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Brändli, U. B. (2005). Verjüngung. In Bundesamt für Umwelt,Wald und Landschaft BUWAL & Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald,Schnee und Landschaft WSL (Eds.), Waldbericht 2005. Zahlen und Fakten zum Zustand des Schweizer Waldes (pp. 78-79). Bundesamt

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Academic year: 2022

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78 WALDBERICHT 2005

4.2 Verjüngung

Der Schweizer Wald verjüngt sich heute zu über 80 Prozent natürlich. Und die Naturverjüngung nimmt weiter zu.

Natürlich nachgewachsene Bäume bilden Wälder, die optimal an ihre Standorte angepasst sind.

Gepflanzt wird heute, um Schutzwälder zu stärken, die Artenvielfalt zu fördern oder um Wert- holz mit standortsheimischen Baumarten zu produ- zieren.

Die Wälder werden älter und dichter, die Jung- waldflächen kleiner. Darunter leiden besonders die licht- und wärmeliebenden Arten.

Naturverjüngung

Damit sich ein Wald verjüngen kann, brauchen die Jungbäume genügend Platz undLicht.Diese Bedingungen findensieaufLich- tungen,dieStürmewie«Lothar»

indenWaldreissen,Waldbrände freilegen oderderMenschdurch Holzschlag schafft. Lichtun- gensind aber nicht nur fürden Nachwuchs der Bäume wichtig, sondern für alle licht- und wär- meliebenden Pflanzen und Tie- re. Gemäss Landesforstinventar (LFI)ist derSchweizerWald zwi- schen1985 und1995 um 4Pro- zent dichter geworden. Auch der Anteil der Jungwaldflächen ist von 10 auf 8 Prozent gesun- ken, da mit nachlassender Be- wirtschaftungauchwenigerVer- jüngungsschläge vorgenommen werden.

Wenn einWald auf natürliche Weise entsteht,wachsenalsErs- tes Sträucher und lichtliebende BäumewieWeiden,Birken oder Aspen.DieseArtengemeinschaf- ten, die sogenannten Pionierge- sellschaften, bilden die Grund- lage dafür, dass sich weitere Tiere und Pflanzen ansiedeln können. Diese lösen dann nach und nach die Pioniere ab, und der Wald nimmt langsam seine endgültigeForman.

ImSchweizerWaldsindüber 80 Prozent der Jungwälder aus natürlicher Ansamung entstan-

4.2.1

Unterwuchs

In solch lichtemBestand kann sichder Wald natürlich verjüngen.

(2)

79 4 BIOLOGISCHE VIELFALT

den – das ist Europarekord. In denBergwäldern liegt dieNatur- verjüngungsogarbeiüber90Pro- zent, weil aus Kostengründen dort seltenBäume gepflanzt wer- den.Wird auf grösseren Flächen Holz geschlagen–meist in tiefer gelegenen Wäldern – entstehen sogenannteJungwüchse und Di- ckungen. Diese bestehen heute zu etwa65Prozent ausrein natür- lich nachgewachsenen Bäumen, während derRest ganz oder teil- weise angepflanzt ist. Dank der zunehmend naturnahen Wald- wirtschaft wuchs der Anteil der Naturverjüngung in Jungwüch- sen zwischen1985 und 1995je- doch von50auf60Prozent.

Die Ansprüche des Men- schen an den Wald verändern sich imLaufederZeit.Das zeigt sich auch in den Absatzzahlen von Baumschulen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren be- sondersFichtensetzlinge gefragt, da Schutzwälder aufgeforstet und ehemalige Laubwälder mit schnell wachsenden Nadelbäu- menbestockt wurden.Nachdem

4.2.3

Jungwaldfläche

Jungwuchs/Dickung imgleichförmigen Hochwald.Verjün- gungsart gemäss LFI2.

Naturverjüngung GemischteVerjüngung Kunstverjüngung

1985 50 % 26% 24%

1995 60 % 26% 14%

WEITERE INFORMATIONEN Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL 8903 Birmensdorf

Landesforstinventar

Forschungsbereich Landschaft Abteilung Landschaftsinventuren 044 / 739 23 43

Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL

3003 Bern Forstdirektion

Sektion Walderhaltung und Biodiversität 031 / 324 77 78

Im Schweizer W ald sind über 80 Prozent der Jungwälder aus natürlicher Ansamung entstanden – das ist Europarekord. In den Bergwäldern liegt die Naturverjüngung sogar bei über 90 Prozent, weil aus Kos- tengründen dort selten Bäume gepflanzt werden.

AnzahlPflanzen[Mio.]

25 20 15 10 5 0

1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Nadelholz

Laubholz 4.2.2

Sämlingsverbrauch

Absatz derBaumschulenin der Schweiz von1896bis 2002.

ZweitenWeltkrieg habenFörster die neu geschaffenen Nadelwäl- der teilweise mit Laubbäumen unterpflanzt, um sie ökologisch aufzuwerten. In den 1960/70er- Jahren wurden erneut schnell wachsende,pflegeleichteFichten gepflanzt,diealsBauholz gefragt waren – eine Antwort auch auf denZusammenbruchderBrenn- holzpreise.Inden80er- und90er- Jahrensetztesich dannschliess- lichdieNaturverjüngungdurch, hauptsächlich aus ökologischen Gründen. Während Baumschu- len1970rund20MillionenSäm- lingeauslieferten,waren es2000 nur noch 2 Millionen. Heute wird meist nur noch gepflanzt, umSchutzwälder zustärken,die Artenvielfalt zu erhöhen oder um im Wirtschaftswald die Fichten- monokulturendurch ökologisch stabilereBeständeaus standorts- heimischenBaumarten zu erset- zen.

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