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Archiv "Selbsthilfe: Mehr Forschung notwendig" (24.10.2003)

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Orphan Drugs

Förderung gefährdet

Häufig leiden Kinder unter seltenen Krankheiten.

D

er Gesetzgeber gefährdet die Förderung von Orphan Drugs durch die Europäische Union, kritisierte Eberhard Kroll, Geschäftsführer der Pharmafirma Orphan Europe, kürzlich in Berlin. Nach dem GKV-Modernisierungsgesetz wird der Herstellerabschlag 2004 für nicht festbetragsge- bundene Arzneimittel, die zu-

lasten der gesetzlichen Kran- kenkassen abgegeben werden, von sechs auf 16 Prozent er- höht. Der Abschlag gelte auch für Arzneimittel gegen seltene Erkrankungen. Nach Ansicht von Kroll führt der Zwangsra- batt dazu, dass die Hersteller

ihre Forschungsbudgets kür- zen müssen.

„Sehr viele Patienten mit seltenen Krankheiten sind Kinder“, sagte Prof. Dr. med.

Friedrich-K. Trefz gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.

„Das Neugeborenen-Scree- ning hat ergeben, dass jedes 500. Kind an einer angebore- nen Stoffwechselerkrankung leidet“, so der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugend- medizin am Klinikum Steinen- berg in Reutlingen. Nur etwa 35 der 500 seltenen Stoffwech- selerkrankungen könnten der- zeit behandelt werden. SL

Ungewollt kinderlos

Psychosoziale Belastungen

Bundesweites Beratungs- netzwerk bietet Hilfe.

V

erstärkt suchen Paare mit unerfülltem Kinderwunsch Hilfe in einer psychosozialen Beratung. Rund 1,5 Millionen Paare sind nach Schätzun- gen des Beratungsnetzwerkes Kinderwunsch Deutschland (BKiD) betroffen.

BKiD wurde im Juli 2000 gegründet und ist ein Netz- werk von Ärzten und Psycho- logen, die Erfahrungen in der psychosozialen Beratung bei Kinderwunsch und ungewoll- ter Kinderlosigkeit haben.

Das bundesweite Netz um- fasst inzwischen 80 Berater, die die Betroffenen psycholo- gisch beraten und über Mög- lichkeiten und Grenzen der

Fortpflanzungsmedizin auf- klären. Informationen: BKiD, Dr. Tewes Wischmann, Abtei- lung für Medizinische Psycho- logie, Psychosomatische Kli- nik, Universitätsklinikum Hei- delberg, Bergheimer Straße 20, 69115 Heidelberg, Tele- fon: 0 62 21/56 81 37, E-Mail:

info@bkid.de, Internet: www.

bkid.de PB

Selbsthilfe

Mehr Forschung notwendig

Selbsthilfegruppen:

Motive für Teilnahme bislang ungeklärt

M

ehr Forschung auf dem Gebiet der Selbsthilfe forderte der Freiburger Pro- fessor Jürgen von Troschke im Rahmen des Kongresses „Psy- chosoziale Versorgung in der Medizin“ in Hamburg. Unge- klärt sei bisher, warum sich trotz der großen Anzahl an Selbsthilfegruppen nur neun Prozent der chronisch Kran- ken für eine Mitarbeit ent- schieden. Bekannt ist aller- dings, dass überwiegend An- gehörige der Mittelschicht an Gesprächsgruppen teilneh- men. Deshalb müsste nach Ansicht von von Troschke er- forscht werden, wie Betroffe- ne aus den unteren Bevölke- rungsschichten zu einer Teil- nahme zu motivieren seien.

Es gebe außerdem zu wenige Untersuchungen darüber, wie sich Arbeitsweise und Wir- kung von Selbsthilfeangebo- ten bei verschiedenen Krank- heitsbildern unterscheiden.

Von Troschke kritisierte zudem die Zusammenarbeit von Ärzten und Selbsthilfe- gruppen. Es gebe zwar ausrei- chend indirekte Kooperation wie die Vermittlung an Grup- pen oder an Ärzte. An direk- ten Kooperationen wie orga- nisatorischer Unterstützung, Wissensaustausch oder ge- meinsamen Gruppensitzun- gen mangele es jedoch. MM A K T U E L L

A

A2758 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4324. Oktober 2003

Prävention

Angebote stärker nutzen

Aktionswochen: Gesundheitscheck in Arztpraxen

P

räventionsangebote sollen stärker genutzt werden. Hierfür warben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Barmer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz Mitte Ok- tober in Berlin. Sie riefen die gesetzlich Versicherten dazu auf, sich im Rahmen der Aktion „Deutschland bewegt sich“ von Hausärzten untersuchen zu lassen. Die Aktion startete am 20.

Oktober und läuft zwei Wochen lang.

Trotz des großen Angebots an Präventionsleistungen, die die Kran- kenkassen zahlen, nähmen bisher zu wenig Personen an der Vorsorge teil, sagte der KBV-Vorsitzende Dr. med.

Manfred Richter-Reichhelm. So werde zum Beispiel der Gesund- heits-Check-up 35plus, auf den die Versicherten alle zwei Jahre ein An- recht hätten, bisher von nur 20 Pro- zent in Anspruch genommen. Ähn- lich niedrig sei der Prozentsatz der Männer, die zur Krebsvorsorge gin- gen. Das seit 2002 bestehende Ange- bot für Männer ab 56 Jahren, sich al- le zwei Jahre auf Darmkrebs unter- suchen zu lassen, laufe nach ersten Einschätzungen dagegen gut an.

Zu mehr Bewegung rief der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Eckart Fiedler, auf. Bewegung sei eine gute Möglichkeit, die beim Check-up festgestellten krankhaften Befunde positiv zu beeinflussen. Für Versicherte, die „gesundheitsförderndes Verhalten“ nachweisen, plane die Barmer außerdem ein Bo- nusprogramm. Boni würden in Form von Sachleistungen wie Pulszähler oder Bludruckmessgeräte vergeben. MM

Jedes 500. Kind leidet an einer angeborenen Stoffwechseler- krankung. Foto: Caro

Nur Darmkrebsvorsorge wird gut angenommen.

Foto:Caro

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