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Die Zeitschrift veröffentlichte jedes Mal mindestens fünf neue Musikstücke. Der Inhalt und Umfang veränderten sich wegen der literarischen Beilage nicht. Der IX. Jahrgang hatte 74 Seiten mit 31 neuen Stücken: 9 Kunstlieder, 2 Viergesänge, 11 Chore, 8 Stücke fürs Klavier und eines für die Orgel. Unter den neuen Mitarbeitern des musikalischen Teils waren: Evgen Bunc (Dolina pri Trstu), Anton Dobronič (Drniš), Adolf Feix (Celje), Ljudmila Lendovšek (Sv. Benedikt in Slovenske gorice), Josip Pavčič (Ljubljana), Hugolin Sattner (Ljubljana) und Vasilij Mirk (Triest).150

Dem Redakteur fehlte es nicht an neuen, in jeder Hinsicht nützlichen, Ideen. Im Februar 1910 fragte er vorsichtig den Verleger: „Wie sieht Deine Meinung bezüglich der Herausgabe einzelner Stimmen aus?“151 und begründete die Idee mit möglicher positiver Einfluss: „Das ist eine sehr ernste Sache, es würde uns helfen Novi akordi auch in Gesangsvereinen zu verbreiten.“152 Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden, da sie nicht übertrieben große neue Kosten verlangte. Sie könnte jedoch in finanzieller und musikerzieherischer Hinsicht nützlich sein. Wenigstens nach Krek‘s Meinung würde der Verkauf von Gesangsparten die Verlagskasse stärken. Gesangsvereine, die wegen verschiedener Musikrichtungen vielleicht weniger Interesse an Novi akordi hatten, würden für einen annehmbaren Preis, für sie angemessene Stücke bekommen und Novi akordi würden indirekt Einfluss auf das Verbessern des Repertoires, besonders auf die Ausführung neuer - heimischer Stücke, bei zahlreichen Landschaftschören, haben. Die Idee wurde bald verwirklicht. Am Ende der letzten Seite des ersten Jahrgangs der musikalisch-literarischen Beilage schrieb Krek: „Das Verlagswesen von Novi akordi macht unsere Leser, besonders Musikvereine, daraufhin aufmerksam, dass von nun an von allen in Novi akordi veröffentlichten Chorstücken auch einzelne Stimmen oder Auszüge aus Partituren einzelner Chor für einen niedrigen Preis erhältlich sind. Die Gesangsvereine sollen von dieser Annehmlichkeit brav Gebrauch machen. Die Bestellungen empfängt das Verlagswesen von Novi akordi, L. Schwentner in

150 Novi Akordi IX/1910, Heft 1.-5.

151 Brief von Krek zu Schwentner, 12.2.1910, Archiv R Slowenien, persönliche Fonds Schwentner, AS 158, Karte Gomir Krek

152 Brief von Krek zu Schwentner, 12.2.1910, Archiv R Slowenien, persönliche Fonds Schwentner, AS 158, Karte Gomir Krek

53 Ljubljana.“153

Ein Jahr später feierten Novi akordi ihr zehnjähriges Jubiläum und Krek hatte die Idee einer neuen, kunstvollen Gestaltung der Zeitschrift. Für die Realisierung dieser Idee beauftragte er den Mitarbeiter der musikalischen Beilage Sašo Šantel, der seine kunstvolle Neigung einfallsreich auch bildlich ausdrückte. Zwei Farben wurden durch eine ersetzt, die Verzierungen fielen weg und unebene Formen wurden durch strenge geometrische Richtigkeit und Symmetrie ausgetauscht. Šantel entschied sich für eine blaue Hülle (anstatt grün-brauner) mit dunkelblauer Schrift und weniger abgerundete Buchstaben. Auch den Titelblatttext ordnete er anders. Die künstlerische Richtung der Zeitschrift (Musik) zeigte in der oberen Hälfte eine Silhouette - eine Frau am Klavier, eingerahmt in ein dünnes ovales Muster. Der Inhalt wurde tiefer gesetzt, und anstelle der verzweigten, eingekreisten Vignette, war ein leicht vorgezeichnetes Viereck. Die modernisierte, bildnerische Gestalt war also strenger, ohne Dekorationen angefertigt im Sezessionsstil. Die Zeitschrift machte somit schon von außen auf den qualitativ hochwertigen Inhalt und die Ergebenheit der Musikkunst aufmerksam. In schwarz-weiß illustrierte Saša Šantel auch die literarische Beilage. Den Titel klammerte er in die Zeichnung, die an eine Orgel erinnert (Flöten und Klaviatur) mit ein. Jede Rubrik wurde von einer front-seitigen Vignette eingeführt. (Als Beispiel: die Rubrik Unsere Künstler symbolisierte eine Vignette mit B. Ipavec und die slowenische Landschaft, Portefeuille der Redaktion zwei Abfalltonnen.) Der Text begann mit einer Silhouetten-Initiale. Der Buchstabe A war der Musiker, der dem Klang der Musikgabel zuhörte, B (Bass) - Kontrabass, C (Cello) - Violoncello, Č - Tschinellen, E - Eufoni, F - Flöte, G - Klavier, H - Harmonika, K - Gitarre, L - Lyra, M - Mandoline, O - Okarina, R - Horn, S - Spinett, T - Posaune, V - Violine, Z - Glocke. Anders als diese Art von Buchstaben waren D - Dirigent, I - Italienerin und J - Japanerin, die musiziert, N - Musiker mit Noten, S - Schachtel für Violine, U - Kunst, Ž - Frosch als Solist in Pfützen und verlassenen Teichen. Der Text in dieser neuen Verkleidung, begann mit dem Buchstaben P - Posaunist.154

153 Novi Akordi IX/1910, Glasbeno-Književna priloga/Musik-literarische Beilage, Heft 3., S. 11

154 Novi Akordi X/1911, Heft 1.-5.

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„Erstes Jahrzehnt! lautet der tüchtige Gruß, wenn wir an diese Stelle-nur am Anfang dieses Einführungsartikels und somit auch unseres zehnten Jahrgangs stellten,“155 schreib der Redakteur mit Freude und Stolz. Doch er wollte sich nicht der Euphorie und dem Selbstlob hingeben. Anstatt über Erfolge zu erzählen, umriss er die Anregungen für die Zukunft. “Wie bisher wollen wir auch in der Zukunft ernst arbeiten. Redner haben wir viele, Arbeiter zu wenige. Deshalb schweigen wir lieber und feiern unseren zehnten Geburtstag nur leise, ohne Redner, ohne Sprachrohr und flackernder Trikolore, versprechen uns selbst, dass wir auch zukünftig arbeiten, soweit uns dies Kräfte und Umstände ermöglichen werden. Wenn es uns gelingen würde unser Niveau noch etwas höher zu heben, würden wir uns damit selbst den schönsten feierlichen Artikel schreiben.“156 Der Umfang der literarischen Beilage hat sich vergrößert und es gab mehr konstante Rubriken. Dem Einführungsbeitrag folgten gewöhnlich mehrere Schriften, historische, aktuelle oder polemische. Die Mitarbeiter diskutierten ab und zu, Rezensionen, welche mehr Platz in Anspruch nahmen. Anstatt der Rubrik Notizen gab es neue, mehr bestimmte: Hinter den Auslandsbühnen, Echos aus dem Konzertsaal, Vom literarischen Tisch und aus der Musikmappe, Dem Leben und Bestreben der Künstler. Die Rubrik Dieses und Jenes nannte man von nun an Péle-Méle. Die kleinste Stufe der Druckschriften (Nonpareille) verwendete man nur noch für, die Redaktionsrubrik.

Im X. Jahrgang erschienen fünf Hefte der literarischen Beilage. Wieder erschien im September eine zweifache (4. und 5.) Ausgabe, die letzte (6.) wurde wegen einer zu großer Ausgabe nicht gedruckt, da am Ende des fünften Heftes die Zeitschrift nämlich schon 62 Seiten erreichte. Unter den neuen Autoren waren Josip Vedral, Ernst Krajanski (aus Zagreba), Janko Žirovnik, Marko Bajuk und Andrej Rapé. Es veränderten sich die Rubriken nicht mehr und auch der Umfang betrug nie mehr als sechzig Seiten. Die Autoren schärften immer mehr ihre kritischen Gedanken und säuberten ihre sprachliche Ausdrucksweise.157

Zu den konstanten Mitarbeitern der literarischen Beilage (Hinko Druzovič, Fran Gerbič, Anton Lajovec, Emil Adamič und Gojmir Krek, der auch sonst die Mehrheit aller Texte

155 Novi Akordi X/1911, Glasbeno-Književna priloga/Musik-literarische Beilage, Heft 1., S. 1

156 Novi Akordi X/1911, Glasbeno-Književna priloga/Musik-literarische Beilage, Heft 1., S. 1

157 Novi Akordi X/1911, Heft 1.-5.

55 schrieb) kam im XI. Jahrgang noch Zorko Prelovec hinzu. Als gelegentliche oder einzelne Autoren meldeten sich noch Marija Blažonova (Bericht aus Slovenj Gradec), Anton Adamič (Bericht aus Ribnica), Anton Schwab (Bericht über das Konzert von Slovanska čitalnica in Maribor), Milko Lubec (Bericht über den Verein Slovansko pevsko društvo in Wien), Ferdo Kenda (längere Beiträge über Anton Hajdrih und den Verein Pevsko društvo Hajdrih auf Prosek). Im XII. Jahrgang pausierte der konstante Rezensent Anton Lajovic. Seine Arbeit versuchte Pavel Kozina zu übernehmen. Als Autor längerer Beiträge fing Emil Hochreiter an mitzuwirken. Gelegentlich meldeten sich in diesem Jahr Hugolin Sattner, Janko Leban und Andrej Ferjančič. Im XIII.

Jahrgang gab es unter den Autoren keine Veränderungen.158

Den musikalischen Teil der Zeitschrift ergänzten im X. Jahrgang Gustav Dežela (aus Prag), Ferdo Javanec (aus Postojna), Žiga Polašek (aus Kranj), Janko Ravnik (zu derzeit noch aus Prag), Viktor Šmigovc (aus Radovljica) und Ludvik Žepič (aus Ormož). Es wurden vierzig Musikstücke veröffentlicht: 6 fürs Klavier, 13 Kunstlieder und 1 Duett, 1 Viergesang, 11 Gemischtechore und 8 Männerchore. Im XI. Jahrgang wurden neunundzwanzig Stücke gedruckt, 9 fürs Klavier, 6 Kunstlieder und zwei Viergesänge, 2 Stücke für die Violine und das Klavier, 1 fürs Violinenquartett, 1 für die Orgel, 5 gemischte und 3 Männerchor. Als neuen Namen finden wir nur Anton Hajdrih.

Der XII. Jahrgang brachte vierundzwanzig Musikstücke: 7 fürs Klavier, 7 Kunstlieder und ein Duett mit Klavier, zum ersten Mal Kinderchor mit Klavier (Werk von E.

Adamič), ein Stück für die Orgel, 4 gemischte und 3 Männerchor. Neu unter den Komponisten waren Adolf Groebming (aus der Umgebung von Triest), Fran Kimovec (zu derzeit aus Klosterneuburg) und Zdravko Švikaršič (aus Jezersko). Im letzten Jahr (XIII. Jahrgang) reihten sich nur noch sechzehn neue Werke auf, die erste Veröffentlichung gelang Marij Kogoj (aus Görz).159

Nach zehn Jahren beharrender Arbeit reiften die Verhältnisse in der Redaktion so aus, dass man einzelne Hefte in thematische Zusammenhänge ordnen konnte. So wurde das vierte Heft des X. Jahrgangs dem Verein Glasbena matica aus Ljubljana als Dank für ihr Konzert am 5. Februar 1911, der im Repertoire acht Stücke aus Novi akordi hatte, gewidmet. Der Redakteur bat die auf diesem Konzert aufgeführten Komponisten, sie

158 Novi Akordi XI-XIII/1912-1914, Heft 1.-6.

159 Novi Akordi XI-XIII/1912-1914, Heft 1.-6.

56 sollen ein neues Stück mit einer Widmung an Glasbena matica schreiben. Und der Einladung gingen alle nach (F. Gerbič, D. Jenko, F. Ferjančič, E. Adamič, F. Juvanec), außer Jakob Aljaž. Da zu ihnen auch der Redakteur zählte, stellte er an erste Stelle seinen Männerchor mit dem Text von Gregorčič Bratje, v kolo se vstopimo!, im Geiste einträchtiger slowenischer Musik. Das betonte er auch auf der Hülle des Heftes mit den Worten: „Brüder, treten wir ins Rad ein!, ins Rad der Zusammenarbeit und freundschaftlicher gegenseitige Unterstützung!“160 Somit drückte Krek dem Verein Glasbena matica seine Dankbarkeit „für ihr Bemühen beim Beschleunigen slowenischer Moderne“161 aus und wollte nochmal darauf hinweisen, dass eine qualitativ hochwertige Arbeit nur mit Einheit und Zustimmung möglich ist, doch jegliche Gegensätze hinterlassen langjährige negative Folgen. Das fünfte Heft des X.

Jahrgangs wurde dem sorgfältigen, unermüdlichen und vielseitigen Musikarbeiter Fran Gerbič gewidmet, der sein siebzigjähriges Jubiläum feierte. Veröffentlicht wurden nur seine Stücke (Männer- und zwei gemischte Chor, drei Kunstlieder, Duett mit Klavier bzw. Orgel und ein Stück fürs Klavier). In der literarischen Beilage verehrte ihn die Redaktion mit einem Leitartikel.162

Das vierte Heft des XI. Jahrgangs hatte über dem Titel der literarischen Beilage die rote Aufschrift Hajdrihs Ausgabe. Der Redakteur versorgte sie zum Tod des küstenländischen Musikers mit Beiträgen, die detailliert das Leben und die Arbeit des Komponisten umrissen. Unter den veröffentlichten Stücken war eines, welches dem Gesangsverein Hajdrih na Proseku gewidmet war, das zweite aus den noch unveröffentlichten Stücken aus Heidrichs Nachlass.163

Ähnlich war die sogenannte Kocjančičs Ausgabe (XII. Jahrgang, Heft 3-4) zum 35.

Todestag des Komponisten. Den Lesern bat sie triftige Studien über seine Arbeit, das Meiste war vom Redakteur geschrieben. Eine Biografie über einen verstorbenen Komponisten war nicht einfach, da der Nachlass nicht auf einem Ort geordnet war und der Redakteur machte sich voller Forschungseifer an die Arbeit: „Wegen Koncjačičs Ausgabe haben wir unsere Korrespondenz auf allen Seiten erweitert“164 schrieb er

160 Novi Akordi X/1911, Glasbeno-Književna priloga/Musik-literarische Beilage, Heft 4., S. 2

161 Novi Akordi X/1911, Glasbeno-Književna priloga/Musik-literarische Beilage, Heft 4., S. 2

162 Novi Akordi X/1911, Heft 4.-5.

163 Novi Akordi XI/1912, Heft 4..

164 Brief von Krek zu Schwentner, 16.3.1913, Archiv R Slowenien, AS 812, Dateiordner 8

57 Schwentner. Für den musikalischen Teil versuchte er ein noch unveröffentlichtes Stück von Kocjančič zu bekommen, und suchte danach auch im Archiv des Vereins Slovenija, wo Kocjančič den Chor führte, doch ohne Erfolg.

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8. BRUCHSTÜCKE AUS DER REDAKTIONS- UND