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4.1 Herstellung von Hyperimmunseren

4.1.2 Auswertung der klinischen Parameter

Während des gesamten Versuchszeitraumes wurden die Tiere täglich einer verkürzten klinischen Allgemeinuntersuchung unterzogen. Der Verlauf der Körpertemperatur der einzelnen Tiere ist in Abbildung 2 und der Verlauf der Atemfrequenz in Abbildung 3 dargestellt.

Abbildung 2: Gemessene Körperinnentemperatur während des Versuchszeitraumes. Die vertikalen gepunkteten Linien markieren Tage, an denen eine Immunisierung stattgefunden hat. Die horizontale gepunktete Linie markiert eine Körperinnentemperatur von 39,5 °C. Die beiden Farbtöne einer Grundfarbe entsprechen jeweils demselben Impfstoff.

-10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55

Abbildung 3: Ermittelte Atemfrequenz während des Versuchszeitraumes. Die vertikalen gepunkteten Linien markieren Tage, an denen eine Immunisierung stattgefunden hat. Die beiden Farbtöne einer Grundfarbe entsprechen jeweils demselben Impfstoff.

Bei allen Tieren kam es in Verbindung mit den Immunisierungen zu einer Beeinflussung klinischer Parameter. Die Auswirkungen reichten von geringgradig gestörtem Allgemeinbefinden mit mildem Fieber, leicht erhöhter Atemfrequenz und ungestörter Futteraufnahme bis hin zu deutlicher Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit hohem Fieber, stark erhöhter Atemfrequenz und abdominalem

Atemtyp, Verweigerung der Futteraufnahme und Apathie. Die Tiere 17 und 18, die mit dem Präparat Suvaxyn® M. Hyo hyperimmunisiert wurden, zeigten als Reaktion auf die Impfungen die geringste Störung des Allgemeinbefindens. Es kam lediglich zu einer vorübergehenden, leichten Erhöhung der Körpertemperatur, ohne dass dabei die Futteraufnahme oder das Verhalten beeinträchtigt wurden. Die Hyperimmunisierung mit dem Impfstoff Porcilis® PCV M. Hyo, bei dem es sich um ein One-Shot-Präparat handelt, ging dagegen mit der stärksten Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens der Tiere einher. Diese Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens hielt zum Teil länger als 24 Stunden an. Bei diesen Versuchstieren wurden Körpertemperaturen von bis zu 42 °C vor allem als Konsequenz auf die zweite und die vierte Injektion gemessen. Mit der hochgradigen Erhöhung der Körpertemperatur ging eine deutliche Störung des Allgemeinbefindens mit Apathie und Anorexie einher, in Folge derer diese Tiere mit 35 mg/kg i. m. Metamizol-Natrium (Metamizol WDT 500 mg/ml, WDT, Garbsen, Deutschland) behandelt wurden. Um das Wohlbefinden der Tiere nicht unnötig zu beeinträchtigen, wurde auf die fünfte Immunisierung verzichtet. Bei den mit Porcilis® M. Hyo hyperimmunisierten Tieren 128 und 129 kam es durch die Impfung zu einer mittelgradigen Störung des Allgemeinbefindens. Hierbei waren für weniger als 24 Stunden die Körpertemperatur und die Atemfrequenz erhöht, das Verhalten gedämpft und die Futteraufnahme vermindert. Bei den Tieren 97 und 98, die mit Stellamune® Mycoplasma geimpft wurden, war hauptsächlich bei Tier 97 eine mit der Immunisierung einhergehende Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens zu beobachten. Bei beiden Tieren führten die Immunisierungen zu einer Erhöhung der Körpertemperatur, allerdings fiel nur Tier 97 durch verminderte Futteraufnahme und gedämpftes Verhalten auf. Diese Beeinträchtigungen waren ebenfalls nur vorübergehend und spätestens 24 Stunden nach der Impfung nicht mehr zu beobachten.

Vor allem nach Applikation der doppelten ID an Tag 13 traten zum Teil schwere Allgemeinstörungen auf. Als Konsequenz wurde die dritte Immunisierung an Tag 20 wieder mit einfacher ID durchgeführt. Diese Modifikation wurde von den Tieren vergleichsweise gut vertragen. Bei der letzten Immunisierung mit doppelter ID entwickelten die Tiere Fieber, hatten eine erhöhte Atemfrequenz und waren im Verhalten ruhiger als üblich. Das Fressverhalten war jedoch nicht beeinträchtigt.

Besondere Ereignisse, die mit einer Störung des Allgemeinbefindens vergesellschaftet waren, aber nicht in Zusammenhang mit der Impfung standen, traten bei den Tieren 168 und 129 auf. Kurz nach Versuchsbeginn wurde Ferkel 168 erst mit anhaltendem Fieber, gedämpftem Verhalten und schließlich auch mit reduzierter Futteraufnahme auffällig. Daraufhin wurde das Tier ab Tag -8 drei Mal im Abstand von 48 Stunden mit 15 mg/kg i. m. Amoxicillin (Duphamox® LA 150 mg/ml, Zoetis Deutschland GmbH, Berlin, Deutschland) behandelt. Das Allgemeinbefinden hatte sich dadurch umgehend verbessert.

Bei Tier 129 kam es an Tag 12 zum Verschlucken während der Futteraufnahme. Das Tier erlitt dabei einen starken Hustenanfall, bei dem Futterbrei aus Maul und Nasenlöchern austrat. Nach mehr als 48 Stunden nach der an Tag 13 stattfindenden Impfung war die Körpertemperatur des Tieres nicht wie sonst wieder auf ein physiologisches Niveau gesunken. Das Tier zeigte außerdem vermehrtes Husten, sodass die Verdachtsdiagnose einer beginnenden Aspirationspneumonie gestellt wurde. Aus diesem Grund wurde das Schwein ab Tag 16 einer Behandlung mit täglich 20 mg/kg i. m. Amoxicillin (Hostamox® LA 150 mg/ml, MSD Deutschland, München, Deutschland) bis Tag 24 unterzogen. Da durch eine antibiotische Behandlung kein Einfluss auf die Immunantwort und die dabei gebildeten M.-hyopneumoniae-spezifischen Antikörper zu erwarten war, führte dies nicht zum Versuchsausschluss dieser beiden Tiere.

4.1.3 Sektion

Die Sektion der Schweine fand an vier verschiedenen Tagen (s. Tabelle 7) statt. Die Tiere waren zu diesem Zeitpunkt 16 bzw. 17 Wochen alt. Bei Tier 129 wurde beim Entblutungsschnitt die Trachea eröffnet. Die gewonnene BALF-Probe war hochgradig mit Blut und Blutkoagula durchmischt, sodass von einer Verwendung dieser Probe abgesehen wurde. Weder Tier 168, das zu Versuchsbeginn mit Fieber aufgefallen war, noch Tier 129, bei dem der Verdacht auf eine Aspirationspneumonie bestand, zeigten makroskopische Lungenveränderungen. Die Lungen der übrigen Tiere waren ebenfalls makroskopisch unverändert. Von jedem Tier konnten etwa 2,5 l Vollblut gewonnen werden. Die Serumausbeute lag bei etwa 1,5 l pro Tier.

Auch bei der Sektion der beiden Kontrolltiere lagen keine makroskopischen Veränderungen an den Lungen vor. Von jedem Kontrolltier konnte der komplette Probensatz genommen werden. Die Ausbeute an Serum betrug ebenfalls 1,5 l pro Tier.