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Quraisch loszukaufen und ihnen die Freiheit zu schenken. Später wurde dies

dann

verstärkt durch Beträge aus der Staatskasse, mit denen regelmäßig Sklaven freigekauft wurden. So überlieferte uns

Yahya

Bin Sa'id,

was

er erlebte; '"Umar Bin (Abdu-l-cAziz entsandte mich,

um

die Armensicucr in

den

afrikanischen Provinzen einzusammeln, Ich tat, wie mir befohlen wurde,

und

fragte dann nach den Armen,

um

ihnen ihr Recht

zukommen

zu lassen.

Wir

konnten jedoch keinen

Armen

finden und niemanden,

dem

wir das Geld hätten geben können.

Da

verteilte

'Umar

Ibn *Abdul-"Aziz das Geld an die Leute,

um

damit Sklaven zu kaufen

und

sie in die Freiheit zu entlassen."

Der

Prophet verfugte außerdem, daß

jedem

Sklaven, der zehn

Muslimen

das Lesen

und

Schreiben beibrachte, oder etwas ähnlich Nützliches für die

Gemeinschaft der

Mustime

leistete, die Freiheil geschenkt wurde. Sodann

wurden im Koran

Texte offenbart, in denen als

Sühne

für Fehltaten die

Freilassung

von

Sklaven gefordert wurde. Überdies bestand der Prophci meistens auf der Freilassung eines Sklaven,

wenn jemand

eine

Sünde begangen

halte

und

danach trachtete, sich von ihr reinzuwaschen Dies

war

der konsequenteste

Weg

zur Beendigung der Sklaverei,

denn

solange es

Menschen

gibt, wird es auch Schwächen und

Sünden

geben. Eine dieser Stellen

im

Koran, die als Sühne die Freilassung eines Sklaven verlangt, ist

jene:

"Und

wer einen Gläubigen aus l ersehen tötet:

dann

soll er einen gläubigen Sklaven befreien

und

Blutgeld an seine Erben zahlen, es sei denn, sie erfassen es aus Mildtätigkeit" (4:92)

Aus

der Sicht des Islam ist der Getötete eine menschliche Seele, die für ihre Familie ebenso wie fiir die

Gemeinschaft verloren ging,

Aus

diesem

Grund

besteht der Islam auf

Wiedergutmachung

von zwei Seiten, nämlich der Familie eine Entschädigung zu bezahlen

und

der Gesellschaft einen freien Bürger zu geben,

indem man

einen gläubigen Sklaven loskauft und

ihm

die Freiheit

schenkt

und

damit eine menschliche Seele sozusagen wiederbelebt und der Gemeinschaft zurückgibt So sieht der Islam trotz all der Besserstellung, die er

dem

Sklaven brachte, in seinem Dasein eine Art MTod" der menschlichen Seele, und er nütztjede Gelegenheit, sie wieder

zum

Leben /.u erwecken!

Die Geschichtsschreibung spricht von der großen Zahl der Sklaven, die auf diesem

Weg

ihre Freiheil erlangten, und die von

keinem

anderen Volk oder Gesetzessystem jemals erreicht wurde, vor allem, weil dies aus einem lebendigen geschulten Gewissen der

Menschen

entsprang, das sich an nichts

anderem

orientierte, als daran, das Wohlgefallen Gottes zu erlangen!

Bei der Slukataha hingegen

kamen

Sklave und Herr übercin, daß der erstcre

auf seinen

Wunsch und

nach Bezahlung eines festgesetzten Betrages die Freiheit zugesprochen bekam. Die Freilassung war also hier

dem

Herren

zwingend

vorgeschrieben, und er konnte sie durch nichts aufschieben, sobald der Betrag, auf

den man

sich geeinigt hatte, bezahlt

worden

war, Ebenso resaß auch der Staat hier kein Recht einzuschreiten,

um

etwa den Herrn zur

/rcilassung des Sklaven zu zwingen.

Durch

die Einrichtung der

Mukataba

wurde tatsächlich der

Weg

für die Beseitigung der Sklaverei geebnet.

Denn

sobald der Sklave diesen Vertrag verlangte, da er nicht auf die Gunst seiner Herrschaft warten wollte, mußte seine Arbeit bezahlt, oder

ihm

ertaubt werden, außerhalb des Hauses für Entgelt zu arbeiten,

um

die nötige

Summe

sparen zu können.

Ähnlichesereignete sich später

im

Europa des 14. Jahrhunderts - oder besser gesagt,

nachdem

sich die

Muslime

dort 700 Jahre aufgehalten halten - nur mit

dem

Unterschied, daß der Staat für die Freilassungsumme

aufkommen

mußte, nicht zu

erwähnen

die nie erreichte Anzahl

von

freigelassenen

30

Sklaven im Islam, die ohne Bezahlung freiwillig

und um

das Guie zu tun zu unabhängigen Bürgern gemacht worden waren.

Der

Vers

im

Koran, der auf das Aufteilen der Zakat

Bezug

nimmt, lautet: "Wahrlich, die

Almosen

sind nur för die

Armen und

Bedürftigen

und

ßir die mit der Verwaltung (der

Almosen) Beauftragten

und

ßir die, deren Herzen

gewonnen

werden sollen,

för die (Befreiung von) Sklaven

und

för die Schuldner, för die Sache Allahs

und

för den

Sohn

des Weges;" (9:60).

Dadurch wurde

bestätigt, daßdie Zakat (Armcnstcucr)

vom

Baytu-l-Mal (der Staatskasse) ausgegeben wurde,

um

den Sklaven, die sich das Geld zur Freilassung nur schwer oder gar nichi verdienen konnten, zu helfen.

Mit diesen

Methoden

halte der Islam gewaltige Schritte gegen die Einrichtung der Sklaverei

unternommen und war

damit seiner Zeit

um

sieben Jahrhunderte vorausgeeilt. Ja sogar

mehr

als das, denn er hatte

Methoden und Wege

eingeführt, die selbst in der neueren Geschichte der Menschheit nichts Ebenbürtiges

mehr

fanden.

Denn

diese Befreiung wurde

nicht unter

dem

Druck wirtschaftlicher

und

gesellschaftlicher

Veränderungen unternommen. Diese

Methodik

bringt auch die Geschicklichkeit der

Kommunisten

zu Fall,

und

ihre scheinbare

Wissenschaftlichkeit, mit der sie behaupten, daß der Islam ein Glied in der Kette der geschichtlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen war, also ein

Kind

seiner Zeit

und

ein davon abhängiges ideologisches System. Hier steht dieses System vor uns, mit seinen Ideen

und

Einrichtungen, die seiner Zeit

um mehr

als siebenhundert Jahre voraus waren!

Wo

bleibt hier also die These, daß alle Systeme (und so auch der Islam) nichts weiter als eine Widerspiegelung der jeweiligen

ökonomischen

und soziologischen Verhältnisse wären, wie dies der "unsterbliche, unfehlbare"

Geist des großen Karl

Marx

formulierte? Hier steht der Islam vor uns. der,

ohne sich

um

die herrschenden sozio-ökonomischen Verhältnisse der arabischen Halbinsel oder der übrigen Welt zu

kümmern,

Gesetze erläßt, die

damals einzigartig waren und es auch heute in

manchen

Bereichen noch

sind, sei es in den Gesetzen, die gegen die Sklaverei erlassen wurden, oderin der Verteilung des Vermögens, oder in der Beziehung zwischen Regierenden

und

Untertanen, Lehensherren

und

Pachtern.

Es stellt sich hier aber

immer

noch die entscheidende Frage:

Wenn

der 'slam

all diese Schrille

unternommen

hatte,

um

gegen die Sklaverei vorv.y lachen,

ohne von äußeren zwingenden Verhältnissen dazu gedrungen zu werden,

warum

tat er

dann

nicht auch den letzten, entscheidenden, und verkündete die endgültige

Aufhebung

der Sklaverei?

Um

diese Frage zu beantworten,

muß man

sich über das gesellschaftliche, geistige

und

politische Umfeld, das den Islam dazu

bewogen

halle, das

31

Prinzip seiner Politik in der langfristigen

Lösung

dieses Problems zu suchen,

im

Klaren sein.

Zuerst einmal ist zu bemerken, daß Freiheit nicht gewährt wird, sondern

genommen

werden muß. Mit der Offenbarung einer schriftlichen

Verordnung allein wäre die Befreiung des Sklaven noch nicht erreicht gewesen. Der beste Beweis dafür ist die Erfahrung der Amerikaner. Mit der von außen gesetzesmäßig verfügten Freilassung der Sklaven durch

Abraham

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