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Archiv "Diagnose und Therapie der Hysterie" (24.09.1982)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Säurestimulation durch Getränke

Patienten mit peptischen Ulzera wird häufig angeraten, bestimmte Getränke zu vermeiden. Amerikani- sche Autoren haben populäre Ge- tränke hinsichtlich ihrer säurestimu- lierenden Wirkung untersucht. 5 Probanden erhielten insgesamt 9 unterschiedliche Getränke an ver- schiedenen Tagen, wobei die Säure- produktion mittels intragastraler Ti- tration gemessen wurde. Kaffee, Ka- ba, Bier und Milch führten zu einem Säure-Output, der über 70 Prozent der pentagastrin-stimulierten Säure- produktion betrug. Bei Bier und Milch betrug die Säureproduktion sogar mehr als 95 Prozent der Gip- felsekretion unter Pentagastrin.

Wasser, Coca-Cola und Tee beding- ten nur eine geringfügige Zunahme des Säure-Outputs. Der Koffein- gehalt von Getränken scheint somit nicht ausschlaggebend bei der Re- aktion der Magenschleimhaut auf volkstümliche Getränke zu sein. R

McArthur, K. E.; Hogan, D. L.; Isenberg,J.

Relative stimulatory effects of commonly in- gested beverages an gastric acid secretion (GAS) in man. Gastroenterology Division, Uni- versity of California at San Diego, San Diego, C. A. (AGA-Tagung, New-York, 1981)

Diagnose und

Therapie der Hysterie

Hysterie (wie sie bereits 1859 durch Paul Briquet definiert wur- de), ist eine chronische polysym- ptomatische Erkrankung, die hauptsächlich bei Frauen auftritt.

Eine dramatische und komplizier- te Krankengeschichte ist im allge- meinen der Fall. Die Ätiologie die- ses Zustandes ist bis heute noch unklar, doch muß der Arzt bei die- ser Erkrankung ein weitaus größe- res Engagement aufbringen, ver- glichen mit anderen Krankheiten.

Eine klinische Behandlung der Pa- tienten hat sich generell als schwierig erwiesen und zu keinen zufriedenstellenden Ergebnissen geführt. Wie bei anderen Erkran- kungen ist die Diagnose aus-

schlaggebend für die anschließen- de Behandlung. In diesem Bericht werden auf der Basis der vorhan- denen Literatur und der Erfahrun- gen des Autors aus der Praxis Grundlagen für eine zuverlässige Diagnose besprochen sowie Mög- lichkeiten für eine konservative Therapie angeboten. Srb

Murphy, G. E.: The Clinical Management of Hysterie, JAMA 247 (1982) 2559-2564, Dr. Ge- orge E. Murphy, 4940 Audubon Ave, St. Louis, MO 63110, U.S.A.

Akute Myokarditis

Virusinfektionen gelten heute als häufigste Ursache einer akuten Myokarditis. Grundsätzlich kön- nen alle Viren eine kardiotrope Wirkung entfalten. Bei einer Cox- sackie-Infektion wird in 5 Prozent der Fälle mit einer Herzbeteiligung gerechnet, bei der Influenzainfek- tion dürfte die Häufigkeit bei 1 Prozent liegen.

Präkordiale Schmerzen, das Auf- treten eines perikardialen Reibe- geräusches sowie der echokardio- graphische Nachweis eines Peri- kardergusses ermöglichen die kli- nische Diagnose einer Perimyo- karditis. Von den üblichen Labor- untersuchungen kann lediglich ei- ne Lymphozytose bei relativer Leukopenie auf eine Virusmyokar- ditis hinweisen. In ausgeprägten Fällen treten Symptome und Be- funde einer myokardialen Insuffi- zienz klinisch in den Vordergrund.

Treten im Rahmen eines fieberhaf- ten Infektes gravierende Rhyth- musstörungen auf wie Tachykar- dien, polytope Extrasystolen, AV- Blockierungen oder Schenkel- blockbilder, so ist die Diagnose Myokarditis sehr wahrscheinlich.

Kammerendteilveränderungen im EKG in mehr oder weniger starker Ausprägung sind oft schwer zu be- urteilen, vor allem im Hinblick auf eine sichere Abgrenzung gegen- über der ischämischen Herzer- krankung. Blande verlaufende Krankheitsbilder, wie sie bei Cox- sackie-Virus-Myokarditis vorkom- men, können lediglich mit den

Symptomen einer „banalen" Grip- pe einhergehen, wie Glieder- schmerzen, Kopfschmerzen, Mü- digkeit und Abgeschlagenheit.

Der direkte Virusnachweis ist er- stens in der Frühphase durch Züchtung aus dem Rachenspül- wasser möglich, zweitens kann er später —für mehrere Wochen bis Monate — durch Züchtung aus dem Stuhl gelingen. Der indirekte Virusnachweis erfolgt innerhalb der ersten 2 bis 3 Wochen durch den Titeranstieg neutralisierender Antikörper. Eine exakte Diagnose der Virusmyokarditis wird heute durch feingewebliche Untersu- chungen des durch Herzmuskel- biopsie gewonnenen Gewebes er- möglicht. Dabei ist jedoch zu be- rücksichtigen, daß bei der rechts- oder linksventrikulären Endomyo- kardbiopsie lediglich die endo- kardnahen Myokardschichten er- faßt werden können. Ein negativer Biopsiebefund schließt daher das Vorliegen einer Virusmyokarditis, die im allgemeinen zu fleckförmi- gen Gewebsveränderungen führt, nicht aus.

Säuglinge sind durch eine Virus- myokarditis besonders gefährdet (Sterblichkeit bis zu 50 Prozent), während bei Erwachsenen in der Mehrzahl der Fälle die Erkrankung ohne Residuen ausheilt. Die Fra- ge, ob eine Virusmyokarditis die Entstehung einer kongestiven Kar- diomyopathie verursachen kann oder zumindest entscheidend be- einflußt, ist nach wie vor umstrit- ten. Wichtigste Therapiemaßnah- men bei Virusmyokarditis sind:

Bettruhe, Digitalisglykoside in vor- sichtiger Dosierung, Diuretika und gegebenenfalls Antiarrhythmika.

Bei bedrohlichen Herzrhythmus- störungen ist eine intensivmedizi- nische Überwachung unumgäng- lich. Der Patient muß sich auf eine langfristige körperliche Schonung einrichten, sportliche Aktivitäten sollten für mehrere Monate ver- mieden werden. Mue

Börger, H. H.: Akute Myokarditis meist durch Viren, Med. Klin. 77 (1982)36-40, Dr. med. H.

H. Börger, Chefarzt der Inneren Abteilung des Städtischen Krankenhauses, 7760 Radolfzell

52 Heft 38 vom 24. September 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES AR,ZTEBLATT Ausgabe B

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