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4.1 Darstellung der Methodik

4.1.1 Erstellung der Fragebögen

Es wurde für die Beantwortung der Forschungsfragen ein quantitatives Design gewählt, da bereits eine Grundlagenforschung zu der behandelten Thematik besteht, welches durch die zuvor durchgeführte Literaturrecherche dargelegt wird. Nach Angaben von LoBiondo-Wood und Haber (2005, S. 297) soll das quantitative Design einerseits einen Beitrag zur Lösung der Forschungsfragen leisten und andererseits die Kontrolle über das Verfahren gewährleisten. Zusätzlich sind Sorgfalt, Validität und Objektivität der Schlüssel zur Beantwortung der Forschungsfragen.

Die schriftliche Befragung in Form eines Fragebogens dient laut Mayer (2011, S. 172) der Sammlung von quantitativem Datenmaterial. Es können dadurch Wissen, Meinungen, Überzeugungen, Erwartungen und Erfahrungen der Probanden schnell und effizient erhoben werden. Zusätzlich ist mit einem Fragebogen eine anonyme standardisierte Erhebung gleichzeitig an verschiedenen Orten möglich. Der Fragebogen ist im Sinne der quantitativen Forschung ein Messinstrument und dessen Entstehung ein Teil des Forschungsprozesses (Mayer, 2011, S. 173).

Die Entwicklung des Fragebogens teilt sich nach Angaben von Mayer (2011, S. 173-174) in drei Phasen, welche auch bei der Erstellung der Fragebögen für die empirische Erhebung durchlaufen wurden. Der Erstellungsprozess der Fragebögen erstreckte sich von Oktober 2016 bis Jänner 2017. Zu Beginn kommt es zu einer

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Konzeptionsphase, in welcher die Definition und Operationalisierung des inhaltlichen Konstrukts erfolgen. Dabei müssen konkrete Überlegungen angestellt werden (Mayer, 2011, S. 174-175). Da zu dieser Thematik keine Erhebungstools (Fragebögen, leitfadengestützte Interviews, etc.) aufgefunden werden konnten, wurden für die empirische Erhebung zwei autarke Fragebögen erstellt. Zuvor fand ein mündlicher und schriftlicher Austausch mit den Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter des Krankenhauses der BB Wien und des FSW statt, um Erfahrungswissen über die gemeinsame Zusammenarbeit einzuholen. Auf Basis dieser Informationen wurden die Fragebögen erstellt.

Im zweiten Schritt wird die Konstruktionsphase durchgeführt, in welcher es zunächst zur Formulierung und anschließend zur Gestaltung des Fragebogens kommt. Hierbei kann zwischen verschiedenen Fragetypen wie Wissensfragen, Handlungsfragen, soziodemografischen Fragen und Einstellungs-, Meinungs- oder Beurteilungsfragen gewählt werden. Prinzipiell wird auch zwischen offenen und geschlossenen Frage- und Antwortformaten unterschieden. Bei offenen Fragen müssen die Befragten eigene Worte formulieren und werden somit nicht von Vorgaben beeinflusst, sondern können aus ihrem Wissen schöpfen. Diese Antworten werden anschließend in Kategorien eingeteilt, um sie quantitativ auswerten zu können. Da dies ein interpretativer Prozess ist, kann das Charakteristikum der quantitativen Forschung in Bezug auf die Standardisierung nicht mehr ganz eingehalten werden. Bei geschlossenen Frage- und Antwortformaten werden die Antwortmöglichkeiten vorgegeben, wodurch ein hoher Standardisierungsgrad erreicht wird. Des Weiteren besteht für die Befragten ein geringer Zeitaufwand. Ein Fragebogen kann beide Fragetypen enthalten, jedoch sollten zentrale Themen nicht ausschließlich mit offenen Fragen abgehandelt werden. Zumeist stellen offene Fragen auch einen erhöhten Aufwand für die Befragten dar, wodurch sie mangelhaft oder gar nicht ausgefüllt werden. Bei den geschlossenen Fragen gibt es verschiedene Antwortformen. Es wird zwischen der dichotomen Antwortform, bei welcher nur zwei Ausprägungen der Antwort vorliegen (ja/nein oder richtig/falsch) und den Ratingskalen, bei welchen mehr als zwei abgestufte Antwortkategorien angeboten werden (sehr gut, gut, befriedigend, genügend, nicht genügend), unterschieden. Zusätzlich können ungeordnete Mehrfachvorgaben als

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Antwortmöglichkeit bestehen, bei welchen die Befragten eine oder mehrere Möglichkeiten ankreuzen. Bei Rangreihen hingegen müssen mehrere Vorgaben in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Es besteht auch die Möglichkeit Hybridfragen bzw. –antworten zu erstellen, bei welcher verschiedene Antwortformen kombiniert werden (ja/nein – wenn ja, welche) (Mayer, 2011, S. 176-182). Es wurde bei der Konstruktion des Fragebogens darauf geachtet, dass sowohl Meinungs- bzw.

Beurteilungsfragen sowie soziodemografische Fragen, als auch Wissensfragen enthalten sind. Zusätzlich wurde auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen offenen und geschlossenen Fragen geachtet. Offene Fragen waren teilweise notwendig, um die Meinungen, als auch das Wissen der Befragten zu eruieren. Auch bei den Antwortformen wurde variiert, sodass dichotome Antwortformen, Ratingskalen und ungeordnete Mehrfachvorgaben als Antwortmöglichkeiten verwendet wurden. Es wurden häufig Hybridfragen angewandt, damit die Befragten ihre Gedanken, welche diese beim Lesen der Frage entwickelten, gleich niederschreiben konnten.

Bei der Formulierung von Fragen ist zu beachten, dass diese klar, verständlich und möglichst kurz gehalten sind. Weitere Grundregeln definieren, dass die Fragen konkret, eindeutig interpretierbar, nicht überfordernd und eindimensional sind. Es sollte auf abstrakte Fachbegriffe und die Angabe von zwei Dingen in einer Frage verzichtet werden. Die Gestaltung des Fragebogens sollte sowohl optisch ansprechend sein, als auch das Interesse wecken. Folglich sollten die Fragen so gereiht werden, dass zu Beginn allgemeine Themenbereiche abgefragt werden, welche das weitere Ergebnis nicht beeinflussen. Anschließend werden die präziseren thematisch gebündelten Fragen gestellt. Auch eine seröse und ästhetische Gestaltung des Layouts sind sehr relevant. Ein Beibrief mit Informationen über die Autorin und den schriftlichen Fragebogen sowie den Informed Consent sind unbedingt notwendig (Mayer, 2011, S. 182-185). Die Fragebögen wurden mit der Erhebung der soziodemografischen Daten (Berufserfahrung) und einer Smiley-Skala (Zufriedenheit mit Situationsbericht) begonnen. Dadurch wurde ein ansprechender Einstieg geschaffen und zum Thema hingeführt. Es wurde regelmäßig zwischen offenen und geschlossenen Fragen gewechselt. Dadurch sollten die Befragten kein Gefühl entwickeln, dass zu viel handschriftlich ausgefüllt werden muss und die Fragebögen unvollständig abgeben. Zusätzlich war der Autorin wichtig, dass der

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Fragebogen keinen größeren Umfang als eineinhalb Seiten hat. Die Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter haben ein Kuvert mit dem Fragebogen und dem Informed Consent, welcher Informationen über die Autorin und die empirische Erhebung gibt, erhalten.

Des Weiteren enthielt der Informed Consent eine Einwilligungserklärung, welche zu unterzeichnen war, falls der Fragebogen im Nachhinein zurückgezogen werden wollte. Über diesen Umstand wurden die Befragten informiert. Eine ethische Prüfung der Fragebögen oder eine generelle Einverständniserklärung war nach Angaben der Ethikkommission der BB Wien nicht notwendig, da keine vulnerable Gruppe oder sensible Daten (z.B. religiöse oder politische Überzeugungen) erhoben wurden.

Nachdem der Fragebogen fertiggestellt wird kommt es zur Testphase. Im Zuge des Prätests wird der vorläufige Fragebogen von ca. 10-20 Personen, welche der Stichprobe ähneln, ausgefüllt. Hierbei werden unklare Begriffe oder missverständliche Fragen identifiziert. Nach dem Prätest kommt es zu einer erneuten Überarbeitung des Fragebogens (Mayer, 2011, S. 185). Der Prätest wurde den Führungspersonen (Pflegedirektion und Stationsleitungen) der BB Wien und den Teamleitungen des FSW zugesendet. Diese haben anschließend Verbesserungsvorschläge rückgemeldet, welche versucht wurden adäquat umzusetzen. Das Ergebnis nach Durchführung der drei Phasen sind die beiden Fragebögen, welche im Anhang 5 und Anhang 8 abgebildet werden.