• Keine Ergebnisse gefunden

Koinfektionsversuche mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und

C.3   Koinfektionsversuche mit Y. enterocolitica Serotyp O:3 Wildtyp

C.3.2   Koinfektionsversuche mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und

Ähnlich wie im Koinfektionsversuch mit der RovA-Stabilitätsmutante (RovAP98) wurden auch in diesem Versuch zuerst acht Mini-Lewe-Ferkel und in einem späteren Versuch nochmals vier Minipigs mit je ca. 5x108KBE des Wildtypstamms (Stamm YE13, Y1 wt, KnR) und 5x108 KBE der Mutante (YE15, Y1 PinvA∆IS1667) infiziert. Beide Stämme wurden zu einem Inokulum vermischt und oral verabreicht.

YE13 und YE15 sind mit dem YeO:3 Wildtypstamm Y1 identisch, bis auf eine Kanamycin-Resistenzkassette des Wildtypstamms YE13 und das fehlende Insertionselement IS1667 im Invasin-Promotorbereich der Mutante YE15. Das Insertionselement IS1667 bei Serotyp O:3 beinhaltet einen zusätzlichen Promotor und führt dadurch zu einer erhöhten invA-Expression. Das Insertionselement IS1667 fehlt bei Serotyp O:8.

Der Versuchsaufbau entsprach bezüglich Tierzahlen, Sektionsterminen und Untersuchungsmethoden dem vorigen Koinfektionsversuch (vgl. C.3.1). Die Kontrolltiere waren mit den im Abschnitt C.3.1. beschriebenen identisch. In Tabellen werden sie dennoch wieder aufgeführt, um den Vergleich mit Tieren der Koinfektionsgruppe zu erleichtern.

C.3.2.1 Klinische Beurteilung der Tiere

In den Koinfektionsversuchen mit Y. enterocolitica Serotyp O:3 Stamm YE13 (wt) und Stamm YE15 (PinvA∆IS1667- Mutante) traten bei der hämatologischen Untersuchung der Tiere verschiedene unspezifische Veränderungen auf. Einige Ferkel zeigten am siebten Tag p.i. auch Anzeichen einer akuten Entzündung. Fieber, Diarrhoe oder andere klinische Symptome konnten jedoch nicht beobachtet werden [vgl. H.1].

C.3.2.2 Pathologisch-anatomische Beurteilung

In den Sektionen konnten sowohl am siebten als auch am 21. Tag p.i. nur unspezifische Befunde erhoben werden, die überwiegend von milder Ausprägung und sowohl bei den infizierten als auch bei den Kontrolltieren zu beobachten waren [vgl. H.2].

C.3.2.3 Histopathologische Beurteilung

In der histopathologischen Beurteilung der mesenterialen Lymphknoten und des Ileums konnten überwiegend geringgradige unspezifische Befunde erhoben werden, die sowohl bei den Tieren der Koinfektions- als auch den Ferkeln der Kontrollgruppen auftraten [vgl. H.3].

Detaillierte Beschreibungen zu den klinischen, pathologisch-anatomischen und histopathologischen Befunden befinden sich im Anhang [vgl. H.1, 2 und 3].

C.3.2.4 Quantitative Organbelastung

Am siebten Tag p.i. wurden Organproben von insgesamt acht Tieren auf den YeO:3 Wildtypstamm YE13 und die PinvA∆IS1667- Mutante YE15 untersucht. Am siebten Tag p.i. konnte der Wildtypstamm quantitativ aus allen acht Tonsillenproben, vier Jejunum-, fünf Ileum-, sieben Caecum-, fünf Colon- und einer Nierenprobe reisoliert werden. Besonders hoch belastet war hierbei wiederum das Ileum mit bis zu 107 KBE/g, aber auch die anderen intestinalen Proben wiesen z.T. Belastungen von bis zu 106 (Colon) oder 105 KBE/g (Jejunum, Caecum) auf. In den Tonsillen fanden sich im Mittel 104 KBE/g des Wildtypstamms YE13.

Die PinvA∆IS1667- Mutante YE15 war am siebten Tag p.i. quantitativ in sechs von acht Tonsillen-, zwei Jejunum-, vier Ileum-, sieben Caecum-, sechs Colon- und ebenfalls einer Nierenprobe nachweisbar. Auch für die ∆IS1667-Mutante lag die Belastung der Tonsillen zwischen 103 und 105 KBE/g, im Mittel bei 104 KBE/g Organ.

Nur im Ileum kam die PinvA∆IS1667-Mutante YE15 mit bis zu 106 KBE/g vor, in Jejunum, Caecum und Colon konnten maximal 105 KBE/g gefunden werden. Die Belastung der Niere eines Tieres lag bei 1,5x103 KBE/g des Wildtypstamms YE13 und 6,7x102 KBE der PinvA∆IS1667-Mutante.

Im Vergleich der direkten Organbelastung (KBE/g) aller Tiere konnten mithilfe des Student’s t-Test und Signed Rank Test keine signifikanten Unterschiede durch den Wildtypstamm YE13 und die PinvA∆IS1667- Mutante YE15 nachgewiesen werden (Abb. 21).

Abb. 21: Quantitative Belastung der Tonsillen und der intestinalen Organe der einzelnen Minipig-Ferkel mit YeO:3 Stamm YE13 (YeO:3wt) und der PinvAIS1667-Mutante YE15 (YeO:3ΔIS1667). (Zeitpunkt der Probenahme am siebten Tag p.i., untersucht wurden insgesamt acht koinfizierte Ferkel, Angaben in log KBE/g Organ)

Am 21. Tag p.i. konnten sowohl der Wildtypstamm YE13 als auch die PinvA ∆IS1667-Mutante YE15 aus einer der drei Tonsillenproben, zwei Caecum- und einer Colonprobe reisoliert und quantitativ bestimmt werden. Im Ileum wurde nur der Wildtypstamm in einem der drei Minipigs quantitativ nachgewiesen. Weder der Wildtypstamm noch die Mutante konnten zu diesem Zeitpunkt quantitativ in Jejunumproben bestimmt werden. Die Belastung der Tonsillen, des Ileums und des Colons lag um 103 KBE/g Organ durch beide Stämme, die des Caecums durch den Wildtypstamm YE13 bei 4,5x101 und 2x103 KBE/g und durch die PinvA ∆IS1667-Mutante bei 1,8x103 und 3x102 KBE/g Organ. Alle Zahlen sind im Anhang aufgelistet [vgl. H.4].

Hinsichtlich der RVR (engl.: relative virulence ratio) konnte im Ileum und Caecum eine Attenuierung der PinvA∆IS1667-Mutante gegenüber dem Wildtypstamm YE 13 beobachtet werden, diese zeigte sich durch einen signifikanten Unterschied im Student’s t-Test (**:P<0,01; ***:P<0,001) (Abb. 22).

Abb. 22

C.3.2.5 Qualitative Organbelastung

In der Kälteanreicherung konnten vom siebten Tag p.i. nur die Daten von vier Tieren ausgewertet werden. In allen Tonsillenproben konnte sowohl der wt-Stamm YE13 als auch die PinvA∆IS1667-Mutante YE15 nachgewiesen werden. Im Jejunum war aus einer Probe die Mutante, jedoch aus keiner der vier Proben der Wildtyp reisolierbar.

In den restlichen Darmabschnitten (Ileum, Caecum und Colon) konnte der Wildtyp allerdings in einer größeren Anzahl von Proben gefunden werden als die Mutante. So wurde der Wildtypstamm YE13 in diesen drei Darmabschnitten jeweils aus drei von vier Proben reisoliert, die Mutante hingegen nur aus je einer Ileum- und Caecumprobe sowie aus zwei Colonproben. In den extraintestinalen Organproben (mesenteriale Lymphknoten, Leber, Milz, Nieren) konnten in der Kälteanreicherung keine Yersinien nachgewiesen werden. Lediglich aus einem der vier mesenterialen Lymphknoten konnte die PinvA∆IS1667-Mutante YE15 reisoliert werden. In einer Nierenprobe konnte der Wildtypstamm YE13 gefunden werden (Abb. 24 A).

Am 21. Tag p.i. wurden nur drei der vier infizierten Ferkel seziert, da ein Tier vorzeitig nach einer Blutentnahme verstorben war. Zu diesem Zeitpunkt konnte der Wildtypstamm YE13 nur noch aus einer der drei Tonsillenproben reisoliert werden, die PinvA∆IS1667-Mutante YE 15 wurde in keiner Tonsillenprobe nachgewiesen. Auch aus dem Ileum konnte der Wildtypstamm YE13 aus zwei, die PinvA∆IS1667-Mutante YE15 nur aus einer von drei Proben reisoliert werden. Im Dickdarm war das Verhältnis zwischen Wildtyp und Mutante umgekehrt, hier fand sich der Wildtypstamm YE13 in zwei Caecum- und einer Colonprobe, die PinvA ∆IS1667-Mutante YE15 hingegen in allen drei Caecum- und in zwei Colonproben. Im Jejunum und den extraintestinalen Organen konnten weder der Wildtyp noch die Mutante nachgewiesen werden (Abb. 24 B).

Abb. 24: Qualitative Organbelastung mit Yersinia enterocolitica Serotyp O:3 Stamm YE13 (YeO:3 wt) und der PinvAIS1667-Mutante YE15 (YeO:3ΔIS1667) am siebten (A) und am 21. (B) Tag p.i.. Die Organproben wurden mittels Kälteanreicherung auf Y. enterocolitica untersucht, die Isolate wurden biochemisch differenziert. Es wurden am 7. Tag p.i. Organproben von vier und am 21.

Tag p.i. von drei Tieren ausgewertet.

A

B

C.3.2.6 Bakterielle Ausscheidung

Am ersten Tag nach der oralen Infektion wurden Rektaltupfer von zwölf Tieren untersucht. Bis einschließlich zum siebten Tag p.i. konnten Daten zur bakteriellen Ausscheidung von insgesamt elf Minipigs erhoben werden. Vom zehnten bis zum 21.

Tag p.i. beziehen sich die Werte nur noch auf vier Tiere. Das Fehlen eines Tieres ist durch den subakuten Tod eines Ferkels nach der Blutentnahme am ersten Tag p.i.

begründet. Die Rektaltupfer und Kotproben wurden mittels Kälteanreicherung untersucht.

Einen Tag nach der Infektion konnte der Wildtypstamm YE13 in neun und die PinvA∆IS1667-Mutante YE15 in zehn von zwölf Tupferproben nachgewiesen werden.

Am dritten Tag p.i. fand sich der Wildtypstamm in sieben, die Mutante in sechs der elf Proben. Am siebten Tag p.i. konnte der Wildtypstamm aus zehn und die Mutante aus neun von elf Rektaltupfern reisoliert werden (Abb. 25).

Abb. 25: Bakterielle Ausscheidung mit den Faeces nach Koinfektion mit YeO:3 Stamm YE13 (YeO:3 wt) und der PinvAΔIS1667-Mutante YE15 (YeO:3 ΔIS1667). Rektaltupfer wurden mittels Kälteanreicherung auf Y. enterocolitica untersucht, die Isolate wurden biochemisch differenziert. Am ersten Tag p.i. wurden zwölf Tiere untersucht, ab dem dritten Tag p.i. elf Tiere. Die Ergebnisse wurden aus zwei unabhängigen Experimenten zusammengefasst.

Mit Hilfe des McNemar’s Test konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich der Ausscheidung zwischen dem Wildtypstamm YE13 und der PinvA∆IS1667-Mutante YE15 nachgewiesen werden.

Am zehnten Tag p.i. konnte der Wildtypstamm YE13 in allen drei, die Mutante nur in

YE15 n

Fazit:

Hinsichtlich der qualitativen Organbelastung und der bakteriellen Ausscheidung mit den Faeces war keine Attenuierung der PinvA∆IS1667-Mutante YE15 zu erkennen.

Auch im direkten Vergleich der Organbelastung aller Tiere in absoluten Zahlen konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Jedoch zeigte sich eine Attenuierung der PinvA∆IS1667-Mutante YE15 in den relativen Werten (unter Berücksichtigung des Anteils der Mutante am Inokulum (RVR)). Die Attenuierung der PinvA∆IS1667-Mutante konnte noch deutlicher im direkten Vergleich mit dem Wildtypstamm YE13 innerhalb eines Tieres beobachtet werden (CI).

C.3.3 Koinfektionsstudien mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und einer ∆invA-Mutante

Um herauszufinden, welche Auswirkungen der Virulenzfaktor Invasin auf die Kolonisation bzw. Infektion hat, wurden Koinfektionsversuche mit dem Serotyp O:3 Wildtypstamm Y1 und einer invA-Knockout-Mutante (ΔinvA YE21) durchgeführt.

Alle Minipigs wurden oral mit je 5x108 KBE des YeO:3 Wildtypstamms Y1 und der ΔinvA-Mutante YE21 infiziert. Beide Stämme wurden zu einem Inokulum vermischt.

In einem ersten Koinfektionsversuch wurden acht Minipigs oral infiziert und am siebten Tag p.i. euthanasiert und seziert. Von diesen wurde ein Tier von der Auswertung ausgeschlossen, da Y. enterocolitica aus einem Rektaltupfer vom Tag der Einstallung nachgewiesen wurde. Zudem wurden aus diesem Versuch zu den vorherigen Ergebnissen widersprüchliche Daten bezüglich der quantitativen Organbelastung erhalten. Daher wurde der Koinfektionsversuch mit zehn Minipig-Ferkeln wiederholt, von denen eines am Tag nach der Einstallung nach erfolgter Blutentnahme perakut verstarb. Somit verblieben neun Tiere für die quantitative Auswertung der Organbelastung. Alle Tiere wurden am siebten Tag p.i. seziert, eine Untersuchung einer Teilmenge der Tiere am 21. Tag p.i. wurde nicht vorgenommen.

Die klinischen, pathologisch-anatomischen und histopathologischen Befunde der Kontrolltiere entsprechen den im Abschnitt C.3.1. und C.3.2. beschriebenen und werden daher nachfolgend nicht im Text erwähnt. Die Proben von Ileum und mesenterialen Lymphknoten wurden nur während des ersten Koinfektionsversuchs histopathologisch untersucht. Eine hämatologische und serologische Untersuchung

der Tiere fand aufgrund der Annahme einer erhöhten Stressempfindlichkeit bei Blutentnahmen nicht mehr statt.

C.3.3.1 Klinische Beurteilung der Tiere

Die Versuchstiere zeigten nur vereinzelt minimale bis leichte Anzeichen einer Diarrhoe. Ein Tier fiel zweimalig mit leichtem Husten auf. Bei keinem der Ferkel konnte Fieber festgestellt werden [vgl. H.1].

C.3.3.2 Pathologisch-anatomische Beurteilung

In der Sektion am siebten Tag p.i. zeigten sich die Versuchstiere eher unauffällig.

Nur wenige unspezifische Befunde konnten erhoben werden [vgl. H.2].

C.3.3.3 Histopathologische Beurteilung

In der histopathologischen Beurteilung der mesenterialen Lymphknoten und des Ileums konnten überwiegend geringgradige unspezifische Befunde erhoben werden, die sowohl bei den Tieren der Koinfektions- als auch den Ferkeln der Kontrollgruppen auftraten. Insbesondere die mesenterialen Lymphknoten waren histologisch bis auf eine leichte lymphatische Hyperplasie unauffällig [vgl. H.3].

Detaillierte Beschreibungen zu den klinischen, pathologisch-anatomischen und histopathologischen Befunden befinden sich im Anhang [vgl. H.1, H.2 und H.3].

C.3.3.4 Quantitative Organbelastung

Am siebten Tag p.i. wurden Organe von insgesamt 16 Tieren auf den Wildtypstamm Y1 und die ΔinvA-Mutante YE21 untersucht. Die quantitativen Ergebnisse des ersten Koinfektionsversuchs wichen hinsichtlich der Belastung mit dem Wildtypstamm Y1 sehr stark von allen bisherigen Ergebnissen ab. Daher wurden sie in der statistischen Auswertung nicht erfasst und der Versuch wiederholt. Im ersten Versuch konnte die ΔinvA-Mutante YE21 ausschließlich aus den Tonsillen reisoliert werden. Abgesehen von dem Ileum und Caecum je eines von sieben Tieren konnte jedoch auch der Wildtypstamm Y1 nur in den Tonsillen quantitativ nachgewiesen werden. Eine

Erklärung für diese Abweichung von den vorherigen Beobachtungen konnte nicht gefunden werden. Im zweiten Koinfektionsversuch war Wildtypstamm Y1 in allen neun Proben von Tonsillen, Ileum und Colon quantitativ nachweisbar. Ebenso in fünf der neun Jejunum-, acht Caecum-, einer Darmlymphknoten- und einer Milzprobe. Die ΔinvA-Mutante YE21 hingegen konnte insgesamt aus weniger Proben und in geringeren Zahlen reisoliert werden. So fand sie sich in acht Tonsillen-, einer Jejunum-, fünf Ileum- und je sieben Caecum- und Colonproben. In den extraintestinalen Organen konnte die ΔinvA-Mutante YE21 quantitativ nicht nachgewiesen werden. Die Belastung durch den Wildtypstamm Y1 schwankte in den Tonsillen zwischen 102 und 105 KBE/g Organ, die durch die ΔinvA-Mutante YE21 sogar zwischen 101 und 105 KBE/g. Das Jejunum war im Mittel mit 104 KBE/g des YeO:3 Wildtyps und nur in einer Probe sehr gering (38,5 KBE/g) mit der Mutante belastet. Das Ileum war auch in diesem Infektionsversuch wieder besonders hoch belastet mit bis zu 106 KBE/g des Wildtypstamms Y1 und 105 KBE/g der ΔinvA-Mutante YE21. Im Caecum lag die Belastung durch den Wildtypstamm Y1 um 104 KBE/g und durch die ΔinvA-Mutante YE21 um 103 KBE/g. Das Colon war durch den Wildtypstamm Y1 in etwa ebenso hoch belastet wie das Ileum (bis zu 106 KBE/g), die Belastung durch die ΔinvA-Mutante YE21 fiel wesentlich geringer aus (bis zu 103 KBE/g). In einer Probe der Lnn. jejunales konnte der Wildtypstamm Y1 mit 3,27x103 und in einer Milzprobe mit 1,59x105 KBE/g Organ nachgewiesen werden. Abgesehen von den Tonsillen lag die Belastung durch die ΔinvA-Mutante YE21 in allen Proben unterhalb der durch den Wildtypstamm Y1. Alle Zahlen sind im Anhang aufgelistet [vgl. H.4].

Dennoch konnte bezüglich der KBE/g Organ im student’s t-Test kein signifikanter Unterschied zwischen der Belastung durch den Wildtypstamm Y1 und der durch die ΔinvA-Mutante YE21 festgestellt werden (Abb. 27).

Abb. 27

Der Unterschied zeigte sich auch im „competitive index“ (CI), in dem die Belastung durch die ΔinvA-Mutante YE21 zu der durch den Wildtypstamm Y1 innerhalb desselben Tieres ins Verhältnis gesetzt wird (one sample t-Test, P<0.001) (Abb. 29).

Abb. 29: Quantitative Belastung der Tonsillen und der intestinalen Organe der einzelnen Minipig-Ferkel durch die ΔinvA-Mutante YE21 (YeO:3 ΔinvA) im Verhältnis zur Belastung durch den Wildtypstamm Y1 innerhalb desselben Tieres. Untersucht wurden insgesamt neun koinfizierte Ferkel. (Zeitpunkt der Probenahme am siebten Tag p.i., Angaben als CI (competitive index))

C.3.3.5 Qualitative Organbelastung

Die qualitative Untersuchung der Organproben vom siebten Tag p.i. mittels Kälteanreicherung ergab im ersten Koinfektionsversuch einen deutlichen Unterschied zwischen dem Wildtypstamm Y1 und der ΔinvA-Mutante YE21. Der Wildtypstamm Y1 konnte in diesem Versuch aus fünf von sieben Tonsillen- und je vier Jejunum-, Ileum-, Caecum- und Colonproben reisoliert werden. Die ΔinvA-Mutante YE21 hingegen konnte zwar ebenfalls in fünf Tonsillenproben, jedoch nur in jeweils einer Ileum- und Caecumprobe und nicht in Proben von Jejunum und Colon nachgewiesen werden (Abb. 30 A).

Im zweiten Koinfektionsversuch wurden alle neun Tonsillenproben mit positivem Ergebnis sowohl auf den Wildtypstamm Y1 als auch auf die ΔinvA-Mutante YE21 untersucht. Der Wildtypstamm Y1 konnte zudem aus sechs Jejunum-, allen neun Ileum-, je acht Caecum- und Colon-, drei Darmlymphknoten- und einer Milzprobe reisoliert werden. Die ΔinvA-Mutante YE21 war hingegen nur in einer der neun Jejunumproben nachweisbar. Sie konnte in sechs Ileum-, sieben Caecum- und, wie

auch in einer Probe der mesenterialen Lymphknoten gefunden (Abb. 30 B).

Insgesamt stellte sich der Unterschied zwischen den beiden eingesetzten Stämmen in der qualitativen Organbelastung im zweiten Koinfektionsversuch weniger deutlich dar als im ersten Versuch.

Fasst man die Ergebnisse der beiden Versuche zusammen, zeigt sich allerdings noch immer eine deutliche Attenuierung der ΔinvA-Mutante YE21 gegenüber dem Wildtypstamm Y1 hinsichtlich der Besiedlung der verschiedenen intestinalen und extraintestinalen Organe. Im McNemar’s Test konnte ein signifikanter Unterschied in der Häufigkeit der Organbesiedlung zwischen der invA-Mutante und dem Wildtyp festgestellt werden. Signifikante Unterschiede fanden sich in der qualitativen Belastung des Jejunums (P< 0,01), des Ileums (P< 0,05), des Caecums (P< 0,05) und des Colons (P<0,05) (Abb. 30 C).

A

B

Abb. 30: Qualitative Organbelastung mit Yersinia enterocolitica Serotyp O:3 Wildtypstamm Y1 (YeO:3 wt) und der ΔinvA-Mutante YE21 (YeO:3 ΔinvA) am siebten Tag p.i.. Die Organproben wurden mittels Kälteanreicherung auf Y. enterocolitica untersucht, die Isolate wurden biochemisch differenziert. Es wurden in einem ersten Koinfektionsversuch (A) Organproben von sieben und in einem zweiten Versuch (B) von neun Tieren ausgewertet. In Teil C wurden die Ergebnisse aus beiden Versuchen zusammengefasst.

C.3.3.6 Bakterielle Ausscheidung

Vom ersten bis zum siebten Tag p.i. wurden Rektaltupfer von insgesamt 16 Tieren untersucht, auch hier werden allerdings zunächst die Ergebnisse der beiden Koinfektionsversuche getrennt betrachtet. Die bakterielle Ausscheidung der beiden Bakterienstämme zeigte, wie auch bei der qualitativen Organbelastung, im ersten Infektionsversuch größere Unterschiede als im zweiten. In ersterem konnte der Wildtypstamm Y1 mittels Kälteanreicherung am ersten Tag p.i. aus drei, am dritten Tag p.i. aus vier und am siebten Tag p.i. aus fünf von sieben Rektaltupfern reisoliert werden, die ΔinvA-Mutante YE21 hingegen nur am ersten Tag aus zwei, am dritten Tag aus einem und am siebten Tag p.i. aus keinem der sieben Rektaltupfer (

Abb. 31 A). Im zweiten Koinfektionsversuch konnten von den neun am ersten Tag p.i.

genommenen Rektaltupfern sowohl der Wildtypstamm Y1, als auch die ΔinvA-Mutante YE21 aus je sieben Proben reisoliert werden. Am dritten Tag p.i. fand sich der Wildtypstamm Y1 erneut in sieben von neun Tupferproben. Die ΔinvA-Mutante YE21 konnte nur in vier Proben nachgewiesen werden. Am siebten Tag p.i. konnte der Wildtypstamm Y1 aus allen, die ΔinvA-Mutante YE21 aus acht der neun Rektaltupfer reisoliert werden (

Abb. 31 B). Auch diese Ergebnisse wurden zusätzlich aus beiden Versuchen zusammengefasst (

C

Abb. 31 C). Ein Nachteil der ΔinvA-Mutante YE21 gegenüber dem Wildtypstamm Y1 zeigte sich hinsichtlich der bakteriellen Ausscheidung in unterschiedlich starker Ausprägung in beiden Versuchen.

Mit Hilfe des McNemar’s Test konnte ein signifikanter Unterschied bezüglich der Ausscheidung zwischen dem Wildtypstamm Y1 und der ∆invA-Mutante YE21 am dritten und am siebten Tag p.i. nachgewiesen werden (P<0,05).

A

Abb. 31

Fazit:

Die Ergebnisse der Koinfektionsversuche mit dem YeO:3 Wildtypstamm Y1 und der ΔinvA-Mutante YE21 zeigen eine deutlich geringere Kolonisation der Organe durch die ΔinvA-Mutante YE21 im Vergleicht mit dem Wildtypstamm Y1 und geben dadurch einen Hinweis darauf, dass der Virulenzfaktor Invasin bei der Kolonisation und Infektion von Schweinen durch Yersinia enterocolitica eine wichtige Rolle spielt.

C.4 Vergleichende Betrachtung der Ergebnisse aus Infektionsversuchen