VAR 1 A AUS DER INDUSTRIE
Mit niedermolekularem Heparin (NMH) läßt sich derzeit die wirkungsvollste Prophylaxe bei Thrombosen durchführen, resümierte Frau Professor S. Haas, München, auf dem vom Pharmaunter- nehmen Sanofi Winthrop, München, veranstalteten Symposium „Fünf Jahre Fra- xiparin® 0,3", das im Septem- ber in Hamburg stattfand.
Professor Peter Kujath, Lübeck, faßte die Ergebnisse der Europäischen Fraxiparin- Studie zusammen, die gegen unfraktioniertes Heparin (UFH) durchgeführt wurde.
Die Vorteile von NMH sind die Einmalgabe, damit gute Compliance, eine bessere Ef- fektivität (bis zu 100 Prozent Verfügbarkeit beim Fraxipa- rin® 0,3), weniger Nebenwir- kungen und gute Absicherung durch Studien. Zu den Nach- teilen zählen zum einen ein höherer Preis, zum anderen das Problem der Standardi- sierung und die damit fehlen- de Vergleichbarkeit der NMH-Präparate untereinan- der. Empfohlen wird, so der Konsensus der Experten, in allen Bereichen der Chirurgie zwölf Stunden vor Operation Heparin zu geben. Bei den immens hohen Zahlen von Thrombosen bei Knie- und Hüftgelenksoperationen soll- te je nach Präparat eventuell doppelt dosiert werden.
Nicht selten werde außer acht gelassen, kommentierte Professor Hans-Georg Brey- er, Berlin, daß auch über den
stationären Krankenhausauf- enthalt hinaus bei einigen Pa- tienten die Thrombosegefahr fortbesteht. Zum Beispiel kommt es bei Oberschenkel- Liegegipsverbänden gehäuft zu tiefen Beinvenenthrom- bosen. Daher sei, so Prof.
Breyer, die medikamentöse Thromboembolieprophylaxe auch in der nicht-stationären Phase dringlich indiziert. Nie- dermolekulares Heparin kön- ne in der kurzzeitigen Pro- phylaxe Mittel der Wahl sein, bei mehrwöchiger Behand- lung der Einsatz oraler Anti- koagulanzien erwogen wer- den. Die Prophylaxe sollte mindestens so lange durchge- führt werden, bis der Gips entfernt wird.
Risikoarm
und praktikabel Bei der ambulanten Ar- throskopie, die deutlich zu- nimmt, werde, so betonte Dr.
Siegfried Rübenacker, Lan- genau, nur in einem Teil der Fälle eine postoperative Thromboseprophylaxe so be- trieben, wie sie bei stationär durchgeführten Arthroskopi- en selbstverständlich ist. Da- bei ließe sich, so Dr. Rüben- acker, mit niedermolekula- rem Heparin die Thrombose- rate sowie die daraus entste- henden Folgen wie Lungen- embolie und postthrom- botisches Syndrom signifi- kant reduzieren. Die Prophy- laxe mit NMH sei effektiv, ri-
sikoarm und praktikabel.
Frau Prof. Haas dokumen- tierte die Behandlung mit Heparin, wo orale Antikoagu- lanzien kontraindiziert wa- ren. Fraxiparin® wurde ein- mal täglich subkutan injiziert.
Bei 93 Prozent der Patienten traten keine Thrombose- Komplikationen auf. NMH in der ambulanten Prophylaxe des postthrombotischen Syn- droms habe den Vorteil, daß es selbst injiziert werden kann, und die stationären Aufenthalte könnten verrin- gert werden.
Auch die etablierte Ve- nenthrombose läßt sich mit NMH behandeln, das zeigte Professor Fritz. Heinrich, Bruchsal, anhand verschiede- ner Studien, in denen nieder- molekulares Heparin versus Standardheparin untersucht wurde. NMH erwies sich in der Wirksamkeit als minde- stens ebenbürtig, meist sogar überlegen bei geringerer Blu- tungshäufigkeit. Trotz des un- terschiedlichen Aufbaus der Studien lassen die Ergebnis- se, so Prof. Heinrich, den Schluß zu, daß mit subkutan applizierten, niedermolekula- ren Heparinen in ausreichen- der Dosierung thromboembo- lische Komplikationen um et- wa die Hälfte reduziert wer- den. Die längere Halbwert- zeit der NMH läßt erwarten, daß eine einmalige tägliche Injektion nicht nur zur Pri- mär-, sondern auch zur Se- kundärprophylaxe venöser thromboembolischer Kompli- kationen genügt.
Die Frage, wie lange letzt- lich prophylaktisch therapiert werden sollte, konnte in Hamburg nicht eindeutig be- antwortet werden. Dazu be- darf es weiterer Ergebnisse vor allem von Langzeitbeob- achtungen. Ursula Petersen
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A1 -2794 (74) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 42, 22. Oktober 1993