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3 Marktstellung und Investitionen – Empirische Ergebnisse

3.2 Bewohnerbefragung

Um die aus den Investitionsprozessen resul-tierenden Folgen für die Bewohner in die Be-wertung einbeziehen zu können, wurde an vier ausgewählten Fallstudienstandorten eine qualitativ orientierte Bewohnerbefra-gung durchgeführt.

Erhebungsmethode

Im Rahmen der Befragung wurden die aus den Investitionsprozessen resultierenden Folgen für die Bewohner ermittelt, indem verschiedene Aspekte im Hinblick auf den Wohnungsbestand und die Wohnzufrieden-heit abgefragt wurden. Dabei ging es insbe-sondere um die folgenden Themen:

• Wohnzufriedenheit, soziales Klima

• Bewertung durchgeführter baulicher und sozialer Maßnahmen

• Mietenentwicklung

• Umzugspläne

• Soziodemographische Merkmale (Alter, Bezug von Transfereinkommen etc.).

Die Bewohnerbefragung wurde an vier Fall-studienstandorten als qualitativ orientierte Befragung durchgeführt. Es wurden folgen-de Standorte ausgewählt:

• Hamburg/Allermöhe Ost: Großsiedlung der 80er Jahre, sozialer Wohnungsbau;

strukturstarke Region

• Ingolstadt/Pius-Viertel: (Groß-)siedlung der 50er bis 70er Jahre, sozialer Woh-nungsbau und WerkswohWoh-nungsbau;

Wachstumsregion

• Wolfsburg/Westhagen: 70er und 80er Jahre, z. T. sozialer Wohnungsbau; stagnie-rende/schrumpfende Region

• Dessau/Zoberberg: Großsiedlung der 70er und 80er Jahre, industrieller Wohnungs-bau; schrumpfende Stadt.

Die Auswahl der Standorte gewährleistete eine gute regionale Verteilung unter Berück-sichtigung der unterschiedlichen Marktsi-tuationen. Die jeweiligen Quartiere stehen stellvertretend für unterschiedliche Sied-lungs- bzw. Bautypen.

In jedem der vier ausgewählten Fallstudi-engebiete wurden 40 gültige telefonische Interviews durchgeführt. Die Adressenge-nerierung erfolgte über eine Recherche im Telefonbuch. Auf diese Weise wurde eine Zufallsstichprobe gezogen, die unterschied-liche Vermieter einbezieht. Die durchschnitt-liche Interviewdauer betrug 15 Minuten. Die Ausschöpfung lag bei 27 %.

Wohnungsstruktur

Für die Analyse der Wohnungsstruktur wur-den die Bewohner der vier Fallstudienorte nach ihrer Wohndauer, der Größe und Zim-meranzahl der Wohnung gefragt:

• Zwei Drittel der Bewohner lebt seit mehr als zehn Jahren in der Wohnung. Bei fast einem Drittel der Bewohner beträgt die Wohndauer mehr als 20 Jahre. Somit kann davon ausgegangen werden, dass es dabei zu einem großen Teil um Erstbezieher der Wohnung handelt (vgl. Tab. 30).

• Fast die Hälfte der Wohnungen ist mindes-tens 75 m² groß. Hier zeigt sich ein struktu-reller Unterschied zu Wohnungen älterer Baualtersklassen, insbesondere der 50er und 60er Jahre, die vielfach über kleinere Wohnflächen verfügen (vgl. Tab. 31).

• Ein vergleichbares Bild ergibt sich bei Betrachtung der Zimmeranzahl. Mehr als zwei Drittel der Wohnungen verfügen über mindestens drei Zimmer (vgl. Tab. 32).

Tabelle 30

Wohndauer (Anteile in Prozent)

< 2 Jahre 8

2 bis < 5 Jahre 16

5 bis < 10 Jahre 19

10 bis < 20 Jahre 28

20 Jahre und mehr 29

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Tabelle 31

Wohnungsgröße (Anteile in Prozent)

bis < 45 m2 3

45 m2 bis < 60 m2 21

60 m2 bis < 75 m2 28

75 m2 bis < 90 m2 41

90 m2 bis < 120 m2 7

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Tabelle 32

Anzahl der Zimmer

(Anteile in Prozent; inkl. halbe Zimmer, aber ohne Küche und Bad)

1 Zimmer 2

2 Zimmer 27

3 Zimmer 54

4 und mehr Zimmer 17

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Tabelle 33

Haushaltsgröße (Anteile in Prozent)

Befragte Deutschland*

1 Person 21 39

2 Personen 43 34

3 Personen 19 13

4 Personen 10 10

5 Personen 2

4

Mehr als 5 Personen 6

* Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2006 – Zusatzerhebung: Bestand und Struktur der Wohneinheiten, Wohnsituation der Haushalte, Fachserie 5 / Heft 1

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

69 Marktstellung und Investitionen – Empirische Ergebnisse

Haushaltsstruktur

Um Aussagen über die Haushalte in den Fall-studienorten zu erhalten wurden die inter-viewten Bewohner unter anderem gefragt, aus wie vielen Personen ihr Haushalt besteht und wie viele Kinder und Jugendliche in dem Haushalt leben:

• In 37 % der Haushalte leben drei und mehr Personen. Auffällig ist der hohe Anteil an sehr großen Haushalten mit fünf und mehr Personen, der unter den Befragten rund 8 % beträgt (vgl. Tab. 33). Damit ist er dop-pelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

• Bei der Betrachtung der Anzahl der Haus-halte mit Kindern wird deutlich, dass sich die Unterschiede in der Haushaltsstruktur insbesondere bei den großen Haushalten bzw. den Haushalten mit mehreren Kin-dern (vier und mehr) zeigen (vgl. Tab. 34).

• Um Hinweise auf die Herkunft der Be-wohner zu erhalten, wurde nach der von Geburt an erlernten Sprache gefragt. Von den Befragten gaben 34 % an, Deutsch nicht als erste Sprache erlernt zu haben.

Die Anteile dieser Personen an der Stich- probe sind wie in Tab. 35 dargestellt.

Instandhaltungsmaßnahmen

Für eine Einschätzung über die Modernisie-rungs- und Instandhaltungsmaßnahmen wurden die Bewohner der vier Fallstudienor-te über die in den letzFallstudienor-ten fünf Jahren durchgeführten aber auch gewünschten Maßnahmen befragt. Dabei sollte auch eine Einschätzung der erbrachten Leistungen abgegeben werden.

• Bei 41 % der Befragten wurden Modernisie-rungs- bzw. Instandhaltungsmaßnahmen am Wohngebäude durchgeführt. Lediglich 36 % dieser Gruppe gaben an, dass sie sich mittels Umlage an den Modernisierungs-kosten beteiligen mussten. Fast alle (92 %) sind mit dem Ergebnis zufrieden.

• Jene 59 %, in deren Wohngebäude keine Modernisierung stattfand, konnten in der Befragung angeben, welche Maßnahmen sie für nötig erachten. Schönheitsrepara-turen, wie Farbanstriche, spielen dabei eine geringe Rolle. Auffallend ist jedoch der Wunsch nach einer Wärmedämmung.

Hier sehen die Bewohner neben den Fens-tern den zweitgrößten Handlungsbedarf.

• Die Bereitschaft, für eine Modernisierung eine höhere Miete zu zahlen, ist bei knapp der Hälfte (47 %) der Befragten vorhanden.

Tabelle 34

Anzahl der Kinder (Anteile in Prozent)

Befragte Deutschland*

keine Kinder 77 78

1 Kind 9 11

2 Kinder 8 8

3 Kinder 1 2

4 Kinder 4

0,5

5 und mehr Kinder 1

* Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2006 – Zusatzerhebung: Bestand und Struktur der Wohneinheiten, Wohnsituation der Haushalte, Fachserie 5 / Heft 1

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Tabelle 35

Von Geburt an erlernte Sprache

(Anteile in Prozent, an den Befragten die nicht Deutsch als erste Sprache angaben)

Russisch 11

Zweisprachig 7

(eine davon Deutsch)

Türkisch 4

Polnisch 4

Sonstige osteuropäische 3 Sprache

Westasiatische Sprachen 3

Westeuropäische Sprache 1

Afrikanische Sprache 1

Gesamt 34

* Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2006 – Zusatzerhebung: Bestand und Struktur der Wohneinheiten, Wohnsituation der Haushalte, Fachserie 5 / Heft 1

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Tabelle 36

Durchgeführte Instandhaltungsmaßnahmen (Anteile in Prozent)

Fenster 24

Fassade 21

Gemeinnutzungsflächen Anstrich

20 13 Wärmedämmung

Sanitärmaßnahmen

7 6 Sanierung

Elektroinstallation

2 2 Heizung

Sonstiges

1 2 Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre,

Bewohnerbefragung 2008

Tabelle 37

Gewünschte Instandhaltungsmaßnahmen (Anteile in Prozent)

Fenster 25

Wärmedämmung Fassade

15 12

Sanitärmaßnahmen 11

Sanierung

Gemeinnutzungsflächen Heizung

Fußboden

10 8 5 5 Außenanlagen

Küche

3 1

Sonstiges 4

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Miethöhe

Die Mieter der Fallstudienorte wurden nach ihrer subjektiven Einschätzung der Miethöhe sowie zur Wunschmiete befragt:

• Obwohl die Miete bei 68 % der Befragten in den letzten fünf Jahren erhöht wurde, empfinden die meisten diese nicht als zu hoch.

Tabelle 38

Subjektive Mietpreise (Anteile in Prozent) sehr günstig

günstig angemessen hoch

4 18 43 23

viel zu hoch 11

kann ich nicht beurteilen 1 Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre,

Bewohnerbefragung 2008

• Die Wunschmiete der Befragten liegt zwi-schen 400 und 800 €. In Hamburg ist die Zahlungsbereitschaft mit einem Mittelwert von 694 € am höchsten, während diese in Ingolstadt mit 511 € am niedrigsten ist.

Wohnzufriedenheit und Nachbarschaft Die Bewohner der Fallstudienorte wurden nach ihrer Wohnzufriedenheit hinsichtlich verschiedener Aspekte in Bezug auf ihre Wohnung, das Wohngebäude und das direkte Wohnumfeld befragt. Darüber hinaus wurde die allgemeine Zufriedenheit mit der Wohn-situation thematisiert:

Tabelle 39 Wohnzufriedenheit (Anteile in Prozent)

Sehr zufrieden 20

Zufrieden 49

Teils, teils 20

Unzufrieden 6

Sehr unzufrieden 4

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

• Bei der Bewertung der Zufriedenheit mit der Wohnung zeigt sich eine grundsätzli-che Zufriedenheit mit dem Wohnungszu-schnitt und dem Zustand der Wohnung.

Geringe Zufriedenheitswerte erhielten das Badezimmer und die Wärmedämmung (vgl. Abb. 36).

• Die Mieter wurden auch gefragt, wie zufrieden sie insgesamt mit der Wohnsitu-ation sind. Hier zeigt sich eine insgesamt hohe allgemeine Zufriedenheit. Mehr als zwei Drittel der Befragten sind (sehr) zufrieden mit ihrer Wohnsituation (vgl.

Tab. 39).

• Ein weiterer entscheidender Indikator für die Wohnzufriedenheit ist der Anteil derer, die Freunden und Bekannten einen Zu-zug in das Wohngebiet empfehlen würden.

Fast alle (sehr) Zufriedenen (60 % der Be-fragten) würden dies tun.

Jene Mieter, die unzufrieden mit ihrer Wohn-situation waren, wurden nach den Gründen gefragt. Hierbei waren Mehrfachnennungen möglich. Die Hauptgründe für tendenziel-le Unzufriedenheit (teils/teils, unzufrieden, sehr unzufrieden) sind:

• Umgebung des Hauses (15 %)

• Zustand der gemeinsam genutzten Area-le des Hauses wie Treppenhaus, Eingang, Fahrstuhl etc. (14 %)

• Nachbarn (11 %)

• Zustand von Fenstern und Türen inner-halb der Wohnung (8 %)

• Wohnungsgröße (7 %)

• Lärm (7 %)

• Ausländer im Haus (6 %)

• Miete zu hoch (6 %)

• Unzureichende Wärmedämmung (6 %).

Insgesamt ist auffällig, dass die Befragten vor allem mit dem Wohnumfeld und dem

sozia-71 Marktstellung und Investitionen – Empirische Ergebnisse

Abbildung 36

Zufriedenheit nach Aspekten der Wohnung

Größe des Badezimmers Wärme−Dämmung Ausstattung Badezimmer Schall−Isolierung Sicherheit der Wohnungstür Nutzbarkeit der Abstellräume Zustand der Fenster Zustand der Balkone Zustand des Fußbodens Ausstattung der Küche Zustand der Türen Grundriss und Zuschnitt der Wohnung

100

0 20 40 60 80

Angaben in %

20 63 13 4

15 60 11 11 4

19 54 12 12 3

17 56 15 11 2

15 58 15 10 2

20 48 11 14 7

11 56 14 16 3

16 48 16 14 7

12 51 13 11 13

14 46 17 17 6

11 48 14 14 13

9 43 24 18 6

Sehr zufrieden Zufrieden Teils, teils Unzufrieden Sehr unzufrieden Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Abbildung 37

Zufriedenheit nach Aspekten des Wohnhauses

Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen und Fahrräder Allgemeiner Zustand Zustand der Fassade Sicherheit der Hauseingangstür Sauberkeit des Treppenhauses Funktionstüchtigkeit der Fahrstühle Zustand der Sprech−/Klingelanlage Persönliche Sicherheit im Haus Beleuchtung des Hauseinganges Beleuchtung des Treppenhauses und der Flure

100

0 20 40 60 80

Angaben in %

16 70 10 31

15 68 10 6 1

12 70 11 4 3

12 69 9 5 5

10 70 11 6 3

15 53 16 9 7

11 56 16 13 4

11 54 19 11 5

9 54 22 11 4

8 52 15 15 11

Sehr zufrieden Zufrieden Teils, teils Unzufrieden Sehr unzufrieden Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

len Umfeld unzufrieden sind. Der allgemei-ne Zustand der Wohnung und die Miethöhe führen zwar zu einer erhöhten Unzufrieden-heit, haben insgesamt jedoch einen geringe-ren Stellenwert im Vergleich.

Nachbarschaft

Im Zusammenleben der Bewohner der Fall-studienorte auf sehr engem Raum und für die allgemeine Zufriedenheit mit der Wohnsitu-ation ist das Verhältnis den Nachbarn sehr wichtig:

• Im Großen und Ganzen erscheint das Nachbarschaftsverhältnis positiv. 85 % beschreiben ihr Verhältnis zum Nachbarn als mittelmäßig oder besser. Nur ein gerin-ger Anteil (2 %) hat Probleme mit seinem Nachbarn (vgl. Tab. 40).

• Mehr als drei Viertel der Befragten haben keine Änderung im Verhältnis zu ihren Nachbarn in der letzten Zeit festgestellt (vgl. Tab. 41).

• Eine Verschlechterung des Nachbar-schaftsverhältnisses wird fast immer auf Zuzug neuer Nachbarn zurückgeführt. So sehen 39 % der Unzufriedenen generell neue Mieter als Grund dafür, 21 % zuge-zogene Familien mit kleinen Kindern und für 14 % ist ein steigender Ausländeranteil der Auslöser. Der zweite wichtige Grund

für eine Verschlechterung der nachbar-schaftlichen Beziehungen ist die Abwan-derung von Freunden (14 %).

Umzugsabsichten

Die Bewohner wurden nach ihren Umzugs-absichten und gegebenenfalls nach ihren Umzugsorten gefragt:

• 23 % der Befragten ziehen einen Umzug innerhalb der nächsten zwei Jahre in Be-tracht. Sie konnten drei Gründe für die-ses Vorhaben nennen. Zusammengefasst nach Themengebieten ergibt sich folgen-des Bild, dargestellt in Tab. 42.

Wie anhand der Gründe für den Umzug be-reits zu vermuten war, liegt das Ziel eines Um-zuges nicht unbedingt in der Ortsverände-rung, sondern darin, eine andere Wohnung zu beziehen. Dass ein Drittel der Befragten einen Umzug innerhalb des Quartiers bevor-zugt, deutet auf eine Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld hin.

Auch hierbei stehen die Eigenschaften der Wohnung an sich im Mittelpunkt. In 41 % der Antworten (Mehrfachantworten waren mög-lich) sind Grundriss, Preis, Sanierungsstand oder Komfort die entscheidenden Merkma-le der neuen Wohnung. Die übrigen Wünsche teilen sich wie in Tab. 44 dargestellt auf (Ein-fachnennungen blieben unberücksichtigt).

(34)

Grundlage für diese Einordnung sind zahlreiche Befragungen, die das Forschungsinstitut Analyse

& Konzepte in den vergangenen Jahren durchgeführt hat.

(35)

Alle Vergleichszahlen aus: Sta-tistisches Bundesamt, Mikrozen-sus 2006 - Zusatzerhebung: Be-stand und Struktur der Wohnein-heiten, Wohnsituation der Haus-halte, Fachserie 5/Heft 1.

Abbildung 38

Zufriedenheit nach Aspekten der Umgebung

Spielplatzangebot Bepflanzung der Außenanlagen Parkplatzsituation Gestaltung des Hauseingangsbereichs Zustand der Hof−Anlagen Wegebeleuchtung Sauberkeit der Grünanlagen Beschilderung des Hauseinganges

0 20 40 60 80 100

Angaben in %

17 63 11 8 2

16 56 18 9 1

8 63 24 4 1

13 56 18 9 4

9 59 21 10 2

14 52 18 11 5

13 52 23 9 3

12 50 16 14 8

Sehr zufrieden Zufrieden Teils, teils Unzufrieden Sehr unzufrieden Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

73 Marktstellung und Investitionen – Empirische Ergebnisse

Fazit Bewohnerbefragung

Die Mehrheit der Befragten ist mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Ein wesentlicher Indikator hierfür ist die Bereitschaft der Be-wohner, ihre Wohnung/ihren Vermieter an Bekannte weiterzuempfehlen. Mit 60 % ist der Anteil der Weiterempfehlenden höher als bei vergleichbaren Befragungen.34 Das Maxi-mum beläuft sich hier auf 55 % und der Mit-telwert beträgt lediglich 38 %.

Insgesamt haben die Wohnungen nach An-sicht der Befragten ein gutes Preis-Leistungs-verhältnis, ohne zu überragen. Die Einstel-lung der Befragten zur Wohnung ist nicht von Extremen geprägt, wenige sind sehr unzufrie-den mit einem Aspekt, aber auch wenige sind sehr zufrieden. Kontinuität und Stabilität im Wohnumfeld sind erwünscht und auch vor-handen. Die Abneigung gegen Zuzug, die ge-ringe Fluktuation und auch die konservati-ven Umzugsziele spiegeln diese Einstellung wider. Eine weitere Erklärung für die negative Besetzung von Zuzug könnte das gute Nach-barschaftsverhältnis sein.

Ein wesentlicher Kritikpunkt ist das äußere Erscheinungsbild der Gebäude. Offensicht-lich wurde dies vonseiten der Eigentümer er-kannt, da an Fenstern, Fassade und Gemein-nutzungsflächen bereits vielerorts Instand-haltungsmaßnahmen durchgeführt wurden.

In den übrigen Fällen wünschen sich die Be-fragten auch genau diese Maßnahmen. Die Notwendigkeit wird bei der Analyse ver-gleichbarer Befragungen besondersdeutlich.

Demnach ist die Zufriedenheit mit den fol-genden Aspekten unterdurchschnittlich:

• dem allgemeinen Zustand des Hauses,

• der Wärmedämmung,

• dem Zustand der Fenster,

• dem Zustand der Fassade,

• der Sicherheit der Haustür,

• der Gestaltung des Hauseingangsbereichs und

• der Beleuchtung im Treppenhaus.

Die Zufriedenheit mit dem Zustand der Bal-kone stellt sogar eine neue Tiefmarke dar. Das etwas ungepflegte Umfeld steht relativ ho-hem wohnungsbezogenem Komfort zu güns-tigen Preisen gegenüber.

Die Wohnungen der Befragten sind tenden-ziell groß. Mehr als 75 % haben eine Wohn- fläche von mehr als 60 m², im Vergleich zu 65 % deutschlandweit35. Besonders große

Tabelle 40

Nachbarschaftsverhältnis (Anteile in Prozent)

Ich bin mit Nachbarn befreundet 8

Ich kenne meine Nachbarn näher, gutes Verhältnis 42

Ich kenne meine Nachbarn mittelmäßig 35

Ich kenne meine Nachbarn kaum oder gar nicht 13

Ich komme mit meinen Nachbarn überhaupt nicht aus 2 Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008 Tabelle 41

Veränderungen des Nachbarschaftsverhältnisses (Anteile in Prozent)

Ja, es hat sich verbessert 8

Ja, es hat sich verschlechtert 12

Nein, es ist immer noch gleich gut 73

Nein, es ist immer noch gleich schlecht 4

Das kann ich nicht beurteilen 4

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008 Tabelle 42

Gründe für einen Umzug (Anteile in Prozent)

1. Grund 2. Grund 3. Grund Wohnungseigenschaften

Umgebung/Nachbarschaft Private Gründe

33 31 17

47 20 13

57 29

Eigentumswunsch 8 13

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008 Tabelle 43

Umzugsziel (Anteile in Prozent)

In der Stadt 44

Innerhalb des Quartiers 33

Ins Umland 14

Ins Ausland 6

In eine andere deutsche Stadt 8

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008 Tabelle 44

Anforderungen an das neue Umfeld (Anteile in Prozent)

Schönes Wohnumfeld 16

Angenehme Nachbarn 12

Guter Anschluss an Bus/Straßenbahn 7

Gute Einkaufsmöglichkeiten 6

Zusätzliche(r) Dienstleistungen/Service 5

Nähe zu Eltern/Kindern 3

Kindergarten/-tagesstätte 2

Spielplätze/Angebote für Kinder 2

Gute Freizeit-, Sport-, Kulturangebote 2

Quelle: BBSR-Bestandsmonitoring 70er/80er Jahre, Bewohnerbefragung 2008

Wohnungen sind jedoch nicht vorhanden.

So geben lediglich 2,5 % der Befragten eine Wohnfläche von über 100 m² an (bundeswei-ter Durchschnitt sind 13 %).

Sämtliche Wohnungseigenschaften, die Ab-stellmöglichkeiten (Kinderwagen, Fahrräder und Autos) sowie Sauberkeit und persönliche Sicherheit werden überdurchschnittlich posi-tiv bewertet. Hervorzuheben sind hier

• die Ausstattung der Küche,

• die Schallisolierung und

• die Funktionsfähigkeit der Fahrstühle, welche Maximalwerte erzielten. Auch die nachbarschaftlichen Beziehungen wer-den deutlich überdurchschnittlich positiv dargestellt.

Diese funktionalen Wohnungen ziehen be-sonders große Familien an. Zwar ist der An-teil von Familien mit Kindern nicht wesent-lich höher als im Bundesdurchschnitt (23 % bzw. 22 %), es gibt jedoch zehnmal so viele Haushalte mit vier und mehr Kindern (5 % bzw. 0,5 %).

Auffällig ist die hohe Wohndauer bei einem relativ großen Anteil der Bewohner. Bei rund einem Drittel der Bewohner, welche länger als 20 Jahre in der Wohnung leben, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass es sich um Erst-bezieher handelt.

Bei der Einordnung der Ergebnisse sind ver-schiedene Aspekte zu berücksichtigen. Die Auswahl der Standorte gewährleistet insge-samt eine gute regionale Verteilung unter Be-rücksichtigung der unterschiedlichen Markt-situationen. Die jeweiligen Quartiere stehen stellvertretend für unterschiedliche Siedlungs- bzw. Bautypen. Entsprechend der Verteilung der Gesamtbestände befinden sich drei von vier Befragungsorten in Westdeutschland. Dies hat zur Folge, dass spezifische Eigenschaften ostdeutscher Bestände von den Antworten aus westdeutschen Siedlungen überlagert werden.

Bei den Einschätzungen der Bewohner ist zu berücksichtigen, dass es sich hierbei um sub-jektive Eindrücke handelt. Insbesondere die Beurteilung technischer Maßnahmen kann daher auch von tatsächlich durchgeführten Maßnahmen abweichen.