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Weibliche Gelegenheitsdichtung wird zum Phänomen (1780er–1790er Jahre)

6. Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Autorschaft der Gelegenheitsgedichte von Frauen der Gelegenheitsgedichte von Frauen

6.3 Frauengedichte unter Männernamen?

Die Vorstellung einer Identität von Autor(in) und Adressant(in) wird aber vol-lends auf den Kopf gestellt bei einem Gedicht, das mal von Frauen, mal von Männern, zudem noch anonym unterzeichnet ist: während das im Jahre 1784 der Hochzeit von Mademoiselle Helena Gruner und Stabschirurgus und Hofrat Herrmann Burrmann gewidmete Epithalamion noch von “zweyen Freundin-nen”383 unterschrieben ist, gratulierten mit demselben Text schon “zwey Freun-de”384, als 1786 Anna Margaretha Kröger Herrn Gottlieb Bulmerincq heiratete.

Mehr Beispiele für eine solche “Geschlechtsumwandlung” bei Adressanten sind mir allerdings nicht begegnet, sie sind aber auch sehr schwer zu entdecken, da tausende von Texten, die nicht in einer absuchbaren digitalisierten Form vor-liegen, miteinander genau verglichen werden müssten.

Dieses Gedicht wirft aber die Frage auf, ob hiesige Frauen nicht unter Männernamen Gelegenheitsgedichte veröffentlicht haben könnten. Bisher sind mir keine solchen Fälle bekannt geworden. Allerdings hat Ulrike Plath darauf aufmerksam gemacht, dass Karl Gottlob Sonntag (1765–1827), ein Mann, des-sen Name oben unter den Mitgliedern des Freundeskreises um Karl Ferdinand Daniel Grohmann schon erwähnt wurde und der ebenfalls Gelegenheitsdichte verfasst hat, 1798 in Freiberg (Sachsen) unter seinem Namen die Schrift Ein Wort zu seiner Zeit. Für verständige Mütter und erwachsene Töchter von Elisa-beth Eleonore Bernhardi (1768–1849),385 einer deutschen Schriftstellerin, her-ausgab. Die anonym gebliebene Autorin geht darin gegen Johann Heinrich Campes (1746–1818) Buch Väterlicher Rath für meine Tochter (1789) an, in dem der bekannte Kinderbuchautor und Pädagoge Frauen nur auf ihre häusliche Pflichten festgelegt wissen wollte. Auch wenn Sonntag ähnlich konservative Ansichten wie Campe gehabt habe, sieht Plath in Sonntags Vorgehen einen für damalige Zeiten mutigen Schritt.386

Dem ist beizupflichten. Sonntags Ansichten waren eher konservativ, sicher-lich hat er aber durch die Lektüre und Veröffentsicher-lichung des Buches von Elisa-beth Bernhardi – zu deren Ansichten er stand, wie er in der Vorerinnerung seiner Schrift Ueber die heranwachsende weibliche Jugend. Zwei Predigten (aus dem Jahr 1797, erschienen in Riga bei Hartknoch 1800) beteuert hat – sich für das Problem der Lebenschancen unverheirateter Frauen sensibilisieren

382 Vgl. Arvelius 1794: 133f.

383 GBKA 2553: LVVA, f. 4011, apr. 1, l. 723: 1–2 [1784].

384 GBKA 2546, dubl. 1851: LVVA, f. 4011, apr. 1, l. 702: 152–153 [1786].

385 Siehe z. B. Schindel, Carl Wilhelm Otto August 1823. Die deutschen Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Leipzig: Brockhaus. I: 44–46.

386 Plath, Ulrike 2011. Baltisaksa laste- ja noortekirjandus 1840. aastani. [Deutschbaltische Kinder- und Jugendliteratur bis in die 1840er Jahre.] In: Keel ja Kirjandus 2011/8–9, lk. 698–715, hier S. 706.

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sen und andere darauf aufmerksam machen wollen – im Vergleich etwa zu den von Johann Daniel Horeb geäußerten Ansichten ein Schritt voran. Neben den Rollen der Gattin, Mutter und Hausfrau gesteht er (unverheirateten) Frauen die Rollen der Erzieherin387 und Gesellschafterin als würdige, der weiblichen Be-stimmung entsprechendene Berufe zu. Er ist der Meinung, dass das Unver-heiratet-Bleiben als ein mögliches Zukunftsszenarium für die Töchter miteinge-rechnet werden sollte. Die vermittelte Erziehung als solche ändere sich dadurch aber im Grunde nicht.

“Habt Eltern! bei der ganzen Erziehung den ganzen künftigen – auch für eure Töchter doch immer möglichen – Beruf des Weibes vor Augen. Gattin, Mutter, Hausfrau, Gesellschafterin zu werden, ist sie bestimmt. […] besonders aber gewöhnt sie durch Beispiel, nicht bloß durch Lehren, an zu jenen Tugenden, ohne welche von Seiten des Weibes weder sittliche Würde noch häusliches Glück stattfindet: zur strengsten unbescholtenen Reinheit des Herzens und Wandels, zur Häuslichkeit, zu zweckmäßiger Thätigkeit und Ordnung, zur Nachgiebigkeit und Gefälligkeit, zu stiller anspruchsloser Verdienstlichkeit! Haben sie diese Tugenden, so haben sie Glück, so schaffen sie Glück. Und wofern auch die Vorsehung sie einst nicht in den Ehestand riefe, so würden sie dennoch der Welt nützlich, von der Gesellschaft geachtet, und in sich zufrieden sein.”388

Wie Horeb verwendet auch Sonntag für die häusliche Frau das Bild der Sonne.

Als Motto seiner zweiten Predigt hat er eine Stelle aus Jesus Sirach gewählt:

“Wie die Sonne, wenn sie aufgegangen, in dem hohen Himmel des Herrn eine Zierde ist; also ist ein tugendsames Weib eine Zierde in ihrem Hause” (Jes. Sir. 26:

21).”389

Ganz neue und innovative Entwicklungen wurden damit als im Einklang mit altehrwürdigem Gedankengut präsentiert.

Neben dem von Plath erwähnten Interesse Sonntags für Mädchen- und Frauenliteratur390 könnten noch weitere Beweggründe bei der Veröffentlichung der Schrift von Elisabeth Bernhardi eine Rolle gespielt haben. Das Buch er-schien in Freiberg in der Grazischen Buchhandlung, die um diese Zeit vom Bruder der Schriftstellerin, Ambrosius Bethmann Bernhardi (1756–1801) ge-leitet wurde. A. Bernhardi, Sohn des Freiberger Bürgermeisters Gottfried Beth-mann Bernhardi, war in der ersten Hälfte der 1780er Jahre Begleiter des liv-ländischen Grafen von Mengden an der Universität Leipzig gewesen und 1786–

1795 Hofmeister bei der verwitweten Generalin Naumoff (oder Naumow) in Riga, deren Söhne er statt nach eudämonischen (Tugend wird durch

387 Sonntag, Karl Gottlob 1800. Ueber die heranwachsende weibliche Jugend. Zwei Predigten.

Riga: Hartknoch. S. 5.

388 Sonntag 1800: 42.

389 Vgl. Sonntag 1800: 24.

390 Vgl. Plath 2011: 706.

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keit belohnt) nach Kantischen Prinzipien unterrichtet habe.391 Es ist bekannt, dass er in dieser Zeit mit K. G. Sonntag und G. Collins in freundschaftlichen Beziehungen stand.392 Und vielleicht hat er, wie unten zu sehen sein wird, auch Gedichte im Namen von Rigaer Frauen geschrieben. Der ebenfalls aus Sachsen (Radeberg bei Dresden) stammende Sonntag, Sohn eines Bandfabrikanten und Ratsherrn, der 1784–1788 in Leipzig Theologie und Philosophie studiert und promoviert hatte und nach seinem Studium zunächst Rektor der Domschule und danach des kaiserlichen Lyzeums in Riga, seit 1791 aber Oberpastor an der St.

Jakobi war,393 erwies wahrscheinlich mit seiner Namensverleihung der Familie seines Freundes einen Dienst – die hohe Wertschätzung der Freundschaft im Allgemeinen diente hier zur Förderung der Frauenrechte im Speziellen. Seine Hilfsbereitschaft könnte aber auch darauf zurückgeführt werden, dass Sonntag wahrscheinlich in einer Familie aufgewachsen ist, in der die Stellung der Mutter und Frau relativ solide war – aus dem Jahr 1797 ist ein Geburtstagsgedicht er-halten, das seine Eltern ihm aus Radeberg schickten und das von beiden mit ihrem Namen unterzeichnet worden ist.394

Im Nordbaltikum scheint das Veröffentlichen unter männlichen Namen oder Pseudonymen aber erst ein Phänomen der nächsten Jahrhunderwende zu sein, als seit Mitte der 1870er Jahre Autorinnen wie Emmy du Féaux (alias Ernst Dorn), Laura Mohr (alias Leonhard Mahrholm), Elise Louise Dorothea Gräfin Keyserling (alias Ernst Klinge), Franziska Lortsch (alias Friedrich Leoni) und Gabriele von Schlippenbach (alias Herbert Rivulet) – Frauen, deren Geburts-jahre sich um die 1840er Jahre gruppieren – ihre Werke zu veröffentlichen be-gannen.395 Aus der Zeit unmittelbar nach 1800 finden wir eine interessante Zwitterform – Barbara Juliane von Krüdener hat ihr Roman Valérie ou Lettres de Gustave de Linar à Ernest de G (1803) in Form fiktiver Männerbriefe abgefasst, im Rahmen aber eine anonyme Herausgeberin konstruiert. Im All-gemeinen haben baltische Frauen während des 19. Jahrhunderts anscheinend entweder anonym, unter eigenem Namen (wie Johanna Conradi)396 oder einem weiblichen Pseudonym veröffentlicht. Die letzteren fanden allerdings erst mehr Verwendung bei Frauen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geboren sind (z. B. Theophile von Bodisco alias Magda Kaarsen).397 Etwa gleichzeitig

391 Vgl. Ergänzungsblätter zur Allgem.Literatur-Zeitung. Donnerstag, den 13. October 1808. Nr.

122, Sp. 971–973.

392 Vgl. Familien-Gedenkblatt = Ein Familien-Gedenkblatt an die, vor hundert Jahren erfolgte, Geburt des in Riga beerbten Russischen Edelmanns Eugen Nicolajewitsch Naumow, des letzten seines Stammes, geboren den 13. Dec. 1775, gestorben den 2. Februar 1843. Dorpat: Druck von Schnakenburg’s litho- und typographischer Anstalt, 1875. S. 18.

393 Vgl. Gottzmann, Hörner 2007, III: 1206–1207.

394 Vgl. GBKA 2171: LUAB, R 35129.

395 Vgl. Gottmann, Hörner 2007, I: 416; II: 925; II: 673; II: 835; III: 1146, siehe auch Lukas 2006: 197.

396 Siehe Gottzmann, Hörner 2007, I: 338.

397 Vgl. Gottzmann, Hörner 2007, I: 249.

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mit männlichen Pseudonymen scheinen auch geschlechtsneutrale (z. B. Anna von Cossart alias A. Treu oder A. Costa)398 an Popularität gewonnen zu haben.

Versucht man diese Identifikationsproblematik zusammenzufassen, ist also festzuhalten, dass ein Großteil der feststellbaren weiblichen Adressantinnen nicht Autorinnen ihrer Texte waren. Statt dessen wurden Gedichte mit ihrem Namen anscheinend oft von Männern angefertigt, die von bürgerlicher Herkunft und in “Einfühlungsberufen” wie Hofmeister, Pastor oder Schauspieler tätig waren. Betrachtet man die Geburtsjahre dieser Männer (1749–1765), kann man sagen, dass sie Zeitgenossen von Elisa von der Recke, Sophie Schwarz und Barbara Juliane von Krüdener waren. Außerdem fällt auf, dass sie fast aus-schließlich in Leipzig studiert haben – das gilt nicht nur für den Freundeskreis um Grohmann in Riga, sondern auch für die Brüder Arvelius in Reval und Gustav Bergmann in Rujen.399 Ihre Gedichte markieren, dass das Ansehen der

398 Vgl. Gottzmann, Hörner 2007, I: 339.

399 Zu Bergmanns Studium s. Gottzmann, Hörner 2007, I: 215. Laut Arvo Tering waren Gustav, sowie seine Brüder Ambrosius und Liborius Bergmann während ihrer Studienzeit Mieter im Hause des berühmten Leipziger Verlegers und Druckers Johann Gottlob Immanuel Breitkopf – Leipzig war nicht nur eine Stadt der Universität und Wissenschaften, sondern auch des Handels und der Künste. Es war eines der wichtigsten Buchhandelszentren des deutschsprachigen Raums.

Als weitere Vorzüge nennt Tering ein reges gesellschaftliches Leben, zahlreiche Promenaden, großartige Möglichkeiten zum Theater- und Konzertbesuch und Studium der Kunst, aber auch die Nähe Dresdens. Allerdings war Leipzig auch eine Stadt mit hohen Lebenserhaltungskosten, was weniger wohlhabende Studenten abgeschreckt haben mag, dafür aber eine besondere Anziehungskraft für Jugendliche aus höheren Ständen, wie Adlige und Patriziersöhne ausgestrahlt hat, da sie hier einen distinguierten Rahmen vorfanden. Seit den 1760er Jahren war Leipzig die Lieblingsuniversitätsstadt des baltischen Adels. (Vgl. Tering 2008: 227–232; 318–322) Dass die auratische Wirkung nicht nur auf männliche Studierende beschränkt blieb, belegen Zeilen aus einem Gedicht Elisa von der Reckes an Christian Felix Weiße, geschrieben vor ihrer grand tour 1784 (also um die Zeit, als die meisten hier erwähnten Männer, die im Frauennamen gedichtet haben, in Leipzig studierten):

So, theurer Freund! erträum’ ich mir das Glück, An deiner Seite ganz zu fühlen, was

Die reinste Wollust edler Seelen ist, Wenn jede Musenkunst den Geist entflammt;

Wenn Hillers Harmonie das Herz erhebt, Wenn Winklers Cabinett und Oesers Kunst Das Aug’ entzückt; und Hirschfelds Theorie Im Rosenthale sichtbar wird, und wenn Am Steine, der die Asche Gellerts deckt, Mein Weisse, gleich dem sanftumwölkten Mond, In stiller Schwermuth steht, das Grab mir zeigt, Die Hand mir drückt und sagt: – “Hier, Freundinn, ruht Der Deutschen Stolz und deiner Freunde Lust!

Sein Leben floß so schön und sanft dahin, Als sein unsterblich Lied, das auf der Bahn Zur finstern Gruft mit Muth den Busen stählt.”

Dann eine Thräne meines späten Danks Auf Gellerts Grabstein fließt, ein Blümchen, das Der heil’gen Erd’ entsproß, aus Schwärmerey Gepflückt, an meinem Busen weht, mir dann Das Herz gedoppelt schlägt, und Freude sich

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Frauen, insbesondere der Ehefrauen und Mütter, aber auch der Kinder gegen Ende des 18. Jahrhunderts unter den hiesigen Eliten erheblich gestiegen und das Stadtbürgertum mit großen Schritten den Adligen nachgezogen ist. Der Zu-wachs der Autorität der Frauen ist aber nicht unmittelbar und in vollem Maße in reale Autorschaft übergegangen. Auch hier scheint zu gelten, dass reale Autor-schaft und Autonomie erst nach einer Zwischenetappe der Fiktivität und der mehr oder weniger freundlichen Vormundschaft möglich geworden ist. Ein ver-gleichbarer Anstieg der Zahl realer Autorinnen wäre unter günstigen Umstän-den eher in der Kinder- oder noch wahrscheinlicher, Großkindergeneration die-ser Adressantinnen zu erwarten.

Um welche Zeit könnte es sich handeln? Ein Blick auf die Geburtsjahre der Adressantinnen der 1780er–1790er Jahre könnte helfen, diesen Zeitraum abzu-schätzen. Bei etwas weniger als einem Viertel der Adressantinnen habe ich ihr Geburtsdatum nicht ermitteln können. Für weitere gilt folgendes: vor 1750 sind 5 Frauen geboren, in den 1750er Jahren (unmittelbare Zeitgenossen von Elisa von der Recke und Sophie Schwarz) ebenfalls 5. In den 1760ern (als Barbara Juliane von Krüdener geboren ist) beginnt die Zahl zu steigen – 16, in den 1770er sind es schon fast doppelt so viele – 28. Die meisten Adressantinnen sind in den 1780er Jahren geboren – 48, aber auch die 1790er Jahre sind stark vertreten – 23. Rechnet man für eine Generation eine 30-jährige Zeitspanne und multipliziert sie für die Großkindergeneration mit zwei, dann wäre ein erster leichter Anstieg realer Autorschaft bei Frauen zu erwarten, deren Geburtsjahre in die Zeit etwa ab 1820 fallen, ein größerer aber erst bei Frauen der Jahrgänge 1840 bis 1860.

Eine solche Entwicklung scheint tatsächlich abgelaufen zu sein. Eine Durch-sicht des Lexikons von Carola Gottzmann und Petra Hörner erbrachte folgende Ergebnisse: deutschbaltische Autorinnen, deren Geburtsjahre in die 1780er

In Wehmuth mischt, Unsterblichkeit und Tod

Und dieses Lebens Glück die Seele füllt, Die neu beflügelt hoch sich über Tand Zu sel’gen Regionen hebt, die Platners Geist Nur ahnden, nicht erforschen kann; wenn nun Nach solchem Seelenschwung ein Abend kommt, Wo Zollikofer sich im Rosenthal

Der Schöpfung und des heil’gen Tages freut, An welchem er Christus-Sinn gelehrt:

Daß Glück von Tugend unzertrennlich sey;

Und wenn zu ihm bey Nachtigallensang Und Blüthenduft der edle Blankenburg

Mit Platner geht, und Weisheit, Witz und Scherz Der Geist des schönen Zirkels wird; wenn dann Mein Weisse mich zu diesen Freunden führt;

Und nun der Freundschaft Glück, der Weisheit Lust Auch meinen Geist in Himmelsfreuden wiegt, Dann wird das Ufer deiner Pleisse mir, Was jungen Griechen einst die Flur Athens Zu Socrates und Platons Zeiten war.

(Vgl. Elisens und Sophiens Gedichte 1790: 98–100)

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Jahre und in das erste Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts fallen, sind nicht zu ver-zeichnen. In den 1790er Jahren ist eine Autorin geboren worden – die Revaler Kaufmannstochter Jeanette Buller (geb. 1795). Aus dem zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wird eine Autorin erwähnt – Johanna Conradi (geb. 1814). Aus den 1820er–1830er Jahren werden pro Jahrzehnt 8 deutschbaltische Autorinnen registriert, aus den 1840er–1870er Jahren regelmäßig mehr als 10 (11–14). In den zwei letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts machen die Zahlen erneut einen Sprung, sowohl aus den Dekaden nach 1880 als auch 1890 sind mehr als zwanzig Autorinnen aufgenommen worden. Nach 1900 beginnt die Zahl wieder abzunehmen, was auf spätere historische Entwicklungen zurückzuführen ist.

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