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Archiv "Was tun, wenn eine PEG nicht mehr notwendig ist?" (14.11.1991)

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Longitudinalstudie bei Kindern präkonzeptionell bestrahlter Eltern (Stand 1990)

Die Studie umfaßt die Entwick- lung von Kindern präkonzeptionell in der Strahlentherapieabteilung der Medizinischen Akademie Dresden seit 1975 wegen einer Neoplasie be- strahlter Eltern, wobei in fünfjähri- gen Abständen jeweils gründliche kinderärztliche Untersuchungen so- wie röntgenologische (Carporadio- gramm) und labormedizinische Eva- luationen durchgeführt wurden. Ziel war es dabei, neben der Erfassung von Malformationen bei Geburt auch die Entwicklung vom Kleinkin- desalter bis zur Pubertät zu erfassen und gegebenenfalls Normabwei- chungen gegenüber gleichaltrigen Kindern nicht bestrahlter Eltern festzustellen. Die regelmäßige Un- tersuchung ihrer Nachkommen ent- sprach durchaus dem Wunsch und der Erwartung der Eltern, die sich - durch die verschiedensten Informati- onsquellen verunsichert - Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder mach- ten.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt befinden sich 62 Kinder in der Lon- gitudinalstudie (32 Jungen, 30 Mäd- chen). Häufigstes Tumorleiden der Eltern ist der Morbus Hodgkin (14 Mütter, 13 Väter). Es folgen Hoden- tumor (6), Nierentumor (2 Mütter, 1 Vater) sowie malignes Melanom, Knochentumor, Schilddrüsenkarzi- nom und sonstige Neoplasien. Die Gonadendosen, die an Hand der ex- akt erfaßbaren Bestrahlungsgeome- trie bestimmt werden konnten, lagen bei 24 Vätern zwischen 0,01 und 1,5 Gy, bei 23 Müttern zwischen 0,01 und 3 Gy.

Zu einer blutgruppenserologisch bestätigten Vaterschaft kam es nur bis zu Gonadendosen von 1,5 Gy; bei den Müttern trat eine Konzeption bis zu einer Ovardosis von 3,0 Gy auf (diese Gesamtdosen setzten sich aus einer Vielzahl sehr kleiner täglicher Einzeldosen auf Grund der fraktio- nierten Strahlentherapie zusam- men).

Zusammengefaßt lassen sich alle erhobenen Befunde wie folgt dar- stellen:

Die Erstuntersuchung erbrachte eine Rate von 5,5 Prozent an schwe- ren Mißbildungen (Trisomie E, In- nenohrschwerhörigkeit, Spalthände und -füße). Behandlungsbedürftige Malformationen (Hernien, Schief- hals, Hüftdysplasie) fanden sich ins- gesamt bei 24 Prozent der Kinder. 18 von 62 Kindern zeigten Normabwei- chungen im weitesten Sinne des Wortes. 3 Kinder waren Frühgebore- ne, insgesamt bestand eine Tendenz zur Schwangerschaftsverkürzung (- 3,6 Tage). Als auffälliger und ge- häufter Befund sind Hernien (8 von 62) zu beobachten. Es fanden sich bei den Kindern in beiden Ge- schlechtern Entwicklungsrückstände im Carporadiogramm, die sich auch bei Kontrollen nach fünf und zehn Jahren nicht völlig verloren haben, jedoch keine Unterentwicklung in der Körpergröße im Vergleich zu großen Normalkollektiven (Schwei- zer Entwicklungsdiagramm) bewir- ken. Die Ergebnisse lassen gegen- über Studien an Nachkommen ge- sunder Eltern eine leichte Anhebung der Malformationsrate unter den Kindern strahlenbehandelter Eltern erkennen, wobei vor allem das Bin- de- und Stützgewebe betroffen er- scheint. Die geistige Entwicklung da- gegen verlief bei allen Kindern nor- mal und altersgerecht. Ebenso waren die durchgeführten Laboruntersu- chungen ausnahmslos ohne patholo- gischen Befund. Unter den 62 Nach- kommen mit Beobachtungszeiträu- men bis zu 15 Jahren wurde weder eine Leukämie noch eine sonstige solide maligne Neubildung beobach- tet.

Die Untersuchung bestätigt die Aussage, daß das genetische Risiko für Kinder, die nach einer Strahlen- behandlung gezeugt werden, nicht sehr hoch ist, und stützt damit das Festhalten der Mitglieder der ICRP (International Commission of Radia- tion Protection) an der Risikoangabe für genetische Effekte für die erste und zweite Nachfolgegeneration von 4 x 10 -3 pro Gy (Streffer 1991). Die Untersuchung gibt den Strahlenthe-

rapeuten jedoch auch Argumente für das Gespräch mit jungen Tumorpa- tienten in die Hand, die im Rahmen der Verbesserung der Prognose ma- ligner Neoplasien im Jugendalter auch zur Frage der Konzeptionsfä- higkeit nach einer Intensivtherapie sachkundig aufgeklärt und beraten werden sollen. her

Herrmann, Th.: Longitudinalstudie bei Kinder präkonzeptionell bestrahlter El- tern (Stand 1990). Strahlenschutz in For- schung und Praxis (im Druck)

Doz. Dr. med. Th. Herrmann, Strahlenthe- rapieabteilung, Medizinische Akademie,

„Carl Gustav Carus", Fetscherstraße 74, 0-8019 Dresden

Was tun,

wenn eine PEG nicht mehr notwendig ist?

Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) hat die Anlage einer Witzelfistel bei Patienten, die wegen eines Tumors im Hals-Nasen- Ohrenbereich oder einer Schluckpa- rese nicht mehr normal Nahrung zu sich nehmen können, weitgehend ab- gelöst. Nicht selten ergibt sich im Verlauf der Grunderkrankung, daß die PEG nicht mehr notwendig ist, da eine normale Nahrungsaufnahme gewährleistet ist. Bislang wurden die PEG-Sonden nach Kappung endo- skopisch entfernt. Die amerikani- schen Autoren schlagen aufgrund ei- gener Beobachtungen bei 64 Patien- ten vor, die PEG-Sonde einfach ab- zuschneiden und per vias naturales abgehen zu lassen. Mit einer Aus- nahme, wo der interne Sondenkopf den Pylorus nicht passierte, traten keinerlei Probleme auf. Auf die en- doskopische Entfernung kann somit faktisch immer verzichtet werden; es reicht aus, wenn der betreuende Arzt den externen Sondenanteil kappt.

Korula, J., C. Harma: A Simple and Inex- pensive Method of Removal or Replace- mennt of Gastrostomy Tubes. J.A.M.A.

265: 1426-1428, 1991.

Liver Unit, University of Southern Califor- nia School of Medicine, Rancho Los Ange- les Medical Center, Downey, CA 90 242.

A-4038 (84) Dt. Ärztebl. 88, Heft 46, 14. November 1991

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