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Das Selbst im Netz

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6.2 Handeln und Verhalten

6.2.3 Das Selbst im Netz

Hier wurde nun den Fragen nachgegangen, wie wichtig es für die Befragten ist, im Sozialen Online Netzwerk vertreten zu sein, warum sie dieses nutzen und ob es vorstellbar wäre, ohne die Online-Vernetzung auszukommen. Die Beantwortung dieser Fragen wurde auf das Facebook-Netzwerk, als derzeit meistgenutztes Netzwerk, bezogen.

Alltag mit Facebook

Ob sie sich vorstellen könnten ohne Facebook im Alltag auszukommen, wurden die Studierenden im qualitativen Interview (Frage 4c) gefragt (vgl. Tabelle 52). Fast alle Befragten gaben an, dass es für sie vorstellbar wäre, auf die Nutzung von Facebook zu verzichten und ein Teil hatte dies auch schon probiert. Übereinstimmend gaben ebenfalls fast alle Studierenden an, dass dies aber möglicherweise schwer fallen würde, ihnen der Kontakt zu Familie und Freunden fehlen und sie sich teils ausgegrenzt, weil nicht auf dem Laufenden, fühlen würden:

„Wäre ein bisschen ungewohnt, aber ich würde es hinkriegen. [Würdest du es vermissen?] Ja schon, weil's halt schon/ (.) Ich bin jetzt nicht so Facebook-Junkie. Aber es ist schon mal angenehm sage ich mal, wenn man/

Einen irgendwas interessiert“ [2D,4c]

“I could, but it would be difficult because I would lose contact with a lot of people that I've had really close connections with” [2A,4c]

“I guess (..) my personal presence, I guess isn't as so much of a concern to me as just knowing what other people are up to and I mean, I am able to sometimes figure out things that are going on. I can, I'm able to learn about contemporary issues, I think that's one of the biggest benefits of Facebook. “[8A,4c]

Je ein deutscher und ein amerikanischer Studierender gaben an, dass sie sich mittlerweile nicht mehr vorstellen können, ohne Facebook auszukommen, weil es einfach praktisch ist und man sich selbst vernetzter fühlt:

„Mittlerweile nicht mehr glaube ich. … Also wie gesagt, das ist/ Ich weiß nicht, was wir früher in der Zeit gemacht haben, als es das noch nicht gab. Wir haben auch so leben können, so ist es nicht. Aber es erleichtert einfach Vieles. […] Also man ist irgendwie präsenter. Ich habe auch das Gefühl, meine Freunde von zu Hause, selbst wenn ich mit denen nicht mal Nachrichten geschrieben habe oder so, selbst wenn ich wirklich persönlich von denen seit was weiß ich vier Wochen nichts mehr gehört habe, sind die trotzdem jeden Tag für mich präsent.

(.) Das ist einfach nett. Das würde ich auch vermissen, würde ich nicht missen wollen.“ [3D,4c]

“No. No. [survive?] I could survive but. … Yes, it'd be a hard-knock life. I hope that goes as a quote somewhere.

I don't know. It would be hard. A lot of people give up Facebook for Lent or for, you know, if they're trying to focus more on school, they'll give up Facebook but I say Facebook is helpful, especially in my major. Very helpful. (..) So I don't know why you would want to do away with it completely unless you can't manage your time, that's different. I think you have a different problem if you can't handle your time. Then, thats something else. But Facebook, I/ It would be hard to deal with not having one. I feel like I would be very disconnected.”

[3A,4c]

Kategorie Dimension

Alltag ohne Facebook (Interview 4c)

1 ja, vorstellbar 2 nein, nicht vorstellbar Tabelle 52: Dimensionen der Kategorie „Alltag ohne Facebook“

(Qualitatives Interview Frage 4c)

In der Online-Befragung (Frage 37, 4-stufige Likert-Skala) wurde die Studierenden zudem gefragt, ob es ihnen wichtig ist, auf Facebook präsent zu sein. Dieser Aussage stimmten die Studierenden bei großer Varianz eher zu (de: N = 295; M = 2,46; SD = 0,85 | us: N = 209; M = 2,53; SD = 0,90). Die Unterschiede zwischen deutschen und amerikanischen Studierenden sind nicht signifikant.

Weiter waren die Studierenden in der Online-Befragung (Frage 40, 4-stufige Likert-Skala) gefragt anzugeben, was sie vermissen würden, wenn es Facebook nicht gäbe (vgl.

Tabelle 53). Die Items „Kontakt zu anderen Personen“ und „auf dem Laufenden bleiben“

werden bei großer Varianz übereinstimmend am häufigsten benannt. Für die deutschen Studierenden ist weiter die praktische Organisation mittels Facebook wichtig, für die amerikanischen Studierenden eher Neues zu erfahren. Alle Unterschiede der Mittelwerte sind signifikant (für Ergebnisse aus den Teilgruppen vgl. Anhang A6).

Tabelle 53: Was würden Sie vermissen, wenn es Facebook nicht gäbe?

(Online-Befragung Frage 40; deutsche und amerikanische Studierende;

4-stufige Antwortskala: trifft nicht zu–trifft eher nicht zu–trifft eher zu–trifft vollständig zu)

Es ist zusammenfassend festzustellen, dass sich die Studierenden den Alltag ohne Facebook wohl vorstellen können, es aber mitunter auch nicht so einfach wäre, auf dessen Nutzung zu verzichten. Es ist ihnen eher wichtig im Netzwerk vertreten zu sein und sie würden insbesondere den Kontakt zu anderen Personen und das Auf-dem-Laufenden-bleiben vermissen. Für deutsche Studierende ist hier auch die praktische Organisation mittels Netzwerk wichtig.

Gründe für die Nutzung von Facebook

Was die Studierenden nun genau bewegt, dass Soziale Online Netzwerk zu nutzen, wurden sie in der Online-Befragung (Frage 38, 4-stufige Likert-Skala) gefragt. Hier geben die Studierenden beider Länder übereinstimmend „um Kontakt mit alten Freunden zu halten“ und

„um mit anderen Personen zu kommunizieren“ an. Für deutsche Studierende wird Facebook zudem genutzt „weil es einfach praktisch ist“, für die amerikanischen Studierenden ist der Zeitvertreib hier ein wichtiger Grund. Mit Ausnahme der Items „um mit anderen Personen zu kommunizieren“, „um mir interessante Links anzusehen“, „zur Unterhaltung“ und „um etwas über andere zu erfahren“ sind alle Unterschiede signifikant für p < 0,05.

M SD M SD

Kontakt zu anderen

Personen 2,71 1,06 3,22 0,95

praktische Organisation 2,69 1,11 2,17 1,13

Neues zu erfahren 2,48 1,05 2,83 1,05

Unterhaltung 2,17 1,00 2,40 1,13

auf dem Laufenden zu

bleiben 2,61 0,99 2,91 1,01

nichts 1,93 1,03 1,94 0,99

Was würden Sie vermissen, wenn es Facebook nicht gäbe?

de (N=294) us (N=209)

Tabelle 54: Ranking - Warum nutzen Sie Facebook?

(Online-Befragung Frage 38; deutsche und amerikanische Studierende;

4-stufige Antwortskala: trifft nicht zu–trifft eher nicht zu–trifft eher zu–trifft vollständig zu)

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