• Keine Ergebnisse gefunden

Das Kinderzimmer als Eigenwelt des Kindes

5.2 Wie erleben Heranwachsende ihr Kinderzimmer?

5.2.2 Das Kinderzimmer als Eigenwelt des Kindes

Ein weiteres zentrales Thema wurde in einigen der angef¨uhrten Beispiele be-reits angedeutet: Die Interviewten betrachten das Kinderzimmer als einen ihnen zugeh¨origen Bereich. Hier sind sie ihr eigener Herr und erwarten, daß dies von ihrer Umgebung ernst genommen und respektiert wird. Philipp be-trachtet sein eigenes Zimmer im Grunde genommen als abgegrenzten Privat-bereich, wo er sich auch der allt¨aglichen Erwachsenendominanz in gewisser Weise entziehen kann.

”Ich konnts auch nicht haben, wenn meine Eltern rein gekommen sind, also ich hab se nich wirklich raus geworfen, aber es war mir unangenehm. Das war schon irgendwie Zufluchtsst¨atte vor meinen – vor, vor

anderen Dingen. Ich konnte, ich konnte in meinem Zimmer auch gut alleine sein. – Ach so, wenn Freunde da waren, dann sind wir ¨ofter-¨ofter weggegan-gen. Also nicht in meinem Zimmer geblieben, um da was zu spielen, sondern wenns dann en Gesellschaftsspiel gab, sind wa rausgegangen ins Wohnzim-mer oder so, um da zu spielen und nicht in meinem ZimWohnzim-mer geblieben. Das war mehr, mehr mein privater Raum so, [I.: ja] wenn auch nicht ganz. – Ich hab oft auf dem Boden gelegen“. Privatbereich und Abgrenzung sind zentrale Gesichtspunkte f¨ur Philipps Sicht auf diesen Raum, den er als gesondert lebt und erlebt. Sein Bed¨urfnis nach Privatheit l¨aßt ihn selbst Aktivit¨aten mit Freunden nach draußen verlagern.

In anderer Form spricht Cora ebenfalls die beiden Gesichtspunkte – Pri-vatbereich und Zug¨anglichkeit – an:

”dann hab ich mir auch durchaus das Recht ¨ah vorbehalten, die373 auch rauszuschmeißen, ne. Also das war halt mein mein Zimmer, n¨o. Und ich muß ehrlich sagen, jetzt so im nachhinein h¨att ichs auch gerne so behalten. Also, daß so jeder sein eigenes Zimmer hatte, aber aus Platzgr¨unden konnten wa das halt zun¨achst nicht“. Nicht nur der Zug¨anglichkeit dieses Bereiches f¨ur andere Kinder, sondern auch die Erwachsenenwelt, zu der unter anderem Schule z¨ahlt, wurden von ihr und ihren Schwestern außen vor gehalten:

”Also Schul- Schulsachen und so haben wa da nie reingelassen, die – unsere Schularbeiten und so haben wir immer unten erledigt. Haben wa entweder inner K¨uche oder im Wohnzimmer, das Kinderzimmer haben wa wirklich immer zum Spielen da, das ist nie ¨ah von uns gebraucht worden, uns f¨ur irgendwelche geistigen Arbeiten jetzt zur¨ uck-zuziehen. Da habn wa unsere Freunde empfangen, da habn wa eben wirklich nur gespielt. Das war f¨ur uns en Bereich, der jetzt f¨ur alle unangenehme Sachen echt tabu war.“

Auch Maik, der sich selten in seinem Zimmer aufh¨alt, sieht in ihm einen R¨uckzugsort vor den Anforderungen der Erwachsenenwelt.

”Also praktisch Schule direkt mit ins Zimmer genommen, hab ich eigentlich nich am Anfang.

Hausaufgaben hab ich immer bei uns in der K¨uche erledigt, praktisch nach Hause gekommen, Ranzen hin, Hausaufgaben gemacht und dann Krempel in die Ecke und losgespielt. [unverst¨andlich] oder was man halt als Kind ge-macht hat. Ansonsten nee, Hausaufgaben habe ich in dem Zimmer eigentlich nie gemacht. Ich hatte da zwar dann irgendwann mal in meinem Regal son

373anderen Kinder

Stapel mit irgendwelchen Heften, B¨uchern und Zetteln, aber Hausaufgaben habe ich halt immer grunds¨atzlich inner K¨uche gemacht, weil das war nicht so ablenkend in der Hinsicht. Ja, ansonsten na ja, sonst getan, hab ich da groß nichts weiter, halt gespielt ansonsten“. Noch direkter beschreibt er dieses Bed¨urfnis nach einem Freiraum vor der Vereinnahmung durch die Erwachse-nenwelt an einer anderen Stelle:

”Schularbeiten habe ich dann auch meistens noch in der K¨uche gemacht, aber auch ab und zu wenn ich Ruhe haben woll-te und nicht dauernd irgendwer rein, hier kannswoll-te mal dies, mir mal en Glas hochholen oder ne Flasche zu trinken oder so [I.: hmm]. Dann hab ich mich halt doch in mein Zimmer zur¨uckgezogen“. Die Interviewausschnitte zeigen recht deutlich, wie Heranwachsende selbst unter eingeschr¨ankten Bedingun-gen ihren eiBedingun-genen Bereich geBedingun-gen ¨außere Einfl¨usse abschotten und ihn einer selbstgestalteten Spielwelt vorbehalten.

Falk hat, wie bereits erw¨ahnt, sein Zimmer in erster Linie als

”reines Spielzim-mer“ in Erinnerung behalten:

”hab ich den Tieren auch Unterricht gegeben [beide hmhmhm] so nach den Schulb¨uchern [beide hmhm, I.: ja] in der er-sten Klasse, Fibel und so, ham se das dann gelernt [I.: hmm] warn nat¨urlich auch sehr wißbegierig. Und ¨ah, ja dann hatt ich auch noch son Kaufmannsla-den, da – warn dann eben auch die Tiere vornehmlich die Kunden und denen konnte man dann die Sachen so verkaufen und Rechnungen ausschreiben und s [I.: hmm] so und das hat eigentlich auch sehr viel Spaß immer gemacht [kur-ze Pause] und da hab ich auch – hab ich immer mit Begeisterung gespielt“.

Falk versetzt sich sehr intensiv in fr¨uhere Spielsituationen zur¨uck, in denen er allein f¨ur sich und ungest¨ort in seinem Zimmer gespielt hat. St¨orungen von außen durch die Mutter sind selten, werden dann aber als sehr heftig empfunden. Es ist eine sehr geordnete Welt, in der er Alltagssituationen in Form kleiner Rollenspiele leicht ver¨andert nachspielt, indem er die Erwachse-nenrolle ¨ubernimmt (Lehrer oder Kaufmann) und nun selbst bestimmt, was gemacht und wie es gemacht wird.

Marc erinnert sich ebenfalls sehr intensiv an fr¨uhe Spielerlebnisse.

”Oder was ich gemacht habe, meine Eltern haben, zum Einschlafen habn se mir en Stuhl vorgestellt, weil mir oft die-die Bettdecke runtergefallen is. [I.: hmm] Also is ja bei Kindern so [I.: h¨aufig ja] ¨ahm dann hab ich die Bettdecke so ¨ubern Stuhl gelegt, ¨uber die Lehne gelegt, die Lehne stand ja zum Bett und dann hatte ich ne Bude da drin ne. [I.: ja] Dann hab ich mich da eingekuschelt oder hab

auch irgendwie gespielt, ich w¨ar in irgendnem Geb¨aude, H¨ohle, Fahrzeug, Flugzeug, keine Ahnung. [I.: hmm] Also ich hab ziemlich, also ich w¨urde sagen, ich hab ziemlich lange gespielt“. Es ist eine ganz eigene Welt, die Marc sich hier ohne weiteres Spielmaterial geschaffen hat; eine Bettdecke gen¨ugt, um ganze Spielszenarien entstehen zu lassen. In seine Decke gekuschelt kann sich das Kind in sein Spiel vertiefen, denn St¨orungen aus der Alltagswelt dringen nicht bis hierher vor.

Michael erw¨ahnt zun¨achst ganz nebenbei

”en Schreibtisch, der immer belegt war. Also ich glaube, das war f¨ur beide Zimmer durchaus charakteristisch.

Also, daß is, glaube ich in beiden der Fall gewesen. Ja, ja. Doch, doch.“ Erst sp¨ater erl¨autert er die Hintergr¨unde f¨ur seine Abneigung, seinen Schreibtisch zweckgebunden zu benutzen:

”aber en großer Unterschied war, glaub ich, die ganze Situation wie ich da gelebt hab. Also einmal war mein Vater noch Zuhause bei uns und ¨ahm er hat zum Beispiel auch die Auffassung vertre-ten, daß mein Zimmer so ein Ort ist, wo ich meine Hausaufgaben zu machen hab und wo ¨ahm ich da das alles machen soll und das hab ich eigentlich nie gemacht. Und ¨ahm da hab ich halt lieber auch was im Haus gemacht“.

Die ‘zweckentfremdete’ Nutzung des Schreibtisches signalisiert bei Michael ebenso wie bei Philipp Abwehr gegen¨uber der elterlichen Autorit¨at. Sowohl elterliche Einmischung als auch eine zu starke Vereinnahmung des Eigenbe-reichs durch die Erwachsenenwelt werden auf diese Weise boykottiert. Peter klammert Schule sogar ¨uber Jahre v¨ollig aus seinem eigenen Bereich aus:

”Als ich – also dieses Zimmer ist irgendwie kein Hausaufgabenzimmer. [I.: lacht, ah ja interessant] ¨Ahm, das hab ich ja seit-seit – der f¨unften Klasse oder so, [I.: hmm] in der f¨unften Klasse hab ich noch ¨ahm, glaub ich, ziemlich regelm¨aßig Hausaufgaben gemacht, aber in der sechsten Klasse [I.: lacht] hat das so angefangen, daß ich fast ¨uberhaupt keine Hausaufgaben mehr mache“.

Diese Interviewausz¨uge zeigen, daß Kinder ihr Zimmer als gesonderten er-lebten und geer-lebten Raum betrachten. Ein zentrales Thema ihrer Reflexio-nen ist das Bed¨urfnis, selber die eigene Welt zu gestalten, m¨oglichst weit entfernt von Formen kompromißloser Erwachsenendominanz. Die damit eng verbunden Erfahrung, daß sie respektiert bzw. nicht respektiert wird, ist von erheblicher vertrauensbildender Bedeutung.

H¨aufig kommt es vor allem dann zu heftigem Streit, wenn dieser Bereich mit anderen Personen geteilt werden muß. Wie stark dieses Bed¨urfnis nach einem

Eigenbereich ausgepr¨agt sein kann, geht aus einem weiteren Interviewbeispiel hervor. Annika gibt ihre Erfahrungen mit einem Wohnungszuschnitt wieder, der zwar großz¨ugig angelegt ist, aber keine gesonderten Bereiche f¨ur vier Kinder zul¨aßt.

”Ja also jedesmal, wenn wir umger¨aumt haben, habn- jedes-mal, wenn wa umger¨aumt haben, gabs ’n neuen Kampf dar¨uber374 eigentlich.

Etwas anders war es, als wir sp¨ater zwei375 hatten, nachdem Elisabeth ge-kommen war, und die ¨alter geworden war und es eigentlich so war, daß ich meistens unten geschlafen habe, und entweder St. oder E. sich dann eher durchgesetzt hatten und oben geschlafen hatten, ne. Die waren da – ich-ich hab – ja mir war das auch nicht so wichtig, es war einfach irgendwie nur, die durften halt immer oben schlafen und ich hab irgendwie-ich dann ge-sagt, damits kei- nicht son großen Streit gibt, na dann schlaf ich halt unten“.

St¨andig wechselnde Arrangements, Verhandlungen und Streitigkeiten ¨uber die ‘Platzfrage’ sind die Folge und k¨onnen die Stimmung erheblich tr¨uben.

‘Platzfragen’ k¨onnen zeitweilig zum zentralen Thema im Kinderzimmer wer-den und sich zu Dominanz- und Konkurrenzk¨ampfen ausweiten, so daß das grundlegende Problem unter Umst¨anden hinter den neu entstandenen Strei-tigkeiten verschwindet.

Seit dem Schulbeginn haben die Zwillinge Melanie und Markus getrennte Zimmer. Trotzdem spielen sie noch h¨aufig gemeinsam und erweitern auf diese Weise ihren Erfahrungsbereich, wie das folgende Beispiel zeigt:

”Mark hatte en niedrigen Tisch und ich hatte en h¨oheren Tisch, glaub ich. Bei mir konnte man halt auch ne Decke ¨ubern Tisch legen. Dann konnte man auch drunter kriechen und da spielen oder ne Lampe drunter stellen“. Der geheime Platz unter dem Tisch dient den Zwillingen nicht zur Abgrenzung ihrer Bereiche, sondern auf diese Weise stellen sie die alt vertraute Atmosph¨are ihrer fr¨uhen Kindheitsphase wieder her. Cora mißt dem Besitz eines eigenen Zimmers im nachhinein große Bedeutung zu und beschreibt ausf¨uhrlich die im gemein-samen Kinderzimmer ausprobierten Abgrenzungsm¨oglichkeiten:

”Wir haben uns ¨ah trotz des einen Zimmers, weil wir wohnten da im Prinzip alle Drei drin.

– Wir haben das, wir haben uns in diesem unserm Zimmer noch voneinander abgegrenzt. Wir haben n¨amlich, wir habn tats¨achlich solche H¨ohlen gebaut,

374Wer in den Hochstockbetten (Etagenbetten) oben schlafen darf und wer unten schlafen muß in: Interview mit Annika

375Kinderzimmer

wir holten alte Getr¨ankekisten ausm Keller, die wa vorher ausger¨aumt hat-ten, son paar Matratzen und so hatten wir da immer liegen, und dann hat sich jeder oft seine eigene H¨ohle gebaut aus Bettdecken, aus Matratzen, Ge-tr¨ankekisten, wurde dann ne Lampe reingestellt, Verl¨angerungsschnur, so daß man sein eigenes Licht hatte. Und das habn wa - habn wa sogar besonders h¨aufig gemacht, f¨allt mir jetzt grade ein. Und auch sp¨ater, hmm als wir in unserem Schlafzimmer dann, na gut da warn wa schon ¨alter, da warn wa – muß ich so neun oder zehn gewesen sein und die andern entsprechend j¨unger.

Da ¨ah hatten wir manchmal son Tick, daß wir meinten, wir m¨ußten immer Himmelbetten bauen, mit Gardinen, die man vorziehen kann. [I.: ja] Also denke ich auch en Zeichen daf¨ur, daß man – daß man wenn man das Zimmer mit mehreren Leuten teilt, lieber allein sein m¨ochte, ne. Das habn wir oft gemacht, so richtig eben, hatten wa dann so-so alte Gardinen und so was

¨uberm Bett befestigt so mit Reiß-¨ah-zwecken und-und N¨ageln, dann konnte man eben mittels ner Schnur, konnte man den Vorhang da so vorziehen“.

Cora und ihre Geschwister versuchen, sich die eine oder andere Form der Abgrenzung innerhalb des Raumes zu schaffen. Aus den Betten werden klei-ne eigeklei-ne Bereiche durch Vorh¨ange und Gardinen abgetrennt, hinter denen jedes Kind f¨ur sich sein kann. Außerdem schaffen sich die Kinder auf die-se Weidie-se eine Atmosph¨are von Sicherheit und Geborgenheit. Sie bauen sich kleine Nischen oder H¨ohlen, in denen sie vor den Augen der anderen Schutz finden. Dort richten sie sich in ihren H¨ohlen samt Matratzen, Bettdecken, Getr¨ankekisten und Lampe h¨auslich ein, so daß die H¨ohlen zu einem beson-deren Zuhause in Kleinformat werden, versorgen

”das Interieur nach eigenen Vorstellungen“376, wie schon Beekman und Polakow in ihrer oben erw¨ahnten Untersuchung ¨uber ‘Lieblingspl¨atze’ von Kindern beschrieben haben.

In anschaulichen Beispielen stellen die Befragten ihr Verh¨altnis zum Kin-derzimmer bzw. eigenen Zimmer unter folgenden Gesichtspunkten dar: a) ihr eigenes Zimmer ist ihr Privatbereich, in dem sie sich der allt¨aglichen Er-wachsenendominanz entziehen und auch nicht jedem Kind Zugang gew¨ahren.

Es bleibt einer eigenen, selbstgestalteten Spiel- bzw. Gedankenwelt vorbehal-ten, und wird b) bei zu starker Vereinnahmung durch die Erwachsenenwelt als Zufluchtsst¨atte genutzt. St¨orungen von außen oder durch andere Per-sonen werden als tiefer Einbruch in diese Privatsph¨are erlebt. Das deutet

376Beekman/Polakow 1984, S. 74, 75

darauf hin, daß von den meisten Befragten Selbstbestimmung, Selbstt¨ atig-keit und Emanzipation auch innerhalb des Familienkreises angestrebt wer-den. c) ‘Schulsachen’ insbesondere Hausaufgaben werden aus den Kinderzim-mern herausgehalten und an andere Orte in der Wohnung verlegt wie z.B.

K¨uche oder Wohnzimmer. Das Kinderzimmer wird als ‘reines Spielzimmer’

betrachtet, wo das Kind, wie Langeveld allgemein f¨ur die Eigenwelt des Kin-des annahm, die Gelegenheit hat,

”aufgabenfrei bei sich zu sein“377. Es wird deutlich, daß das Kind in solchen Situationen besonders stark als solches, als Kind gesehen werden kann“378 und danach strebt, aus der Welt der Sorge in eine sorglose Welt der

”leichtgesinnten Befreiung“379 zu treten.

Ein erhebliches Problem stellt ein ung¨unstiger Wohnungszuschnitt f¨ur Fami-lien mit mehreren Kindern dar. Meist gibt es ein oder zwei große R¨aume, die sich Kinder zu zweit oder zu dritt teilen m¨ussen, ohne daß kleine gesonderte Bereiche f¨ur jedes Kind abgetrennt werden k¨onnen. In diesen F¨allen kann es zu heftigen Zwistigkeiten unter Kindern kommen. Die ‘Platzfrage’ wird zum Streitpunkt, der alle anderen Aktivit¨aten ¨uberschattet und die Stim-mung tr¨ubt bis eine L¨osung des Problems gefunden wird. Im Idealfall ist die L¨osung ein eigenes Zimmer f¨ur jedes Kind und in der Zwischenzeit probieren Kinder durch unterschiedliche Formen der Abgrenzung, sich private geson-derte Bereiche zu schaffen. So eine ¨Ubergangsl¨osung kann in einer gezogenen Trennlinie bestehen,

”ne Zeitlang hatten wir richtig ne Grenze durchs Zim-mer gezogen, mit som weißem Bindfaden ¨uber den Fußboden gelegt [I.: lacht]

und festgebunden und ja“380. Als eine zweite Variante werden Vorh¨angen und Gardinen vorm Bett genannt und drittens bauen sich Heranwachsende klei-ne H¨ohlen, die sie behaglich ausstatten. Hier k¨onnen sie u.U. auch wieder zusammenspielen und eine altvertraute Atmosph¨are besonders intensiv ge-nießen. Ein wichtiger Punkt aus ihrer Sicht ist allerdings in jedem Falle eine individuelle R¨uckzugsm¨oglichkeit.

377Langeveld 1960, S. 73

378Langeveld 1968, S. 143

379Buytendijk 1972, S. 101

380Elisa

5.2.3 Das Kinderzimmer als Ort der eigenen Darstellung und