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Die Bestellung eines Be- triebsarztes durch den Ar- beitgeber ist seit 1973 durch das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG) vorgeschrieben. Doch schon vor 125 Jahren machte sich der Gründer der Badi- schen Anilin & Soda-Fabrik (BASF), Friedrich Engel- horn, Gedanken über die ge- sundheitlichen Gefahren bei der chemischen Produktion.
Er verpflichtete 1866 Dr. Carl Knaps als festangestellten Fa- brikarzt und gründete damit eine ärztliche Abteilung.
Sie wuchs mit dem Unter- nehmen von der Anilinfabrik mit 135 Mitarbeitern bis zum Chemie-Giganten mit 150 000 Beschäftigten weltweit: Ende 1990 hatte die Abteilung Ar- beitsmedizin und Gesund- heitsschutz der BASF in Lud- wigshafen 189 Mitarbeiter, darunter 20 Ärzte, vier Zahn- ärzte, 38 Heilgehilfen und Krankenschwestern sowie 31 Rettungssanitäter.
Mit der Größe der Abtei- lung veränderten sich auch die Arbeitsschwerpunkte. Wäh- rend früher die biologischen Eigenschaften der meisten chemischen Produkte noch unbekannt waren und es allein dadurch zu Gesundheitsschä- den kam, geschehen Verlet- zungen durch chemische Pro- dukte heute meistens durch Unfälle. Doch von allen Akut- versorgungen der werkseige- nen Ambulanzen des Unter- nehmens sind nur acht bis neun Prozent nach Unfällen mit chemischer Einwirkung nötig.
Rund 80 Prozent der Notfälle haben innere Ursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankun- gen, Infekte oder andere Be- findlichkeitsstörungen.
Neben den Ambulanzen ist der Rettungsdienst ein großer Bereich der Abteilung Arbeitsmedizin. Nachdem früher Verletzte unter ande- rem mit einem selbstgebauten Krankenwagen transportiert wurden, der auch für Geld- transporte im Einsatz war, sind heute fünf Rettungs- A-3572 (124) Dt. Ärztebl.
transportwagen, zwei Kran- kentransportwagen und ein Einsatzleitfahrzeug verfüg- bar. Für Großeinsätze stehen ein Rettungszelt und Materi- al für 500 Verletzte bereit.
Vielfältige Vorsorge Jedes Jahr werden 5000 bis 6000 routinemäßige Einstel- lungsuntersuchungen vorge- nommen. Außerdem führen Mitarbeiter der Abteilung et- wa 44 000 Vorsorge- und Überwachungsuntersuchun- gen durch. Dabei wird auch ge- prüft, ob Einflüsse am Arbeits- platz die Gesundheit beein- trächtigen. Arbeitsplatzbege- hungen durch einen Medizi- ner helfen bei der Beurteilung.
Besonderes Augenmerk gilt den Mitarbeitern mit Alko- holproblemen, die durch Werksärzte und die Sozialbe- ratung betreut werden. Ein Hautarzt erfaßt auftretende Hauterkrankungen, die in der Bundesrepublik inzwischen die Lärmschwerhörigkeit als häufigste Berufskrankheit überholt haben. Zur Krebsvor- sorge wurden rund 5000 Haemoccult-Tests durchge- führt.
Auch mit Kursen und Se- minaren, unter anderem zur Raucherentwöhnung und Streßreduktion, versucht die werksärztliche Abteilung, die Mitarbeiter zur gesunden Le- bensführung zu motivieren.
In einem arbeitsmedizini- schen Informationssystem er- faßt der Werksärztliche Dienst alle täglich anfallen- den medizinischen Daten.
Diese werden anonymisiert und statistisch ausgewertet, um auch langfristige Aussa- gen über Krankheitsursachen und -häufigkeit machen zu können. Aus dieser Statistik geht auch das erfreuliche Er- gebnis hervor, daß die Zahl der Akutversorgungen und Betriebsunfälle bei BASF in den letzten vier Jahren stetig zurückging. WA 88, Heft 42, 17. Oktober 1991