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hingezogen fühlt, oder für den sich ihre mütterlichen Gefühle regen mögen, so wird die Anwesenheit einer zweiten Frau die Wahrheit doch ans Licht bringen, da sich zwei Frauen selten auf den gleichen

"Abwegen"

trefTen

werden.

Es

gibt aber genausogut auch Angelegenheiten, für die nur eine erfahrene Frau angehörtwird, deren Fachurteil sozusagen gebraucht wird.

Was nun

die Führungsposition anbelangt, so zwingt uns die Realität dazu, anzuerkennen,

daß

auch Tür die Zusammenarbeit zwischen

Mann und

Frau eine allgemeine Leitung nötig ist. Die Menschheil ist sich darüber einig, daß

es fTirjedes System einen verantwortlichen Präsidenten geben muß, da sonst Anarchie

und

Aufruhr an der Tagesordnung wären, die der Allgemeinheit nur Verluste bringen würden. Es

können

bezüglich der führenden Position in

der Familie drei Möglichkeiten in Betracht gezogen werden: Es

kann

entweder der

Mann

diese Position ergreifen, oder die Frau, oder beide

übernehmen

sie gleichzeitig,

Die dritte Möglichkeit

können

wir sofort zur Seite legen, da die Erfahrung gezeigt hat. daß der Einsatz von zwei Direktoren für die gleiche Sache letzteneudes genauso viel

Unordnung

schafll, wie

wenn

es gar keinen Verantwortlichen gäbe.

Der Koran

meint zu diesem

Thema: "Gäbe

es in

(Himmel

und

Erde) Götter außer Allah,

dann

wären wahrlich beide

dem

Unheilverfallen." (20:21); n.„sonst würde jeder Gott mit sich

fortgenommen

haben, was er erschaffen hätte,

und

die einen von ihnen hätten sich sicher

gegen

die anderen erhoben." (23:91)

Die Psychologie sagt uns, daß Kinder, die

im

Schatten zweier gleich starker Eltcmtcile erzogen werden, die einander

um

die Vorherrschaft konkurrieren, unter starken

Komplexen

und seelischen Schäden leiden.

Es bleiben also noch zwei Möglichkeiten.

Wir

können zu Beginn die folgende Frage stellen:

"Welche

Eigenschaft ist eher geeignet, eine führende Position zu übernehmen, die Vernunft, oder das Gefühl?" Die zu erwartende Antwort wird lauten, daß die Vernunft die geeignete Kraft zur Erledigung dieser Aufgabe ist, da sie regelt

und

ordnet, ohne Emotionen die

Überhand

zu lassen. So ist der

Mann

in setner Natur eher prädestiniert, den

Lebenskampf

in der

Außenwelt

durchzustehen, und seine Taten

und

deren Folgen mit Verantwortung

und

Ausdauer zu tragen. Die Frau selbst verachtet im allgemeinen den

Mann,

der ihr unterlegen ist, den sie nach ihren

Wünschen

formen

und

leiten kann.

Wenn man

nun behaupten will, daß dies

von

der traditionsgemäßen Erziehung herrührt, die

Handlungen und

Empfinden der Frau

von

ihr unbemerkt beeinflußt, so

möge man

sich die amerikanische Frau vor

Augen

halten, die die völlige Gleichstellung mit

dem Mann

erreicht

und

ihre selbständige Persönlichkeit verwirklicht hat, und die sich trotzdem

von neuem dem Mann

unterworfen hat. Sie ist diejenige, die ihn herausfordert, ihn aufreizt, ihn freundlich stimmen will, seine starken Muskeln und die breite Brust bewundert,

um

sich schließlich daran zu

lehnen,

nachdem

sie sich seiner Stärke

im

Vergleich zu ihrer

Schwäche

versichert hat.

Man kann

auch beobachten, daß die Frau den

Gedanken

an die Führungsposiiion innerhalb der Familie hauptsächlich in der Anfangszeit

ihrer

Ehe

pflegt, in der sie noch nicht mit den ständigen Anstrengungen

und

der nervlichen

Anspannung

der Kindererziehung beschäftigt ist. Sobald diese Arbeil jedoch

begonnen

hat, ist oft ihr geistiger

und

nervlicher Energievorrat sehr rasch erschöpft,

und

es verlangt sie nicht

mehr

nach zusätzlicher

Verantwortung.

Das

bedeutetjedoch nicht, daß der

Mann

sich die Frau untenan

machen

darf

Denn

die Leitung der Familienangelegenheiten kann nicht auf die

Zusammenarbeit

und

die gegenseitige Beratschlagung verrichten, sondern ganz im Gegenteil baut sich eine erfolgreiche Leitung nur auf gegenseitigem

Entgegenkommen und

fortgesetztem Miteinanderfühlen und -denken auf.

Alle

Anweisungen im

Islam zielen auf das Finden dieses Geistes innerhalb der Familie ab, auf eine alles überragende gegenseitige Liebe

und

auf das Verständnis zwischen den Familienmitgliedern, Im

Koran

heißt es:

"Verkehrt in Billigkeit mit

ihnen"

(4:19), während der Prophet sagte: "Der Beste unter euch ist derjenige, der

am

besten zu seiner Familie ist."

(überliefert

von

At-Tirmidhi) Die Beurteilung der Taten des

Mannes

richtet

sich daher nach der Weise, wie er seine Frau behandelt Er

kann

unmöglich

in dieser Position versagen,

ohne

nicht auch in anderen Bereichen des Lebens auf

Abwegen

zu wandeln.

Gerade die sogenannten offiziellen Beziehungen innerhalb der Familie sind ein ausreichendes Feld für Mißverständnisse und Fehlurteile, die eine ausführlichere

Behandlung

verdienen.

Einige dieser Mißverständnisse finden sich im Verständnis der Pflichten der Ehefrau gegenüber ihrem

Ehemann,

andere fallen in den Bereich der Scheidungsangeiegcnhciien oder des

Themas

Polygamie.

Ich bin der Ansicht, daß gerade die

Ehe

eine sehr persönliche Angelegenheit

ist,

und

daß sie sich, wie alles,

was

sich zwischen zwei Personen abspielt, in erster Linie an

einem

personliehen Maßstab orientiert, und sie besonderen seelischen, geistigen

und

körperlichen

Umstanden

der beiden beteiligten Personen unterliegt, der eine

Bewertung

durch ein allgemeingültiges

"Gesetz" äußerst erschwert

Es

gibt Ehepaare, die in Übereinkunft

und

Harmonie leben, jedoch

muß

dies nicht unbedingt durch

Wahrung

des Anslandcs

Zustandekommen. Man kann

auch andere treffen, bei denen erst

dann Übereinkunft

und

Liebe einkehrt,

wenn

vorher ein handfester Streit vorausging, bei

dem

sowohl in

Wort

als auch vielleicht in der Tat die Grenzen überschritten wurden.

Im

umgekehrten Sinn findet

man

Ehen, in

denen

man

Zwiespalt

und

Uneinigkeit findet, ohne daß das Aufbegehren der Ehefrau oder das Fehlverhalten des

Ehemannes

die Schuld dafür trägt.

So

kann es geschehen, daß jeder einzelne der Ehepartner für sich ein

vorbildlicher

Mensch

ist, die beiden jedoch trotzdem nicht zueinander passen, obwohl sie nichts unversucht ließen, sich zu einigen und einander besserzuverstehen.

Und

doch braucht

man

einen allgemeinen Gesetzesrahmen, der die

Ehebeziehungen regelt,

denn

ein System

kann

nicht

davon

ausgehen, das gesamte menschliche Leben zu umfassen,

und dann

eine Lebensangelegcnhcit von solcher Wichtigkeit außerhalb stehen zu lassen.

Zumindest

müssen

allgemeine Grenzen festgelegt werden, die der einzelne nicht überschreiten darf,

während

die Betreffenden innerhalb dieses

Rahmens

freie

Hand

über ihre persönliche Lcbcnsgestaltung besitzen.

Im

Nonnalfall,

wenn

die

Menschen

in Liebe

und

Einigkeit leben, werden sie

keine Zuflucht

beim

Gesetz suchen müssen. Ein erfolgreiches Ehclebcn wird sieh

wohl kaum

an Gesctzestextcn orientieren. Keiner der Ehepartner wird legislative

Bestimmungen

studieren,

um dann

genau nach seinem Wortlaut vorzugehen.

Der

Erfolg einer

Ehe

wird vielmehr inder Übereinstimmung der Gemüter,

im

Zusammentreffen der beiden Persönlichkeiten zu einer

gemeinsamen

seelischen Einheit, in der gegenseitigen

Bindung

der beiden zueinander liegen. Die

Ehe

wird

mchx

durch die Liebe geprägt sein, die zwei Herzen in der einen oder anderen Weise zusammenfuhrt, die vielleicht nicht

immer

als "gerecht" oder "ausgewogen" für beide Seiten erscheinen mag, die

jedoch trotzdem ein glückliches

und

erfülltes

Leben

der beiden ermöglicht.

Wenn

sich aber Meinungsverschiedenheiten oder Uneinigkeiten zeigen, dann suchen wir nach Gesetzestexten und lassen uns durch sie leiten,

um

den

Streit zu schlichten.

Vorn Gesetz wird verlangt, daß es beide betroffenen Teile gerecht und ohne

Bevorzugung

behandelt.

Außerdem muß

es so weil

wie

möglich alle

eventuellen Fälle und Geschehnisse so gut wie möglich abdecken können,

obwohl

dies weder durch ein noch so ausgereiftes oder weitgreifendes Gesetz erreicht werden kann, noch der wortwörtliche Gesetzestext für jeden Fall

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