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Interview Leitfaden

I. Social Media Allgemein

1. In welchen sozialen Netwerken tritt Ihr Sender aktiv auf?

a. Inwiefern ist der Auftritt in sozialen Netzwerken wichtig?

b. Warum ist der Auftritt so wichtig?

2. Seit wann sind Social Media im Allgemeinen für Ihr Unternehmen interessant?

3. Welche Auswirkungen hatte das Aufkommen von Social Media bisher auf Ihren Sender?

4. Wo sehen Sie Facebook im Vergleich zu anderen Social Media Portalen wie z.B. Twitter?

II. Nutzung von Facebook

1. Seit wann tritt Ihr Sender konkret auf Facebook auf?

a. Wie viele User sind in etwa auf ihrer Facebook-Fanseite aktiv?

2. Welchen Stellenwert hat Facebook in Ihrem Unternehmen?

a. Wie ist die Arbeit mit Facebook in die professionellen journalistischen Routinen eingebettet? Gibt es eigene Redakteure?

3. Wozu wird Facebook genutzt?

a. Inwiefern werden die Inhalte von Facebook zur Programmgestaltung genutzt? Passiert das überhaupt?

b. Wie haben Hörer bzw. Facebook-User die Möglichkeit an der Programmgestaltung mitzuwirken?

c. Wie wichtig ist die Rolle von Facebook als Marketing – Tool?

d. Welche Funktion des sozialen Networks steht im Vordergrund?

4. Welche Rolle spielt die Interaktion mit den Hörern/Usern?

a. Wie sieht diese Interaktion konkret aus?

b. Inwiefern beziehen Sie Ihr Publikum in Postings mit ein?

c. In welcher Form wird Hörern Interaktion überhaupt ermöglicht?

5. Welchen Stellenwert nimmt die Möglichkeit der Partizipation seitens der Hörer ein?

a. Inwiefern ist die Möglichkeit der Mitbestimmung und Mitgestaltung relevant für Ihren Sender?

b. Inwieweit werden User zur aktiven Mitgestaltung und zum Mitmachen aufgefordert?

c. Inwiefern können User/Hörer zu „Produzenten“ werden?

6. Inwieweit ist Facebook zur Hörergenerierung und -Bindung relevant?

a. Hat sich die Hörerzahl seit der Nutzung von Facebook gesteigert?

b. Kann die Steigerung auch auf Facebook zurückgeführt werden?

7. In welcher Form nutzt Ihr Unternehmen Facebook zur Verbreitung von journalistischen Nachrichten und Informationen?

a. Wird Facebook als reines Unterhaltungstool genützt?

b. Steht die Kommunikation mit den Hörern im Vordergrund?

III. Facebook und Journalismus

1. Hat sich seit dem Aufkommen von Facebook im Journalismus etwas verändert?

a. Hat sich die journalistische Berufsrolle verändert?

b. Welche Auswirkungen hat Facebook auf den professionellen Journalismus?

c. Ersetzt Facebook etwas, das vorher da war (z.B. Mail, Post, Telefon)?

d. Wie hat sich das Feedback der Hörer dahingehend verändert?

(erhöht/verringert?)

e. Bricht das Gatekeeper-Modell zusammen, weil jetzt quasi jeder

„mitmachen“ kann?

2. Wo liegen die Stärken von Facebook im Bezug auf den Journalismus?

a. Können Sie drei zentrale positive Merkmale des Services nennen, welche besonders im Hinblick auf die journalistische Nutzung von Relevanz sind?

3. Wo liegen die Schwächen/Defizite von Facebook?

a. Ist der Überschuss an Inhalten von Usern ein Defizit?

b. Sehen Sie in der ungefilterten/unzensierten Verbreitung von Informationen einen Vorteil oder Nachteil von Facebook?

c. Wie sind diese Aspekte mit den Ansprüchen an professionellen Journalismus zu vereinbaren?

IV. SCHLUSS

1. Können Sie sich Ihren beruflichen Alltag, beziehungsweise das Auftreten Ihres Senders ohne Facebook noch vorstellen? Wie geht es ohne Facebook weiter?

a. Stellen Sie sich vor, der Facebook-Auftritt Ihres Senders wäre verboten – welche Auswirkungen hätte das?

2. Wo sehen Sie die Zukunft von Facebook generell und speziell im journalistischen Kontext?

a. Wie sieht’s aus im Hinblick auf Radiosender?

b. Kann Radio ohne Facebook auskommen?

Transkription der Interviews

Interview mit Florian Berger (Radio Energy) am 22.11.2012 Florian Berger: FB

Lisa Staltner: LS

LS: In welchen sozialen Netzwerken tritt Radio Energy auf?

FB: Wenn wir von Österreich sprechen, Facebook und Twitter. Das sind die zwei großen sozialen Netzwerke, wobei Facebook natürlich besser betreut wird als Twitter, Twitter ist mehr so an Anhängsel, das mitläuft. Facebook ist das große.

LS: Seit wann ist Facebook wichtig für Energy?

FB: Seit es Facebook gibt, wie es groß geworden ist, seit 3 Jahren ca. Muss man auch dazu sagen, dass Energy echt einer der ersten auf Facebook war, wo die anderen Radiosender noch nicht einmal gewusst haben, dass es das gibt. Das war immer so eine große Sache von Energy und das finde ich auch ganz cool, dass das bei uns so toll funktioniert. Früher war es der Chat, wir waren das erste Radio in Österreich, das einen Chat angeboten hat. Dann kam auch Ö3, Kronehit hat es damals noch nicht gegeben, aber die sind halt dann auch auf diesen Zug aufgesprungen und bei Facebook hat sich das dann auch ähnlich verhalten. Also da waren wir schon auf Facebook, da haben die anderen noch gar nichts auf Facebook gemacht.

Irgendwann hat sich dann rauskristallisiert, dass das eine ganz große Sache ist und die sind halt dann auch aufgesprungen. Das hat sich dann auch als richtig erwiesen.

LS: Wie viele User gibt es jetzt in etwa und wie groß ist die Aktivität auf Facebook?

FB: Dann sag ich dir jetzt mal die User Zahl am besten. Für Wien ist die Fananzahl im Vergleich zu den österreichweiten Radiosendern natürlich anders. Wir sind jetzt bei 32637 also knappe 33000 Fans. Und von den Aktivitäten her, was wir machen, sage ich jetzt einmal, das sind so täglich zwischen 3 und 5 Postings.

LS: Welchen Stellenwert hat den Facebook für den Sender Energy im Allgemeinen? Wie intensiv ist Facebook eingebettet in die tägliche Arbeit?

FB: An sich hat es einen großen Stellenwert, weil die Kommunikationswege sich in den letzten Monaten und Jahren extrem verändert haben. Früher war es tatsächlich so, wenn man etwas gewollt hat oder etwas gebraucht hat, dann hat man wo angerufen. Dann war SMS ganz groß, alle haben SMS geschrieben. Tun sie auch noch immer, wobei mittlerweile auch WhatsApp ganz groß ist, und iMessage und wie sie alle heißen, also das SMS ist mittlerweile auch nicht mehr so aktuell, vor allem bei der jüngeren Zielgruppe. Und dementsprechend verhält sich das auch mit Facebook. Die Hürde bei einem Radiosender anzurufen ist mittlerweile eine größere. Es rufen nicht mehr so viele an, da schreibt man viel lieber auf Facebook etwas und gibt dort seine Meinung ab, als wenn man wo anruft.

Wir binden Facebook ganz besonders in der Früh ein, in der Morgensendung, wo es immer verschiedenste Themen gibt, wo die Leute darüber reden können. Sowohl per Anruf als auch per Facebook. Auch am Nachmittag, in der Nachmittagssendung, oder in der Musikwunschsendung zwischen 14 und 15Uhr, die Happy Hour, da wird auch viel mit Facebook getan, wo die Leute ihre Wünsche posten können. Und das schöne an der ganze Sache bei Facebook ist, dass du ziemlich nahe am Hörer bist. Normalerweise sagt man wenn man in der Früh aufsteht, das Erste was man macht ist das Smartphone in die Hand nehmen und schauen was gibt’s neues? Da schaut man auf Facebook. Und es ist natürlich toll wenn dann gerade die Morgensendung ein Facebook-Posting von sich gibt, da bist du gleich bei Hörer. Der muss nicht einmal das Radio einschalten, sondern sieht es gleich auf seinem Smartphone – ah Energy macht das und das. Und das ist insofern ein ganz großer Vorteil von

Facebook, weil du einfach nahe beim Hörer bist, ohne dass er prinzipiell das Programm direkt hört.

Wir binden es schon sehr stark sein. Das ist immer so schwierig, weil als Radiosender bist du ja eigentlich ein Audio-Medium. Natürlich sind uns Anrufer lieber, weil davon leben wir, das hört man. Facebook kannst du nur vorlesen und vorlesen ist relativ langweilig. Deshalb schauen wir auch, dass wir aus den abgegebenen Kommentaren, teilweise auch Hörer oder eben Anrufer generieren. Denen wir dann auch schreiben „schreib uns deine Telefonnummer, wir rufen dich, du hast etwas interessantes geschrieben, was wir auch on Air verwenden können.“

LS: In Brechts Radiotheorie wird davon gesprochen, dass die Hörer mehr eingebunden werden müssen und mehr Partizipation stattfinden soll. Passiert das mit Facebook, ist es möglich die Hörer mit Facebook mehr einzubinden?

FB: Ja, definitiv. Also gerade, was die Musikwunschsendung betrifft am Nachmittag, allen voran auch die Morgensendung. Da ist es tatsächlich so, wir hatten gestern oder heute das Thema „in einem Monat geht die Welt unter, was wollt ihr bis dahin noch erleben?“ – 46 Kommentare hatten wir da – und das sind natürlich auch die Kommentare vorgelesen werden. Zum Beispiel die Dori, unsere Morgenmoderatorin, hat zur Aufgabe, dass sie schaut, was die Leute so posten und dass dann auch on Air vorliest.

LS: Man kann also sagen, dass Facebook zur Programmgestaltung beitragen kann?

FB: Auf jeden Fall. Tut es auch. Das ist auch ein interessanter Ansatz, es gibt auch viele Sachen, die aufgrund von Facebook ins Programm wiederum einfließen. Also das wir nicht die Themen vorgeben, sondern, dass die User auch wieder gewisse Themen generieren.

Unsere Moderatoren zum Beispiel haben ja auch alle private Profile und irgendein Hörer postet dort dann ein Foto mit irgendeiner großen Rauchwolke – ich glaube eine Uni hat da vor ein paar Monaten gebrannt – und schreibt „ui da brennt’s!“. Der Moderator sieht das und denkt sich „uh, da ist irgendetwas passiert“, gibt es dann an die Nachrichtenredaktion weiter, die weiß davon noch nichts, die APA hat auch noch nichts gemeldet und ruft dann mal bei der Feuerwehr an und erfährt dort, dass die Uni brennt. Super, da hast du dann auch gleich wieder ein Thema fürs Radio. Also auch der umgekehrte Weg ist möglich. Oder Trends: Videos, Musikvideos – das hat sich auch sehr geändert. Früher war es so, dass die Radiosender eigentlich die Hits vorgegeben haben zum Großteil, mittlerweile ist es teilweise umgekehrt. „Gangnam Style“ – schönes Beispiel. Das hätte früher niemand angegriffen, kein einziger Radiosender, weil sich jeder denken würde „was ist das für ein Schrott?“. In Wahrheit ist es aber so, dass dieses Video, ich weiß nicht wie viele Millionen mal angeklickt worden ist und ich weiß nicht wie oft auf Facebook gepostet worden ist und dementsprechend dann auch in die Download-Charts einsteigt, bei iTunes und so weiter und du als Radiosender dir dann also denken musst „Ok, was machst du jetzt?“. Du hast hier ein Internet-Phänomen, das musst die in irgendeiner Art und Weise bedienen. Die Leute finden das lustig, die Leute kaufen sich den Song, also ist der in einer gewissen Art und Weise beliebt und den musst du dann auch spielen, oder solltest du spielen.

LS: Inwiefern könnte man sagen, dass Facebook auch zur Hörergenerierung beiträgt und auch zur Bindung relevant ist?

FB: Sehr stark. Also Hörerbindung auf jeden Fall, weil die Menschen haben das Gefühl – und es ist nicht nur das Gefühl, sondern es ist tatsächlich so – dass sie direkt mit dem Moderator, direkt mit dem Radiosender, direkt mit den Menschen, die dort arbeiten, kommunizieren und in direkter Verbindung stehen. Insofern trägt das sehr viel zur Hörerbindung bei.

Lieblingssender haben sondern nur als zweit Lieblingssender haben, teilweise von Sachen, die wir machen gar nichts mitbekommen, aber zufällig über Facebook dann mitbekommen

„Hey, da wird eine Reise nach Paris zu einem Privatkonzert von Pink auf Energy verlost“ und die denken sich dann „leiwand, schalt ich auch wieder mal ein, ich möchte das gewinnen, weil ich bin ein riesengroßer Pink-Fan“. Also insofern trägt das mit Sicherheit bei, aber sicher nicht in dem Ausmaß wie man sich es manchmal wünschen würde.

LS: Inwiefern ist jetzt Facebook doch mehr Unterhaltungstool, oder wird’s auch genützt zur Verbreitung von Nachrichten?

FB: Ich würde sagen beides, wobei ersteres eher, aber von der Nachrichtenredaktion an sich wird es wirklich halt nur dann genützt, wenn etwas Großes passiert: der US-Präsident wird gewählt, 11. September, oder wenn in Wien das Rathaus einstürzt. Also nur wenn wirklich ganz, ganz große Dinge passieren. Die werden natürlich dann auch auf Facebook gepostet.

Aber an sich ist es eigentlich ein Unterhaltungstool, weil Energy von der Marke her und als Radiosender her sieht sich jetzt nicht so als das Informationsradio. Da gibt es andere Radiosender, die das durchaus auch ganz gut machen. Da können wir nicht mithalten und wollen wir auch gar nicht. Bei uns geht es in der Energy-Welt um etwas ganz anderes. Da geht es um Musik, um Stars, um Lifestyle, da geht’s um Trends, um neue Trends wie Facebook, also solche Geschichten. Aber so das wir sagen wir posten jetzt wenn irgendein Nationalratsabgeordneter irgendetwas sagt, das machen wir nicht. Das ist auch nicht die Marke von Energy. Aber du kannst davon ausgehen, dass wenn irgendetwas großes passiert, dass das natürlich auch von uns gepostet wird. Es gibt auch viele Menschen, die hören gar keine Nachrichten und schauen sich auch keine Nachrichten an. Die sind der Meinung, dass wenn irgendetwas passiert, dann bekommen sie es eh mit, sei es über Facebook oder sonst irgendetwas. Und ich glaube, dass das auch stimmt, weil du merkst – z.B. Whitney Houston stirbt, kaum ist sie 5 Minuten tot gibt es jede Menge Facebook Postings dazu. Irgendwie kriegst du es mit in dieser kunterbunten Facebook und Social Network Welt.

LS: Inwiefern hat sich seit dem Aufkommen von Facebook der Journalismus und auch der Radiojournalismus verändert?

FB: Der Journalismus an sich gar nicht. Ich sage jetzt einmal, dass du diese journalistischen Wege als Nachrichtensprecher oder als Moderator, wo du recherchierst und dann noch zwei oder dreimal überprüfst, ob das auch wirklich stimmt was du sagst, das hat sich nicht verändert. Das Einzige was sich verändert hat ist, dass teilweise Geschichten von Facebook auch ins On Air Programm übernommen werden. Aber dann auch gecheckt werden, man kann ja auch nicht alles glauben, was auf Facebook geschrieben wird.

LS: Da gibt es in der Theorie auch immer die Diskussion darüber, ob das Gatekeeper-Modell zusammenbricht, und der Journalist als Schleusenwärter überflüssig wird. Was würdest du dazu sagen?

FB: Die Zeit hat sich schon sehr stark geändert was das betrifft, allen voran beim jüngeren Zielpublikum, beim älteren nicht so – also ab 35, 40 aufwärts, weil die glaube ich sind jetzt nicht so in diesem Facebook-Wahnsinn drinnen. Aber da hast du durchaus recht. Der Journalismus, wenn man es jetzt global sieht, hat sich schon sehr verändert, oder hat sich zumindest geändert. Beispiel Gaza Streifen – wenn man da jetzt sieht was die Leute alles twittern, dass wird schon auch teilweise für Recherchen herangenommen.

Da siehst du teilweise dann einfach auch Trends. Was sind so die Trends? Über was reden die Menschen derzeit? Schlaue Journalisten picken das und machen das auch zum Thema.

Aber ich glaube da muss man dann teilweise auch unterscheiden was ist ein Journalist. Ist ein Journalist jemand, der pure Nachrichtenmeldungen von sich gibt oder ist ein Journalist jemand der dann auch einen gewissen Mehrwert bietet. Und diesen Mehrwert hast du

glaube ich über diese Social Networks nicht. Klar werden teilweise Blogs gepostet, aber das ist auch schon wieder Journalismus auf eine Art und Weise. Also ich glaube, dass der klassische Journalist, der Print-Journalist oder der Nachrichtenredakteur, dass der schon noch wichtig ist und auch wichtig bleibt. Einfach um diese Themen zu verarbeiten, aufzubereiten und teilweise auch anders zu beleuchten oder andere Hintergrundinformationen zu geben, die halt so nicht irgendwo stehen.

LS: Ersetzt Facebook etwas das Vorher nicht da war?

FB: Beim Telefon hält sich der Rückgang schon in Grenzen, also es ist jetzt nicht so, dass

LS: Wie wichtig ist Facebook auch als Feedback Kanal für Energy?

FB: Wichtig auch. Man muss das halt immer auch mit Vorsicht genießen, aber es ist natürlich auch ein Feedback Kanal. Aller Kommunikationskanäle geben in irgendeiner Art und Weise Feedback, egal ob das jetzt Mail oder Anruf oder Facebook ist. Der einzige Unterschied ist, dass wenn du auf Facebook etwas postest, dass das nicht nur einer liest, sondern dass das sehr viele lesen - Stichwort „Shitstorm“, was jetzt manche Firmen auch in Österreich schon betroffen hat. Da stellt jemand etwas öffentlich an den Pranger, etwas was einem nicht gefällt und da muss man dann auch als Medienunternehmen damit umgehen, weil das ist Feedback. Das finde ich aber ehrlicherweise nicht schlecht, das ist völlig ok wenn das transparent ist. Da gibt es sicher Leute, die denken sich dasselbe und dann kommt vielleicht eine gute Antwort und die Leute denken sich dann „Ah, ok, deswegen ist das so“ und dann ist dann nicht nur derjenige befriedigt, der das gepostet hat, sondern auch andere.

LS: Wo siehst du die Stärken von Facebook in Bezug auf Radio und Journalismus?

FB: Das es eine direkte und schnelle Kommunikation ist, das sind auf jeden Fall die Stärken.

Das du das Gefühl vermittelst, beziehungsweise es auch tatsächlich so ist, dass du mit den Hörern in direkten Kontakt treten kannst. Die Nähe zum Hörer auch übers Smartphone – es gibt nichts Intimeres als ein SMS oder Facebook, das ist sehr intim und da bist du ganz nahe beim Hörer. Das sind so die Stärken.

LS: Und Schwächen?

FB: Facebook hat nicht nur den Radiosendern, sondern Medien im Allgemeinen, ein bisschen an Kompetenzen weggenommen. Musikkompetenz. Wie ich vorher gesagt habe – früher große Weltpremiere, Österreichpremiere von diesem und jenem Song, das kannst du dir mittlerweile schenken, weil vor dieser Österreichpremiere hat man es mittlerweile eh schon fünf Mal auf Facebook, auf YouTube oder wo auch immer gesehen oder gehört. Diese Kompetenz ist sicher weg.

Die Kompetenz als erster Information zu haben ist sicher auch weg, weil so schnell sind dann die Radiosender auch nicht. Teilweise schon, teilweise nicht, aber meistens ist es halt so, dass du es vorher irgendwo schon auf Facebook hörst oder liest, bevor du es dann im Radio hörst oder im Fernsehen siehst. Also da wird sicher auch Kompetenz weggenommen. Als Radiosender gesehen, sind dass Schwächen für uns von Facebook, aber in Wahrheit sind es auch Stärken von Facebook und sozialen Netzwerken.

LS: Aus gegebenem Anlass um die ORF Debatte und Facebook - Welche Auswirkungen hätte ein Facebook-Verbot für Energy?

weit wird es ja nicht kommen. Natürlich wäre es traurig. Es ist jetzt nicht so, dass wir dadurch einen Hörereinbruch hätten. Das glaube ich nicht, aber wie gesagt, die Vorteile, die Facebook bietet, sind halt doch Vorteile, auf die man nicht verzichten will.

LS: Wo siehst du die Zukunft von Facebook in Bezug auf Radio.

FB: Schlecht. Ich glaube sie manövrieren sich momentan in eine Sackgasse. Das sind so Kleinigkeiten einfach. Dieser Newsstream, wo einfach die Sachen nicht mehr angezeigt werden. Wir merken es bei uns und auch bei anderen Radiosender ist das so, dass einfach die Dinge nicht mehr angezeigt werden, die Likes und die Comments gehörig runter gegangen sind dadurch und ich glaube dass durch den Börsengang und diese Geldmache, die

FB: Schlecht. Ich glaube sie manövrieren sich momentan in eine Sackgasse. Das sind so Kleinigkeiten einfach. Dieser Newsstream, wo einfach die Sachen nicht mehr angezeigt werden. Wir merken es bei uns und auch bei anderen Radiosender ist das so, dass einfach die Dinge nicht mehr angezeigt werden, die Likes und die Comments gehörig runter gegangen sind dadurch und ich glaube dass durch den Börsengang und diese Geldmache, die