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Archiv "Kinderärzte: Hochmut" (25.05.2012)

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Presse lancierte Formulierung ver- dient Kritik, weil sie gesunde Men- schen mit Laktasenonpersistenz verunsichert und dazu beiträgt, sie zu kostspieligen, aber unnötigen Diätumstellungen zu verleiten.

Prof. em. Dr. med. Gebhard Flatz, 53179 Bonn

KINDER Ä RZTE

Psychischen Auffäl- ligkeiten von Kin- dern und Jugendli- chen können Kin- derärzte primärprä- ventiv entgegen- steuern (DÄ 12/

2012: „4. Präventionstagung der Bun- desärztekammer: Kinderärzte als Wäch- ter“ von Petra Bühring).

Hochmut

. . . Psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen sind ein gesellschaftliches Problem, und in dem Artikel heißt es, dass Kinder- ärzte dem primärpräventiv entge- gensteuern können. Dieser An- spruch grenzt an Hochmut. Es ist offensichtlich und durch Studien belegt, dass der Anteil psychisch auffälliger Kinder aus sozial be- nachteiligten oder gar „unvollstän- digen“ Familien kommt. Klar!

Denn dort herrscht Einsamkeit.

Diese Kinder sind „verwahrlost“.

Aber die wahre Verwahrlosung fin- det nicht in den „Ein“-Elternhäusern statt. Die wahre Verwahrlosung ist die Verwahrlosung unserer Gesell- schaft. Der Hauptgrund für die Ent- wicklung unserer heutigen Gesell- schaft ist das mangelnde Verant- wortungsgefühl des Landes, der Stadt, des Dorfs, der Nachbarschaft und nicht zuletzt innerhalb der Fa- milien selbst für seinen Nächsten.

Die Menschen rücken nicht mehr zusammen. Sie leben alle „vor sich hin“. Das soziale Netz der früheren Großfamilie fehlt und daraus ent- standen sind „Einzelisolierungs- haft“-Familien, Patchworkfamilien auf Zeit, Wochenendfamilien, und was für verschiedene Modelle es mittlerweile gibt. Diese bringen psychisch auffällige Kinder hervor.

Wen wundert das! Kinder brauchen P

l d c d v s 2012: 4 Prävention

Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 21

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25. Mai 2012 A 1093

B R I E F E

(2)

A 1094 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 21

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25. Mai 2012 Stabilität, Routine, Fürsorge, Ge-

borgenheit, Liebe, Grenzen und Re- geln. Wenn keiner da ist, der das leistet, werden sie auffällig . . . wie gesund! Der Kinderarzt kann es feststellen und dem Kind durch eine schöne ICD-10-Kodierung einen Namen geben, helfen kann er nicht.

Die bundesweiten Aktionen wie

„frühe Hilfen“ und der Versuch von Ursula von der Leyen, Mehrgenera- tionenhäuser entstehen zu lassen, sind gute Ansätze, aber ein Tropfen auf den heißen Stein. Es muss sich jeder in seiner eigenen Familie um- gucken und im kleinen Kreis Verän- derungen schaffen: Vielleicht mal anfangen, sein Kind liebevoll zu be-

ständigen Uhrzeiten zu Bett bringen (zuhören), ein liebevolles Schulbrot (zuhören), Qualitätszeiten schaffen (zuhören), Fernsehen aus und mit - einander kommunizieren (zuhören), Spielekonsole in den Müll und raus in die Natur. Das alles gepaart mit Liebe, wenn man sie noch empfin- det und nicht schon selber in dieser kalten, lieblosen, unfreundlichen und egoistischen Gesellschaft so abgestumpft ist, dass man gar nichts mehr merkt . . .

Und das soll der Kinderarzt richten?

. . . Jetzt müssen Sie selber lachen, oder?

Dr. Mirjam Fliedner, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, 23570 Lübeck-Travemünde

NEUROLOGIE

Neurodegenerative Erkrankungen gelten als nicht übertrag- bar, die auslösenden Proteine vermehren sich jedoch ähnlich wie Prionen (DÄ 12/2012: „Neurodegenerative Erkran- kungen: Gemeinsamkeiten mit Prionen“

von Nicola Siegmund-Schultze).

Irrtum

Die Geschichte der Medizin ist eine Geschichte der Irrtümer. Neurode- generative Erkrankungen zeigen sich histologisch durch vermehrte Bildung von Vakuolen und/oder un- löslichen Aggregaten in verschiede- nen Bereichen des Nervensystems.

Prionkrankheiten sind primär keine transmissible, sondern genauer be- zeichnet triggerbare, das heißt aus- lösbare spongiforme Enzephalopa- thien (TSE). Der Pathogenitätsmecha- nismus besteht in der Umwandlung der helikalen Tertiärstruktur eines Eiweißes in eine Faltblattstruktur.

Dieser Vorgang ist positiv rückge- koppelt, das heißt, die Faltblattstruk - tur regt die Bildung weiterer Falt- blätter aus der helikalen Form an.

Prusiner hat genau dieses Faltblatt isoliert und im Rahmen des erreger- zentrischen Weltbildes der wissen- schaftlichen Medizin wurde daraus ein „protein only“-Erreger gemacht.

Dieses Infektionsmodell funktio-

niert eigentlich nur unter Laborbe- dingungen, denn dem Erreger fehlt die nötige Penetranz, um epidemio- logisch unter natürlichen Feldbedin- gungen eine BSE-Krise verursacht haben zu können. Penetranz be- schreibt das tatsächliche Auftreten einer Infektionskrankheit unter den gegebenen Bedingungen. Dies ha- ben schon Bhakdi und Bohl in ih- rem Artikel „Prionen und der ,BSE- Wahnsinn‘: Eine kritische Bestands- aufnahme“ (DÄ, Heft 17/2002) eindrucksvoll beschrieben. Die be- deutend wichtigere Erforschung der Auslösung des Trigger-Mechanis- mus zur Konformationsänderung von Prionen – spontan ausgelöst be- ziehungsweise durch Alterung, Um- welt- oder genetische Faktoren oder Medikamente begünstigt – fand zu- gunsten der wissenschaftlichen Un- termauerung der Infektionshypothe- se fast überhaupt nicht statt. Dabei steht fest, dass Kupfermangel, Man- ganüberversorgung und oxidativer Stress den Konformationswechsel begünstigen. Direkt gefördert aber wird dieser durch eine zu hohe neu- ronale GABA-stimulierte Hyperpo- larisation, verursacht durch makro- zyklische Laktone und Benzodiaze- pine. Diese multifaktorielle inter- disziplinäre Intoxikationshypothese eines ganzheitlich denkenden prak- tischen Tierarztes wurde auf dem internationalen Kongress PRION 2010 in Salzburg präsentiert . . .

Dr. Andreas Becker MSc, 86753 Möttingen

U O OG

N E a b P s w 12/2012: Neurodeg

Telemedizinische Versorgungsan- sätze gibt es inzwischen in großer Zahl und inhaltlicher Bandbreite in Deutschland. So hat sich etwa die teleradiologische Vernetzung von Krankenhäusern flächende- ckend durchgesetzt, und auch in der Pathologie, Dermatologie oder Ophthalmologie wird Telemedizin genutzt, um räumliche Distanzen zwischen dem Ort der Befund - erhebung und der Befundung auf- zuheben und die ärztliche Expertise breit verfügbar zu machen. Weitere Beispiele sind das Telemonitoring von Chronikern, wie etwa Patien- ten mit Herzinsuffizienz, Diabetes oder COPD, sowie Telekonsulta - tionsnetzwerke zur Verbesserung der Akutbehandlung von Schlag- anfallpatienten in ländlichen Ge- bieten.

Was derzeit allerdings noch weit- gehend fehlt, ist eine wissenschaft- liche Evaluierung der neuen Metho- den bei der Patientenversorgung:

TELEMEDIZIN

Chancen und Risiken in der Patientenversorgung

Medizin/Naturwissenschaft

Holger Strunk, Eckhart Fröhlich, Klaus Wild (Hrsg.): Klinikleitfaden Sonographie Com- mon Trunk. 2. Auflag. Elsevier GmbH, Urban &

Fischer, München 2011, 386 Seiten, Kunststoff - einband, 39,95 Euro

Dieter Mrowinski, Günther Scholz: Audiome- trie. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart New York 2011, 176 Seiten, kartoniert, 49,00 Euro

Hans Garten: Lehrbuch Applied Kinesiology.

Elsevier GmbH, Urban & Fischer, München 2011, 654 Seiten, gebunden, 139 Euro

Karsten Hartmann, Felizitas Pannier: Phlebo- logie. Crash Kurs Update. Rabe, Bonn 2011, 166 Seiten, kartoniert, 9,95 Euro

Eckhart Fröhlich, Holger Strunk, Klaus Wild:

Klinikleitfaden Sonographie Gastroenterolo- gie. 2. Auflage, Elsevier GmbH, Urban & Fischer, München 2011, 386 Seiten, Paperback, 39,95 Euro

Andreas Tromm: (Hrsg.): Mikroskopische Kolitis. 2. Auflage, UNI-MED, Bremen 2011, 56 Seiten, gebunden, 29,80 Euro

NEUEINGÄNGE

B R I E F E / M E D I E N

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