Sexuelle Gewalt
Hilfe im Umgang mit Opfern
Untersuchungsbogen soll Gynäkologen die Doku- mentation erleichtern.
D
er Lübecker Verein „Not- ruf und Beratung für verge- waltigte Frauen und Mäd- chen“ hat erstmals 1992 einen„Ärztlichen Untersuchungs- bogen für Opfer von sexua- lisierter Gewalt“ entwickelt.
Unterstützt hatten ihn dabei die Kriminalpolizei sowie Lü- becker Frauenärztinnen und Frauenärzte. Aufgrund der großen Nachfrage, so der Ver- ein, hat er den Untersuchungs- bogen jetzt neu aufgelegt. Die- ser richtet sich an Gynäkolo- gen in Praxis und Klinik und soll die Dokumentation der Befunde erleichtern und Hil-
fen im Umgang mit betroffe- nen Frauen geben. Beigefügt sind ein Merkblatt, eine In- strumenten- und Materialliste, ein Vordruck zur Entbindung von der Schweigepflicht sowie Vorschläge für Begleitbriefe an die weiterbehandelnden Gynäkologen und die betrof- fene Frau. „Notruf“ weist dar- auf hin, dass Frauen sexuali- sierte Gewaltdelikte selten anzeigen oder sich erst viel später dazu entschließen.
Wenn sie sich jedoch zu einer Anzeige entschlössen, sei es wichtig, dass eventuelle Spuren gerichtsverwertbar gesichert und dokumentiert würden.
Untersuchungsbogen und Informationsmaterial können gegen eine einmalige Schutz- gebühr von 10 DM angefor- dert werden bei Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V., Musterbahn 3, 23552 Lübeck, Telefon: 04 51/7 50 78, Fax:
5 92 98 96, www.frauennotruf- luebeck.de.
A K T U E L L
A
A2540 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 40½½½½5. Oktober 2001
Schulungsseminare
Endokrinologie für Kinderärzte
Arbeitsgemeinschaft hofft auf baldige Anerkennung ihres Bereichs.
D
ie Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Endokrino- logie (APE) bildet ihren Nachwuchs nach einem neu- en Weiterbildungsmodell der European Society of Paedi- atric Endocrinology aus. Das erste Seminar über Grundla- gen der Hormonwirkungen und -störungen fand Mitte Mai statt; es wird im nächsten Jahr fortgesetzt.Die APE hat ein solches Programm aufgelegt, obwohl die pädiatrische Endokrinolo- gie und Diabetologie in Deutschland noch kein aner- kanntes Teilgebiet der Kin- derheilkunde ist. Zwar sehe auch die Bundesärztekammer (BÄK) die Notwendigkeit ei- ner qualifizierten Weiterbil-
dung, so die Arbeitsgemein- schaft, doch befürchte sie, die großen Fächer könnten sich zersplittern. Die BÄK verwies auf die anstehende Reform der (Muster-)Weiterbildungs- ordnung.
Die APE hofft dennoch auf eine baldige Anerkennung ih- res Bereichs. „Uns geht es um eine hohe Qualifikation in un- serem Fach, das sich inhaltlich deutlich von der internisti- schen Endokrinologie unter- scheidet“, sagte Michael Ran- ke, Leiter der Pädiatrischen Endokrinologie der Univer- sitätskinderklinik Tübingen.
Spezialisten für die Beurteilung des Wachstums bei Kindern:
Pädiatrische Endokrinologen
Foto: Eberhard Hahne