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Teil 2: Entwicklung eines neuen Konzepts für die Bibliothek der Universität

6 Vorschläge für die gesamte Bibliothek

7.2 Neukonzeptionierung

7.2.2 Raumgestaltung und Möblierung

Wie bereits angedeutet, empfiehlt sich eine leichte Erhöhung der Anzahl an Arbeits-plätzen. Dies betrifft auch die Einzel-, aber besonders die Gruppenarbeitsplätze, von denen es derzeit im Buchbereich S keine gibt. Aufgrund der Akustik des Buch-bereiches empfehlen sich kleine geschlossene Arbeitsräume wie im Buchbereich J.

Dort sollten sie sich auf mehreren Ebenen befinden, möglichst immer an der gleichen Stelle.

Dafür bieten sich die Übergänge zwischen den Buchbereichen S und G auf den Ebenen 2, 3 und 5 an. Im Übergang auf Ebene 6 befindet sich ein PC-Pool, der dort bleiben sollte. Im Buchbereich G müssten somit keine neuen Gruppenarbeitsräume

8 Vorschläge für den Buchbereich G 113 geschaffen werden, weil die Übergänge von beiden Buchbereichen aus zu erreichen sind. Durch eine Verlagerung der Bestände aus den Übergängen in die jeweiligen Buchbereiche wären diese frei. Zur Gestaltung gibt es zwei Möglichkeiten:

- Die Fläche könnte mit ähnlich gestalteten verglasten Gruppenarbeitsräumen ausgestattet werden wie diejenigen im Buchbereich J. Eine wirkungsvolle Schallisolierung der Arbeitsräume wäre dann unerlässlich, damit die Einzel-arbeitsplätze auf Ebene 2 nicht gestört werden.

- Eine Alternative bietet sich durch die vollständige akustische Isolierung der Übergänge an. Beispielsweise auf Ebene 3 befindet sich eine Terrasse, die mit einer Treppe zur Ebene 2 verbunden ist. Wenn die Terrasse rundum ver-glast und schallisoliert wäre, könnte eine offene Gruppenarbeitsfläche ein-gerichtet werden. Es müssten dann keine einzelnen isolierten Arbeitsräume entstehen.

Weiterhin sollten einige informelle Sitzgelegenheiten geschaffen werden, beispiels-weise in Form von Sessel- oder Sofaecken. An Laufwegen oder beispielbeispiels-weise Flächen rund um die Treppenhäuser laden sie zu Pausen ein, können aber auch als Arbeitsplätze genutzt werden, weshalb immer Tische dabeistehen sollten.

Die in die Jahre gekommene Möblierung der Arbeitsplätze entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an Modernität, Funktionalität und Arbeitsergonomie. Sie sollte deshalb durch Möbel, die den genannten Kriterien88 entsprechen, ersetzt werden.

8 Vorschläge für den Buchbereich G

8.1 Verbesserungsbedarf

Auch im Buchbereich G fallen zunächst das Lärmproblem und die altmodischen Arbeitsplätze auf. Außerdem könnten mehr Arbeitsplätze geschaffen und die Atmosphäre durch mehr Licht und Farbgebung verbessert werden.

Damit die Arbeitsplätze an Qualität gewinnen, muss auch hier der Lärm reduziert werden. Aufgrund der unterschiedlichen Grundrisse aller Ebenen verteilt sich der Laufverkehr besser, sodass Laufwege keine große Störungsquelle sind. Es müssen besonders folgende Bereiche verbessert werden:

- Treppenhäuser - Lufträume

88 Vgl. Kap. 6.4 Möblierung und Ausstattung von Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen, S. 101

8 Vorschläge für den Buchbereich G 114 Die Treppen der Zwischenebenen verursachen sehr laute Trittgeräusche. Auch die Wendeltreppen in die Ebenen 5, 6a und 6b und höher sind ein großer akustischer Störfaktor, der beseitigt werden sollte. Wie im Buchbereich S gibt es im Bereich G große Lufträume, die Geräusche auf alle anliegenden Ebenen übertragen.

Das Mobiliar der Arbeitsplätze sollte wie in den anderen Bereichen modernisiert werden. Auf der Ebene 2 gibt es in der nordwestlichen Ecke des Gebäudes eine größere Fläche, die derzeit leer steht und sich für die Einrichtung neuer Arbeitsplätze anbietet. Außerdem sollten im Buchbereich G Gruppenarbeitsräume entstehen.

Auch die Arbeitsplätze im Übergang zwischen S und G auf der Ebene 2 sollten um-gestaltet werden. Momentan sind dort mehrere Reihen Einzelarbeitsplätze aufgestellt.

Der Bereich ist enorm hellhörig und muss dahingehend verbessert werden. Auf der Ebene 2 ist es dunkel, da es hier in den meisten Bereichen keinen Tageslichteinfall gibt. Dies sollte durch eine zusätzliche helle Beleuchtung ausgeglichen werden.

Ebenso kann gestalterisch vieles verbessert werden, von den Teppichböden über bunte Stühle, Sofas und Sessel bis zu den Wandfarben.

8.2 Neukonzeptionierung

8.2.1 Lärm

Wie im Buchbereich S kann auch hier nur schwer durch bauliche Maßnahmen ein abgetrennter Raum geschaffen werden, in dem stille Einzelarbeit stattfinden kann.

Für die lauten Ebenen 2 bis 3b müssten ähnliche Maßnahmen ergriffen werden wie im Buchbereich S:

- Einsatz eines neuen Teppichbodens, der Laufgeräusche dämmt, - Installation von schalldämmenden Wand- und Deckenplatten, - Austausch der lauten Treppen,

- Schließen einiger Lufträume, beispielsweise durch den Einbau von dicken Glasplatten.

Diese Schritte würden den Lärm zumindest reduzieren, soweit das in dem offenen Gebäude möglich ist.

Die Ebenen 5 bis 6b sind durch die Wendeltreppen von den unteren Ebenen isoliert und akustisch abgeschirmt. Die Benutzung dieser Wendeltreppen verursacht jedoch Lärm, der durch den Austausch des PVC-Belags durch einen Teppichboden sowie die Installation von Glas- oder Holzplatten anstatt des offenen Geländers reduziert werden kann.

8 Vorschläge für den Buchbereich G 115

8.2.2 Raumgestaltung und Möblierung

Für die Gestaltung der Arbeitsplätze gelten die gleichen Empfehlungen wie für die Plätze im Informationszentrum und dem Buchbereich S:

- Größere Tischfläche, - mehr Steckdosen, - Leselampen,

- bequeme, mehrfach verstellbare Stühle.

Zusätzlich sollten auch hier einige Sitzecken mit Sofas und Sesseln eingerichtet werden. Der Teppichboden sollte erneuert werden und eine helle und freundliche Farbe erhalten. Bunte Akzente sollten auch bei den Wandfarben gesetzt werden, die aber gleichzeitig in das Farbkonzept der Bibliothek passen müssen. Besonders die Ebene 2 sollte heller ausgeleuchtet werden, da es hier keine Fenster gibt und der Bereich recht dunkel ist.

Im nordwestlichen Bereich der Ebene 2, der sich unter der Treppe befindet, die von den Verbuchungstheken des Informationszentrums in den Buchbereich G führt, ist freier Raum, in dem neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Über ihm be-findet sich ein hoher Luftraum, der bis zur Ebene 4 geht. Weiterhin ist die Fläche gut sichtbar und die Studierenden könnten beim Betreten des Buchbereiches sofort sehen, ob Arbeitsplätze frei sind. Die „Kunst am Bau“-Malerei an der Wand sowie das aus der darüber liegenden Fensterfront einfallende Licht bewirken eine angenehme Atmosphäre.

Abbildung 80: Ausschnitt des Buchbereichs G auf der Ebene 2

Abbildung 80 zeigt die entsprechende, blau markierte Fläche. Die grün markierte Fläche könnte ebenso genutzt werde. Derzeit befinden sich hier lediglich vier Arbeits-plätze. Zusätzliche Tische könnten hier aneinandergeschoben werden und als Einzel-

8 Vorschläge für den Buchbereich G 116 oder Gruppenarbeitsplatz dienen. Auf der an den Luftraum angrenzenden Ebene 3 befinden sich mehrere Kopiergeräte, deren Betrieb recht laut ist. Eine Voraussetzung für die Nutzung der Flächen auf Ebene 2 wäre deswegen die Verglasung der West-seite der Ebene 3, außerdem sollte dann die offene Treppe abgeschirmt werden, die vom Informationszentrum zu G3 führt, da hier immer wieder Schmutz herabfällt.

Im Übergang zwischen den Buchbereichen S und G gibt es auf Ebene 2 etwa 25 Einzelarbeitsplätze, die lesesaalähnlich in Reihen angeordnet sind. Der Übergang auf Ebene 3 ist schmaler gebaut, sodass eine Terrasse und ein großer Luftraum ent-stehen, durch den der gesamte Bereich sehr hellhörig ist. Die Tischreihen auf Ebene 2 sollten aufgebrochen und die Arbeitsplätze anders angeordnet werden. So ließen sich auch schallisolierende und raumteilende Elemente besser integrieren.

Abbildung 81 zeigt den Übergang zwischen den Buchbereichen S und G. Die blauen Markierungen stellen Glaswände dar, der gelb markierte Bereich die Fläche, auf der die Arbeitsplätze neu angeordnet werden sollten. In Abbildung 82 ist derselbe Bereich mit der jetzigen Einrichtung zu sehen.

Abbildung 81: Übergang zwischen den Buchbereichen S und G auf der Ebene 2

8 Vorschläge für den Buchbereich G 117

Abbildung 82: Arbeitsplätze im Übergang zwischen den Buchbereichen S und G auf der Ebene 2

Quelle: eigenes Foto

Um dem Raum einen weniger formellen Charakter zu geben, sollten die Arbeitsplätze verschieden angeordnet werden. Eine gerade Ausrichtung mit Blickrichtung auf die nordwestliche Außenwand, wie es derzeit vorgegeben ist, sollte vermieden werden.

Gut eignen sich Tische mit einem Sichtschutz vorne, sodass sie aneinander ge-schoben werden können, ohne dass sich die Studierenden frontal gegenübersitzen.89 Zur Verbesserung der Akustik und Privatsphäre sollten auch Raumteiler und Akustik-elemente verwendet werden. So würde auch der quadratisch-eckige Raum etwas

„entzerrt“ und weicher gestaltet.

Weiterhin bietet sich hier auch die Aufstellung von Sofas an. Für den Bürobedarf gibt es Sofas, die hochgezogene Rücken- und Armlehnen haben und damit akustisch vom übrigen Raum abschirmen.

89 Vgl. Abbildung 31 Einzelarbeitsplätze mit Sichtschutz im Information Commons Sheffield, S.

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8 Vorschläge für den Buchbereich G 118

Abbildung 83: Sofa mit akustischer Isolierung Quelle:

http://www.vitra.com/_assets/published/19/b8c26a3b157b156.jpg

Die Fläche könnte folgendermaßen gestaltet werden: Im nördlichen Bereich bei den Treppen könnten Sofas mit niedrigen Sofatischen stehen, im westlichen Teil große Einzelarbeitsplätze und im Südosten Einzelarbeitsplätze mit anderer Möblierung, bei-spielsweise große runde oder lange geschwungene Tische, an denen mehrere Studierende bequem Platz finden. Wichtig ist jedoch, das „Kunst am Bau“-Gemälde mit in die Gestaltung einzubeziehen und es nicht zu verdecken.

Wie schon in Kapitel 7.2.2 „Raumgestaltung und Möblierung“ beschrieben, würden sich die Übergänge auf den Ebenen 3 und 5 auch für geschlossene Gruppenarbeits-räume eignen.

Abbildung 84: Einzelarbeitsplätze in der University of Cumbria Quelle: http://www.flickr.com/photos/jiscinfonet/382720225/in/set-72157594535259942

9 Vorschläge für das Informationszentrum 119

Abbildung 85: Runder Tisch in der Bibliothek der Northumbria University Newcastle

Quelle: http://www.flickr.com/photos/jiscinfonet/291372808/in/set-72157594535259942

9 Vorschläge für das Informationszentrum

Im folgenden Kapitel werden Verbesserungsvorschläge für das Informationszentrum gemacht, die zusätzlich zu den Vorschlägen aus Kapitel 6 „Vorschläge für die gesamte Bibliothek“ gelten.

Die Umsetzung der Verbesserungsvorschläge ist im Informationszentrum besonders wichtig, da es als Herz der Bibliothek und „Verkehrsknotenpunkt“ stets einen guten Eindruck bei den Benutzern hinterlassen sollte. Es bietet sich an, das Informations-zentrum als Highlight der Bibliothek mit besonders attraktiven Angeboten zu ge-stalten. Neben einem ansprechenden, modernen Design sollte auch die Funktionalität im Mittelpunkt stehen. Es soll beste Bedingungen zum Lernen bieten und gleichzeitig ein anregender und angenehmer Ort sein, an dem sich die Benutzer gerne aufhalten.

9 Vorschläge für das Informationszentrum 120

9.1 Verbesserungsbedarf

Das Informationszentrum ist nicht nur architektonisch der zentrale Bereich der Biblio-thek. Es ist Ausgangspunkt für alle Benutzer, welche die Bibliothek betreten und ver-lassen, Auskünfte einholen, Medien verbuchen oder die Bibliothek zum lernen, schreiben, suchen, forschen, lesen und diskutieren nutzen. Die Bedeutung des Informationszentrums als zentraler Bereich der Bibliothek sollte deshalb hervor-gehoben und gefördert werden. Es sollte noch mehr zu einem Treffpunkt, einem Ort der Kommunikation und des Lernens gemacht werden. Im Mittelpunkt steht die Ver-besserung der Atmosphäre des Informationszentrums, die so gestaltet werden soll, dass die Benutzer sich wohlfühlen und eine ansprechende Arbeitsumgebung vor-finden.

Als ersten Schritt beabsichtigt die Bibliothek, den etwas abgelegenen Haupteingang an den heutigen, zentraler gelegenen Nebeneingang zu verlegen. Weiterhin ist eine Umstrukturierung und bessere Anordnung der Bereiche des Informationszentrums, aber auch die Gestaltung ganz neuer Flächen geplant.

Es besteht folgender Verbesserungsbedarf:

- Verlegung des Haupteingangs.

- Umgestaltung des gesamten Bereiches zur besseren Raumnutzung.

- Schaffen einer informellen Kommunikationszone, in der sich die Benutzer treffen und aufhalten können, ohne andere Bibliotheksbenutzer zu stören.

- Erneuerung des älteren Teils der Möblierung.

- Gestaltung neuer Arbeitsplätze.

- Nutzung der Terrasse zwischen den Gebäuden des Informationszentrums und des Buchbereichs S.

- Ausbau des Dienstleistungsangebots der Bibliothek in Richtung Lernunter-stützung nach britischem Vorbild.

Die technische Ausstattung des Informationszentrums hat nur wenig Verbesserungs-bedarf. Die verschiedenen Multimediaarbeitsplätze bieten vielfältige Möglichkeiten der Medienbearbeitung und es steht eine ausreichende Anzahl von Abspielgeräten zur Verfügung. Eventuell könnte aber die Zahl der PC-Arbeitsplätze erhöht werden.

Im kleineren Untergeschoss des Informationszentrums befinden sich Bestände und mehrere Kopiergeräte, aber nur sehr wenige Arbeitsplätze. Das Untergeschoss ist derzeit kein Lernort und soll es auch in Zukunft nicht sein, deshalb wird es von Ver-besserungsvorschlägen ausgenommen. Trotzdem könnte die Atmosphäre durch eine ausreichende Beleuchtung und den Einsatz von Farbe verbessert werden.90

90 Vgl. Kap. 6.1 Raumgestaltung, S. 91 und Kap. 6.2 Beleuchtung, S. 92

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