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Archiv "Personalboom im Gesundheitswesen: Stärkster Kostenfaktor" (09.09.1983)

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Tabelle 1: Entwicklung des Versorgungs-Niveaus (auf 10 000 Einwohner)

Ärzte Zahnärzte Apotheker Pflegepersonal Hebammen Kranken- gymnasten Medizinisch- technische Assistenten Masseure/

Bademeister Heilpraktiker

1960 1980 14,3 22,7 5,9 5,4 2,9 4,7 21,1 42,7 1,7 0,9 0,8 1,8

2,3 4,8 2,1 3,3 0,5 1,1

Tabelle 2: Anstieg 1976 bis 1980

Ärzte Zahnärzte Apotheker Kranken- pflegepersonal Kranken- gymnasten Medizinisch- technische Assistenten Masseure/

medizinische Bademeister Heilpraktiker

+ 14 Prozent + 4 Prozent + 11 Prozent + 15 Prozent + 24 Prozent

+ 15 Prozent

+ 21 Prozent + 58 Prozent Beschäftigu ngs-/Arbeits- Therapeuten + 84 Prozent

alle Gesund- heitsberufe

rund + 16 Prozent

Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen KURZBERICHTE

Personalboom

im Gesundheitswesen:

Stärkster Kostenfaktor

Nach wie vor bilden die Personal- ausgaben den größten Ausgaben- posten im Gesundheitswesen. In einer Studie über die Personalent- wicklung war vom Wissenschaftli- chen Institut der Ortskrankenkas- sen (WIdO), Bonn-Bad Godesberg, bereits 1978 festgestellt worden, daß eine Verlangsamung der Per- sonalentwicklung erforderlich wä- re. Die vom selben Institut vorge- legte Untersuchung über den Zeit- raum 1976 bis 1980 weist aus, daß der Anteil der im Gesundheitswe- sen Erwerbstätigen von 1976 bis 1980 sogar erheblich gestiegen ist. Während nämlich die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt in der Berichtsperiode um drei Prozent zugenommen hat, stieg die Zahl der im Gesundheitswesen Tätigen um etwa neun Prozent, die der in staatlich anerkannten Gesund- heitsberufen Erwerbstätigen so- gar um 16 Prozent.

Im selben Zeitraum nahm die Zahl der im Dienstleistungssektor (ein- schließlich Handel und Verkehr) Beschäftigten um sechs Prozent zu. Der Anteil der in Gesundheits- berufen Tätigen an den Beschäf- tigten im Dienstleistungssektor hat sich damit weiter erhöht, näm- lich von 4,1 Prozent (1976) auf 4,5 Prozent (1980).

1980 waren im Gesundheitswesen 1,8 Millionen Menschen beschäf- tigt; zählt man die spezifischen Vorleistungsbereiche des Gesund- heitswesens dazu, waren es sogar über zwei Millionen (= jeder 13.

Erwerbstätige). Unter arbeits- marktpolitischen Aspekten be- trachtet, bedeutet dies eine Entla- stung. Es ergibt sich jedoch ein Zielkonflikt zwischen dem finan- ziellen Stabilitätsziel im Gesund- heitswesen und dem Ziel eines Ab- baus der Arbeitslosigkeit.

Für bedenklich hält das WIdO den damit verbundenen Kostenschub:

Ein Zuwachs der Gesamtausga-

ben im Gesundheitswesen ist mit insgesamt 37 Prozent zu konsta- tieren.

Zur gleichen Zeit sind die Ausga- ben der gesetzlichen Krankenver- sicherung (GKV) um 34 Prozent gestiegen.

Das WIdO-Institut geht davon aus, daß auch in Zukunft die Zahl der in Gesundheitsberufen Erwerbstäti- gen zunehmen wird, da die Ausbil- dungskapazitäten sowohl für aka- demische als auch für nichtakade- mische Gesundheitsberufe weiter ausgebaut werden und keinerlei Anzeichen dafür zu erkennen sind, daß die traditionellen Expansions- bereiche „stationärer und ambu- lanter Sektor" die Zugänge an Ge- sundheitsberufen nicht wie bisher voll aufnehmen werden. Personal- einsparungen seien allenfalls für die in Wirtschaft und Verwaltung Erwerbstätigen zu erwarten.

Nach Ansicht der Gutachter wird es zu einem Rückgang der Be- schäftigten im Sektor „Kurwesen"

kommen, da bereits 1982 rund 40 Prozent weniger Kuren bewilligt wurden als im Vorjahr.

Mit einem weiteren Rückgang der Kuranträge sei zu rechnen, da sich jeder Kurgast seit 1. Januar 1983 an den Heilverfahrenskosten in Höhe von 10 DM je Kurtag beteili- gen muß.

Weiterhin sei zu erwarten, daß der Sektor „Forschung und Verwal- tung im Gesundheitswesen" nicht weiter zunimmt. Insgesamt dürfte daher nach 1980 im Vergleich zur Berichtsperiode eine Verlangsa- mung des Anstiegs stattfinden.

Eine Verminderung der Personal- entwicklung sei nicht mit einer Minderung der Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens gleichzu- setzen, meint das WIdO. Auch bei stagnierendem Personaleinsatz können zum Beispiel ebenso neue Therapie- und neue Organisa- tionsformen sowie ein effektiver

Einsatz verfügbarer Finanzmittel zur Steigerung der Leistungsfä-

higkeit beitragen.

Zur Verbesserung der gesundheit- lichen Lage der Bevölkerung wird empfohlen, das Schwergewicht vom kurativen Bereich zur medizi- nischen Prävention und zur primä- ren Gesundheitsversorgung zu verlagern. asa/EB

78 Heft 36 vom 9. September 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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