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Amt für Gesellschaft und Integration

Im Dokument Geschäftsbericht. und Rechnungen (Seite 112-116)

Das Amt für Gesellschaft und Integration verfügt über eine sehr breite Angebotspalette an Kursen und weiteren Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Da viele dieser Angebote zentral für die soziale Integration und das gesellschaftliche Zusammenleben sind, waren die Konsequenzen der Covid-19-Pandemie entsprechend spürbar. Während des Lockdowns mussten alle Kurse abgesagt werden; dafür konnte eine Notfall-Betreuung für die Kinder von städtischen Mitarbeitenden auf die Beine gestellt werden. Auch sonst war das Jahr geprägt von kurzfristigen Planänderungen. Stets stand aber das Bemühen im Zentrum, trotz der äusseren Umstände und unter strikter Einhaltung von Schutzmassnahmen, pas-sende Angebote zur Verfügung stellen zu können.

Deutschkurs- und Prüfungszentrum

Die Covid-19-Pandemie hatte grosse Auswirkungen auf die Deutschkurse. Mit der Ausrufung der ausserordent-lichen Lage durch den Bundesrat wurden per 16. März 2020 die Kurse im Präsenzunterricht verboten und konn-ten erst am 8. Juni mit einem Schutzkonzept wiederauf-genommen werden, was einen Ausfall von rund 40 Pro-zent der Lektionen in den Morgen- und Abendkursen des Frühlingssemesters zur Folge hatte.

Zu Beginn der ausserordentlichen Lage wurden die Lehr-personen in anderen Bereichen der Stadtverwaltung ein-gesetzt, so zur Unterstützung bei logistischen Aufgaben im Amt für Alter und Gesundheit und als «Hebed-Sorg»-Paten und -Patinnen für Informations- und Monitoring-aufgaben im Amt für Sicherheit.

Aus unterschiedlichen Gründen war eine Umstellung auf einen Online-Unterricht nicht möglich. Nicht nur die geringen Sprachkenntnisse in den unteren Niveaus, die fehlende technische Ausrüstung (Laptops, Tablets) und IT-Kompetenz waren einschränkende Faktoren auf der Seite der Kursteilnehmenden, sondern auch beengte Wohnver-hältnisse und wegfallende Kinderbetreuung erschwerten teilweise das Weiterlernen während des Lockdowns.

Mit angepassten Angeboten wie Telefonanrufen, Video-chats, Aufgabenversand per Briefpost, selbst erstellten Online-Lernspielen etc. hielten die Kursleitenden den Kontakt zu ihren Kursteilnehmenden aufrecht.

Insgesamt nahmen 2020 an den 49 Morgen- und Abend-kursen mit vier oder zwei Lektionen pro Woche und einem Total von 2780 Lektionen 414 Personen teil (Vorjahr 47 Kurse mit 3312 Lektionen und 460 Teilnehmenden); dazu kamen vier Spezialkurse mit insgesamt 56 Lektionen und 27 Teilnehmenden.

Die Intensivkurse, früher als Trimester- und Semesterkurse geführt, wurden in diesem Jahr erstmals als Quartalskurse angeboten, womit den sich oft kurzfristig ändernden

Lebensumständen der Zielgruppe Rechnung getragen wurde. Durchgeführt wurden insgesamt acht Quartals-kurse mit 1056 Lektionen und 65 Teilnehmenden (Vorjahr zwei Semesterkurse mit total 528 Lektionen).

Das Amt für Gesellschaft und Integration ist Prüfungs-zentrum für die national und international anerkannten ÖSD-Zertifikatsprüfungen der Niveaus A1 bis B2 und bietet auch modulare Prüfungskombinationen für alle ausländer- und bürgerrechtlichen Sprachkompetenznachweise an.

Als Prüfungsvorbereitung nahmen 19 Personen an halbtä-gigen Workshops und sechs Personen an einem Prüfungs-training mit zehn Lektionen teil.

An 13 Prüfungsterminen legten 188 Personen eine Zer-tifikatsprüfung ab (Vorjahr 229 Teilnehmende an zwölf Prüfungsterminen).

Fachstelle Kinder- und Jugendanimation 20gi Die Fachstelle Kinder- und Jugendanimation 20gi kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, obwohl es in Zeiten von Corona besonders herausfordernd ist, sich zu treffen und Menschen zusammenzubringen. Das 20gi-Team hat aber kreative Lösungen gefunden und das Beste aus der Situation gemacht: Während des Lockdowns wurde eine Zeichenaktion für die Frauenfelder Alterszentren lanciert und es wurden insgesamt 60 Videos mit Beschäftigungs-ideen, Tipps und Tricks für Kinder und Jugendliche produ-ziert und in regelmässigen Abständen veröffentlicht.

Jugendanimation

Als keine regulären Angebote durchgeführt werden durf-ten, nutzte das Team der Jugendanimation die Zeit, um die Räumlichkeiten im Haus 20gi umzugestalten. Nun haben die Jugendlichen mit der neu eingerichteten 20gi-Stube

Die gemütlich eingerichtete 20gi-Stube lädt zum Ver- weilen ein.

einen gemütlichen Ort, wo sie sich aufhalten können. Auf dem 20gi-Platz wurde für eine Woche in den Sommer-ferien das Projekt «20gi-Platz-Summertäg» durchgeführt.

Im September verwandelte sich der Platz zum Werkplatz, als neue Möbel gebaut wurden.

Ein Highlight war die Lancierung des Frauenfelder Jugend-rates: Nachdem der Stadtrat grünes Licht gegeben hatte, wurden im Oktober insgesamt fast 1700 Jugendliche angeschrieben und zu zwei öffentlichen Informationsan-lässen eingeladen. So erhielten alle die Chance, sich zu informieren und im künftigen Jugendrat mitzuwirken. Die interessierten Jugendlichen haben gemeinsam mit dem 20gi-Team die Gründungsversammlung des Jugendrates vorbereitet.

Via Instagram wurde die neue Rubrik «20gi-Real Talk»

geschaffen. Dort werden regelmässig jugendrelevante Themen aufbereitet. Bisher gab es Beiträge zu Rassis-mus, synthetischem Cannabis, dem nationalen Coming Out Day und Webseitentipps zur Unterstützung bei der Lehrstellensuche. Auch die regulären Angebote, wie zum Beispiel die Anlaufstelle, wurden regelmässig genutzt. Die für November geplante 1.-Sek-Party musste jedoch ins neue Jahr verschoben werden.

Kinderanimation

Das Bewegungs- und Spielangebot «20gi-move» der Saison 2019 / 2020 wurde mit insgesamt 503 Besuchen erfolgreich abgeschlossen. Während des Lockdowns wurde die Zeit genutzt, um eigene Spielgeräte zu bauen, die nun bei allen möglichen Projekten zum Einsatz kom-men können. Der für Mai geplante Weltspieltag konnte dieses Jahr leider nicht durchgeführt werden.

Ein voller Erfolg war das diesjährige Ferienangebot

«Spiel-land» auf dem Spielplatz Wellhauserweg. An jedem Tag wurde das Angebot von über 100 Kindern und Eltern besucht; insgesamt konnten während der vier Tage 458 Besuche verbucht werden.

Die Spielplatzanimation startete in diesem Jahr erst nach den Sommerferien, war aber mit 276 Besuchen trotzdem sehr erfolgreich. Im Herbst wurde mit dem «Kissen-Kino»

ein kleines Ferienprogramm angeboten. Der Mittelstufen-treff wurde zwar nur von wenigen Kindern, dafür aber umso intensiver genutzt. So wurde auch dieses Jahr gespielt, experimentiert und es wurde sogar eine eigene Alarmanlage für das Zimmer gebaut.

Fachstelle Frühe Förderung und Kinderbetreuung Mit dem Beginn des Lockdowns musste die Fachstelle Frühe Förderung und Kinderbetreuung ihre drei Angebote Sprachspielgruppe, Eltern-Kind-Gruppe und Deutsch-kurs-Kinderhort für mehrere Wochen einstellen. Gleich-zeitig erhielt sie vom Stadtrat den Auftrag, unverzüglich eine ganztägige Notfall-Kinderbetreuung für städtische Mitarbeitende einzurichten. Da in vielen Familien die Kin-derbetreuung durch die Grosseltern wegfiel, stellte die Stadt als Arbeitgeberin mit dieser Massnahme sicher, dass alle Mütter und Väter trotzdem zu ihrer systemrelevanten Arbeit erscheinen konnten.

Die Sprachspielgruppe bereitet fremd- und deutschspra-chige Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerung im Alter von zweieinhalb bis vier Jahren gezielt auf den Kin-dergarteneintritt vor. Im laufenden Schuljahr 2020 / 2021 besuchen 69 Kinder eine der sieben Einzel- oder Doppel-gruppen. Während des Lockdowns erhielten die Kinder der Sprachspielgruppe jede Woche ein grosses Couvert mit Malvorlagen, Arbeitsblättern und Bastelideen. Die

Kinder hängen im Ferienangebot «Spielland» ihre Werke auf.

Quartiertreffpunkt Talbach

Dank dem grossen Engagement vieler Ehrenamtlicher konnten im Quartiertreffpunkt erneut zahlreiche Ange-bote für Gross und Klein durchgeführt werden, wie bei-spielsweise Spielnachmittage, das Deutsch-Café oder der Mutter-Kind-Treff. Für März wäre ein Tag der offenen Tür geplant gewesen, damit sich die Bevölkerung über die Angebote informieren kann. Dieser Anlass musste leider abgesagt werden. In der zweiten Jahreshälfte konnten aufgrund der Corona-Schutzmassnahmen nicht mehr alle Angebote wie geplant durchgeführt werden. Die sehr beliebte Weihnachtsschmuckbörse musste ebenfalls ausfallen. Ein schöner Jahresabschluss war das durch die einzelnen Veranstalterinnen und Veranstalter gestaltete Adventsfenster, das zu einem gemeinsamen Bild zusam-mengefügt wurde.

Familien- und kinderfreundliche Stadt

Frauenfeld setzt sich als von UNICEF zertifizierte «Kin-derfreundliche Gemeinde» gemeinsam mit der Primar- und Sekundarschulgemeinde dafür ein, dass Kinder und Jugendliche sich wohlfühlen in Frauenfeld und dass ihre Bedürfnisse und Anliegen ernst genommen werden. Aus diesem Grund strebt Frauenfeld eine erneute Zertifizierung mit dem UNICEF-Label an. Als erster Teil dieses Prozesses wurde eine Standortbestimmung in Bezug auf die Kin-derfreundlichkeit der Stadt Frauenfeld durchgeführt. Die Resultate werden im kommenden Jahr analysiert und auf dieser Basis erfolgt erneut die Erarbeitung eines Massnah-menplans.

Der für November geplante «Tag der Kinderrechte» und auch der sonst alljährlich stattfindende «Baby-Empfang»

mussten im Berichtsjahr abgesagt werden.

Spielgruppenleiterinnen drehten für die Familien kleine Filme mit Bewegungs- und Geschicklichkeitsspielen.

Trotz des coronabedingten Unterbruchs konnten schliess-lich alle geplanten Treffen der Eltern-Kind-Gruppe durch-geführt werden. Teilweise wurden die Treffen im Freien statt im Familienzentrum «Sunnestrahl» durchgeführt.

Im Frühlingssemester nahmen 22 Familien verschiedener Nationalitäten teil, im Herbstsemester 13 Familien. Die Eltern erhielten von den beiden Leiterinnen praktische Erziehungstipps und konnten Erfahrungen austauschen.

Nach dem Lockdown nahm auch der Kinderhort der städ-tischen Deutschkurse seinen Betrieb wieder auf. Durch den neuen Spielplatz im Innenhof des vierten Stocks konnten die Kinder oft im Freien spielen.

Im Bereich familienergänzende Kinderbetreuung subven-tionierte die Stadt wie schon zuvor bedarfsgerecht Plätze für Familien mit geringem Einkommen. Sie erneuerte zu diesem Zweck die Leistungsverträge mit der Kita Puste-blume, der Zauberkita GmbH und dem Tagesfamilienver-ein.

Die Aufsuchende Elternarbeit für Familien mit Kleinst-kindern in Risikokonstellationen (persönliche, familiäre, soziale und / oder materielle Belastungen) startete im Januar mit der Trägerschaft ZEPPELIN – familien startklar.

Das Programm «PAT» entspricht einem klaren Bedürfnis der Zielgruppe, so dass die acht budgetierten Plätze wie geplant besetzt werden konnten. Zudem steht der ZEP-PELIN-Gruppentreff im Quartiertreffpunkt Talbach allen Frauenfelder Familien offen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die beiden Netzwerktreffen für Fachpersonen der Kin-derbetreuung, die jeweils auf Einladung der Kommission Frühe Förderung und Kinderbetreuung stattfinden, muss-ten coronabedingt leider abgesagt werden.

Adventsfenster am Quartiertreffpunkt Talbach.

In der Eltern-Kind-Gruppe lernen und spielen Eltern ge- meinsam mit ihren Kindern.

Rechnungen

Im Dokument Geschäftsbericht. und Rechnungen (Seite 112-116)