• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Arzt-Patienten-Beziehung: Folge der Tendenz zur Naturwissenschaft" (07.02.2003)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Arzt-Patienten-Beziehung: Folge der Tendenz zur Naturwissenschaft" (07.02.2003)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A

A320 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 67. Februar 2003

B R I E F E

sonders gut entwickelt ist;

hier haben die Kollegen den Kopf eher frei für die Arbeit, die tatsächlich dem Patienten zugute kommt. Wir Haus- ärzte sollten die Entwicklung hin zu einer pauschalierten Vergütung energisch unter- stützen.

Priv.-Doz. Dr. med. Norbert Donner-Banzhoff, M.H.Sc., Abteilung für Allgemeinmedizin, Rehabilitative und Präventive Medizin, Universität Marburg, 35033 Marburg

Arzt-Patienten- Beziehung

Zu dem Beitrag „Der fragmentierte Patient“ von Prof. Dr. med.

Wolfgang Böker in Heft 1–2/2003:

Zustimmung

In der Schilderung des Ideals und ebenso der gegenwärti- gen Verzerrung der Arzt-Pa- tienten-Beziehung stimme ich vollkommen zu. Leider ist diese Verzerrung durch zwei fundamentale Bedingungen zu ergänzen. Zuerst histo- risch durch die wissenschafts- theoretisch begründete und sich seit 400 Jahren ständig vertiefende Leib-Seele-Spal- tung und die Ausschaltung des Geistes, die in der Praxis- theorie auch nicht durch die moderne anthroposophische und psychosomatische Medi- zin überwunden wurde. Wäre sie überwunden, so würden in einer revidierten Wissen- schaftstheorie auch die abfäl- lig – und unverständlicher- weise – angeprangerten alter- nativen Heilweisen integriert werden können. Dass es dazu praktikable Lösungen gibt, beweist das Universitätsklini- kum Herdecke und die Uni- versität Witten-Herdecke:

Dort findet eine patientenge- rechte und wissenschaftlich fundierte Integration von klassischer Medizin, anthro- posophischer Medizin, Phy- totherapie und künstleri- schen Therapien statt – mit dem Ergebnis, dass vor allem aufgeklärte und intellektuel- le Patienten und angehende Ärzte dort Schlange stehen.

Leute, denen man sicherlich

weder magischen Glauben noch vorwissenschaftliches Bewusstsein attestieren wird – ganz im Gegenteil.

Aus meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Universitäts- lehrer an drei Medizinischen Fakultäten weiß ich zur Genüge, wie unsere Studen- ten unter dieser Verzerrung leiden.

Aber es gibt leider einen wei- teren und höchst banalen Grund: nicht wenige Univer- sitätslehrer und Uni-Klinik- direktoren benutzen ihr ver- antwortungsvolles Amt, um ihren wissenschaftlichen Ruhm und die Fülle ihres Geldbeutels zu vermehren (ein für die Uni-Kliniken zu- ständiger Ministerialrat sagte mir einmal voller Zynismus:

„Mit Klinikdirektoren muss ich wie mit Millionären ver- handeln – nicht wie mit Ärz- ten“), statt sich vor ihren As- sistenten und Studenten vor- bildlich um eine Arzt-Patien- ten-Beziehung in dem ge- schilderten Sinn zu bemühen:

von tiefem Respekt vor der Person des Patienten, fun- diertem Wissen und intensi- ver Empathie getragen.

Wir Universitätslehrer – auch wenn zum Glück einzelne von uns diese Ideale vorleb- ten und lebten – dürfen uns nicht wundern, wenn heute nur noch jeder sechste Bun- desbürger Vertrauen in die klassische Medizin hat, wenn 70 % an die Kraft der alter- nativen Heilweisen glauben und wenn 89 % der deut- schen Bevölkerung eine stär- kere Förderung der alternati- ven Medizin wünschen. Ich kann mich diesem Wunsch nur anschließen.

Prof. Dr. med. Peter Petersen, MHH, Kauzenwinkel 22, 30627 Hannover

Gute Analyse

Sie haben eine ausführliche und gute Analyse der Situati- on der Kranken und der sie behandelnden Ärzte, Kolle- gen, gebracht.

Wie wäre es, wenn wir, die Lehrenden, beispielhaft den richtigen Umgang mit

menschlichem Leben und der Technik vorleben würden?

Dr. med. Lieselotte Windhövel, Coubertinstraße 16,

95615 Marktredwitz

Hilfestellung zur Autonomie geben

Beschrieben werden Ärzte, die sich durch eine qualitati- ve Beeinträchtigung ihrer sozialen Interaktionen aus- zeichnen und unter Vernach- lässigung des Patienten als leidendem Subjekt detail- lierte Datensammlung durch technische Geräte anstellen.

Daneben besteht bei ihnen ein geringer Gebrauch sozia- ler Signale, mangelhafte In- tegration sozialer, emotiona- ler und kommunikativer Verhaltensweisen sowie ein relativer Mangel an Kreati- vität und Fantasie im Denkprozess, was einher- geht mit spezifischem Inter- esse an unwichtigen Teilas- pekten – der fragmentierte Patient – ihrer Objekte so- wie Widerstand gegen Ver- änderungen von Handlungs- routinen. . .

Es ist höchste Zeit, sich wie- der der Anfänge der Schul- medizin zu erinnern, etwa an Rudolf Virchow, für den der Bezug auf die psychosoziale Situation des Patienten der wesentliche Schritt von der reinen Nosologie hin zur Pa- thologie als Lehre vom lei- denden Menschen war.

Krankheiten sind Störmel- dungen eines biologischen Systems, das an die Grenzen seiner Ressourcen geraten ist. Damit kann ärztliches Handeln aber nicht darin be- stehen, neue Abhängigkeiten (Compliance) zu schaffen, sondern Hilfestellung zur Autonomie zu geben.

Dr. med. Walter F. Benoit, Im Ebbe 5, 58849 Herscheid

Das Thema fordert Diagnose der Ursache

Der Kulturphilosoph Jean Gebser beschreibt den Ver- lust des Gleichgewichts des

„Welt- und Lebensprinzips

Polarität“ (Goethe!) durch circa 3 000 Jahre Patriarchat, das heißt Dualismus, „Frag- mentierung“. Ein konkreter Beweis für universelle Pola- rität ist aber der binäre 64- Triplett-Code, der DNA allen Lebens, der Einheit von vä- terlicher und mütterlicher Hälfte.

Durch ein „integrales Be- wusstsein“ der zukünftigen Menschheit (Jean Gebser) ist eine Therapie des „fragmen- tierten“ Patriarchats, mit Harmonie von Mann und Frau“, gegeben – im Sinne von Beethovens Höhepunkt:

„Freude schöner Götterfun- ken . . . Deine Zauber binden wieder, was die Mode (der fragmentierten Spezialisie- rung!) streng getrennt.“

Dr. med. M. Schönberger, Kirschenweg 5, 83071 Stephanskirchen

Folge der Tendenz zur Naturwissenschaft

Der Artikel beschreibt dan- kenswerterweise ein Phäno- men höchster Relevanz. Es führt einerseits zu unzufrie- denen, unzureichend ver- sorgten Patienten und ande- rerseits zu frustrierten Ärz- ten und Therapeuten. Es soll- te die Frage gestellt werden, ob diese Entwicklung nicht die konsequente Folge einer einseitigen Tendenz der Me- dizin zur Naturwissenschaft ist, deren Menschenbild einer auf den stofflichen Bereich reduzierten Anschauung un- terliegt. Böker beklagt das Abwandern der Menschen zu

„vorwissenschaftlichen“ und

„volksmedizinischen“ Medi- zinrichtungen. Wenn in die- sem Zusammenhang auch die anthroposophische Me- dizin genannt wird, muss eher von einer „nach-natur- wissenschaftlichen Medizin“

gesprochen werden. In dieser die Naturwissenschaft expli- zit nicht ausschließenden, sondern sie erweiternden Medizin stellt das menschli- che Ich als sich biografisch entfaltende Individualität keine Metaebene dar, son- dern wird verstanden als in- tegrale, alle Ebenen der

(2)

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 67. Februar 2003 AA321 menschlichen Organisation

durchdringende Instanz, die in den Prozessen von Ge- sundheit und Krankheit mit- wirkt und die in eine vollgül- tige Therapie mit einbezogen werden muss. Die Leib-See- le-Geist-Durchdringung ist in der modernen Medizin insbe- sondere von der neueren Neurobiologie meist paradig- matisch konventionell inter- pretiert worden (seelisch-gei- stige Phänomene sind „sub- jektive“ Epiphänomene stofflicher Prozesse). In der heutigen Gesellschaft ent- steht allerdings immer mehr ein Bewusstsein von der po- tenziellen Autonomie des Menschen und der Wille, sie zu ergreifen (Salutogenese).

Von daher bleibt die gut ge- meinte Empfehlung, die „Pa- tienten ernst zu nehmen“, ganz an der Oberfläche, wenn Medizin als Wissen- schaft sich den Herausforde- rungen der Seelen- und Geist-Instanz des Patienten nicht zu stellen vermag. Und auch gesundheitspolitische Reformbemühungen schei- tern langfristig, wenn das ob-

jektorientierte Patientenbild der naturwissenschaftlichen Medizin nicht hinterfragt wird – Objekte übernehmen keine Verantwortung.

Dr. med. Reinhardt Kindt, Dr. med.

Hendrik Vögler,Gesellschaft Anthro- posophischer Ärzte in Deutschland e.V., Beurhausstraße 7, 44137 Dortmund

Chefärzte

Zu dem Diskussionsbeitrag „Unan- gemessene Vorwürfe“ der Rechts- anwälte Andreas Wagener und Jörg Meister von der DKG in Heft 4/2003, der sich auf den Beitrag „Muster- vertrag mit Arbeitgeberschlagseite“

von Ulrich Baur in Heft 22/2002 bezog:

Um anderen

Umgangston bemühen

Mit sehr viel Aufmerksam- keit haben wir den Beitrag gelesen. Wir sind nämlich die angesprochenen „innovati- ven Chefarztkandidaten“.

Als zukünftige Mitglieder des „Topmanagements eines Unternehmens“, in unserer tatsächlichen Bedeutung im

Unternehmen Krankenhaus

„deutlich aufgewertet“, freu- en wir uns tatsächlich darauf, die damit verbundenen Ver- antwortlichkeiten loyal zu übernehmen und natürlich, entsprechend den Grundsät- zen der freien Wirtschaft, auch für die Management- aufgaben angemessen ent- lohnt zu werden. Hinzu kommt ja noch, Wagener und Meister haben dies sicher nicht vergessen, die Vergü- tung für unser Kerngeschäft, die ärztliche Tätigkeit und natürlich die Berücksichti- gung unserer wohl wichtig- sten Aufgabe, der Ausbildung

„qualifizierter Mitarbeiter (d. h. Fachärzte) im Kranken- haus“. Dass die Politik diesen Bereich ökonomisch offen- sichtlich vollkommen verges- sen hat, kann Wagener und Meister dabei sicher nicht stören. Besonders gut gefällt uns übrigens dieser Satz:

„Bleiben die Interessenge- gensätze dennoch unüber- brückbar, ist es in der übrigen Wirtschaft üblich, dass der

mit den grundsätzlichen Un- ternehmenszielen nicht ein- verstandene Manager das Unternehmen verlässt und sich einen anderen Wirkungs- bereich sucht.“ Das stimmt vollkommen. Allerdings – der appellative Charakter derartiger Formulierungen an den Nachwuchs, nach Stu- dium, Promotion und Fach- arztausbildung in weitere zehn Jahre akademische und fachliche Qualifikation zu investieren, um die in Ne- bensätzen aktueller Aus- schreibungstexte angeführ- ten Wunschlisten wenigstens formal zu erfüllen, wird unse- rer Meinung nach von Ver- einsjuristen gemeinhin über- schätzt. Der Wettbewerb um geeignete „Topmanager“

wird sich, auch dies sind kommende Realitäten und Herausforderungen, ver- schärfen. Wir sind schon ein wenig gespannt auf die Chef- arzt-Ausschreibung der Zu- kunft: „Chefarzt gesucht, volle Approbation wäre schön.“ Oder wir bemühen

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehen- den Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adres- sen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern bekannt ist, wer geschrieben

hat.

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können jedoch nur veröffentlicht werden, wenn sie ausdrücklich als „Leserbrief“ bezeichnet sind. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse). Die Re- daktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail- Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu

kürzen.

(3)

uns vorher um einen anderen Umgangston, denn wir zie- hen tatsächlich am gleichen Strang.

Priv.-Doz. Dr. Thomas Grundmann, Priv.-Doz. Dr. Michael Jaehne, Prof.

Dr. Rudolf Leuwer,Universitäts- klinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

Ärztetag

Zu dem „Seite eins“-Beitrag zum Außerordentlichen Ärztetag „Auf zur Aktion!“ von Norbert Jachertz in Heft 51–52/2002:

Erstarkendes Selbstbewusstsein

Endlich wird die fachliche und damit standespolitische Kon- frontation mit den Berliner Regierungs-Insuffizienzen ge- wagt. Deshalb ist es gut, einen Sonder-Ärztetag im Februar 2003 zu planen. Selbst wenn ich dem Treiben zur Verstaatli- chung (das ist m. E. Ziel der Rot-Grünen im Gesundungs- wesen) einsichtsvoll zu folgen suche, fällt mir zweierlei auf:

>Die Verstaatlichung des Bildungs-Wesens hat eine schlechte Bilanz (PISA).

>Eine Bilanz des verstaatlich-

ten Gesundungs-Wesens hat bezüglich einer monetären und ärztlichen Leistungsver- besserung noch niemand (!) (im Modell) ausgewiesen.

Außer „eminenz- und exper- tenbasierten“ Behauptun- gen (z. B. DRG und DMP) existiert nichts, was die mo- netären und fachlichen Män- gel beheben wird.

Die Aussicht, dereinst beam- teter Arzt im Gesundungswe- sen – analog z. B. den Leh- rern – zu werden, mundet mir allerdings gut. Würde mich das doch von bürokratischen Zwängen und Verschuldun- gen, die ich mit dem Beginn meiner kassenärztlichen Ei- gengewerblichkeit eingehen musste, freisetzen.

Derzeit bietet jedoch der öf- fentliche Dienst in seiner eige- nen Mangel-Haftigkeit kaum eine Gewähr für eine Exi- stenzsicherung der Ärzte, ge- schweige denn eine Besserung der Patientenversorgung. Des- halb werte ich den geplanten Ärztetag als erstarkendes Selbst-Bewusstsein der Ärzte- schaft, das sich zeitgemäß- sinnvollen Veränderungen nicht verschließen will.

Jürgen Schlee,

Bahnhofstraße 9, 31675 Bückeburg

Streik ist Streik und Urlaub bleibt Urlaub.

Dr. med. Joachim Kron,Salvador- Allende-Straße 2–8, 12559 Berlin

Kinderhospiz

Zu dem Beitrag „Pädiatrische On- kologie: ,Wie ist sterben?‘“ von Ka- rin Dlubis-Mertens in Heft 3/2003:

Ergänzung

In Deutschland wegweisend waren betroffene Eltern, die 1990 den Deutschen Kinder- hospizverein e. V. in Olpe gründeten, sich für den Bau eines Kinderhospizes in Olpe einsetzten und dieses Ziel 1998 mit Übernahme der Trä- gerschaft für das Haus Bal- thasar durch die GFO er- reichten. Das Bemühen des Vereins, den vom Kinderhos- piz Balthasar (nach engli- schem Vorbild Helen House, Oxford) vorgegebenen Qua- litätsstandard zu sichern, wird durch die Gründung des Bun- desverbandes Kinderhospiz im September 2002 deutlich.

Zum fünfjährigen Bestehen des Hauses Balthasar werden am 26./27. September 2003 Tage der offenen Tür angebo- ten. Für Sommer 2003 ist die Eröffnung zweier weiterer Kinderhospize geplant. Päd- iater, Therapeuten und be- troffene Eltern sollten das wissen. Info: www.deutscher- kinderhospizverein.de – Bahnhofstraße 7, 57462 Olpe.

Roswitha Limbrock, Spormeckerplatz 1 c, 44532 Lünen

Schwerbehindert

Zu der Meldung „Arbeitslosigkeit gesunken“ in Heft 49/2002:

Gründe nicht genannt

Meines Wissens ist die Beibe- haltung der abgesenkten Pflichtquote für die Beschäf- tigung Schwerbehinderter daran geknüpft worden, dass die Reduzierung der Zahl der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung durch die Integration von mindestens 50 000 Schwerbe-

hinderten in den Arbeitspro- zess innerhalb der letzten zwei Jahre gelingt.

Hierzu macht die Bundesan- stalt für Arbeit leider keine Angaben, es wird nicht diffe- renziert, ob die erreichte Re- duzierung der Zahl arbeitslo- ser Menschen mit Schwerbe- hinderung beispielsweise auf die Vermittlung in ein Arbeits- verhältnis, die Teilnahme an einer Maßnahme zur berufli- chen Qualifizierung oder die Berentung zurückzuführen ist.

Auch angesichts der unlängst aufgedeckten Manipulatio- nen von Arbeitsmarktstatisti- ken sollte Ministerin Ulla Schmidt aus diesen von der Bundesanstalt für Arbeit vor- gelegten Zahlen nicht vorbe- haltlos auf einen „vollen Er- folg“schließen. Das Ziel war und ist es, die Arbeitslosig- keit schwerbehinderter Men- schen abzubauen durch ihre Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt, und hierzu hätte ich mir Angaben ge- wünscht.

Dr. med. Walter Unland,Neuen- hauser Straße 67, 48527 Nordhorn

Mammographie

Zu dem Beitrag „Wenn Wissen- schaftler Politik machen“ von Dipl.-Volksw. Norbert Butz von der Bundesärztekammer in Heft 3/2003:

Fakten verdreht

Ich finde es empörend, wie Prof. Lauterbach, einer der führenden Berater des Bun- desgesundheitsministeriums, im Falle des Mammogra- phiescreenings Fakten be- wusst verdreht, um Stim- mung gegen uns Ärzte zu machen.

Leider ist die Richtigstellung der tendenziösen bis falschen Aussagen des Beraters der Bundesregierung im Deut- schen Ärzteblatt nur einer kleinen Fachöffentlichkeit zugänglich. Wann lese ich ei- ne ähnliche „Gegendarstel- lung“ zu Lauterbachs Falschaussagen in einer der führenden Tageszeitungen?

Dr. med. Erich Schiller, Auerfeldstraße 10, 81541 München

A

A322 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 67. Februar 2003

B R I E F E

KBV

Zu dem Beitrag über die KBV-Ver- treterversammlung in Berlin „Auf Konfrontationskurs“ von Heike Korzilius in Heft 50/2002:

The same procedure as every year

. . .Was die Krankenhäuser können, kann die KV auch, dachte sich Herr Richter- Reichhelm und betätigte sich mit seinem Aufruf zum

„Dienst nach Vorschrift“ als Trittbrettfahrer. Zwischen den Feiertagen suchen bekanntlich deutlich weniger Patienten die Arztpraxen auf, und so planten auch in diesem Jahr wieder viele Kollegen einen Teil ihres wohlverdienten Jahresurlaubs für die Zeit um Weihnachten und Neujahr ein.The same procedure as every year! Dies jetzt im Nachhinein als

„Dienst nach Vorschrift“ oder gar als Streik auszugeben ist gefährlich. Im Gegensatz zu dem „streikenden“, aber tatsächlich dienstbereiten Krankenhaus findet der an den Nachwirkungen der fest- täglichen Völlerei leidende Pa- tient die Praxis seines Haus- arztes verschlossen. „Jetzt streikt der auch“, ist sein wü- tender Kommentar.Von ei- nem Patienten mit akuten Be- schwerden können wir keine Solidarität bei ärztlichen Kampfmaßnahmen erwarten, Verständnis für einen verdien- ten Urlaub dagegen schon, wie die früheren Jahre bewiesen.

Herr Richter-Reichhelm hat dem Ansehen von uns Kas- senärzten mit seinen Andro- hungen von Kampfmaßnah- men zum Jahresende keinen guten Dienst erwiesen. Wer glaubwürdig bleiben will, sollte hier nichts vermischen:

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Arbeiten reichen von grundlegenden, allgemeinen The- men, wie zum Beispiel der Epide- miologie, über sehr spezielle kli- nisch-biografische Themen bis hin zu

Eine gezielte diesbezügliche Befra- gung von 143 nicht ausgewählten, ambulanten und stationären Patien- ten ergab, daß 52,4 Prozent wieder- holt Asthmaepisoden, meist schwe-

Users may print, post, or forward all or part of the index, or click on individual items to view and use the entire entry from the events site.. H-Net assumes no liability for

Nur: Was nicht mehr täglich geübt werden kann, ver- kümmert.Was nicht mehr zur Heilkunst vervollkommnet wird, kann auch an jüngere Ärzte nicht mehr lehrend wei- tergegeben

Nach Auffassung des BGH bedarf jeder Verkehr mit Betäubungsmitteln nach § 3 BtMG einer Erlaubnis. Ein Arzt kann sich nicht dadurch von dieser Erlaubnispflicht befreien, dass er

Die Zeit für das Gespräch mit dem Arzt wird noch kürzer, weil der Arzt sich EDV- technisch mit der eGK befassen muss.. Technische Voraussetzungen, das Aufrufen der Verbindungen,

Zumindest die Juristen und Medizinrechtler sind sich in Cadenabbia einig: Zwischen Arzt und Patient besteht zwar ein Dienstvertrag, der Arzt ist jedoch weder ein Dienstlei- ster,

Wir Universitätslehrer – auch wenn zum Glück einzelne von uns diese Ideale vorleb- ten und lebten – dürfen uns nicht wundern, wenn heute nur noch jeder sechste Bun-