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In der Zeit als die Hauptstadt der Österreich-Ungarischen Monarchie im Reichtum des vielfältigen kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Geschehens badete - Dekadenz, Sezession. Es fingen auch andere Städte innerhalb dieses großen Staates modern, aus eigener geistlicher Kraft und Tradition heraus ihr eigenes Gesicht und ihre eigene Zukunft zu entwickeln. Ljubljana, aus monarchischer Sicht eine idyllisches Örtchen am Rande des Staatsgebietes war keine Ausnahme. Auch hier meißelte sich das Bild der eigenständigen Kunst und Kultur. Die slowenische Musikkunst erreichte am Ende des 19. Jahrhunderts diese Entwicklungsstufe, nachdem sie einige utilitaristische Tendenzen abschüttelte. Die Leseüberlieferung baute sich langsam doch stets mit dem Bewusstsein über einige Grundfragen des slowenischen Musiklebens aus:

über die Notwendigkeit der beruflichen Befähigung der Musiker und nach dem Bedarf fachlicher Belesenheit der Künstler, Wiedergabekünstler, Pädagogen, über die Bedeutung der originellen Nationalmusik und fachlicher Kritik. Das Problem des sogenannten Verspätens im Mitkommen mit den Musikströmungen außerhalb unserer ethnischen Grenzen fühlten auch einige Persönlichkeiten, vor allem diejenigen, welche die Folgen des unzureichend entwickelten Musiklebens in nationaler Kultur beurteilen konnten. Das Ruder übernahm Gojmir Krek, eine starke Persönlichkeit, die wusste, was sie wollte. Seine Tugenden - persönliche Haltung, das Musikwissen, literarische Gabe, unterstützt mit grundlegend durchdachtem Plan, harte und klare Redaktionsprinzipien - hoben Novi akordi aus der Taufe. Es war eine systematisch geordnete Musikzeitschrift, die sich nach ihrer Wirkung, Konsequenz und fachgemäß am tiefsten in das Geschehen auf heimischen Boden einrückte.1

Deshalb wundert die Tatsache nicht, dass die Lücke in der slowenischen Musikpublizistik nach relativ kurzer Erscheinungsdauer Gojmir Krek ermutigten, der zu der Zeit schon eine ausgebildete Musikpersönlichkeit war, ansonsten Rechtsdoktor mit Arbeit als Gerichtsbeamter in Ljubljana. Während des Studiums in Graz lernte er das lebhafte Grazer Musikleben kennen und schaute sich in der fremden Periodik und Publizistik um. Planmäßig vervollständigte er sein Musikwissen und vertiefte sich in fachliche Probleme, was sein Selbstbewusstsein sehr stärkte.2

1 Rumpler, Helmut: Wien um 1900 und heute unter Berücksichtigung der Slowenen, S. 20-24.

2 Cvetko, Dragotin: Gojmir Krek, S. 242.

6 Das ziemlich vielseitige Musikleben des Zentrums der Steiermark brachte ihm auch Arbeiten anderer Völker nahe, das persönliche Interesse, sein Eifer, das Kennenlernen anderer Kunstarten schärften seine Ideen und die Ansicht über Kunst. Somit baute er systematisch seinen Standpunkt über den Sinn und Zweck der Musikpublizistik, vor allem über das Urteilsvermögen der fachgemäßen Kritik als Basis des Bewertens der heimischen Musikkultur. Krek bereitete sich grundlegend vor, bevor er sich für das Herausbringen seiner Zeitschrift entschloss. Weil er sich bewusst war, dass er allein die ganze Arbeit nicht machen konnte, stütze er sich an die Gleichdenkenden im Kampf gegen die schlechten Kulturvereinsgewohnheiten und parteiischen Gegensätze, die beachtlich die eigenständige Entwicklung der slowenischen Musik untergruben. In Kreks Innerem entwickelte sich der Gedanke über eine Musikzeitschrift mit Stücken besserer Faktur. Damit soll das Leben der jungen Generation durch die finanzielle Brüchigkeit nicht zerstört werden, mit Gerbičs Zora gewann er für das Verwirklichen der Idee einen Verleger, der ohne Kommentare Kreks Plan annahm. Es war Lavoslav Schwentner, der bis dahin schon zugunsten der jungen, originellen, heimischen Literatur - sowohl literarischer als auch musikalischer, hervortat. Zusammen bauten sie Anfang des Jahres 1901 ein „Unternehmen“ für das Veröffentlichen einer neuen Musikzeitschrift auf. Krek entschied sich selbst für den gelungenen Titel, der das Grundinhaltsprinzip betonte: Novi akordi; ein Sammelwerk für vokale und instrumentelle Musik. Die Zeitschrift war schon am Anfang aus musikalischer und verlegerisch finanzieller Sicht sehr stabil aufgestellt, und wegen des Rechtswissens des Redakteurs gegen alle schädlichen Schmarotzer, an denen es nicht mangelte, widerstandsfähig. Erfolgreich erschien die Zeitschrift als Zweimonatsschrift bis zum Jahr 1914, als sie vom Krieg begraben wurde. Der Redakteur ist zweimal umgezogen (zuerst nach Leipzig, danach nach Wien) und wechselte seine rechtlichen Berufsverpflichtungen, doch das hatte auf den Arbeitsverlauf und das fachliche Niveau der Zeitschrift keinen Einfluss, im Gegenteil. Die Distanz zu Ljubljana nützte ihm, da es dem Redakteur leicht fiel die absolute Autorität und unparteiischen Standpunkte zu erhalten. Im Jahr 1910 bekam Novi akordi eine literarische Beilage.3

3 Cankar, Izidor: Obiski, S. 88.

7 Mit ihr bestärkte Krek seine Musikprinzipien noch mit dem geschriebenen Wort, er öffnete ebenso einen Raum für Musikpolemik. Er gewann einige konstante Mitarbeiter, unter ihnen setzten sich mit den grundlegendsten Beiträgen Anton Lajovic und Emil Adamič durch. Ein Jahr später (1911) hatte Krek die Idee für eine Änderung des äußeren Erscheinungsbilds der Zeitschrift. Er vertraute sie einem dem Neuakkordisten - Sašo Šantl an, dem die bildende Kunst eigentlich mehr zusagte als die musikalische.

Das erste Heft des zehnten Jahrgangs hatte schon ein neues Bild mit Zeichnungen im Geiste der Sezession.4

Kreks Arbeit erhielt bis zum heutigen Tag den Ruf einer hervorragend geordneten Musikzeitschrift, die aufmerksam alle Formen der heimischen Arbeit verfolgte. Schon früh wurde es zum Indikator des ästhetischen Werkes. Die Bewertungsmaßstäbe veränderten sich nicht, ausschlaggebend war die Qualität der Arbeit. Gojmi Krek galt in der Regel als strenger, wahrheitsliebender Musikkritiker, deshalb spiegelte Novi akordi am besten wider, was die slowenische Musik schuf und bis zum Zerfall der Österreich-Ungarischen Monarchie erreichte. Die Zeit ihres Erscheinens (1901-1915) wurde zur abgerundeten Entwicklungsperiode und bildete eine wichtige Tätigkeit in der Geschichte der slowenischen Musik.5

Mit der Zeitschrift arbeiteten zwölf ausländische und ganze fünfundzwanzig slowenische Musikkünstler. In der Mappe mit kroatischen Komponisten blieben 48 erhalten, unter den slowenischen 541 Werke verschiedener Arten. Krek entschied sich schon am Anfang und schrieb deutlich, dass die in der Redaktion angekommenen Stücke mit der Veröffentlichung zum Eigentum der Zeitschrift werden, wobei er unveröffentlichte Stücke den Autoren zurückschickte. Obwohl ihn Genauigkeit auszeichnete, unter anderem auch beim Sammeln des Archivs der Redaktion, war dem nicht immer so. In der Redaktion blieben unveröffentlichte Stücke, die sich von anderen darin unterschieden, dass sie mit 0 markiert sind bzw. keine Markierung vom Redakteur haben. Ich nehme an, dass sie im Archiv nur deswegen blieben, weil die Autoren mehrere Stücke zusammen schickten, es wurden jedoch nicht immer wirklich alle für den Druck ausgewählt. Ausdrückliche Wünsche bezüglich der Zurücksendung drückten die Autoren nicht aus.

4 Cvetko, Dragotin: Gojmir Krek, S. 243-244.

5 Cvetko, Dragotin: Die Rolle G. Kreks in der Entwicklung der neueren slowenischen Musik, S. 125

8 Diese kleinliche Inkonsequenz ist für die Erforschung wertvoll, besonders wegen der Einsicht in einige unveröffentlichte Stücke, die ansonsten ins Vergessen geraten würden. Schwerer zu verstehen ist die Tatsache, dass im Archiv veröffentlichte Abhandlungen von Anton Lajovic fehlten, die in die musikalische Sammlung erst später, mit dem Erbe des Komponisten, kamen. Dass sie aus dem Archiv der Redaktion verschwanden war sicherlich der Wunsch von Lajovic.6

Anders ist es, was das literarische Archiv angeht. Dieses enthält kleinere, beschriebene Zettel, wobei die Gefahr besteht, sie könnten in anderen Nachlässen verloren gehen. Im bisherigen musikalischen Wissen galt das schriftliche Archiv von Novi akordi mit der Korrespondenz für unerreichbar oder sogar verloren. Nach dem Suchen und Stöbern hat sich herausgestellt, dass es auf drei Orte verteilt war. Das erste Archiv wurde von den Anfängen des Entstehens dieser Arbeit in der Sammlung Rokopisna zbirka der Universitätsbibliothek Narodne in univerzitetne knjižnice aufbewahrt, unter seines Vaters Nachlass - des Slawisten Gregor Krek. Die Sammlung erhielt sie als Geschenk des Nachkriegszentrums Federalno zbirni center. In 1998 wurde es von Vaters Nachlass getrennt und dem Notenwerk Glasbena zbirka National- und Universitätsbibliothek (NUK) beigefügt. Es enthält 128 Konzepte der Schreiben des Redakteurs an verschiedene Komponisten und den Drucker, drei Notizbücher mit Schreibkonzepten an Mitarbeiter der literarischen Beilage (I. 31. Dezember 1910-18. August 1911, II. 24.

Juni 1911-21.1.1913,111.21. Januar 1913-15. Juli 1917), eine Menge Blätter mit verschiedenen Notizen des Redakteurs, Werbung für die Veröffentlichung in Ljubljanski zvon, eine Liste der Abonnenten für das Jahr 1911, Schriften von Fran Gerbičs Schrift aus meinem Leben und Pavel Kozinas Kako sem poučeval petje/ Wie bringe ich singen bei zwei Konzepte der Briefe an den Verleger Schwentner. Der restliche Teil, den wir zum Schreibarchiv zählen müssen, ist die Korrespondenz, erhalten im Archiv der Republik Slowenien. Unter dem Material von Kreks Nachlass, der 1948 vom Federalni zbirni center ausgehändigt wurde (Archiv Inventaraufnahme erstellt im Jahr 1964), 13 von den 63 Briefen der Mitarbeiter von Novi akordi und 42 der Verlagsbriefe. Im Nachlass von Lavoslav Schwentner finden wir 13 von Kreks Berichterstattungen und 17 Briefe an Schwentner. Obwohl es in der Korrespondenz noch Lücken gibt, trägt der bekannte Teil wesentlich sowohl zu den Antworten auf die

6 Krek, Privatniki, A LXIX, Dateiordner 1-11

9 schwerwiegendsten Fragen bezüglich des Beginns und dem Ende der Zeitschriftenveröffentlichung bei, als auch über den alleinigen Arbeitsverlauf des jungen Unternehmens.7

7 Krek, Privatniki, A LXIX, Dateiordner 1-11

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