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Breitbandige Anschlusstechnologien

Im Dokument Tätigkeitsbericht 2008/2009 (Seite 36-43)

Teil I Wettbewerbsentwicklung

2. Telekommunikationsdienste auf Basis von Festnetzanschlüssen

2.2 Breitbandige Anschlusstechnologien

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2005 2006 2007 2008 2009e

Sprachzugänge über entbündelte DSL-Anschlüsse (VoIP) Telefonanschlüsse im klassischen Festnetz (PSTN/ISDN) Telefonie über Kabel-TV-Netze

Etwa 110 alternative Teilnehmernetzbetreiber bieten zum Jahresende auf der Grundla-ge der VerträGrundla-ge über den Zugang zur TAL, auf Basis eiGrundla-gener TAL bzw. basierend auf den neuen Vorleistungsprodukten der Deutschen Telekom AG „stand alone ATM/IP-Bitstrom“ und „stand alone resale“ verschiedene Telefonanschlussarten an.

2.2 Breitbandige Anschlusstechnologien

Breitbandige Anschlüsse werden in Deutschland vor allem über digitale Anschlusslei-tungen (DSL) und Kabelfernsehanschlüsse (Kabelmodem) realisiert. Daneben werden breitbandige Anschlüsse über Festverbindungen, Satellit, Stromleitungen (Powerline) sowie Glasfaser- und funkbasierte Infrastrukturen angeboten. Zum Ende des ersten Halbjahres 2009 waren insgesamt 24,1 Mio. Breitbandanschlüsse in Betrieb. Die Mas-se dieMas-ser AnschlüsMas-se bietet derzeit Bandbreiten zwischen 2 Mbit/s und 10 Mbit/s im Downstream. Etwa ein Viertel der Breitbandanschlüsse ermöglicht bereits Geschwin-digkeiten (Downstream) von mehr als 10 Mbit/s.

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Abbildung 13: Breitbandanschlüsse insgesamt

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 HJ 2009

Mio.

DSL BWA, Festverbindungen, FTTx, Kabelmodem, Powerline, Satellit

Das Nachfragewachstum bei Breitbandanschlüssen hat sich in den Jahren 2008 und 2009 verringert. Die Zahlen für diese Jahre sind geprägt von der zunehmenden Sätti-gung des Breitbandmarktes. Mit einem Plus von rund 3 Mio. neuen Anschlüssen im Jahr 2008 reduzierte sich die Anzahl der Neuschaltungen um etwa 1,6 Mio. gegenüber dem Jahr 2007. Nach derzeitigen Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend im Jahr 2009 fortsetzt.

Im Juli 2009 entfielen fast 91 % aller Breitbandanschlüsse auf die DSL-Technologie.

Mit insgesamt 21,9 Mio. geschalteten Anschlüssen bleibt DSL nach wie vor die domi-nierende Anschlusstechnologie, gefolgt von Breitbandanschlüssen über die Kabel-TV-Infrastruktur. Diese Technologie konnte in den letzten Jahren starke Zuwächse ver-zeichnen. Mit einem Bestand von rund 2 Mio. Zugängen über das Kabelmodem steigt die Bedeutung dieser Anschlusstechnologie und führt somit zu einer Intensivierung des intermodalen Wettbewerbs. Auf die restlichen Festnetz- und funkbasierten Anschluss-technologien verteilten sich rund 0,2 Mio. Anschlüsse.

An der Gesamtzahl der Breitbandanschlüsse konnten die Wettbewerber der Deutschen Telekom AG im ersten Halbjahr 2009 einen Vermarktungsanteil von ca. 53 % erzielen.

I A Grundzüge der Marktentwicklung Bundesnetzagentur Dezember 2009

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Abbildung 14: Entwicklung der Anteile an den vermarkteten Breitbandanschlüssen

4,7% 8,1% 11,5%

19,7%

40,6%

52,4% 53,9% 53,0% 53,2%

95,3%

91,9%

88,5%

80,3%

59,4%

47,6% 46,1% 47,0% 46,8%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 HJ 2009

Wettbewerber (inkl. Resale/Bitstrom) DT AG (direkte Endkunden)

Trotz zunehmender Marktsättigung ist das Wachstum der deutschen Breitbandan-schlüsse im internationalen Vergleich weiterhin bemerkenswert. Statistiken10 der Euro-päischen Kommission belegen zum einen, dass Deutschland zwischen Juli 2008 und Juli 2009 im Vergleich zu anderen großen Flächenländern wie Frankreich, Großbritan-nien oder Italien den höchsten in Relation zur Bevölkerung gemessenen Zuwachs an Festnetz-Breitbandanschlüssen verbuchen konnte. Des Weiteren liegt Deutschland inzwischen auch hinsichtlich einer auf die Bevölkerung bezogenen Penetrationsrate vor diesen Ländern. Hier erreichte Deutschland einen Wert von knapp 30 % und übertraf damit den Durchschnittswert der Mitgliedsstaaten (EU 27) von 23,8 % deutlich.

Sofern man die Gesamtzahl der Breitbandanschlüsse auf die deutschen Haushalte bezieht, ergab sich im zweiten Quartal 2009 eine Penetrationsrate von bereits ca.

60 %. Es ist daher absehbar, dass sich das Wachstum auf dem Markt für Breitbandan-schlüsse zukünftig weiter abschwächen wird.

10 Europäische Kommission, Broadband access in the EU (COCOM09-29)

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2.2.1 DSL-Anschlüsse

Nachdem der DSL-Markt schon im Jahr 2008 trotz eines Zuwachses um 2,4 Mio. An-schlüsse auf insgesamt 20,9 Mio. AnAn-schlüsse deutlich an Schwung verlor, deuten die Halbjahreszahlen 2009 auf eine Verfestigung dieser Entwicklung hin. Ende Juni 2009 waren in Deutschland rund 21,9 Mio. DSL-Anschlüsse in Betrieb.

Abbildung 15: DSL-Anschlüsse in Betrieb

11,2

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 HJ 2009

Mio.

DT AG (direkte Endkunden) Resale DT AG Bitstrom DT AG Wettbewerber (Eigenrealisierung, TAL)

Hinsichtlich der Kundenbeziehung entfielen Mitte des Jahres 2009 rund 11,2 Mio. DSL-Anschlüsse direkt auf die Deutsche Telekom AG. Hieraus resultiert ein Vermarktungs-anteil von rund 51 %. Die Abbildung über die Entwicklung der Anteile verdeutlicht, dass die Deutsche Telekom AG im Verlauf der letzten Jahre ihre Position im DSL-Geschäft stabilisieren bzw. leicht ausbauen konnte.

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Abbildung 16: Entwicklung der Anteile an den vermarkteten DSL-Anschlüssen

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 HJ 2009

DT AG (direkte Endkunden) Wettbewerber inkl. Resale/Bitstrom

Im Bereich der von alternativen Anbietern vermarkteten DSL-Anschlüsse ist das Seg-ment des Wiederverkaufs (Resale) von DSL-Anschlüssen der Deutschen Telekom AG stark rückläufig. Während das Segment Resale im Jahr 2007 noch einen Anteil von rund 19 % am DSL-Geschäft erzielte, betrug dieser im Juli 2009 nur noch lediglich 7 %.

Ursächlich für diese Entwicklung ist insbesondere eine Verlagerung der Vorleistungs-nachfrage alternativer DSL-Anbieter zum Bitstromangebot der Deutschen Telekom AG.

Nach Erkenntnissen der Bundesnetzagentur basierten Ende Juni 2009 etwa 0,9 Mio.

der von alternativen Anbietern vermarkteten DSL-Anschlüsse auf dem seit Juli 2008 erhältlichen Vorleistungsprodukt der Deutschen Telekom AG. Daneben gewinnen vermehrt Vorleistungsprodukte alternativer Netzbetreiber an Bedeutung. Diese stellen auf Basis des Zugangs zur Teilnehmeranschlussleitung eigene Vorleistungsprodukte (Bitstrom, Anschluss- und Dienste-Resale) für DSL-Anbieter zur Verfügung. Insbeson-dere entbündelte DSL-Anschlüsse (sog. Komplettanschlüsse) basieren entweder auf Vorleistungsprodukten alternativer Netzbetreiber oder auf Anmietungen der TAL. Bei derartigen Anschlüssen existiert parallel kein klassischer Telefonanschluss mehr und die Telefonie wird ausschließlich IP-basiert abgewickelt. Nach Schätzungen der Bun-desnetzagentur existierten im Juni 2009 rund 3,1 Mio. derartiger Komplettanschlüsse.

Wettbewerber der Deutschen Telekom AG, die neben einem IP-Backbone auch über ein konzentrierendes Zugangsnetz verfügen, konnten bis zum Ende des ersten Halb-jahres 2009 Zugewinne von etwa 0,5 Mio. Anschlüssen erzielen. Mit insgesamt

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8,3 Mio. Anschlüssen erlangten sie damit einen Anteil von rund 38 % an der Gesamt-zahl der DSL-Anschlüsse, die sie entweder direkt an eigene Endkunden vertreiben oder als Vorleistungsprodukt anderen Anbietern zur Endkundenvermarktung überlas-sen.

2.2.2 Kabelinternet

Die rückkanalfähig ausgebauten Netze des Mediums Kabel-TV haben sich in den letzten Jahren sowohl preislich wie auch technologisch zu einer echten Zugangsalter-native gegenüber dem klassischen Festnetz entwickelt. Die zügige Modernisierung dieser Infrastruktur ist fast abgeschlossen und wird zum Jahresende 2009 theoretisch 24 Mio. Haushalten einen schnellen Internetzugang mit Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s ermöglichen. Die Entwicklung hin nach höheren Bandbreiten zeigt ein Ver-gleich der Bandbreitennachfrage. Nutzten Ende 2008 noch 50 % der Kabelkunden einen Internetzugang ab 10 Mbit/s, werden es zum Jahresende 2009 bereits über 70 % sein. Ende 2009 werden sich voraussichtlich 2,4 Mio. Kunden bei rund 60 Kabelnetz-betreibern11 für diese Zugangsart entschieden haben. Rund jeder dritte Breitband-Neukunde wählt zurzeit ein Internetangebot eines Kabelfernsehnetzbetreibers.

11 Die Zahlenangabe berücksichtigt Einzelunternehmen unabhängig von ihrer Konzernzugehö-rigkeit.

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Abbildung 17: Entwicklung der Internetzugänge über Kabelmodem

0,03 0,05 0,07 0,15

0,24

1,6

0,49

1,0

2,4

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009e

Internetkunden in Mio.

2.2.3 Powerline

Die Powerline-Technologie, bei der das Stromnetz für die Datenübertragung genutzt wird, stellt eine weitere Internetzugangsmöglichkeit dar. Zum Jahresende 2009 werden ca. 10.000 Kunden diese Variante nutzen. 300.000 könnten unmittelbar angeschlossen werden. Die Nutzung von Powerline hat sich in den vergangenen sechs Jahren kaum verändert.

2.2.4 Satellit

Bei einer flächendeckenden Breitbandversorgung Deutschlands können Internetzu-gänge über Satellit mit den beiden Systemen von Astra und Eutelsat einen relativ kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten. Sie ermöglichen einen örtlich nahezu unabhän-gigen Zugang und könnten Regionen, die nicht durch DSL oder rückkanalfähige Fern-sehkabelnetze erschlossen sind, versorgen. Internetzugänge über Satellit gibt es in zwei technischen Varianten. Werden Hin- und Rückkanal über Satellit geführt, spricht man von bidirektionalen Diensten. Diese früher noch sehr kostspieligen Systeme - bestehend aus Modem und Antenne - sind inzwischen für etwa 200 € erhältlich und

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zusammen mit den ebenfalls gesunkenen Tarifen auch für den Privatkunden interes-sant. Zum Jahresende 2009 werden ca. 40.000 Kunden bei rund 10 Anbietern diese Technik nutzen. Hybride Dienste, die nur den Hinkanal über Satellit führen und den Rückkanal über Telefonleitung, verlieren weiter an Bedeutung. Diese Variante werden Ende 2009 voraussichtlich nur noch ca. 6.000 Kunden nutzen.

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