATRICK, Joyce J.: Professional Standards for Nurses. In: Glembocki, Margaret M.;

Fitzpatrick, Joyce J. (Hg.): Advancing Professional Nursing Practice. Relationship- based Care and the ANA Standards of Professional Nursing Practise. Creative Health Care Management, 1. Auflage, United States of America, 2013, S. 55-60.

TACKENBERG, Peter; KÖNIG, Peter; DEUTSCHSPRACHIGE ICNP- NUTZERGRUPPE:

Internationale Klassifikation für die Pflegepraxis. In: STAUB- MÜLLER, Maria; SCHALEK, Kurt;

KÖNIG, Peter: Pflegeklassifikationen. Anwendung in Praxis, Bildung und elektronischer Pflegedokumentation, 2015, S. 105-116.

106 9 Berufsbezogener Sprachunterricht

In diesem Kapitel folgt eine Unterrichtsplanung auf Basis des erstellten Curriculums. Die Planung des Unterrichts beruht auf der bedingungs-, sach- und didaktischen Analyse, welche als einzelne Unterpunkte beschrieben werden.

Vor der Unterrichtsdarstellung wird zum besseren Verständnis der Unterschied zwischen einem allgemeinen und einem berufsbezogenen Unterricht verdeutlicht. Im Weiteren werden die unterschiedlichen Formen der Sprachbedarfsermittlung zur Erstellung dieser beschrieben.

9.1 Allgemeiner vs. berufsbezogener Unterricht

Der Unterschied des berufsbezogenen Unterrichts zum allgemeinen Sprachunterricht ist die Orientierung auf die Arbeits- und Berufswelt. In der allgemeinen Sprachförderung werden die grammatikalischen Inhalte behandelt und die allgemeinen sprachlichen Handlungsfähigkeiten verbessert.

Beim berufsbezogenen Sprachunterricht handelt es sich um die Verbesserung der beruflichen Handlungsfähigkeit und Optimierung von bestimmten sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten im beruflichen Kontext. Die berufsbezogenen Sprachförderungen unterteilen sich in drei verschiedene Kategorien. Diese unterscheiden sich in ihren Ausgangslagen, thematischen Schwerpunkten und die dadurch zu erreichenden Ziele. Die unterschiedlichen Formen lauten: berufs(feld)orientiert, qualifizierungsorientiert und arbeitsplatzorientiert. Die berufs(feld)orientierten Kurse richten sich an arbeitsuchende Teilnehmende, die qualifizierungsorientierten Kurse an bereits tätige Teilnehmende, welche sich beruflich weiterbilden wollen. Die Zielgruppe für die arbeitsplatzorientierten Kursangebote sind die MitarbeiterInnen von Unternehmen.146

Für die Erstellung des Unterrichtes wurde ein qualifizierungsorientiertes Kursangebot berücksichtigt, welches aus der Sprachbedarfsermittlung resultierte.

146 Vgl. Weissenberg, Jens (Hg): Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen Unterricht Deutsch als Zweitsprache. Ein Leitfaden für die Praxis. Förderprogramm ,,Integration durch

Qualifizierung IQ". http://www.deutsch-am

arbeitsplatz.de/fileadmin/user_upload/PDF/BD_Leitfaden_interaktiv.pdf, 27.05.2018

107

9.2 Sprachbedarfsermittlung

Der Sprachbedarfsermittlung für die Erstellung der speziellen Unterrichtsformen kann aus unterschiedlichen Perspektiven gewonnen werden. Die unterschiedlichen Formen sind die objektiven, subjektiven und die prozessorientierten Bedarfe.

Die objektiven gehen von den kursleitenden Personen aus. Diese untersuchen die beruflichen Zielsituationen und Anforderungen und ergänzen diese mit den Erwartungen der Bildungsträger. Objektive beziehungsweise produktorientierte Bedarfe orientieren sich an Sachinformationen und dienen der Beschreibung von Unterrichtszielen. Die subjektiven Bedarfe gehen von den teilnehmenden Personen aus und beinhalten erwünschte, erhoffte und erwartete Haltungen, welche mit dem Sprachkurs verknüpft sind. Sie führen zur Steigerung der Motivation der Teilnehmenden und der Förderung der Lernergebnisse. Die prozessorientierten Bedarfe sind Sprachbedarfe, welche seitens der kursleitenden Personen auf Basis der räumlichen und materiellen Ressourcen als auch der methodischen Fertigkeiten der Teilnehmenden festgestellt werden. Lernbedarfe verweisen auf noch zu vermittelnde methodische Kompetenzen als auch auf mögliche Lernstrategien.147

Die Sprachbedarfsermittlung für diese Unterrichtsplanung erfolgte objektiv.

9.3 Aufbau des Unterrichts

Aus der Bedarfsermittlung werden die sprachlichen Anforderungen für die professionelle Ausübung der Gesundheits- und Krankenpflege ermittelt und auf Basis dieser werden die Lernziele definiert. An diesen Lernzielen orientiert sich die Unterrichtsplanung. Die durchgeführte Unterrichtsplanung kann im Weiteren anhand einer Evaluation in Form eines Beurteilungsbogens bewertet werden und damit zu einer Optimierung beitragen.148

Diese Unterrichtsplanung soll eine mögliche Umsetzungsvariante der Modulbeschreibung darstellen und diesen dadurch besser veranschaulichen.

147 Vgl. Weissenberg, Jens (Hg): Sprachbedarfsermittlung im berufsbezogenen Unterricht Deutsch als Zweitsprache. Ein Leitfaden für die Praxis. Förderprogramm ,,Integration durch

Qualifizierung IQ". http://www.deutsch-am-

arbeitsplatz.de/fileadmin/user_upload/PDF/BD_Leitfaden_interaktiv.pdf, 27.05.2018

148 Vgl. Sass; Eilert- Ebke, 2017, S.16

108 Die von der Verfasserin geplante Unterrichtssequenz beschränkt sich hier auf vier von den geplanten 16 Lehreinheiten im Rahmen des Wahlmoduls und beruht auf der Bedingungsanalyse, Sachanalyse und didaktische Analyse. Diese werden in den folgenden Unterkapiteln näher beschrieben.

Der Unterrichtszyklus wird wie folgt dargestellt:

Abbildung 23: Darstellung des Unterrichtszyklus in Anlehnung an Sass und Eilert-Ebke (2017)

Das definierte Lernziel für die Planung der Unterrichtseinheiten wird aus dem Kapitel 7.4.1.

Ziele des Moduls, Qualifikationsziele, entnommen. Diese lautet:

- Die Studierenden kennen die Eigenschaften der deutschen Sprache und die vier sprachlichen Grundfertigkeiten und können diese situationsadäquat im pflegerischen Kontext anwenden.

Die Unterrichtsplanung wird nachstehend in den weiteren Unterkapiteln anhand der Bedingungs-, Sach- und didaktischen Analyse beschrieben.

Bedars-ermittlung

Zielsetzung

Unterrichts-durchführung Evaluation

109

9.3.1 Bedingungsanalyse

Die Akteure für die geplanten Lerneinheiten sind die Studierenden und befugte Hochschullehrende an der Fachhochschule Campus Wien. Der Unterricht soll im Rahmen eines Wahlmoduls in einem Klassenraum der Fachhochschule Campus Wien stattfinden.

Als zeitlicher Orientierungsrahmen wird der Vormittag von 8:45–12:45 Uhr gewählt.

Die Zielgruppe dieser Lehreinheiten sind alle Bachelorstudierende aus der Gesundheits- und Krankenpflege, welche bereits das erste Semester absolviert haben.

Durch die strukturierte Vorbereitung der Lehrinhalte in Relevanz zum erwünschten Lernergebnis ergibt sich ein formeller Bildungskontext. Die Altersspanne der beteiligten Personen wird durchschnittlich zwischen 18 und 50 Jahren vermutet.

Für die Vermittlung der geplanten Lehrinhalte wird die Methode des teilweisen Frontalunterrichtes gewählt. Die Begründung dafür ist, dass damit alle TeilnehmerInnen auf einer einheitliche Ebene unterrichtet werden und somit alle Personen die gleichen Chancen zur Teilnahme haben. Nach der thematischen Einführung mittels des Frontalunterrichts, soll die Durchführung des Unterrichts in eine offenere Gestaltung übergehen. Die Studierenden sollen in Kleingruppen Beispiele aus ihrer Pflegepraxis analysieren und szenisch durchspielen. Durch die eigene Betroffenheit wird dadurch eine intrinsische Motivation ausgelöst, welche die aktive Teilnahme am Unterrichtsgeschehen begünstigt. Die Grundvoraussetzungen zur Teilnahme am Studium werden bereits im Aufnahmeverfahren durch die Fachhochschule geprüft und tragen zu einem gewissen Ausbildungsniveau bei.

Der Bildungsgrad bzw. das Sprachniveau können jedoch je nach Vorerfahrung stark variieren.

Im Rahmen der Unterrichtssequenz sollen Studierende nicht nur durch einen Frontalvortrag Fakten und ausgewählte Teilbereiche zum Thema erfahren, sondern sie sollen Teil des Geschehens sein und das bereits vorhandene Wissen einsetzen, erweitern und dekonstruieren. Damit begründet sich der Einsatz der Szenario-Methode im Unterricht.

110 Der Begriff „Szenario“ wird wie folgt definiert:

„Ein Szenario in diesem Kontext ist eine Kette von fiktiven, handlungsbezogenen Aufgaben mit einem realistischen Hintergrund. Die Rollen und die einzelnen in dem jeweiligen Szenario vorkommenden mündlichen oder schriftlichen Kommunikationssituationen sind zuvor festgelegt und knüpfen stets an die Arbeits- und Lebenswelt der Kursteilnehmenden an.“149

Die Teilnehmenden sollen Beispiele aus ihrem Praxisalltag vorbringen und diese in Kleingruppen in Relevanz zur sprachlichen Richtigkeit analysieren. Nach der Analyse sollen die Teilnehmenden diese Situation in interschiedlichen Rollen nachspielen, um deren Wirkung auch tatsächlich erleben zu können. Die verschiedenen Rollenkonstellationen sollen dabei helfen, den Optimierungsbedarf aus unterschiedlichen Perspektiven zu erkennen und diesen anhand der erlernten Rede- und Sprachmittel zu erfüllen.

Die Lehrveranstaltung soll in einem – an die TeilnehmerInnenzahl angepassten – Klassenraum stattfinden, mit der nötigen technischen Ausstattung. Die Lehrinhalte sollen mittels einer Powerpointpräsentation auf die Projektionstafel im Vorlesungsraum projiziert werden und somit die Teilnahme aller Anwesenden begünstigen.

Durch die visuelle und auditive Repräsentation der Kernelemente sollen die Studierenden die Möglichkeit erhalten, Verständnisfragen aufzubringen und den Vortrag zu reflektieren.

9.3.2 Sachanalyse

Die Inhalte des geplanten Vortrages resultieren aus der Modulbeschreibung und beschränken sich auf das zweite dargestellte Themenfeld, lautend „Die deutsche Sprache“.

Hierbei wird der Fokus auf die allgemeinsprachlichen Grundfertigkeiten eines Individuums und die Eigenschaften der deutschen Sprache gelegt. Diese werden im Weiteren, in Form von Fallarbeiten, in Relevanz zur Pflegepraxis bearbeitet und analysiert. Die Lehrinhalte für die Unterrichtsplanung wurden aus unterschiedlichen Monographien, Arbeitsbüchern und der „Fachstelle Berufsbezogenes Deutsch im Förderprogramm IQ“ entnommen. Um diese erlernten Inhalte praktisch umsetzten zu können, werden Fallbeispiele aus der eigenen Praxis mittels der Szenario-Methode bearbeitet.

149 Vgl. Sass; Eilert- Ebke, 2017, S. 6

111 Durch den Einblick in dieses Themenfeld sollen die Studierenden auf ihren Sprachumgang sensibilisiert werden. Der Fokus hierbei liegt nicht primär an der Erweiterung des Wortschatzes oder Besserung der grammatikalischen Kenntnisse, sondern auf dem sensiblen Umgang mit den sprachlichen Fähigkeiten in entsprechenden Behandlungskontexten.

In der theoretischen Unterrichtsvermittlung sollen Studierenden die Kompetenz- und Lernbereiche im Deutschunterricht vorgestellt werden.

Diese sind „Schreiben“, „Sprechen und Zuhören“, „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ und „Lesen“. 150 Die einzelnen Kompetenzbereiche werden im Weiteren zu zentralen Kompetenzen zusammengefasst. Für die ersten beiden Unterrichtseinheiten ist eine theoretische Einführung in die zentralen Kompetenzbereiche und deren Teilbereiche geplant. In den nachfolgenden Unterrichtseinheiten sollen diese in Relevanz zur Pflege gesetzt und anhand von Szenarien erarbeitet werden.

In der ersten Unterrichtseinheit werden die Kompetenzbereiche „Sprechen und Zuhören“

sowie „Schreiben“ bearbeitet. Die Bereiche unterteilen sich in fünf Untergruppen. Diese lauten: Verstehend Zuhören, Mit Anderen Sprechen, Vor Anderen Sprechen, Zu Anderen Sprechen und Szenisch Spielen.

Die Kategorie „Verstehend Zuhören“ ist eine weitere Unterkategorie der deutschen Sprache, welches für die Pflege sehr bedeutsam ist, da die Sprache Ausdruck des physischen als auch psychischen Wohlbefindens ist. Der Teilbereich „Mit Anderen Sprechen“ soll zur konstruktiven Beteiligung an Gesprächen, nachvollziehbaren Begründung und Vertretung der eigenen Meinung als auch zur Analysierung und Bewertung des eigenen Gesprächsverhaltens befähigen. Der Bereich „Vor Anderen Sprechen“ beschreibt das sinngebende, gestaltende Vorlesen von Texten anhand unterschiedlichster Medien. Der Teilbereich „Zu Anderen Sprechen“ beinhaltet die situationsadäquate, angepasste Sprachfähigkeit in unterschiedlichen Sprachformen. 151 Der Teilbereich „Szenarisch spielen“ steht für das Trainieren von arbeitsplatzrelevanten Kommunikationssituationen, und dient der Handlungsorientierung.152

150 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 39

151 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 40-44

152 Vgl. Sass; Eilert-Ebke, 2017, S. 4

112 Der Kompetenzbereich des Schreibens reicht von der Fähigkeit richtig schreiben zu können, über das Überwinden von Schreibschwierigkeiten bis zum Planen, Schreiben und Überarbeiten von Texten. Das richtige Schreiben beinhaltet eine korrekte Schreibweise in Bezug zur Rechtschreibung und Zeichensetzung als auch die korrekte Schreibweise von spezifischen Begriffen. Die Planung, Erstellung und Überarbeitung eines Textes beruht auf dem gezielten Suchen und Nutzen von Informationsquellen und deren Darstellung. Die Texte sollten kritisch reflektiert, argumentiert, verfasst und überprüft werden. 153

In der zweiten Lehreinheit sollen die Kompetenzbereiche „Lesen“ und „Sprache und Sprachgebrauch untersuchen“ thematisiert werden. Der Bereich „Lesen“ soll zur Befähigung von einigen Teilhandlungen führen. Diese sind das Beherrschen von verschiedenen Lesetechniken und das Kennen und Anwenden von Strategien zum Leseverständnis. Die Kompetenz „Sprache und Sprachgebrauch Untersuchen“ soll zum Reflektieren und bewussten Gestalten von Texten in Verwendungszusammenhängen, dem Wissen über die Funktion von Sätzen und Wortarten sowie dem Nutzen dieser beim Sprechen und Schreiben als auch zum Kennen und Reflektieren der Laut-Buchstaben-Beziehungen führen. Das Reflektieren und bewusste Gestalten von Texten in Verwendungszusammenhängen beinhaltet das Erkennen und Berücksichtigen der Inhalts- und Beziehungsebene im Zusammenhang mit den Grundfaktoren sprachlicher Kommunikation beim Sprachhandeln. Dieses Sprachhandeln beinhaltet den Gebrauch eines differenzierten Wortschatzes und das Kennen und Unterscheiden-Können von unterschiedlichen Sprachformen als auch Sprechweisen. Als Beispiel für unterschiedliche Sprachformen werden die Standardsprache, die gesprochene und geschriebene Sprache, die Umgangssprache, der Dialekt und die Fachsprache dargestellt

Diese Kompetenzbereiche werden im Weiteren in folgende zentrale Kompetenzen zusammengefasst werden: die Kommunikationskompetenzen, Schreibkompetenzen, Lese- und Medienkompetenzen, Sprachreflexionskompetenzen und berufsübergreifenden Kompetenzen. Die Kommunikationskompetenzen bestehen aus dem Kompetenzbereich des „Sprechen und Zuhören“. Das Ziel dieser ist die Befähigung zur Teilhabe an unterschiedlichsten Kommunikationssituationen.

153 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 44-48

113 Die Schreibkompetenzen beschränken sich auf den Kompetenzbereich „Schreiben“ und bestehen aus den drei Teilen der Schreibhandlung. Diese sind das Planen, Formulieren und Überarbeiten von Texten. Die Lese- und Medienkompetenz beruht auf dem Kompetenzbereich des Lesens und setzt den Schwerpunkt auf das Erfassen des Inhalts, das Analysieren und Interpretieren von Texten und Medien. Die Sprachreflexionskompetenz fällt in den Kompetenzbereich der Sprache und des Sprachgebrauchs und besteht aus dem Definieren von Begriffen für ein besseres Verständnis in Kommunikationssituationen und dem Reflektieren des Sprachumgangs. 154 Die Aspekte dieses Kompetenzbereiches werden wie folgt von den Autoren Steinig und Huneke (2007) beschrieben:

„Da ist zum einen das Wissen und die Fähigkeit zur Anwendung von Grammatik als wesentliches Struktur- und Gestaltungsmerkmal von Sprache. Und auf der anderen Seite steht die Herausbildung von Sprachbewusstheit im Sinne einer emanzipatorischen Kompetenz, mit der es den Schülerinnen- und Schülern sowohl möglich ist, fremde sprachliche Äußerungen differenziert wahrzunehmen als auch Sprache selbst so zu gestalten, dass Wirkung und Folgen antizipiert werden können.“155

Als berufsübergreifende Kompetenzen werden alle Formen von Reflexionen und Urteilsbildungen definiert. Diese teilen sich in das Einordnen von Gegenständen in Kategorien und das Beurteilen und Vergleichen dieser.156

9.3.3 Didaktische Analyse

Als Lernziele für die Unterrichtseinheit werden folgende definiert: kognitive, affektive und psychomotorische.

Die Unterrichtssequenz zum Thema verfolgt das kognitive Lernziel, dass den Studierenden das jeweilige Thema nähergebracht wird.

154 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 58

155 Zit. n. Tilman von Brand, 2015, S. 93

156 Vgl. Tilman von Brand, 2015, S. 9-98

114 Die Studierenden sollen nach der Unterrichtseinheit über die verschiedenen sprachlichen Fertigkeiten, deren Relevanz für den Pflegebereich und ihren situationsgemäßen Einsatz Bescheid wissen.157 Im weiteren Verlauf wird das affektive Lernziel verfolgt, die Diskussionsbereitschaft der Studierenden zum Thema auszulösen und folglich das Argumentations- und Reflexionsvermögen dieser zu stärken und zu fördern. Dies setzt das Anwenden des Könnens voraus. Als psychomotorisches Lernziel wird das Wahrnehmen-und-reflektieren-Können von Eigenwahrnehmungen definiert. Nach der thematischen Aufarbeitung sollen Szenariobeispiele erarbeitet werden, welche zum Reflektieren anregen.

Diese geplanten Lernziele werden nach dem Schema der operationalisierten Lernziele nach Bloom (1957) von Baumgartner (2014) wie folgt zusammengefasst:158

Stufe 1 Wissen, Kenntnis

Grundwissen zur sprachlichen Anforderungen im Berufsfeld der Gesundheits- und Krankenpflege

Stufe 2 Verstehen

Verständnis der Erfordernisse von sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Pflegeprozess

Stufe 3 Anwenden

Situationsgerechte Sprachformulierungen in Übungseinheiten

Stufe 4 Analyse

Analyse des Optimierungsbedarfs

Stufe 5 Synthese

Die Bedeutung der sprachlichen Fähigkeiten im Pflegekontext erkennen können.

Stufe 6 Evaluation

Abbildung 24: Bloom’sche Taxonomie in thematischer Eigendarstellung

157 Vgl. Tilman von Brand,2015, S. 99-106

158 Vgl. Bloom, 1956, zit. n. Baumgartner, 2014, S. 37-39

115

9.3.4 Die Ergebnisse des Lernprozesses

Zu Beginn sollen Studierende eine thematische Einführung in den Unterricht bekommen und in weiterer Folge motiviert werden, ihre eigenen Assoziationen und Erwartungen in diesem Hinblick zu äußern. Dieser Vorgang soll die Teilnehmenden darauf sensibilisieren, eigenen Gedanken Beachtung zu schenken und selbstbewusst adäquat zum Ausdruck zu

Zu Beginn sollen Studierende eine thematische Einführung in den Unterricht bekommen und in weiterer Folge motiviert werden, ihre eigenen Assoziationen und Erwartungen in diesem Hinblick zu äußern. Dieser Vorgang soll die Teilnehmenden darauf sensibilisieren, eigenen Gedanken Beachtung zu schenken und selbstbewusst adäquat zum Ausdruck zu