• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Aktienanalyse mit dem PC gut überlegen" (27.06.1997)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Aktienanalyse mit dem PC gut überlegen" (27.06.1997)"

Copied!
8
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

G

rundsätzlich muß man sich darüber im klaren sein, daß die Möglich- keiten der Aktienanlagen weit über den Horizont Deutschlands hinausreichen.

Ein ausgewogenes Aktien- portefeuille muß dabei meh- reren Kriterien gerecht wer- den, vor allem aber auf die Risikobereitschaft des Kun- den zugeschnitten sein. Eine Diversifikation zwischen ver- schiedenen Einzelwerten und Branchen, aber auch nach geographischen Regionen ist in jedem Fall empfehlens- wert.

12 bis 14 Werte reichen

Viele Aktienanleger inve- stieren primär in Aktien- fonds, um eine möglichst breite Risikostreuung zu er- reichen. In der

Praxis ist es dabei für den Privatanleger durchaus möglich, sich mit einem ge- ringen Auf- wand ein eige- nes, genauso- gut diversifi- ziertes Depot zu erstellen.

Langjährige Untersuchun- gen haben be- wiesen, daß mit einem De- potbestand

von 12 bis 14 Werten eine na- hezu optimale Risikostreu- ung erreicht werden kann. Je- der zusätzliche Wert vermin- dert das Gesamtrisiko nur noch unwesentlich. Positiver Nebeneffekt: Der Anleger spart die Ausgabeaufschläge der Fondsgesellschaften und

die jährlichen Management- gebühren und kann in Werte investieren, mit denen er sich hundertprozentig iden- tifiziert.

Anleger, die in Aktien in- vestieren wollen, sollten sich selbst einmal kritisch fragen, welcher Branche sie für die nächsten zehn Jahre ein extremes Wachstumspoten- tial zutrauen. Vermutlich werden dies primär die Telekommunikation, Soft- wareentwicklung, Bio- und Gentechnologie sowie die Nahrungsmittelproduktion sein. In diesen Wachstums- branchen sind es vor allem die großen, weltweit eta- blierten Unternehmen, die Wachstumszahlen bei Um- satz und Gewinn von 20 Pro- zent und mehr aufweisen.

Nettoumsatzrenditen nach Steuern von 15 bis 20 Pro- zent sind eher die Regel als

die Ausnahme. Als Beispiele seien hier nur Werte wie Microsoft, Intel, Gillette, Coca Cola und Amgen auf- geführt.

Bill Gates, Gründer und Großaktionär von Microsoft, schaffte es immerhin seit der Unternehmensgründung, aus

100 000 US-Dollar ein Ver- mögen von 18 Milliarden US- Dollar zu erwirtschaften. Was kann man also als Aktionär mehr wollen, als diesen Mann für sich arbeiten zu lassen?

Wer an das langfristige Wachstum der Weltwirtschaft glaubt, der sollte sich nicht

ewig in der Detailanalyse ver- zetteln, sondern in größeren Dimensionen denken und entsprechende Werte konse- quent kaufen.

Selbst der strikt konserva- tive Anleger sollte sich ein- mal die Frage stellen, ob es etwas Konservativeres gibt als ein weltweit etabliertes Markenprodukt. Eine gute Anlagestrategie in Aktien- märkten muß somit keines- falls riskant sein.

André Kolbinger c/o New Yorker Broker Deutschland AG Graf-Adolf-Straße 12 40212 Düsseldorf

Risikostreuung

mit wenig Aufwand

Aktienanlage

Viele Anleger trauen sich ein eigenes Engage- ment in Aktien nicht zu und weichen deshalb auf Aktienfonds aus. Der Autor des folgenden Kom-

mentars ist jedoch der Auffassung, daß man ein risikoarmes eigenes Depot mit relativ wenig Aufwand zusammenstellen kann.

Der Kauf eines Börsen- programms für den Heim- computer führt nicht selten zu Enttäuschungen. Mal ist die Bedienung zu kompli- ziert, mal wird zuviel Fach- wissen vorausgesetzt, und mal entstehen unerwartet hohe Folgekosten. Dabei ist die erworbene Software oft nicht einmal schlecht. Aber viele legen sich ein Pro- gramm zu, das für ihren Bedarf un- geeignet ist.

Das Deutsche Aktieninsti- tut (DAI) in Frankfurt empfiehlt des- halb, eine ins Auge gefaßte Börsensoft- ware vorher gründlich zu erproben. Die Hersteller bie- ten für diesen Zweck soge- nannte Demo- Versionen an, deren Preis beim Kauf der Vollversion angerechnet wird.

Die Preise der gängigsten Programme reichen von 70 bis weit über 1 000 DM. Doch das sind nur die Einstands- kosten. Danach müssen die Programme laufend mit den

aktuellen Kursen, Umsätzen und Unternehmensdaten ver- sorgt werden – entweder mit- tels Disketten oder online. Je nach Umfang dieses Materi- als entstehen dadurch Kosten zwischen 35 und über 200 DM pro Monat.

Hilfe für

Charttechniker

In der Regel eignen sich die Angebote auch nicht für Börsenanfänger, da sie meist Kenntnisse des Aktienmark- tes und der Charttechnik voraussetzen. Im Mittel- punkt der meisten Program- me stehen nämlich die Dar- stellung und die Analyse von Charts. Das sind Diagram- me, auf denen der Verlauf von Kursen oder Indizes dar- gestellt ist.

Anhänger der Charttech- nik glauben, daß man aus die- sen Verlaufskurven Rück- schlüsse auf die Zukunft zie- hen kann. Manche Anleger tragen den Kursverlauf des- halb täglich auf Millimeter- papier ein und analysieren die Kurven dann mühselig mit Lineal und Bleistift.

Für diese Gruppe von Anle- gern können PC-Programme zweifellos eine große Hilfe sein. PER

Aktienanalyse mit dem PC gut überlegen

© Walter Hanel/CCC

(2)

D

ie wichtigsten Argu- mente für Investitionen in Immobilien liefert nach Auffassung von Erich Hildenbrandt, Vizepräsident des Verbandes Deutscher Makler, die gegenwärtige Marktentwicklung. Die Bau- genehmigungen seien prak- tisch zusammengebrochen und die Neubautätigkeit enorm zurückgegangen. Die Schere zwischen Fertigstel- lung und zunehmender Zahl der Haushalte gehe daher im- mer weiter auseinander. Das bedeute, daß das Defizit an bedarfsgerechten Wohnun- gen wachse. „Bei normalem Verlauf der Immobilienzy- klen ist 1998/99 der nächste Engpaß mit entsprechenden Preissteigerungen zu erwar- ten“, wie Hildenbrandt pro- gnostiziert.

Sehe man auf die noch recht günstigen Preise und die nach wie vor niedrigen Zinsen, so sei jeder gut bera- ten, der jetzt die Suche nach einer Immobilie ernsthaft in Angriff nehme. Dennoch sind für viele Bundesbürger Immobilien noch zu teuer.

Manche schnallen sich den Gürtel enger, um dennoch die günstige Zinssituation von durchschnittlich 5,78 Prozent bei fünfjähriger Festschreibung zu ihren Gunsten nutzen zu können.

Andere wiederum halten nach günstigen Kaufgelegen- heiten Ausschau. Doch wo gibt es noch Schnäppchen beim Immobilienerwerb – bei Eigentumswohnungen, Altbauten oder Zwangsver- steigerungen?

Für Thomas Pfaff von der Vereinsbank in München läßt sich diese Frage nicht einheit- lich beantworten. Ob eine Immobilieninvestition für den Käufer langfristig sinn- voll und lukrativ sei, hänge von vielen Faktoren ab – un- ter anderem davon, ob die Immobilie für den Eigenbe- darf oder als Kapitalanlage gekauft werde, von der Lage und Qualität der Immobilie etc. Das Niveau der Immobi- lienpreise sei derzeit jedoch recht niedrig. „Die Chancen, die gewünschte Immobilie zu einem guten Preis zu erwer- ben“, so Pfaff, „stehen also gut.“

Schnäppchen nicht

in Stuttgart

Jeder Marktbeteiligte wird „sein“ Schnäppchen nach den Erfahrungen der Landesgirokasse in Stuttgart anders definieren – je nach persönlicher Einschätzung der Gesamtsituation. Wirkli- che Schnäppchen, also gün- stige beziehungsweise billige Sonderangebote, seien je- doch beispielsweise im Stutt- garter Raum bei objektiver Betrachtung kaum möglich, da bei öffentlich inserierten Immobilien der Markt die Antwort gebe. Gute Standor- te mit ansprechendem Preis- Leistungsverhältnis seien nämlich noch immer beliebt und würden eine entspre- chende positive Resonanz finden. Am ehesten seien –

Immobilienmarkt

Wohnungen gelten derzeit als günstig

„Vieles spricht jetzt für Immobilienkauf“, urteilte dieser Tage

Erich Hildenbrandt, Vizepräsident des Verbandes Deutscher

Makler (VDM) in Stuttgart. Noch seien die Preise günstig und die

Zinsen niedrig. Andere Fachleute meinen jedoch, daß in bestimm-

ten Regionen noch immer keine Schnäppchen zu machen sind.

(3)

marktbedingt, im Vergleich zu früher – Eigentumswoh- nungen günstig zu erwerben.

Bei Häusern sei dieser Trend – speziell auch bei Bestands- objekten – jedoch nicht er- kennbar.

In Deutschland kommen immer mehr Immobilien un- ter den Hammer. Die Zahl der Zwangsversteigerungen

stieg im ersten Quartal 1997 im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum weiter um 12,5 Pro- zent auf 9 364 Immobilien an, teilte Winfried Aufterbeck vom Argetra-Verlag in Ra- tingen mit, der monatlich ei- nen Kalender mit den Termi- nen aller Zwangsmaßnahmen veröffentlicht. Überdurch- schnittliche Zunahmen an Zwangsversteigerungen habe es in diesem Jahr in den neu- en Bundesländern, Bayern, Baden-Württemberg sowie den Stadtstaaten Hamburg und Bremen gegeben.

Die Möglichkeit, ein

„Schnäppchen“ aus einer Zwangsversteigerung zu er- zielen, hängt nach Ansicht der Baden-Württembergi- schen Bank in Stuttgart aller- dings sehr vom Einzelfall ab, insbesondere der Güte des Objektes und der Anzahl der mitsteigernden Personen.

„Grundsätzlich kann hier nicht von einer guten Investi-

tion ausgegangen werden“, wie das Institut warnt.

Wer eine gebrauchte Im- mobilie kauft, kann sie in der Regel sehr schnell nutzen.

Gebrauchtimmobilien sind vielfach wesentlich preiswer- ter zu erwerben als vergleich- bare Neubauten. Je größer das Objekt sei, desto günsti- ger sei sein Preis. Gebraucht-

immobilien würden oft im Stadtzentrum oder in Zen- trumsnähe angeboten. Dies sei in aller Regel mit einer guten Infrastruktur verbun- den. Gebrauchtimmobilien seien, wie andererseits ge- warnt wird, aber oft in einem renovierungsbedürftigen Zu- stand. Es sei daher besonders wichtig, sie vor dem Erwerb in Begleitung eines Fach- mannes genauestens zu be- sichtigen. Oskar H. Metzger

H

Mietspiegel muß vorlie- gen – Will ein Vermieter die Miete unter Hinweis auf den örtlichen Mietspiegel er- höhen, so sollte er eine Kopie beifügen. Ist der Mietspiegel nur durch Mitgliedschaft in einem Mieterverein oder ge- gen Zahlung von 50 DM zu erhalten, so wird die Herauf- setzung der Miete unwirksam (Amtsgericht Wetter, Az.: 8C

237/96). WB

© Erik Liebermann/CCC

(4)

B

ei einer 30jährigen Laufzeit der Lebensver- sicherung muß für eine Hypothek über 100 000 DM in aller Regel nicht eine Le- bensversicherung in gleicher Höhe abgeschlossen werden, sondern nur zirka die hälftige Versicherungssumme. Man sollte auch nur wohldurch- dacht eine 1 : 1-Belegung wählen. Zwar bleiben am En- de der Laufzeit aus der Aus- zahlung Mittel übrig. Diese fehlen aber unter Umständen in der Zeit der Finanzierung, also heute. Gut ist eine un- überlegte 1 : 1-Belegung im- mer für den Versicherungs- vertreter.

Die günsti- gen Konditio- nen der Le- bensversiche- rer wirken sich regelmäßig nur dann aus, wenn in eine solche Finan- zierung erheb- liche Eigen- mittel (40 bis 60 Prozent) eingebracht werden. Hin- tergrund: Le- bensversiche- rer dürfen die Beiträge ihrer Versicherten im wesentli- chen nur mün- delsicher an- legen. Das heißt, daß die Lebensversi- cherer Immo- bilien nur bis zu gewissen Grenzen (im Regelfall 40

Prozent des „Wertes“) finan- zieren dürfen.

Im Ausnahmefall

Da auch den Versicherern dieser „Nachteil“ bekannt ist, bestehen häufig gewachsene Verbindungen zwischen Ban- ken und Lebensversicherern, wobei die Bank für die Le- bensversicherung eine über den Bereich von 40 Prozent hinausgehende Finanzierung durch eine Bürgschaft ermög- licht. Da diese aber Geld ko- stet oder andernfalls eine fi- nanzierende Bank nicht zu

Nach dem Bauboom 1994 und 1995, der nicht zuletzt durch steuerliche Anreize entfacht wurde, sind im Woh- nungsbau wieder sinkende Fertigstellungszahlen zu ver- zeichnen. Für das laufende und das kommende Jahr erwarten die Experten des Münchner ifo-Institutes nochmals weniger Fertigstellungen, und zwar 540 000 (1997) und 505 000 (1998).

Finanzierung von Immobilien

Lebensversicherung lohnt eher selten

Wer bauen möchte, kann bei der Finanzierung auch

auf Angebote von Lebensversicherungsunternehmen zurückgrei-

fen. Dabei sind jedoch eine Reihe von Aspekten zu beachten, denn

so manches Angebot hat einen Haken.

(5)

erstrangigen Konditionen lei- stet, wird der Zinsvorteil auf- gezehrt. Generell sollte eine privat genutzte Immobilie nur in Ausnahmefällen über Lebensversicherungsmittel finanziert werden. Bei dieser Finanzierungsform bleibt nämlich die Restschuld im- mer auf der Höhe, die an- fänglich aufgenommen wur- de. Daraus folgt, daß das Zinsänderungsrisiko hier am größten ist. Momentan befin- det sich Deutschland in einer ausgeprägten Phase niedriger Zinsen. Steigt der Zins stark an, so trifft das Zinsände- rungsrisiko den mit Hilfe ei- ner Lebensversicherung fi- nanzierenden Bauherrn auch noch in 20 Jahren in voller Kredithöhe. Der Bauherr, der regelmäßig getilgt hat, hat dann nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen Kredits; er fährt insofern deutlich besser.

Versteuerung

Die Argumente der Versi- cherungsunternehmen in be- zug auf Steuerfreiheit und Verdopplung der Versiche- rungssumme sind zudem mit Vorsicht zu genießen. Die Diskussion um die Versteue- rung von Zinsen aus Lebens- versicherungen ist hinläng- lich bekannt; die Versteue- rung auch dieser Zinsen wird sich mittelfristig der Staat nicht nehmen lassen. Fakt ist ferner: Bei einer privaten Im- mobilienfinanzierung muß die Belastung aus Zins und Tilgung dem versteuerten Einkommen entnommen werden. Jede Mark, die zur Tilgung eingesetzt wird, redu- ziert unmittelbar die Höhe der Restschuld und damit der Zinsen. Insofern ist es besser, Sollzinsen einzusparen, als deutlich niedrigere Haben- zinsen (vielleicht) steuerfrei einzunehmen.

Auch die Absetzbarkeit der Lebensversicherungs- beiträge als Vorsorgeaufwen- dungen ist vor dem Hinter- grund der sich ständig ver- schärfenden steuerlichen Ge- setzgebung langfristig keine

sichere Sache. Und wer hat bei den knapp bemessenen Vorsorgeaufwendungen in unserem Land überhaupt noch „Luft“ dafür? Fazit: Es gibt unzweifelhaft Finanzie- rungen, bei denen der Einsatz einer Lebensversicherungsfi- nanzierung in Frage kommt.

Aber man sollte eine solche Entscheidung gut überlegen.

Ass. Jürgen Fegbeitel, Unternehmensberater

Vorzieheffekt zu erwarten

Der Wohnungssektor ist der Bereich, der von der ge- planten großen Steuerreform am stärksten betroffen ist. In kaum einem anderen Wirt- schaftszweig hat das Steuer- recht einen so starken Einfluß auf die Investitionen wie im Wohnungsbau. Diese Auffas- sung hat vor kurzem erneut das Bonner Städtebauinstitut (ifs) vertreten und in diesem Zusammenhang an Bundes- tag und Bundesrat appelliert, den Wohnungspolitikern grö- ßeren Einfluß bei der Neuge- staltung einzuräumen.

Von der Abschaffung der degressiven Abschreibung nach § 7 Abs. 5 EStG sind nach Schätzung des Instituts etwa 80 000 bis 100 000 (frei- finanzierte) Mietwohnungen unmittelbar betroffen, was aber nicht bedeute, daß eine solche Zahl von Wohnungen auch tatsächlich nicht gebaut werde. Zunächst sei in diesem und im nächsten Jahr – so lan- ge noch die alte Regelung gel- te – mit einem Vorzieheffekt zu rechnen, auf den dann ein entsprechender Einbruch fol- ge. Nicht zu unterschätzen sind nach Ansicht des Insti- tuts außerdem die psychologi- schen Auswirkungen, die sich kaum quantifizieren ließen.

Bei einer lang anhaltenden öffentlichen Diskussion wür- den nicht nur Investoren am Mietwohnungs-, sondern auch am Eigentumsmarkt verunsichert, obwohl sich die Investitionsbedingungen für sie objektiv nicht oder nur we- nig verschlechtert hätten. WZ

(6)

D

er Mittelwert jederzeit erhaltbarer zehnjähri- ger Bankhypotheken betrug Anfang Mai 1997 nach einer Untersuchung der FMH-Finanzberatung in Frankfurt 6,8 Prozent. Manch einer fragt sich deshalb, ob sich derzeit ein Bausparver- trag überhaupt noch lohnt.

Die Bausparkassen werben nach wie vor mit ihren Pro- dukten.

Nichts zu verlieren

Der Abschluß eines Bausparvertrages lohnt sich aus Sicht der Bausparkasse Schwäbisch Hall gerade in ei- ner Niedrigzinszeit. Mit drei- prozentigen Guthabenzinsen beim Bausparen verliere der Bausparer, wie das Institut betont, derzeit zumindest nichts im Vergleich zum Sparbuch oder zu Terminein- lagen. Gleichzeitig sichere er sich einen Anspruch auf das fünfprozentige Bauspardar- lehen, das bei wieder steigen- den Zinsen um so attraktiver werde.

Nach den Worten von Dr.

Gert Haller, dem Sprecher der Geschäftsführung der Bausparkasse Wüstenrot in Ludwigsburg, werden Spar- einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist zur Zeit nur mit durchschnittlich zwei Prozent, Festgelder mit einer Laufzeit von zwei Jahren mit drei bis 3,5 Prozent verzinst.

Die Rendite des Bauspargut- habens lasse sich – allerdings

nur bei Inanspruchnahme von Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage – sogar auf zirka 6,5 Prozent steigern.

Auch nach Ansicht von Hauptgeschäftsführer An- dreas J. Zehnder vom Ver- band der Privaten Bauspar- kassen in Bonn lohnt sich der Abschluß eines Bausparver- trages gerade in der Niedrig- zinsphase. Es ist für ihn „so si- cher wie das Amen in der Kir- che, daß die Hypothekenzin- sen wieder anziehen wer- den“. Der langjährige Durch- schnitt liege immerhin bei 8,7 Prozent. Wenn bei einer geänderten Zinskondition ein niedrigverzinslicher Bau- sparvertrag zur Finanzierung eines Eigenheimes eingesetzt werden könne, sei die Finan- zierung auf ein solides Fun- dament gebaut.

Optionstarife gewähren dem Bausparer, wie der Wü- stenrot-Chef betont, bis zur Inanspruchnahme des Darle- hens das Recht, die Kombina- tion von Spar- und Darlehens- zins zu ändern. Bei einigen Ta- rifen werde der Bausparer so- gar so gestellt, als hätte er die neue Variante von Anfang an gewählt – ohne zusätzliche Kosten. Durch diese Möglich- keiten könne ein ursprünglich als reine Geldanlage gedach- ter Vertrag mit hoher Gutha- ben- beziehungsweise Darle- hensverzinsung und kurzer Laufzeit auf eine Variante mit niedrigem Darlehens- be- ziehungsweise Guthabenzins und längerer Gesamtlaufzeit umgestellt werden, wenn der

Bausparen

Lohnt es sich in der Niedrigzinsphase?

Die Zinsen für Hypothekarkredite mit zehnjähriger Zinsbindung

sind im Februar/März dieses Jahres auf den tiefsten Stand seit

Anfang der 70er Jahre gesunken. Lohnt es sich in einer solchen

Niedrigzinsphase überhaupt noch, einen Bausparvertrag ab-

zuschließen, mit dem man ein Anrecht auf ein erst in vielen

Jahren fälliges günstiges Darlehen erwirbt?

(7)

Bausparvertrag doch zur Fi- nanzierung einer Eigentums- wohnung oder zur Moderni- sierung eingesetzt werden soll.

Diese Flexibilität ist nach Aussage von Haller „in höch- stem Maße verbraucher- freundlich“.

Untersuchungen von Marktforschungsunterneh- men zeigen nach den Worten von Haller, daß über die Hälfte der Bausparer ihren Vertrag zunächst ohne kon- krete Verwendungsabsicht eingehen. Für den Abschluß überwiegen die Gründe

„Geldanlage“, „Bausparprä- mie“ und „Anlage vermö- genswirksamer Leistungen“.

Bei Zuteilung würde sich dann zeigen, daß doch etwa 70 Prozent der Bausparer das Bauspardarlehen in An- spruch nehmen. So sei zu er- warten, daß Bausparer, die in der derzeitigen Kapital- marktsituation das Bauspa- ren nur unter Geldanlage- und Renditegesichtspunk- ten sehen, zum Zeitpunkt der Zuteilung das Darlehen vielfach zum Erwerb von Wohneigentum oder zur Mo- dernisierung nutzen würden.

Schließlich könne der Ver- tragsinhaber den Darle- hensanspruch, wenn er den Kredit nicht selbst in An-

spruch nehmen wolle, jeder- zeit auf einen Angehörigen übertragen.

Dem Erwerber von Wohneigentum biete ein Bausparvertrag neben der Sicherheit bei der Finanzie- rung weitere Vorteile: beim Bauspardarlehen seien – an- ders als beim Hypothekar- kredit – jederzeit über die vereinbarten Zahlungen hin- aus Sondertilgungen mög- lich, ohne daß dafür Kosten entstehen, und es könne nachrangig abgesichert wer-

den. fp

Immer mehr Erbschaften

Bis zur Jahrtausendwende wird ein enormes Vermögen an Immobilien durch Verer- bung oder Schenkung umge- schichtet werden. Nach Be- rechnungen der Deutschen Bank Bauspar AG ist mit zir- ka 1,25 Millionen Immobili- enerbschaften zu rechnen. Da ein Großteil der Erben bereits selbst Immobilienbesitzer ist, erwartet das Unternehmen ei- ne spürbare Belebung des Wohnungsmarktes. Denn vie- le der neuen Eigentümer wür- den die hinzugekommene Im-

mobilie nicht mehr selbst nut- zen oder aber ihr altes Eigen- heim veräußern wollen. Der BBE Branchenbericht „Geld- anlage“ 1995 schätzt, daß

rund ein Viertel der zu verer- benden Immobilien verkauft und dabei ein Erlös von rund 80 Milliarden DM erreicht

wird. WZ

Peter Herz: Sicherheit beim Immo- bilienkauf, Metropolitan Verlag, Düs- seldorf, 1997, 208 Seiten, 58 DM Immobilien gelten vielen dank niedriger Zinsen und manchen ob des Euros nach wie vor als attraktive Geldanlage. Doch um ein lohnendes Objekt zu erwerben, muß man Vorarbeit geleistet haben. Da- bei will mit Informationen zur richtigen Objektauswahl, zur günstigen Finanzie- rung und zur vorteilhaften Vermietung das vorliegende Buch helfen. Wer sich einen groben Überblick verschaffen will, was alles zu bedenken ist, für den ist das Buch eine Hilfe. Es enthält zudem zahl- reiche Hinweise auf aktuelle Urteile, de- ren Kenntnis zum Beispiel bei Verträgen mit Maklern nützlich sein kann.

Wer sich von der Lektüre jedoch detaillierte Hinweise erhofft, der wird vermut- lich enttäuscht sein. Beispiel: Zwar werden auch Themen wie „Grundbuchein- sicht“ oder „Wohneigentümerversammlung“ erläutert. Doch wo die Fallen lie- gen können, schreibt der Autor nicht. Insgesamt handelt es sich eher um eine Ab- handlung wichtiger Etappen des Immobilienerwerbs als um einen kritischen Pra- xisratgeber. Dafür sind 58 DM ein stolzer Preis. Rie

(8)

D

ie Deutschen setzen sich nach den Beobach- tungen von Werner Steuber immer früher zur Ru- he und können bei Anpas- sung an südliche Lebensge- wohnheiten den Wert ihrer Rente fast verdoppeln. Als Vorstand der Deutschen und Schweizerischen Schutzge- meinschaft für Auslands- grundbesitz in Waldshut- Tiengen warnt Steuber zwar vor einigen Nachteilen und Risiken. „Insgesamt aber“, so sein Fazit, „kann der Umzug in den Süden eine gute Sache sein.“

In seinem Buch „(Vor-) Ruhestand im Süden – billig, warm und steuerfrei“ gibt Steuber eine Vielzahl prakti- scher Tips. So sei es beispiels- weise im Süden dem jeweili- gen ausländischen Fiskus mehr oder weniger egal, wel- che Bezüge der ausländische Ruheständler von sonstwo habe, obwohl förmlich nach dem Wohnsitzprinzip zum Beispiel Zinsen aus dem Aus- land im jeweiligen Staat ver- steuert werden müßten.

Als Nachteile eines südli- chen Domizils nennt Werner Steuber die Tatsache, daß deutsche Rentner zwar den Beitrag zur Pflegeversiche- rung von ihrer Rente abgezo- gen bekommen, gleichwohl aber im Ausland keinerlei Leistungen in Anspruch neh- men können, auch wenn die- se dort billiger angeboten werden als hierzulande. Mög- licherweise bestehe jedoch die Chance auf einen Muster- prozeß bis zum Europäischen Gerichtshof.

Nachteilig sei auch, daß deutsche Rentner im EU-

Ausland zwar Anspruch auf kostenlose ärztliche Versor- gung haben. Diese umfasse aber immer nur Leistungen nach dem Niveau des jeweili- gen Landes.

In Österreich sei der Dau- eraufenthalt für Rentner problemlos möglich, aber zunächst einmal nur in gemie- teten Räumen. In der Schweiz würde ein Daueraufenthalt legal nur gestattet für Rent- ner ab 60 Jahre, die genügend Einkünfte nachweisen. In Ita- lien sei der Immobilienkauf problemlos, aber in der Tos- kana und an den norditalieni- schen Seen teuer. In Spanien, Portugal und Frankreich sei- en Immobilienkauf und Dau- eraufenthalt für EU-Rentner problemlos möglich. In Grie- chenland würde ein Immobi- lienkauf auf vielen Inseln und

in Grenzgebieten nur mit Ge- nehmigung gestattet.

Nach den Worten von Dr.

Hartwig Hamm, LBS-Ver- bandsdirektor, übernehmen die Landesbausparkassen bei Auslandsimmobilien die voll- ständige Abwicklung der Ver- trags- und Finanzierungsmo- dalitäten. Ein wesentlicher Fi- nanzierungsvorteil für den

Erwerber liege in der Absi- cherung des Kredits. Die Landesbausparkassen wür- den mit Ausnahme Italiens in allen Ländern die ihnen durch das Bausparkassengesetz ein- geräumte Möglichkeit einer grundpfandrechtlichen Absi- cherung des Kredites nutzen.

Das bedeute, daß der Kunde nicht auf die teuren Bürg- schaftsverfahren im Ausland angewiesen sei, sondern die günstigere Absicherung di- rekt am Objekt vornehmen lassen könnte.

Auch die Makler wollen am Wachstumsmarkt der Auslandsimmobilien teilha- ben. So beginnt im Herbst an der Europäischen Immobili- en Akademie des Verbandes Deutscher Makler (VDM) in Saarbrücken ein neuer Stu- diengang Auslandsimmobi- lien. Oskar H. Metzger

Auslandsimmobilien

Lockruf des Südens

Rund 1 800 Wohnungsbaufinanzierungen im eu- ropäischen Ausland mit einem Volumen von über 200 Millionen DM haben die Landesbausparkas- sen (LBS), wie sie 1996 meldeten, seit Beginn ihrer Europaaktivitäten im Jahre 1992 abge-

wickelt. Der überwiegende Teil der finanzierten Objekte wird als Ferienimmobilie genutzt. Nach Einschätzung der LBS bilden generell Ferien- beziehungsweise Altersdomizile im Ausland ein wachsendes Marktsegment.

Nicht selten scheitert der Traum vom eigenen Heim an den hohen Kosten. Wer aller- dings die Chance hat, das Haus oder die Wohnung zu kaufen, in der er bislang zur Miete wohnt, sollte noch ein- mal nachrechnen. Denn sol- chen Haushalten bietet der Fiskus ein besonderes Bon-

bon: sie dürfen nicht nur im Jahr des sogenannten Eigen- tumsübergangs, sondern auch im Jahr darauf bis zu 22 500 DM an Renovierungskosten als Sonderausgabe von der Steuer absetzen. Auf diese neue Regelung des Woh- nungsbauförderungsgesetzes weist die Allgemeine Deut- sche Direktbank hin.

Die Finanzspritze vom Amt kann die Haushaltskasse dabei kräftig aufbessern, wie eine einfache Beispielrech- nung zeigt: bei einem Steuer- satz von 35 Prozent zahlt das Finanzamt bis zu 7 875 DM zurück, umgerechnet auf den Monat fast 660 DM. Norma- lerweise gilt dies nur für Re- novierungen im Jahr vor dem Einzug.

Wer dagegen seine ehe- malige Mietwohnung aufpo- liert, wird zwei Jahre lang be- günstigt. Die übrigen Steuer- erleichterungen für Eigen- heim-Käufer werden dadurch nicht geschmälert. Auch wer Renovierungskosten absetzt, kann die gesetzlichen Ei- genheimzuschüsse sowie ge- gebenenfalls Baukindergeld und Ökozulagen beanspru-

chen. PER

Der Genehmi- gungsstatistik 1996 zufolge wer- den im Jahr 1997 in den neuen Län- dern die meisten Wohnungen ge- baut, und zwar be- zogen auf die Be- völkerungszahl. Je 10 000 Einwohner gerechnet, wurden im vergangenen Jahr in Branden- burg 152 Wohnun- gen zum Bau ge- nehmigt. Am ge- ringsten wird der Wohnungsbaueifer in diesem Jahr in Bremen sein.

Angaben:

Stat. Bundesamt, ifs

Geld zurück bei Wohnungskauf

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Kontrolle über ihre Sexualität und ihre Möglichkeiten, sich vor ungewollten Schwangerschaften oder sexuell über- tragbaren Krankhei- ten zu schützen, sei- en

Hans Rüdiger Vogel, ak- tuelle Zahlen über die Ko- stenstruktur der pharmazeu- tischen Unternehmen: Auf die Herstellungskosten ent- fallen 40,4 Prozent, auf die Aufwendungen für

Wer Steuervorteile für 1988 einfangen möchte, sollte als Erwerber eines Hauses oder einer Eigentumswoh- nung die Frist nutzen, die ihm jetzt noch geboten wird, aber nach

er Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) und der Berufsverband Niedergelas- sener Laborärzte (BNLAB) haben sich zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden: Beide Verbände

Dieses Auto soll als Basis-Konzept für künftige Einsätze im Rallye-Spitzensport die- nen; man zielt damit be- reits auf das für Herbst 1985 erwartete neue FISA- Reglement

Ent- sprechend waren im Alter von neun Jahren fast 90 Prozent der Reifgebore- nen, aber weniger als die Hälfte der Frühchen (47 Prozent) in der dritten

Das von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung im Septem- ber 1984 vorgeschlagene soge- nannte Hausarzt-Modell, das eine mindestens dreijährige praktische berufliche

Bereits zu Beginn des Jahres 1990 wurde die pro- zentuale Bearbeitungsumla- ge für sämtliche ambulanten Rechnungen als auch beim Sockelbetrag für einen Groß- teil der