INHALT
des 89. (der N. F. 14.) Bandes der
Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft
Aufsätze: gg,ta
Keilschriftrecht. Von Paul Koschaker 1
Megasthenes über die indische Stadtverwaltung. Von B. Breloer 40
Die Neutralität im islamischen Völlcerrecht. Von Muh. Hami-
DULLAH-Hyderabad 68
Neue orientalistische Probleme biblischer Textgeschichte. Von
Anton Baumstark 89
Ignazio Guidi. Von Enno Littmann 119
Religion und Sittlichkeit nach den Anschauungen der Babylonier.
Von Wolfram von Sodbn 143
Das Drama „Eine Kaisertochter wird geschlagen" im Vergleich
zu dem denselben Stoff behandelnden Schattenspiel. Von
Georg Jacob 170
Beiträge zur Geschichte Ägyptens, zur Zeit der türkischen Er¬
oberung. Von Mohamed Mostapa 194
Zur Technik der Persischen Fayence im 13. und 14. Jahrhundert.
Von Kurt Röder 225
Das Buch Prediger. Von Franz Dornsbifi' 243
Der Lycaon pictus in Arabien nachgewiesen. Von Georg Jacob 250
Richard Simon f. Von Helmuth von Glasenapp 255
Zwei neue Belege zur „indischen Herkunft" von 1001 Nacht.
Von L. Alsdorf 275
Eine neuentdeckte Quelle zur Geschichte Irans im 16. Jahrhundert.
Von Walther Hinz 315
Die Schätze der Fatimiden. Von Paul Kahle 329
Das Mlnä im Bericht über die Schätze der Fatimiden. Von Kurt
Röder 363
Die Keilschrifttexte von Ras samra und das Alte Testament.
Von A. JiRKu 372
Die Entdeckung des südindischen Schattentheaters durch Prof.
Spies. Erste Mitteilung von Georg Jacob 387
Friedrich Rosen. Von Enno Littmann 391
Bücherbesprechungen :
Guillaume, Alfred, The Summa Philosophiae of Al-Shahrastani, kitab nihäyatu'l-iqdäm fi 'ilmi'l-kalam, edited with a trans¬
lation from manuscripts in the libraries of Oxford, Paris and
Berlin. Von Paul Kbaus 131
IV Inhalt des 89. (der N. F. 14.) Bandes
Luise Klebs f. Die Reliefs und Malereien des neuen Reiches.
Teil I : Szenen aus dem Leben des Volkes. Von Walthee
Wolf 137
Bebtha Pobteb and Rosalind Moss, Topographical Bibliography of ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Pain¬
tings. Vol. IV Lower and Middle Egypt. Von Walthee Wolf 138
DouoHEBTY, Raymond Philip. The Sealand of Ancient Arabia.
Von P. Schnabel 260
Mizraim. Journal of Papyrology, Egyptology, History of Ancient Laws, and their Relations to the Civilizations of Bible Lands.
Von Fb. W. Frhr. von Bissino 262
Adolf Gbohmann, Arabic Papyri in the Egyptian Library. Vo¬
lume I, Protocols and Legal Texts. Von E. Littmann . . . 401
Kees, Hebmann, Ägypten (= Handbuch der Altertumswissenschaft.
Begründet von Iwan Mülleb, herausgegeben von Walteb
Otto. Dritte Abteilung, Erster Teil, Dritter Band [Kultur¬
geschichte des alten Orients], Erster Abschnitt). Von Her¬
mann Ranke 407
MooBE, Ellen Whitley, Neo-Babylonian Business and Admini¬
strative Documents, with transliteration, translation and
notes. Von M. San Nicolö 411
ELmu Gbant: Rumeileh. Being Ain Shems Excavations (Pale¬
stine). Part III. Von K. Galling 413
Eingegangene Bücher. Angezeigt von Wilhelm Pbintz . . 266, 414
Mitteilung des Bibliothekars 139
Totenliste 140, 425
Wissenschaftliche Tagungen im Laufe des September 1935. . . 142
De Goeje-Stiftung 427
Congrös International de Linguistes 427
Lidzbarski-Stiftung 428
Teyler's Godgeleerd Genootschap in Haarlem 428
The K. R. Cama Oriental Institute and Library 428
Der Catalogus catalogorum sanscriticorum 429
Egypt Exploration Society '»31
Bericht über die Mitgliederversammlung der D. M. G. in Halle * 5 •
Verzeichnis der Teilnehmer
Bericht des Vorstandes *6»
Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben der D. M. G. im
Jahre 1934 »II*
Bibliotheksbericht für 1934 und 1935 » 12 •
Referate über die Vorträge » 12 »
Mitgliedernachrichten «1»»3» »25»
Keilschriftrecht.
Von Paul Koschaker^).
Die Erforschung der keilschrifthchen Rechtsdenkmäler
blickt heute auf 75 Jahre ihres Bestehens zurück. In den
sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts veröffent¬
lichte Jules Opfert, den wir zu den Vätern der Assyriologie
zählen, seine ersten Arbeiten über babylonische Rechts¬
urkunden. Auch juristisch vorgebildet — er hatte 1847 in
Berlin mit einer Arbeit ,,De jure Indorum criminali" promo¬
viert — brachte er diesem Teil der babylonischen Quellen
Interesse entgegen und kann so als der Begründer der juristi¬
schen Keilschriftkunde gelten. Er hat auch als erster erkannt,
daß das Studium dieser Quellen nicht bloß einen Zweig der
Assyriologie bilde, sondern auch in die Rechtsgeschichte ge-
höre^). Andere — keineswegs immer von juristischen Ge¬
sichtspunkten geleitet — sind ihm gefolgt. Unter den Fran¬
zosen die Brüder Revillout, später Ed. Cuq, unter den Eng¬
ländern der erst im vorigen Jahre hochbetagt verstorbene
Th. Pinches, C. H. W. Johns und in Deutschland Peisbr,
Meissner, Ungnad sowie vor allem der Jurist Josef Kohler,
der die von Opfert begonnene Behandlung der babylonischen
Rechtsdenkmäler nach vorwiegend juristischen Gesichts¬
punkten wieder aufnahm'). Es ziemt sich, der Arbeit dieser
1) Der Artikel gibt mit nicht unbeträchtlichen Erweiterungen
einen Teil zweier Vorlesungen wieder, die ich im Februar/März 1934
unter dem Titel Cuneiform and comparative law in Oxford gehalten
habe. Soweit ich dort auch über Fragen der Rechtsvergleichung ge¬
sprochen habe, hoffe ich an anderer Stelle auf sie zurückzukommen.
Der beigefügte Notenapparat dient in erster Linie dazu, dem Ferner- stehenden zur ersten Orientierung einige Literaturnachweise zu geben.
2) Vgl. seine Ausführungen in der Zeitschrift für Assyriologie 13, 248.
3) Bereits 1882 wies er in der Zeitschrift für vergleichende Rechts¬
wissenschaft III, 201 ff. auf die Bedeutung der assyrisch-babylonischen
ZeHaclultt d. D.ll.a. NeueFolgeBd. Xr7(Bd. 89) 1
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