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6 Praxistipps zur Nahverkehrsplanung für ältere Verkeh

6.5 Gestal

gen, notwendig (vgl.

Ab-g von Laub, Schnee und Eis),

ersonenliften oder Rolltreppen (z. B. als Alternative bzw. Ergän-ersonenlifte Barrierefreiheit

chtbare Beschilderung und Ausschilderung wichtiger Ziele (Bahnsteig,

In-Abb ofs

− kurze Wege zwischen Informationsständen, Fahrkartenautomaten, sanitären Einrichtungen und dem Einstieg,

− Sitzplätze und Anlehnmöglichkeiten in den Wartebereichen (möglichst witte-hützte Wartezonen) mit entsprechender Bestuhlung (bequem, was-serabweisend, warm) und angepasster Sitzhöhe),

Ergänzung durch klimatisierte Wartezonen an Haltestellen besonderer Bedeu-tung

DIN 18 024-1, VDV (2003)). Dennoch ist die Weiterentwicklung, z. B. die Berück-sichtigung von Abstellplätzen für Rollatoren in Fahrzeu

schnitt 4.3, Seite 42). Weitere Anforderungen ergeben sich e auch jenseits einer barrierefreien Gestaltung:

− verkehrssicherer Zustand der Haltestellen unter Berücksichtigung der besonde-ren Gefährdung älterer Menschen (Stolpergefahr bei Schwellen, Unebenheiten und kontrastarmer Gestaltung, Rutschgefahr bei glatten Oberflächen sowie un-zureichender Reinigun

− barrierefreier Zugang zu Haltestellen: Verzicht auf Stufen und lange Wege, Ein-richtung von P

zung zu langen Rampen zu prüfen). Dabei stellen P her, Rolltreppen dagegen nicht.

− Information und Hilfestellung durch Servicepersonal an den wichtigen Haltestel-len und im Fahrzeug

− Barrierefreier Zugänglichkeit und Nutzbarkeit von Informationen und Fahrkar-tenautomaten (große Schriften, gute Beleuchtung, gut verständliche Ansagen, einfache Bedienbarkeit),

− Leichte Bedienbarkeit von Infosäulen

− Akustisch und visuell gut erfassbare (dynamische) Fahrgastinformation

− gut si

formationsschalter, Automaten, sanitäre Einrichtungen, Ausgang),

− Leitstreifen (Hauptwege und Bahnsteig),

ildung 37: Übersichtliche Gestaltung eines Bahnh

Abbildung: Rhein-Main-Verkehrsverbund

rungsgesc

− Leicht erfassbare Gestaltung verschiedener Bereiche (einfach verständliche Grundrisse, Verzicht auf ablenkende Werbeflächen und Mobiliar in Bewegungs-räumen).

− Möglichst geringer Höhenunterschied zwischen Bord bzw. Bahnsteig und Fahr-zeugeinstieg durch angepassste Gestaltung der Haltestellen

b) Gestaltung der Fahrzeuge

− Möglichst geringer Höhenunterschied zwischen Fahrzeugeinstieg und Bord bzw.

Bahnsteig durch angepassste Gestaltung der Fahrzeuge

− Ausreichende Bewegungsräume und Abstellmöglichkeiten (zum Beispiel für Rollatoren) im Fahrzeug in Verbindung mit sicheren Haltemöglichkeiten

Abbildung 38: Haltestelle mit Leitstreifen und Sicherheitsmarkierung

Foto: Planersocietät

Gute Orientierung

Neben der Barrierefreiheit prägen weitere Aspekte eine altengerechte Gestaltung.

Es handelt sich um eine Gestaltung, die dem Wunsch nach guter Orientierung und dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis älterer Menschen Rechnung trägt. Dabei geht es nicht unbedingt um zusätzliche Orientierungshilfen, wie z. B. lesbare Schilder. Wichtig ist eine klare, übersichtliche Gestaltung der Bewegungsräume, bei der eine Überfrachtung und Reizüberflutung durch Beschilderungen, Werbe-flächen oder verwirrende Boden- und Wandgestaltung weitestgehend vermieden wird. Es sollte eine auf das Notwendige reduzierte Gestaltung und Ausstattung der Bewegungs- und Aufenthaltsräume sowie eine Lenkung der Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Informationen angestrebt werden. Dieses Thema wird eben-falls im behandelt Abschnitt 6.3 (Seite 76). Wichtige Anforderungen und Gestal-tungsmerkmale sind:

Abbildung 39: Niederflurfahrzeug an Haltestelle

Foto: Planersocietät

Unterstützung des Sicherheitsempfindens (Security/Safety)

Ältere Menschen können aufgrund einer veränderten kognitiven Leistungsfähig-keit bereits alltägliche Situationen als Bedrohung wahrnehmen. Sie erleben häufi-ger Ängste im Alltag (vgl. Abschnitt 4.1 Seite 30). Dies führt neben der Einbuße von Lebensqualität zu grundsätzlichem Vermeidungsverhalten. Sie meiden „ver-unsichernde“ Orte oder Situationen. Hierzu gehört häufig auch das öffentliche Verkehrsangebot. Entsprechend gilt es, das Sicherheitsempfinden im ÖPNV zu stärken. Der Begriff Sicherheit umfasst zum einen den subjektiv bestimmten Be-reich Security (z. B. Sicherheitsempfinden im sozialen Umfeld, Kriminalitätsvor-sorge). Zum anderen ist aber auch der in der Regel objektiv bewertbare Bereich Safety inbegriffen (z. B. Trittsicherheit auf Treppenanlagen, Verkehrssicherheit). Ein hoher Grad an Zuverlässigkeit im Betrieb der technischen Anlagen (z. B. Aufzüge, Beleuchtung, Fahrgastinformation, sanitäre Einrichtungen) ist für ältere Menschen von hoher Bedeutung. Wichtige Anforderungen und Gestaltungsmerkmale sind:

Security:

− Übersichtlichkeit der Bewegungs- und Aufenthaltsräume,

− gute Ausleuchtung,

− Personalpräsenz,

− einfach bedienbare Info- und Notrufsäulen,

− transparente Wände von Einbauten und Wartebereichen (soziale Kontrolle).

Safety:

− zusätzliche Handläufe an breiten Treppenanlagen,

− anpassbar indigkeit von Rolltreppen (z. B. geringere

Fahrge-s b der Hauptverkehrszeiten),

er Anlagen durch Notdienste

(ent-ahren solange ältere Menschen noch

Sitz-endig, um er

Anla-

erun-n),

e Fahrgeschw chwindigkeiten außerhal

− deutliche Markierung der Bahn- bzw. Bussteigkanten sowie von Gefahrenzonen (Kreuzungsbereiche) sowie eine

− schnelle Instandsetzung defekter technisch

sprechende Wartungsverträge mit geregelter kurzfristiger Instandsetzung der schadhaften Anlage).

− Rücksichtsvolle Fahrweise, kein Anf platz suchen

c) Angebot von sanitären Anlagen

tig. Sie sind notw t die Reinigung und Pflege d

e im Umfeld).

Sanitäre Anlagen in den Fahrzeugen (v. a. im SPNV) und an wichtigen Umsteige-haltestellen sind für ältere Menschen besonders wich

den Komfort und vor allem den Aktionsradius vieler älterer Menschen zu erwei-tern. Neben der eigentlichen Bereitstellung is

gen von großer Bedeutung. Dabei können auch sanitäre Anlagen in öffentlichen und privaten Gebäuden für die öffentliche Nutzung aktiviert werden. Eine Weg-weisung durch gut lesbare Hinweisschilder ist einzubinden. Wichtige Anford gen und Gestaltungsmerkmale sind:

− Aufbau eines Netzes sanitärer Einrichtungen (vor allem an zentralen Haltestel-le

− Reinigung und Wartung der sanitären Einrichtungen (z. B. Betreuung der Anla-gen durch Gewerbetreibend

Abbildung 40: Klar gestaltete Bewegungsräume

Foto: Planersocietät

Abbildung 41: Beispielhafte Gestaltung einer altengerechte Bushaltestelle

Eigene Darstellung

6.5.3 Wichtige Fragen („Checkliste“)

− Welche Linien und Haltestellen sind für ältere Fahrgäste besonders wich-tig?

− Sind Fahrzeuge und Haltestellen barrierefrei gestaltet?

− Bieten Fahrzeuge und Haltestellen gute Orientierung?

− Wird bei der Gestaltung das Sicherheitsempfinden (Security/Safety) be-rücksichtigt?

− Sind an zentralen Punkten sanitäre Anlagen in guter Qualität vorhanden und ausgeschildert?

− Wie beurteilen ältere Menschen und ihre Interessenvertretungen das ÖPNV-Angebot?

− Sind ältere Menschen mit Migrationshintergrund als Zielgruppe in die Überlegungen einbezogen?

6.5.4 Beispiel

KOLLA Göteborg (Kollektivtrafik för alla)

Beispielorte/-region Göteborg (Schweden)

Initiatoren Stadt Göteborg Kurzbeschreibung

KOLLA in Göteborg („Kollektivtrafik för alla“ = „Öffentlicher Verkehr für alle“)

Integriertes Konzept zur Barrierefreiheit des ÖPNV, das eine umfassende Bandbreite verschie-dener baulicher und organisatorischer Maßnahmen enthält. Neben der barrierefreien und über-sichtlichen Gestaltung von Bus- und Straßenbahnhaltestellen, der Berücksichtigung der Fuß-wege zu den Haltestellen und der Pflasterung im Haltestellenumfeld beinhaltet das Konzept auch Maßnahmen wie den Ausbau und die Verknüpfung flexibler Bedienungsformen (Flexibus).

Kernpunkte

Betrachtung der gesamten Wege-/Reisekette in ein Handlungsprogramm

Integration aller Handlungsbausteine eines altengerechten (barrierefreien) ÖPNV-Angebots Mix aus baulichen und organisatorischen Ansätzen

Weitere Informationen:

www.osmose-os.org/documents/163/Uniaccess_Goteborg.pdf, www.emta.com/IMG/pdf/Final_Report_Older_People_protec.pdf, www.kolla.goteborg.se

Kontaktperson: Roland Jenssen, Roland.Jenssen@fardtjansten.goteborg.se

MVBS) (2008):

di-g e.V. (DIN) (1998): DIN 18 024-1, 1998-01: Stra- Ber-6.5.5 Literaturtipps

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (B

rekt-Heft 64, Hinweise – Barrierefreiheit im öffentlichen Verkehrsraum für seh- und hörgeschädigte Menschen, Bonn

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV); Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) (2003): Barrierefreier ÖPNV in Deutsch-land, Düsseldorf: Alba-Fachverlag

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) (2007): Der Nahverkehr 6/2007:

Öffentlicher Personenverkehr in Stadt und Region - Unbehinderte Mobilität in Hessen, Düsseldorf: Alba Fachverlag

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) (2000): Stadtbus - mobil sein in Klein- und Mittelstädten, Düsseldorf: Knipping Verlag

Hessische Straßen und Verkehrsverwaltung, Hochschule Darmstadt: Leitfaden

„Unbehinderte Mobilität“, www.hsvv.hessen.de

Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen (Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung - BOStrab vom 11. Dezember 1987 (BGBl.I S.2648))

Deutsches Institut für Normun

ßen, Plätze, Wege, öffentliche Verkehrs- und Grünanlagen sowie Spielplätze, lin

Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN): E DIN 18030: Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen, Berlin

Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN): E DIN 32984: Aufmerksamkeitsfelder, Bodenindikatoren, Leitstreifen, Berlin

EU-RL 2001/85: Richtlinie Nr. 2001/85/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. November 2001 über besondere Vorschriften für Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit mehr als acht Sitzplätzen außer dem Fahrersitz und zur Änderung der Richtlinien 70/156/EWG und 97/27/EG

Im Dokument ÖPNV: Planung für ältere Menschen (Seite 98-106)