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Detaillierte klinische Beurteilung der Minipigs

Zu C.1.1 Vergleich verschiedener Infektionsdosen von Y. enterocolitica Serotyp O:3 Zwei Wochen vor Einstallung der Minipigs wurde eine Stichprobe von vier Saugferkeln (ein Ferkel pro Wurf) im Zuchtbetrieb hämatologisch untersucht [vgl. B.2.1]. Von diesen zeigten zwei Tiere eine deutliche und eines eine geringgradige (ggr.) Leukopenie. Eines der Ferkel wies auch eine deutliche Lymphopenie auf. Alle vier Ferkel zeigten eine Hämokonzentration, eines eine ggr.

und eines eine deutliche Erhöhung der segmentkernigen Granulozyten. Am Tag der Einstallung und am darauffolgenden Tag wurden Blutproben von insgesamt zwölf Minipigs untersucht. Von diesen zeigten drei eine Leukopenie, acht eine Lymphopenie und alle zwölf eine Hämokonzentration. Zwei Tiere mussten direkt nach der Blutentnahme aufgrund von akutem Kreislaufversagen und Schnappatmung mit je 0,6 ml Dexamethason- Injektionslösung (4 mg Dexamethason/ml, Vétoquinol) behandelt werden. Eines der beiden Tiere blieb auch am Tag nach der Blutentnahme zyanotisch und verstarb am folgenden Tag. Eine diagnostische Sektion ergab eine Blasenruptur als wahrscheinliche Todesursache.

Beide Tiere wurden von der Auswertung des Infektionsversuchs ausgeschlossen, ebenso ein drittes Tier, bei dem am Tag der Einstallung mittels Kälteanreicherung Y. enterocolitica aus einem Rektaltupfer isoliert wurde. Dieser Wildstamm ließ sich biochemisch von dem eingesetzten Infektionsstamm Y1 unterscheiden und wurde während des Versuchs nicht erneut aus Proben der Minipigs isoliert [vgl. B.1.5].

Somit verblieben neun Tiere, drei in jeder Dosisgruppe. Am Tag der Sektion (Tag 7 p.i.) wiesen sieben von neun Tieren eine hyperchrome Anämie auf. Eines zeigte eine ggr., eines eine deutliche Lymphopenie, alle neun Ferkel zeigten eine Hämokonzentration. In Gruppe A (Infektionsdosis: 108 KBE/ Tier) zeigte keines der drei Ferkel vor und nach der oralen Infektion klinische Symptome, wie Fieber oder Diarrhoe. Zwei Tiere fielen am Tag der Einstallung und am Tag darauf durch eine leichte Untertemperatur auf. Auch in Gruppe B (Infektionsdosis: 109 KBE/ Tier) zeigten zwei der drei Tiere eine ggr. erniedrigte Körpertemperatur am Tag nach der Einstallung und ein Ferkel eine um ca. 1,5°C erhöhte Körpertemperatur am Abend

1010 KBE/ Tier) zeigten ebenfalls zwei von drei Tieren eine leichte Untertemperatur am Tag nach der Einstallung. Außerdem wurde breiiger Kot am Tag nach der Infektion im Stall gefunden und ein Tier wies einen kotverschmierten After auf. In den folgenden Tagen zeigten aber auch diese Ferkel keine weiteren Anzeichen einer Diarrhoe.

Zu C.1.2 Zeitverlauf der Infektion mit Y. enterocolitica Serotyp O:3

Bei der Einstallung der zwölf Minipigs sieben Tage vor der oralen Infektion wurden alle Tiere hämatologisch untersucht, eine Probe war nicht auswertbar. Von den elf Ferkeln zeigten sieben eine z.T. deutliche Erhöhung der segmentkernigen Granulozyten und eines eine minimale Lymphopenie. Die Blutwerte der vier Kontrolltiere zeigten bei einem Tier eine deutliche Leukozytose, bei zwei Tieren eine ebenfalls deutlich ausgeprägte Lymphopenie und bei drei Tieren eine ggr. bis deutliche Erhöhung der segmentkernigen Granulozyten. Die drei am dritten Tag p.i.

sezierten Minipigs wiesen in der hämatologischen Untersuchung keine Auffälligkeiten auf. Am siebten Tag p.i. konnte eine von drei Blutproben nicht untersucht werden, da sie geronnen war, die anderen beiden Proben waren wieder unauffällig. Auch am 14.

Tag p.i. waren zwei von drei untersuchten Blutproben ohne besonderen Befund, ein Ferkel zeigte jedoch deutlich erhöhte segmentkernige Granulozyten. Drei Wochen nach der Infektion war von drei Minipigs eines hämatologisch völlig unauffällig, eines zeigte eine normo- oder hyperchrome Anämie mit verringertem Hämoglobingehalt, Hämatokrit und verringerter Erythrozytenzahl bei unverändertem MCHC und das dritte wies ausschließlich eine verringerte Erythrozytenzahl auf. Am 21. Tag p.i.

waren alle vier untersuchten Ferkel der Kontrollgruppe unauffällig bis auf zwei Tiere mit minimal verringerten Erythrozyten und ein Ferkel mit einer minimalen Leukopenie. Klinisch waren alle Tiere vor und nach der Infektion unauffällig, zeigten kein Fieber oder Diarrhoe. Nur ein Tier wies am Morgen nach der Infektion eine im Vergleich zum Vortag um 0,5- 1,0°C erhöhte Körpertemperatur von 40,1°C auf. Die elf weiteren Ferkel lagen zwischen 38,5°C und 39,7°C und wichen damit nicht von ihren vorherigen Werten ab. Die Kontrolltiere zeigten am 18. Tag p.i. vorübergehend breiigen Kot, der in den folgenden Tagen nicht wieder auftrat. Fieber konnte bei keinem Kontrolltier festgestellt werden.

Zu C.2. Vergleichende Infektionsstudie der Serotypen O:3 und O:8 Hämatologische Untersuchungen während der ersten Infektionsstudie:

In den Die hämatologische Untersuchung aller 20 Tiere am Tag der Einstallung ergab eine ggr. bis deutlich ausgeprägte Leukozytopenie (Leukopenie) bei 17 Tieren, eine deutliche Lymphozytopenie (Lymphopenie) bei 18 Tieren und eine normo- bis hyperchrome Anämie mit verringertem Hämoglobin und Hämatokrit bei unverändertem MCHC bei allen Ferkeln. In vier Blutproben fanden sich zudem Howell Jolly Körper, die auf eine verstärkte Blutneubildung hinweisen. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass im Zuchtbetrieb die sonst übliche zweite Eisendextraninjektion der Ferkel unterlassen worden sei. Einen Tag nach der oralen Infektion zeigte sich in keiner der sieben untersuchten Blutproben aus Gruppe A (Infektion mit YeO:3 Stamm Y1) mehr eine Leukopenie. Vier Tiere wiesen allerdings noch eine Lymphopenie und alle sieben eine normo- oder hyperchrome Anämie auf, in zwei Proben wurden Howell Jolly Körper nachgewiesen. In Gruppe B (Infektion mit YeO:8 Stamm 8081v) zeigte einen Tag p.i. ebenfalls keines der Tiere mehr eine Leukopenie. Zwei von acht Tieren wiesen eine Lymphopenie und alle acht eine minimale bis ggr. normo- oder hyperchrome Anämie auf. Von den vier Minipigs der Kontrollgruppe zeigten zu diesem Zeitpunkt drei Tiere eine Leukopenie, drei eine normo- oder hyperchrome Anämie und zwei eine Lymphopenie. Am achten Tag p.i.

wurden in den beiden Infektionsgruppen nur noch jeweils vier Tiere hämatologisch untersucht, da in jeder Gruppe vier Tiere am siebten Tag p.i. seziert wurden. In der Kontrollgruppe verendete eines der vier Ferkel am siebten Tag p.i. perakut. In der erfolgten diagnostischen Sektion wurden Anzeichen einer Blasenruptur gefunden (hgr. Uroperitoneum; hgr. vergrößerte Nieren; Blasenwand sulzig-verdickt, hgr. blutig infiltriert und mit einer dorsalen Zusammenhangstrennung). Kulturell wurde in der Blasenwand ein ggr. Keimgehalt an alpha-hämolysierenden Streptokokken, Pantoea agglomerans und Bacillus spp. nachgewiesen.

Drei der vier Ferkel aus Gruppe A zeigten auch am achten Tag p.i. noch eine ggr.

normo-/ hyperchrome Anämie, je ein Tier eine Leuko- und Lymphopenie und ein Tier wies ggr. erhöhte segmentkernige Granulozyten auf. In Gruppe B zeigten drei der vier Tiere ggr. verringerte Erythrozytenzahlen, eines eine ggr. Leukopenie und zwei eine Lymphopenie. Von den drei Kontrolltieren fielen zwei im Blutbild durch eine Leukopenie und alle drei durch eine Lymphopenie auf. Alle Kontrolltiere zeigten auch

Am 14. Tag p.i. waren aus Gruppe A nur drei Blutproben auswertbar. Von diesen zeigten zwei eine ggr. Leukopenie, eine eine verringerte Erythrozytenzahl und eine eine Lymphopenie. In einer Probe fanden sich außerdem ggr. verringerte segmentkernige Granulozyten. In Gruppe B wies nur eines der vier Ferkel am 14.

Tag p.i. eine minimale Leukopenie auf. Alle zeigten einen ggr. erhöhten MCHC bei verringerter Erythrozytenzahl und eines eine Lymphopenie. Die drei Kontrolltiere zeigten in zwei Blutproben eine Leukopenie, die bei einem Tier deutlich ausgeprägt war, und eine Lymphopenie. Auch in dieser Gruppe zeigten alle Tiere einen ggr.

erhöhten MCHC bei verringerter Erythrozytenzahl. Am 21. Tag p.i. zeigten in Gruppe A von vier Tieren eines eine Leukopenie, drei Tiere eine Lymphopenie und zwei Ferkel Anzeichen einer Anämie. In Gruppe B zeigten drei von vier Ferkeln eine Leukopenie, Lymphopenie und verringerte Erythrozytenzahlen. Zwei der drei Minipigs der Kontrollgruppe zeigten am 21. Tag p.i. ebenfalls eine Leukopenie, alle drei wiesen verringerte Erythrozytenzahlen und eine Lymphopenie auf.

Hämatologische Untersuchungen während der zweiten Infektionsstudie:

Elf Tage vor der geplanten Einstallung wurden zehn Ferkel im Zuchtbetrieb hämatologisch untersucht. Je drei Tiere wiesen eine ggr. Leukopenie und minimal verringerte Erythrozytenzahlen auf, eines ggr. verringertes Hämoglobin und drei einen erhöhten MCV und MCH. Zwei Ferkel zeigten eine ggr. Lymphopenie. Am Tag der Einstallung zeigte von den 16 Minipigferkeln (je sechs Tiere in den beiden Infektionsgruppen und vier in der Kontrollgruppe) eines aus Gruppe A eine ggr. Leukozytose und alle wiesen eine deutliche Lymphopenie auf. Dabei zeigten allerdings in Gruppe A und B jeweils fünf Tiere eine z.T. deutliche Erhöhung der segmentkernigen Granulozyten, in der Kontrollgruppe waren diese nur bei einem Tier minimal erhöht. Die stabkernigen Granulozyten waren in Gruppe A bei fünf und in Gruppe B bei vier Tieren erhöht, in der Kontrollgruppe blieb dieser Wert unauffällig.

Klinisch fiel in Gruppe A (YeO:3) ein Ferkel ab dem achten Tag p.i. bis zum Versuchsende mehrfach durch schleimig-blutige, z.T. auch fibrinöse Beimengungen des Kots auf. In der pathologisch-anatomischen Untersuchung während der Sektion war dieses Tier (Nr. 16) allerdings nicht speziell auffällig. Ein weiteres Ferkel, das schon bei der Einstallung einen „Kümmerer“-Habitus aufwies, zeigte nach der Infektion keine klinischen Symptome. Fieber hatte nach der Infektion keines der Ferkel. Durchfall zeigten die Tiere nur für wenige Tage vor der oralen Infektion.

In Gruppe B (YeO:8) schieden mehrere Tiere sowohl vor als auch nach der Infektion breiigen Kot aus. An einigen Tagen nach der Infektion (Tag 4, 5 u. 10 p.i.) zeigten wenige Tiere vorübergehend Diarrhoe.

Die Tiere der Kontrollgruppe zeigten im Verlauf des ersten Versuchs bis auf ein Ferkel, das perakut an einer Blasenruptur verendete, keine klinischen Symptome.

Auch im zweiten Infektionsversuch waren die vier Kontrolltiere während der Studie klinisch unauffällig.

Zu C.3.1 Koinfektionsstudien mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und einer RovA-Stabilitätsmutante

Hämatologische Untersuchungen während der ersten Infektionsstudie:

Bei der Einstallung sieben Tage vor der Infektion fiel von den insgesamt acht Minipigferkeln der Koinfektionsgruppe ein Tier durch einen minimal verringerten Hämatokrit auf. Zwei Ferkel zeigten eine ggr. Leukozytose, zwei weitere eine minimale bis ggr. Lymphopenie und fünf Tiere eine deutliche Erhöhung der segmentkernigen Granulozyten. Die Blutwerte der vier Kontrolltiere zeigten bei einem Tier eine deutliche Leukozytose, bei zwei Tieren eine ebenfalls deutlich ausgeprägte Lymphopenie und bei drei Tieren eine ggr. bis deutliche Erhöhung der segmentkernigen Granulozyten. Am siebten und 21. Tag p.i. wiesen die je vier, am Sektionstag hämatologisch untersuchten, Ferkel der Koinfektionsgruppe keine Auffälligkeiten im Blutbild auf. Alle vier untersuchten Ferkel der Kontrollgruppe waren am 21. Tag p.i. unauffällig. Lediglich zwei Tiere zeigten minimal verringerte Erythrozyten und eines eine minimale Leukopenie.

Hämatologische Untersuchungen während der zweiten Infektionsstudie:

Elf Tage vor Einstallung wurden im Zuchtbetrieb zehn Ferkel stichprobenartig hämatologisch untersucht. Von diesen zeigten fünf Tiere Anzeichen einer ggr.

Anämie, drei eine ggr. Leukopenie und zwei eine ggr. Lymphopenie. Am Tag der Einstallung, sieben Tage vor der Belastung, zeigten zwei der vier Ferkel der Infektionsgruppe eine ggr. hyperchrome Anämie, eines eine ggr. Thrombozytopenie, alle vier Ferkel eine deutliche Lymphopenie und eines erhöhte segmentkernige und stabkernige neutrophile Granulozyten. Von den vier Kontrolltieren zeigten bei der Einstallung ebenfalls alle Ferkel eine deutliche Lymphopenie, eines von ihnen wies auch ggr. vermehrt segmentkernige neutrophile Granulozyten auf. Am siebten Tag

Anämie, zwei Tiere eine ggr. Lymphopenie und eines minimal erhöhte segmentkernige neutrophile Granulozyten. Die vier Kontrolltiere zeigten am siebten Tag p.i. ebenfalls alle eine ggr. normo- bis hyperchrome Anämie. Drei von ihnen wiesen auch eine ggr. Leukopenie und eines eine ggr. Lymphopenie auf.

Während beider Infektionsversuche zeigten die Minipigs kaum klinische Symptome.

In dem ersten Koinfektionsversuch zeigte ein Ferkel ab dem 13. Tag p.i. mehrfach breiigen Kot bis milde Diarrhoe, ab dem 18. Tag p.i. konnte jedoch kein Durchfall mehr festgestellt werden. Keines der Ferkel zeigte Fieber oder eine um mehr als 0,5°C erhöhte Körpertemperatur nach der Infektion. Auch die Kontrolltiere zeigten am 18. Tag p.i. vorübergehend breiigen Kot, der in den folgenden Tagen nicht wieder auftrat. Während des zweiten Koinfektionsversuchs zeigten die Ferkel der Infektionsgruppe überhaupt keine Anzeichen von Diarrhoe oder Fieber. In der Kontrollgruppe konnte bei einem Tier sowohl vor als auch nach der „Pseudoinfektion“

breiiger Kot beobachtet werden. Dieses Tier wies auch eine, über die ganze Versuchsdauer wiederholt auftretende, leicht erhöhte Körpertemperatur von 40,0 bis 40,7°C auf, war aber in Bezug auf Futteraufnahme, Verhalten und Körpergewichtszunahme unauffällig.

Zu C.3.2 Koinfektionsversuche mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und einer PinvA∆IS1667- Mutante

Hämatologische Untersuchungen während der ersten Infektionsstudie:

Am Tag der Einstallung zeigten von den insgesamt acht Minipig-Ferkeln der Koinfektionsgruppe zwei Tiere eine deutliche Lymphopenie, fünf Tiere wiesen z.T.

ebenfalls deutlich erhöhte segmentkernige Granulozyten auf und bei zwei Ferkeln konnten auch erhöhte Werte für stabkernige Granulozyten festgestellt werden. Am siebten Tag p.i. zeigte von vier infizierten Ferkeln eines einen minimal verringerten Hämoglobingehalt, eines eine ggr. Lymphopenie und zugleich erhöhte segmentkernige Granulozyten und ein weiteres Ferkel minimal erhöhte stabkernige Granulozyten und Monozyten. Am 21. Tag p.i. wies von drei untersuchten Minipigs nur eines Auffälligkeiten im Rahmen einer minimalen Anämie auf. Das Blutbild zeigte einen minimal verringerten Hämoglobingehalt und Hämatokrit sowie ggr. verringerte Erythrozyten.

Hämatologische Untersuchungen während der zweiten Infektionsstudie:

Von den elf Tage vor Einstallung im Zuchtbetrieb stichprobenartig hämatologisch untersuchten zehn Ferkeln zeigten fünf Tiere Anzeichen einer ggr. Anämie, drei eine ggr. Leukopenie und zwei eine ggr. Lymphopenie. Am Tag der Einstallung wiesen drei der vier Tiere der Koinfektionsgruppe ggr. verringerte Erythrozyten bei leicht erhöhtem MCV auf. Ein Ferkel zeigte eine minimale Leukopenie, drei eine deutliche Lymphopenie und zwei von diesen wiesen auch stark erhöhte segmentkernige Granulozyten auf. Am siebten Tag p.i. fielen alle vier Minipigs durch eine Anämie (verringerte Erythrozyten, erniedrigter Hämoglobingehalt und Hämatokrit) auf.

In der Koinfektionsgruppe des ersten Infektionsversuchs fiel bei der Einstallung ein Ferkel durch eine derbe Umfangsvermehrung im Nabelbereich auf. Im Verlauf des Versuchs zeigte sich der Nabel gerötet und blutig-krustig verändert. Am siebten Tag p.i. war er allerdings unauffällig. Vor und nach der oralen Infektion zeigten die acht Tiere keine klinischen Symptome wie Fieber oder Diarrhoe. Ein Ferkel verstarb perakut nach der Blutentnahme am ersten Tag p.i.. Auch während des zweiten Koinfektionsversuchs zeigten die vier infizierten Minipig-Ferkel keine klinischen Symptome.

Zu C.3.3 Koinfektionsstudien mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und einer ∆invA-Mutante

Auch in diesen Koinfektionsversuchen mit dem Y. enterocolitica Serotyp O:3 Wildtypstamm Y1 und der ΔinvA-Mutante YE21 zeigten die infizierten Minipig-Ferkel sowohl vor als auch nach der oralen Infektion wenig klinische Symptome. Während des ersten Koinfektionsversuchs wiesen drei der acht Ferkel am ersten Tag p.i.

breiigen Kot auf, blieben aber an den folgenden Tagen klinisch unauffällig. Keines der Tiere zeigte eine erhöhte Körpertemperatur nach der Infektion. Während des zweiten Koinfektionsversuchs verstarb ein Ferkel am ersten Tag nach der Einstallung perakut nach erfolgter Blutentnahme. Von den verbliebenen neun Tieren wies eines noch vor der Infektion einmalig hellen, dünnbreiigen Kot auf. Bei einem weiteren Ferkel konnte an zwei aufeinanderfolgenden Tagen (dritter und vierter Tag p.i.) Husten beobachtet werden. Bis auf diese Ausnahmen waren alle Minipigs während des Versuchs klinisch unauffällig und zeigten keine erhöhte Körpertemperatur nach der Infektion.

H.2 Detaillierte pathologisch-anatomische Beurteilung

Zu C.1.1 Vergleich verschiedener Infektionsdosen von Y. enterocolitica Serotyp O:3 In der Sektion konnten bei einem Ferkel aus Gruppe B minimal vergrößerte Mandibularlymphknoten festgestellt werden. Die Veränderungen der Darmlymphknoten und des darmassoziierten lymphatischen Gewebes (GALT) sind in Tabelle 3 dargestellt.

Tab. 3: Makroskopisch-pathologische Befunde der intestinalen Organe und der assoziierten Lymphknoten am siebten Tag p.i.. (Infektionsdosen: Gruppe A: 108 KBE/Tier; Gruppe B: 109 KBE/Tier; Gruppe C: 1010 KBE/Tier, Abkürzungen: derb=derbe Konsistenz, verh.=verhärtet, 0=unauffällig, 1=minimal, 2=mild/leicht, 3=ausgeprägt/deutlich)

Weitere Auffälligkeiten in der Sektion bei der Untersuchung der Nieren ließen den Verdacht auf geringgradige, multifokale Nekrosen der Nierenrinde mit perifokaler Fibrose (Verdacht auf älteren Infarkt) bei fünf Tieren zu.

Zu C.1.2 Zeitverlauf der Infektion mit Y. enterocolitica Serotyp O:3

In den Sektionen zeigte am dritten Tag p.i. ein Tier leicht vergrößerte Mandibular-lymphknoten und ein weiteres Anzeichen einer ggr., multifokalen, subakuten Nekrose der Nierenrinde mit perifokaler Fibrose (Verdacht auf älteren Infarkt). Am siebten Tag p.i. zeigten alle drei Tiere auffällige mesenteriale Lymphknoten, die bei einem Tier zystische Hohlräume aufwiesen. Alle drei Tiere wiesen Anzeichen eines älteren Niereninfarkts (s. oben) auf. In der Sektion am 14. Tag p.i. zeigten erneut alle drei Tiere leicht vergrößerte mesenteriale Lymphknoten, die bei einem Ferkel kleine zystenartige Hohlräume aufwiesen und bei einem weiteren insgesamt blasig-zystisch verändert waren. Von den drei Ferkeln, die am 21. Tag p.i. seziert wurden, zeigte

eines eine ausgeprägte fibroblastische Peri- und Epikarditis, die beiden anderen fielen durch Zysten auf den Ovarien auf. Hinweise auf einen älteren Niereninfarkt (s.

oben) konnten bei einem der Ferkel beobachtet werden. Am 21. Tag p.i. fanden sich auch bei drei Kontrolltieren Anzeichen älterer Infarkte der Nierenrinde und bei einem ein Abszess im Bereich des rechten Unterkiefers. Aus dem Abszessinhalt konnten keine Yersinien isoliert werden.

Die Veränderungen der Darmlymphknoten und des darmassoziierten lymphatischen Gewebes (GALT) sind in Tabelle 4 dargestellt.

Tab. 4: Makroskopisch-pathologische Befunde der intestinalen Organe und der assoziierten Lymphknoten während der Sektionen zu vier verschiedenen Zeitpunkten p.i.. (Abkürzungen:

vergr.=vergrößert, derb=derbe Konsistenz, 0=unauffällig, 1=minimal, 2=mild/leicht, 3=ausgeprägt/deutlich)

Zu C.2 Vergleichende Infektionsstudie der Serotypen O:3 und O:8

Sowohl in Gruppe A (YeO:3) als auch in Gruppe B (YeO:8) und der Kontrollgruppe zeigten mehrere Tiere veränderte Darmlymphknoten und eine GALT-Hyperplasie.

Eines der Ferkel aus Gruppe A fiel zudem durch leicht vergrößerte Lnn. hepatici und eines durch eine milde fibroblastische Peri-und Epikarditis auf.

Die Veränderungen der Darmlymphknoten und des darmassoziierten lymphatischen Gewebes (GALT) sind in Tabelle 5 dargestellt.

Tab. 5: Pathologisch-anatomische Befunde der intestinalen Organe und der assoziierten Lymphknoten (Lnn.) am 7. (A) und 21. (B) Tag p.i.. (Abkürzungen: vergr.=vergrößert, derb=derbe Konsistenz, 0=unauffällig, 1=minimal, 2=mild/leicht, 3=ausgeprägt/deutlich, (Z)=zystisch verändert)

Zu C.3.1 Koinfektionsstudien mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und einer RovA-Stabilitätsmutante

Von den insgesamt acht am siebten Tag p.i. sezierten Ferkeln der Koinfektionsgruppen (oral infiziert mit je 5x108 KBE des Wildtypstamms Y1 (YeO:3 wt) und der RovA-Stabilitätsmutante YE14 (RovAP98) pro Tier) wiesen in der Sektion sieben Tiere veränderte mesenteriale Lymphknoten auf. Zwei Tiere zeigten zudem

A

B

Anzeichen einer ggr., multifokalen, subakuten Nekrose der Nierenrinde mit perifokaler Fibrose (Verdacht auf älteren Infarkt) und eines wies deutlich vergrößerte Mandibularlymphknoten auf. Auch in der Kontrollgruppe konnten veränderte Darmlymphknoten und GALT-Hyperplasie beobachtet werden.

Am 21. Tag p.i. konnte außerdem bei einem Ferkel eine deutlich vergrößerte Milz und bei zwei Tieren Ovarialzysten festgestellt werden. In der Kontrollgruppe fanden sich zudem bei drei Ferkeln Anzeichen älterer Infarkte der Nierenrinde und bei einem ein Abszess im Bereich des rechten Unterkiefers. Aus dem Abszessinhalt konnten keine Yersinien isoliert werden.

Die Veränderungen der Darmlymphknoten und des darmassoziierten lymphatischen Gewebes (GALT) sind in Tabelle 6 dargestellt.

Tab. 6: Pathologisch-anatomische Befunde der intestinalen Organe und der assoziierten Lymphknoten (Lnn.) am siebten bzw. 21. Tag p.i.. (Abkürzungen: vergr.=vergrößert, derb=derbe Konsistenz, 0=unauffällig, 1=minimal, 2=mild/leicht, 3=ausgeprägt/deutlich, (Z)=zystisch verändert)

Zu C.3.2 Koinfektionsversuche mit einem Serotyp O:3 Wildtypstamm und einer PinvA∆IS1667- Mutante

Von den insgesamt acht Minipigs, die am siebten Tag nach erfolgter oraler Infektion mit YeO:3 Wildtypstamm YE13 und der PinvA∆IS1667- Mutante YE15 seziert wurden, wiesen sechs Tiere veränderte Darmlymphknoten und z.T. eine GALT-Hyperplasie auf. Zudem zeigte eines der Minipigs Zysten auf den Ovarien und ein weiteres einen etwa walnussgroßen Abszess im Unterkieferbereich. Aus dem Abszessinhalt konnten keine Yersinien isoliert werden. Auch am 21. Tag p.i. konnten Veränderungen der Lnn. jejunales und GALT-Hyperplasien in Tieren der Koinfektions- und der Kontrollgruppe beobachtet werden. Die Untersuchung der Nieren ließ bei einem Ferkel der Koinfektionsgruppe den Verdacht auf geringgradige, multifokale Nekrosen der Nierenrinde mit perifokaler Fibrose (Verdacht auf älteren Infarkt) zu.

Die Veränderungen der Darmlymphknoten und des darmassoziierten lymphatischen Gewebes (GALT) sind in Tabelle 7 dargestellt.

Die Veränderungen der Darmlymphknoten und des darmassoziierten lymphatischen Gewebes (GALT) sind in Tabelle 7 dargestellt.