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Amt für Alter und Gesundheit

Im Dokument Geschäftsbericht. und Rechnungen (Seite 99-108)

Neben den laufenden Aufgaben des Amtes lag der Fokus bei Folgendem:

– Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mit Fokus ältere Bevöl-kerung sowie zum Schutz der Mitarbeitenden der Stadt Frauenfeld.

– Projekte: Begleitung des Entwicklungsprojekts Huben mit Fokus auf digitalen Dorfplatz; BOVIDEM Sensi-bilisierungsmassnahmen sowie Start Massnahmen-umsetzung aus Evaluationsbericht; Praxispartner und -partnerinnen beim Forschungsprojekt zu technischen Assistenzsystemen für ältere Menschen.

– Gesundheitsförderung und Prävention – elektronisches Impfdossier.

– Sensibilisierung im Bereich Digitalisierung im Alter, Ein-führung Digitalisierungs-Treff.

– Begleitung und Unterstützung des Dachverbandes Frei-willigenarbeit (DaFA) bei der Umsetzung von Covid-19- Massnahmen und bei der Organisation des speziellen Freiwilligenfestes.

– Aktives Mitwirken im Netzwerk altersfreundlicher Städte.

– Führungsunterstützung städtische Task Force Covid-19 Allgemeines Gesundheitswesen

«Älter werden im Quartier»

Im Quartier Kurzdorf betrieb der Verein «Kurz-Dorf-Träff» weiterhin den Treffpunkt im VIVA-Gebäude der evangelischen Kirchgemeinde. 20 bis 30 vorwiegend ältere Menschen kommen wöchentlich an einem Nach-mittag zusammen für gemütliche Stunden bei Spiel, Gedächtnistraining und andere Tätigkeiten. Auch der monatliche Mittagstisch wurde angeboten. Leider musste der Träff-Betrieb sowohl im Frühling wie auch im Herbst pandemiebedingt eingestellt werden.

Nachbarschaftshilfe

Nach der Nachbarschaftshilfe Kurzdorf und der Nachbar-schaftshilfe Ergaten-Talbach kam im Rahmen des Projek-tes «Wir beleben Huben» auch eine Nachbarschaftshilfe nach demselben Konzept dazu. Der Aufbau in Huben wurde vom Dachverband für Freiwilligenarbeit intensiv begleitet.

Besonders zu erwähnen gilt es den temporären Ausbau der Nachbarschaftshilfen auf das gesamte Stadtgebiet während des Lockdowns. Innert kürzester Zeit organi-sierten sich die Nachbarschaftshilfen neu, wiederum unter der Begleitung des Dachverbands für Freiwilligen-arbeit. Die Erreichbarkeiten wurden auf sieben Tage die

Woche ausgebaut und die Angebote auf die aktuel-len Bedürfnisse der älteren Bevölkerung angepasst. Es kamen Dutzende neue Helfende dazu und ein Mehrfa-ches an Aufträgen wurde abgewickelt. Eine der wich-tigsten Hilfeleistungen waren Einkäufe. Nur dank der gut organisierten Nachbarschaftshilfen und der zur Verfü-gung stehenden Mittel, wie beispielsweise einer geeig-nete Software, war es möglich, so schnell die Angebote hochzufahren und die Nachbarschaftshilfe auf die ganze Stadt auszuweiten.

Projekte

IBH-Lab und die Quartierplattform

Das Amt für Alter und Gesundheit ist Praxispartner im von der EU geförderten Projekt «Assisted Living» der Internationalen Bodenseehochschule. Es geht dabei um den Einsatz von Technik im Quartierzusammenleben.

Die Arbeitsgruppe im Quartier Huben, welche die Quar-tierplattform «fürenand.ch» eingeführt hat, wurde von einer Hochschule begleitet. Diese führte dann den Wis-senstransfer ins Projekt durch. Auf «fürenand.ch» können Quartierbewohnerinnen und -bewohner Mitteilungen versenden, Veranstaltungen organisieren, einen Mark-platz nutzen, Gruppen bilden usw. Ende Jahr waren rund 200 Nutzerinnen und Nutzer auf dieser Plattform regist-riert. Dank eines grossen Netzwerkes führte eine Gruppe von Studierenden der ZHAW eine Analyse der Plattform im Rahmen einer Projektarbeit aus. Die Erkenntnisse dar-aus können weiter genutzt werden.

Projekt BOVIDEM

Im September übergab die Fachhochschule Ost den Eva-luationsbericht dem Amt für Alter und Gesundheit. Der Bericht hält die Wirkungen des Demenzprojektes seit dem Projektstart im Jahr 2016 fest.

Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich die Massnah-men im Projekt BOVIDEM auf unterschiedlichen Ebenen positiv ausgewirkt haben. Das Angebot für die Tagesbe-treuung konnte erweitert und zu einem stabilen günsti-gen Preis angeboten werden, was sich auch in der von den Angehörigen geäusserten Zufriedenheit abbildete.

Zudem konnte durch das Projekt eine verbesserte Über-sichtlichkeit über die bestehenden Angebote geschaf-fen werden. Die Massnahmen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit könnten dazu beigetragen haben, die Ein-stellung der Bevölkerung zum Thema Demenz nochmals zu verbessern.

Aus dem Bericht liessen sich weitere Handlungsfelder ableiten, die im kommenden Jahr Schritt für Schritt angegangen werden.

Projekt «Demenzfreundliche Gemeinde Thurgau»

Das Amt für Alter und Gesundheit setzte das durch das Projekt BOVIDEM erlangte Know-how auch auf Kantons-ebene ein. Im Projekt «Demenzfreundliche Gemeinde Thurgau», das im Rahmen von «Brennpunkte Gesund-heit» ausgewählt worden war, übernahm der Amtslei-ter die Co-Projektleitung. Es entstand der Entwurf eines modularen Leitfadens, den Thurgauer Gemeinden einset-zen können, um demenzfreundlich zu werden. Im kom-menden Jahr soll dieser Leitfaden verfeinert und dann in drei Pilotgemeinden getestet werden.

Fachkommission für Alters- und Generationenfragen

Im vierten Wirkungsjahr wurden während drei Sitzungen verschiedene Themen behandelt. Einerseits wurden die Legislaturschwerpunkte sowie die Corona-Schutzmass-nahmen in der Kommission diskutiert und reflektiert und anderseits wurden die Projekte Friedhof Oberkirch und Hallenbad auf die Bedürfnisse älterer Menschen über-prüft. Einige Mitglieder der Fachkommission wirkten auch an Anlässen mit.

Die Fachkommission blickt aus einem anderen Winkel auf die Altersarbeit und dies bringt immer wieder neue Aspekte hervor, die vom Departement sehr geschätzt werden.

Fachstelle für Alters- und Generationenfragen Drehscheibenfunktion

Insgesamt wurde die Fachstelle in diesem Jahr 155 Mal (Vorjahr 134) angefragt für weitere Informationen und Auskünfte bezüglich Wohnens im Alter, Entlastung für betreuende Angehörige, Hilfe bei der Administration, Patientenverfügung und verschiedener anderer Themen.

Es gab prozentual deutlich mehr Kontakte via Telefon, Mail oder Hausbesuche als in den Jahren zuvor.

Lockdown im Frühling

Von Mitte März bis Mitte Mai erweiterte die Fachstelle aufgrund der Pandemie ihre Öffnungszeiten von Montag bis Freitag. So konnte für die ältere Bevölkerung eine täg-liche Ansprechbarkeit sichergestellt werden. Landesweit hiess es: «Bleiben Sie zu Hause», was anfänglich einige Unsicherheiten auslöste. Täglich erhielt die Fachstelle Fragen aus der Bevölkerung bezüglich des erlaubten Handlungsspielraums. Glücklicherweise konnte die sehr spontane und flexible Unterstützung der Nachbarschafts-hilfe angeboten werden. Viele Freiwillige meldeten sich direkt bei der Fachstelle. Da sie nicht mehr oder nur noch teilweise arbeiten durften, wollten sie vor allem älteren

Menschen helfen. Die Freiwilligen wurden den entspre-chenden Quartieren zugeteilt und dort eingesetzt als Einkaufshilfen oder für andere kleine Hilfeleistungen wie beispielsweise das Besorgen von Medikamenten.

Die «neuen» Freiwilligen wurden auch sehr gerne für den Fahrdienst eingesetzt. Beim Fahrdienst des Schwei-zerischen Roten Kreuzes, in Frauenfeld bis Ende 2020 vom Gemeinnützigen Frauenverein organisiert, sind die meisten Fahrerinnen und Fahrer über 65 Jahre alt. Sie gehörten, laut den Vorgaben des Bundes, plötzlich zur Risikogruppe und mussten zu Hause bleiben. Von April bis Anfang Mai übernahm die Fachstelle daher auch zusätzlich die Koordination der Fahreinsätze mit den neuen Freiwilligen. Über 50 Einsätze konnte die Fach-stelle koordinieren, und das obwohl nur «therapiebe-dingte» Fahrten durchgeführt wurden. Fahrten in die Spitäler von Frauenfeld und Münsterlingen, aber auch ins Zürcher Universitätsspital mussten organisiert wer-den. Im Mai wurde dann wieder für vermehrte Coiffeur- und Arzttermine angefragt. Die Fachstelle erhielt so auch einen Einblick in die Aufgaben des Fahrdienstes. Beein-druckend ist, mit wie viel Herzblut und Kundenfreund-lichkeit die Fahrerinnen und Fahrer ihre Aufgabe über-nommen haben!

Neupensioniertenfeier «coronakonform»

Die Einladung der Feier «Zwischenhalt» für Neupensio-nierte wurde bereits Anfang März an die Frauenfelder-innen mit den Jahrgängen 1955 /1956 und die Frauen-felder mit den Jahrgängen 1954 /1955 versandt. Anfang April erhielten alle Neupensionierten nochmals einen Brief mit der Information, dass die Feier nicht wie üblich stattfinden würde, sondern in einer anderen Form. Am 8. Mai 2020 kam schliesslich «die etwas andere Feier»

per 30-minütiger Videobotschaft direkt zu den Neupen-sionierten nach Hause.

https://www.youtube.com/watch?v=6wcHvRc3tJU Fragebogen für die ältere Bevölkerung

Frauenfeld als altersfreundliche Stadt möchte frühzeitig mit der älteren Bevölkerung in Kontakt treten und auf-zeigen, wer bei Einschränkungen und Problemen hel-fen könnte. Ein regelmässiger Briefversand an die 80-, 85-, und 90-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner in Frauenfeld soll auf die Fachstelle und deren Drehschei-benfunktion aufmerksam machen. Dem Brief liegt ein Fragebogen bei, der freiwillig ausgefüllt und kostenlos zurückgeschickt werden kann. Mit der Beantwortung von elf Fragen kann man seine Gesundheit selber ein-schätzen und allfällige Risiken erkennen; denn nur wer seine Risiken kennt, kann entsprechende Vorkehrungen

der Prävention treffen. Aus den gut 300 versendeten Briefen ergaben sich 13 Besuche zu Hause oder bei der Fachstelle am Schalter. Auch erhielt die Fachstelle viele positive Rückmeldungen, dass die Stadt «etwas tue» für die ältere Bevölkerung.

ITAM

Der Internationale Tag der älteren Menschen (ITAM) stand auch dieses Jahr ganz im Zeichen der Digitalisie-rung. Von 2019 bis 2021 findet jedes Jahr am ITAM ein Anlass zum Thema «Digitalisierung im Alter» statt. 2019 stand das Thema «Sicherheit» im Vordergrund; 2020 ging es um das Thema «Vernetzt leben und wohnen».

Masken, Desinfektionsmittel und Lüften gehörten coro-nabedingt zum Programm, wie auch der rege Austausch unter den Teilnehmenden zu Smartphones und Apps.

Der Verein «HORIZONT – Digitale Begleitung im Alltag»

zeigte an drei «Themeninseln», wie mittels Smartphones und Tablets die täglichen Herausforderungen des Alltags gemeistert werden können. So unterstützen verschie-dene Anwendungen die Vorbereitungen einer Reise, das Anlegen einer Fotosammlung oder die Kontaktsuche für eine gemeinsame Aktivität. Auch die SBB-App wurde vor Ort installiert und instruiert. Natürlich durfte die Kontakt-pflege bei Kaffee und Kuchen nicht fehlen – dieses Jahr

«coronakonform». Der neu überarbeitete Adresswegwei-ser lag druckfrisch bereit zum Mitnehmen, ebenso wie viele andere Informationsbroschüren zum Alter.

Öffentlichkeitsarbeit

Wie im Vorjahr erschienen in der Frauenfelder Woche regelmässige kurze Artikel. Absendende sind jeweils abwechselnd die Fachstelle für Alters- und Generatio-nenfragen, der Leiter des Amtes für Alter und Gesund-heit und die Freiwilligen der Nachbarschaftshilfen. In 23

Kurzbeiträgen erfuhren die Leserinnen und Leser Wis-senswertes, Anregendes oder Nachdenkliches zu den Themen «Alter und Gesundheit», «Neue Angebote für Betagte», «Freiwilligenarbeit und Nachbarschaftshilfe».

Die Homepage www.altersfreundliches-frauenfeld.ch wurde von der Fachstelle regelmässig à jour gehalten mit aktuellen Informationen und auch in diesem Jahr mit neuen Dienstleistungsangeboten erweitert.

Während den Monaten Mai bis August wurde zusätzlich eine Rubrik in der Frauenfelder Woche geschaffen. In elf Beiträgen wurden jeweils drei Fragen aus der Bevölke-rung zum Umgang mit der Pandemie kurz und prägnant beantwortet.

Dachverband für Freiwilligenarbeit (DaFa)

Die Bevölkerung der Stadt Frauenfeld zeichnet sich durch ein hohes, freiwilliges Engagement aus. In diesem von Corona geprägten Jahr hat sich gezeigt, wie wichtig und ergänzend die Freiwilligenarbeit in Institutionen und in der Nachbarschaftshilfe ist. Der DaFa vermittelte 127 neue freiwillige Helferinnen und Helfer (2019: 107, 2018:

103). Die Priorität der Geschäftsstelle im Berichtsjahr bestand – ergänzend zur Vermittlung von Freiwilligen an unsere Mitglieder – in der Vermittlung an die Nach-barschaftshilfen sowie im Ersetzen und Koordinieren der Am Internationalen Tag der älteren Menschen (ITAM) stand die Digitalisierung im Alter im Zentrum.

Freiwilligen aus der Risikogruppe mit jungen Freiwilligen.

Es konnten zehn Exemplare von «Dossier freiwillig enga-giert» an junge Freiwillige für ihren temporären Einsatz während dem Lockdown ausgestellt werden.

Der neue, benutzerfreundliche Auftritt der Homepage des DaFa vereinfacht den Zugang für die Freiwilligen. Der Pandemiesituation angepasst, wurde im Mai die Jahres-versammlung schriftlich, mit einer Stimmbeteiligung von rund 50 Prozent, durchgeführt. Die beiden bestehenden Nachbarschaftshilfen / Freizeitbörsen Kurzdorf und Erga-ten-Talbach leisteten mit ihren Helferinnen und Helfern in der Stadt Frauenfeld 3767 Stunden an freiwilligen Ein-sätzen. Besonders erfreulich ist, dass sich rund 40 «Tan-dems» bildeten, die teilweise weiterhin Bestand haben.

Die Nachbarschaftshilfe / Freizeitbörse Huben startete erfolgreich im Oktober.

Im November fand das diesjährige Freiwilligenfest der Stadt Frauenfeld in einer besonderen Art statt. Durch einen aus-sergewöhnlichen Aufwand des DaFa konnte das Fest in Zusammenarbeit mit Frauenfelder Gastwirten und Gastwir-tinnen dezentral durchgeführt werden. Die 130 Teilnehme-rinnen und Teilnehmer freuten sich über die Wertschätzung ihres freiwilligen Engagements durch die Stadt Frauenfeld.

Krankenkasse und AHV

Infolge des Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus waren die Schalter der Abteilung vom 18. März bis 8. Mai 2020 ganz geschlossen. Seit dem 1. November 2020 wird infolge der Umsetzung der Vorgaben des Bundes und des Kantons Thurgau die Abteilung in zwei Teams aufgeteilt.

Diese Massnahme gewährleistet, dass im Falle einer Qua-rantäne nicht die gesamte Abteilung ausfällt. Wo es mög-lich ist, wird ausserdem die Homeoffice-Pfmög-licht umge-setzt. Als Folge dieser Massnahmen wurde der Schalter ab dem 1. November 2020 an zusätzlichen drei Nachmit-tagen geschlossen.

Der mit diesen Massnahmen angestrebte Rückgang der Schalterkontakte hat stattgefunden. Die Abteilung Kran-kenkasse und AHV hat im Jahr 2020 rund 2869 Schalter-kontakte (2019: 4088) für die Bereiche AHV und Ergän-zungsleistungen sowie für die Krankenkassenkontrollstelle bewältigt. Grundsätzlich war jedoch die Abteilung auch während der Schalterschliessungen immer für die Bevöl-kerung erreichbar. An erster Stelle zeigt sich dies durch eine deutliche Erhöhung der schriftlichen Kontaktaufnah-men per Post oder Briefkasten. Aber auch die Anzahl der Mails auf die Abteilungsmailadressen mit 2120 (Vorjahr 1504) und ankommende Telefonanrufe mit 3860 (Vorjahr 3212) haben sich spürbar vermehrt. Aufgrund einer Neu-berechnung weichen die Vorjahreszahlen etwas von den Werten des Geschäftsberichts 2019 ab.

Versicherungspflicht

Die Kontrolle der Einhaltung der Versicherungspflicht obliegt im Kanton Thurgau den Gemeinden. Im Jahr 2020 hat die Abteilung 1870 Aufforderungen zur Abklärung der Krankenversicherungspflicht für neu zugezogene Personen verschickt. Zusätzlich wurden für Grenzgänge-rinnen und Grenzgänger mit Arbeitsort Frauenfeld 159 Briefe zur Abklärung der Krankenversicherungspflicht und daraus folgend 130 Entscheide verschickt.

Das Freiwilligenfest konnte dezentral durchgeführt werden und kam bei den 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut an.

Prämienverbilligung

Die Berechnungsgrundlage für den Anspruch auf Prämien-verbilligung ist die einfache satzbestimmende Steuer der provisorischen Steuerrechnung, Datenstand per 31. Dezem-ber des Vorjahres. Bei volljährigen Personen darf sie 800 Franken nicht übersteigen und neu darf kein steuerbares Vermögen vorhanden sein. Bei Kindern liegt die Grenze der einfachen Steuer der Eltern bei 1600 Franken und ebenfalls darf kein steuerbares Vermögen vorhanden sein.

Anspruchsberechtigte erhalten jeweils im März automatisch einen Antrag zugestellt. Dieser muss bis spätestens Ende Jahr ausgefüllt und an die Abteilung Krankenkasse und AHV geschickt werden. Personen, welche die Vorausset-zungen erfüllen, aber keinen Antrag erhalten haben, kön-nen sich bis Ende Jahr bei der Abteilung Krankenkasse und AHV melden, damit der Anspruch geprüft werden kann.

Im Jahr 2020 wurde 6515 Einwohnern und Einwohne-rinnen der Stadt Frauenfeld ein Prämienverbilligungsan-spruch ausbezahlt und 186 manuelle Anträge erstellt.

Case Management

Ab dem 1. Januar 2020 wurde dem Bereich KVG Case Management eine Pensumserhöhung von 60 Prozent bewilligt. Schon im Jahr 2019 war die Unterstützung von externen Fachpersonen erforderlich (im zweiten Halb-jahr ca. 30 %). Mit dieser Pensumserhöhung wurden die administrativen Arbeiten in der Buchhaltung ausge-baut, die Beratungen intensiviert und der Bereich Inkasso wurde überarbeitet und neu organisiert.

Der gesamte Ablauf der Beratungen fand ab März 2020 infolge der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavi-rus mehrheitlich per Telefon und Mail statt. Dieses Vorge-hen gewährleistet die gleicVorge-hen Dienstleistungen wie die persönliche Beratung, ist aber um einiges zeitaufwändiger und erforderte eine leichte Umstrukturierung der Abläufe.

Entwicklung Anzahl Personen mit Leistungsaufschub

Jahr

31. 12. 2017 31. 12. 2018 31. 12. 2019 31. 12. 2020

Anfangsbestand 531 675 612 495

Neuaufnahmen 483 495 654 605

Entnahmen 393 558 771 664

Endbestand 621 612 495 436

Grundsätzlich konnte das Ziel, die Anzahl der Personen mit Leistungsaufschub zu reduzieren, erreicht werden. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Krankenkassen infolge der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pande-mie etwas zurückhaltender mit den Betreibungen waren.

Für das Jahr 2021 wird eher wieder ein Anstieg erwartet.

Die Entnahmen von der «Liste der säumigen Prämienzah-ler» erfolgten oft infolge erfolgreicher Beratungen durch das KVG Case Management, selbstständige Bezahlung der Ausstände der Klienten und Klientinnen, Sanierungen durch das KVG Case Management der Stadt Frauenfeld, aber auch durch Wegzüge oder Todesfälle.

Minderjährige Kinder

Gemäss Entscheidung des Regierungsrats wurden per 31. Dezember 2020 alle minderjährigen Kinder von der

«Liste der säumigen Prämienzahler» entnommen. In der Praxis besteht also für minderjährige Kinder im Kanton Thurgau kein Leistungsaufschub mehr. Die Schulden bei den Krankenversicherern bleiben jedoch weiterhin beste-hen. Das KVG Case Management der Stadt Frauenfeld wird deshalb im kommenden Jahr ein Vorgehen festle-gen, um mit diesen Familien Kontakt aufzunehmen.

Im administrativen Bereich des Case Managements wurde die Optimierung der Verlustscheinzahlungen an die Krankenkasse fortgeführt. Grundsätzlich werden Ver-lustscheine, die im aktuellen Jahr ausgestellt wurden, direkt vom Case Management an den Krankenversiche-rer bezahlt, um die Verrechnung im Folgejahr zu verhin-dern. Diese Zahlungen können beim Kanton zur teilwei-Aufwendungen Case Management (ohne Personalkosten)

0

Kt-Beitrag für CM Rückzahlung Übernahme

2015 2016 2017 2018 2019 2020

sen Rückerstattung angemeldet werden. Im letzten Jahr wurde ein Teil dieses Mehraufwands mit Hilfe einer exter-nen Unterstützung durch eine Fachperson einer anderen Thurgauer Gemeinde bewältigt. Im Jahr 2020 konnte durch die bewilligte Pensumserhöhung die Stelle der Case Management-Buchhaltung ausgebaut und für diese und diverse andere zusätzliche Arbeiten eingesetzt werden.

Eine der Hauptaufgaben, die im Case Management mit der Verstärkung durch die Bewilligung der Pensumserhö-hung in Angriff genommen wurde, ist die Überprüfung, Bearbeitung und Bereinigung der Fälle mit Rückzahlungs-vereinbarungen. Dadurch hat sich in diesem Jahr die Zahl der abgeschlossenen Fälle stark erhöht.

Gleichzeitig bewegt sich die Anzahl der Zugänge auf dem gleichen Niveau wie im letzten Jahr. Hier zeigt sich, dass das neue Konzept des aktiven Case Managements mit mehr Beratungen und Sanierungen auch im Jahr 2020 umgesetzt werden konnte.

Die Erweiterung des Buchhaltungsprogramms um ein Inkasso-Tool zögerte sich – bedingt durch den Lockdown im Frühjahr – bis in den Herbst hinaus. Durch die Kündi-gung der zuständigen Mitarbeiterin auf Ende Jahr wurde der Fokus in den letzten Monaten auf die Überprüfung der alten Fälle und die Vorbereitungsarbeiten gelegt. In der ersten Hälfte des neuen Jahres ist die aktive Umset-zung des neuen Konzepts für das Inkasso im KVG Case Management geplant.

Die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben bei vielen Einzelpersonen und Familien grosse finanzielle Probleme verursacht. Grundsätzlich zeigt sich die Tendenz, dass sich die Anzahl der Fälle, die sich am Rande des Existenzminimums bewegen, stark erhöht.

Hier wird der Fokus vor allem darauf gelegt, wie ein erneuter Leistungsaufschub verhindert werden kann.

Restkostenfinanzierung für Pflegeleistungen Stationärer Bereich

In diesem Bereich hat sich der Ablauf nicht geändert. Die Entschädigung vom Kanton an die Gemeinden erfolgt pro Einwohnenden. Die Kosten der Restfinanzierung im Pflegeheim wurden erstmals mit dem neuen Pflege-finanzierungsschlüssel vergütet. Der Kanton beteiligt sich neu nur noch mit 40 Prozent (Vorjahr 50 %) an den Gesamtkosten. Dafür beteiligt er sich neu an die Kosten im ambulanten Bereich.

Ambulanter Bereich

Die Stadt Frauenfeld bezahlt – neben der Spitex mit kom-munalem Leistungsauftrag – auch weiteren Leistungs-erbringern ohne kommunalen Leistungsauftrag Rest-kostenbeiträge. Voraussetzung für die Auszahlung von Restkostenbeiträgen an freiberuflich tätige Pflegefach-personen ist der Nachweis des Einsatzes des Bedarfs-abklärungssystems «RAI Homecare». Die Abteilung für Krankenkasse und AHV setzt die entsprechenden Abrech-nungen selbstständig um.

Neu beteiligt sich der Kanton zu 40 Prozent an diesen Kosten. Für 21 selbstständige Pflegende / Organisationen zahlte die Stadt Frauenfeld Restkostenbeiträge. Die Leis-tungsstunden haben gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent abgenommen. Aufgrund der signifikant höheren Stunden-Tarife stiegen die Gesamtkosten um

Neu beteiligt sich der Kanton zu 40 Prozent an diesen Kosten. Für 21 selbstständige Pflegende / Organisationen zahlte die Stadt Frauenfeld Restkostenbeiträge. Die Leis-tungsstunden haben gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent abgenommen. Aufgrund der signifikant höheren Stunden-Tarife stiegen die Gesamtkosten um

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