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Archiv "Elektronischer Arztausweis: Die Plastikkarte für den Arzt hat Premiere" (26.05.2000)

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nfang Mai 2000 hat die Ärzte- kammer Westfalen-Lippe da- mit begonnen, den elektroni- schen Arztausweis im Rahmen eines Pilotprojektes zu testen. Der Aus- weis soll künftig bundesweit den bis- her verwendeten blauen Papieraus- weis ablösen. Als erste der Health Professional Cards war die „Aus- weis- und Funktionskarte für den Arzt“ 1999 nach den Vorgaben der Bundesärztekammer und der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung spe- zifiziert worden.

Inzwischen sind Testversionen der neuen Plastikkarte im Kreditkar- tenformat einsatzbereit. Auf der Vor- derseite sind Name, Arztnummer und Bild des Inhabers aufgebracht, sodass die Karte wie bisher als Sichtausweis verwendet werden kann. Darüber hinaus ist ein Kryptoprozessor inte- griert, der eine Fülle weiterer Nut- zungsmöglichkeiten bietet. Hierzu gehören:

❃ die eindeutige Identifikation in elektronischen Kommunikations- systemen,

❃ die Authentifizierung, das heißt die gegenseitige Erkennung von Kommunikationspartnern in offenen Netzwerken,

❃ die rechtssichere elektronische Unterschrift gemäß Signaturgesetz (SigG),

❃ die Verschlüsselung von Nachrichten (beispielsweise Pati- entendaten) während des Transports – eingesetzt wird eine starke asym- metrische Verschlüsselung von 1024 Bit,❃ Zusatzfunktionen, beispiels-

weise die Anerkennung von Weiter- bildungen.

Der multifunktionale elektroni- sche Arztausweis ist ein wichtiger Si- cherheitsbaustein für die Kommuni- kation und den Datenaustausch in medizinischen Netzwerken, für die besonders hohe Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit gelten.

Startschuss mit CHIN

In der Startphase wird der neue Ausweis zunächst an 40 Ärztinnen und Ärzte ausgegeben. Diese sind Teilnehmer am „Community Health Integrated Network“ (CHIN) in Ost- westfalen, einem regionalen Vernet-

zungsprojekt zur Verbesserung der Kommunikation im Gesundheitswe- sen. Darin geht es um die Einführung einer „multimedialen Patientenakte“

und die elektronische Vernetzung von sechs kardiologischen Gesundheits- einrichtungen.

Finanziert wird das Projekt unter anderem mit 1,5 Millionen DM von dem Gesundheitsministerium und der Staatskanzlei des Landes Nordrhein- Westfalen. Weitere Partner sind die Deutsche Telekom AG, die das Pro- jekt technisch betreut und die Sicherheitsinfrastruktur konzipiert hat, und das Medizinische Zentrum für Gesundheit, Bad Lippspringe. Die Gesamtkosten des Projekts werden mit rund 4,6 Millionen DM veran- schlagt.

Schnellere und bessere Behandlung

Die Zusammenarbeit von Klinik, Rehabilitationseinrichtungen, Arzt- praxis und Sozialversicherung soll die Qualität und Effizienz der Behand- lung herzkranker Patienten verbes- sern, indem beispielsweise unnötige Doppeluntersuchungen oder Trans- porte vermieden werden. Auch der ärztliche Fachaustausch kann davon profitieren: So wird der Hausarzt bei- spielsweise sofort auf die am betei- ligten Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhau- sen, erstellten Patientendaten – Be- funde, Arztbriefe und Ähnliches – zu- greifen können. Umgekehrt kann der Kardiologe am Herzzentrum anhand der vom niedergelassenen Kollegen übermittelten Befunddaten über die Notwendigkeit einer Einweisung ent- scheiden. Voraussetzung hierfür ist der sichere Umgang mit Patientenda- ten im Rahmen einer umfassenden Si- cherheits-Policy, die sich im CHIN- Projekt unter Beweis stellen muss.

Verläuft das Projekt erfolgreich, sollen in einer zweiten Stufe die mehr als 9 000 Mitglieder der Akademie für ärztliche Fortbildung der Ärzte- kammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe den Ausweis testen. Bei Fortbildungsver- anstaltungen können Ärzte zum Bei- spiel damit dann elektronisch „ein- checken“. Heike E. Krüger-Brand A-1429

P O L I T I K AKTUELL

Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 21, 26. Mai 2000

Elektronischer Arztausweis

Die Plastikkarte für den Arzt hat Premiere

Im Rahmen eines regionalen Vernetzungsprojekts wird der kürzlich von den ärztlichen Körperschaften abgesegnete elektronische Arztausweis erprobt.

A

Dr. med. Heinrich Körtke (Bad Oeynhausen) ist als ei- ner der ersten Ärzte Besitzer eines gültigen elektro- nischen Arztausweises, mit dem Daten verschlüsselt und signiert werden können.

Foto: Ärztliche Pressestelle Westfalen-Lippe, kd

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