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(1)Studien über die indische Erzählungshteratur

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(1)

Studien über die indische Erzählungshteratur.

Von Jarl Charpeutier.

3. Das Bhisajätaka.

Das 488. Jätaka des Pälikanons (Fausb0ll, Vol. IV, pp. 304

bis 314) führt den Namen Bhisajätakam, , Das Jätaka von den

Lotusfasern". Der Inhalt der Erzählung ist kurz folgender: In

Benares lebte in alten Zeiten eine reiche Brahmanenfamilie ; in 8

dieser wurde nun der Bodhisatta als ältester Sohn, mit Namen

Mahäkaucana, geboren. Später wurden in derselben Familie

noch sechs Söhne 1), Upakaiicana und fünf jüngere, sowie eine

Tochter, Kancanadevl, geboren. Als nun die Geschwister älter

geworden waren, faßten sie alle den Entschluß, Einsiedler zu werden, io

Nachdem ihre Eltern gestorben waren, zogen sie, von einem Auf¬

wärter und einer Dienerin begleitet 2), nach Himavant, um dort ein

Asketenleben zu führen. Dort ernährten sie sich im Anfang von

Früchten und Wurzeln , schließlich aber von Lotusfasern , die sie

aus einem in der Nähe liegenden Teiche holten. 15

Durch ihre ernste Askese brachten sie aber Sakka's Thron

zum Zittern. Dieser faßte deswegen den Entschluß, sie zu prüfen ;

eines Tages also, als die Portionen von Lotusfasern fertig dalagen,

nahm er heimlich den Anteil des MahäkaScana weg. Dies geschah

nun zuerst, ohne daß die andern etwas davon wußten, da MahäkaS- 20

cana nichts darüber sagte ; am dritten Tage aber rief er seine

Geschwister und Dienstleute herbei und gab ihnen von dem Dieb¬

stahl Kunde. Auch drei andere Wesen — von denen es überhaupt

unmöglich ist zu sagen, was sie eigentlich mit der Geschichte zu

tun haben , und die wohl nicht dem ursprünglichen äkhyäna an- *5

gehörten 8) — nämlich eine Waldgottheit, ein Elefant und ein Affe

kommen herbei und bekommen vom Diebstahl zu hören. Alle diese

— zuletzt auch Mahäkancana selbst — schwören sich von dem

1) Daß die Söhne insgesamt sieben, nicht acht waren, ist auch durch die andern Traditionen offenbar; vgl. darüber weiter unten. Der Satz Jät. IV, p. 305, 10-11: evam patipätiyä satta puttä ahesum bezieht sich natürlich auf alle zusammen, nicht auf die nach Mabäkaficana geborenen Söhne.

2) Der Prosatext (p. 305,'29) nennt noch „einen Freund* (. . ekam sahä- yan ca ädäya . . .) nnd auch der Kommentar (p. 311, 7) nimmt auf ihn Bezug, indem er ihm die Gäthä 7 zuteilt. Vgl. über ihn weiter unten.

3) Vgl. weiter unten.

Zeitschrift der D. M. G. Bd. LXIY. 5

(2)

gg Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

Diebstahl frei 1) — doch erscheinen uns ihre Eidesleistungen ein

wenig sonderbar. Schließlich offenbart sich Sakka und erzählt, er

habe um die Heiligen zu prüfen die Lotusfasern weggenommen.

Mahakancana erwidert zornig, sie seien weder die Verwandten noch

5 die Spielpuppen des Sakka; als aber jener sich sehr demütig be¬

nimmt, werden sie miteinander versöhnt und alles endet — wie

es ja die Jätaka's im Allgemeinen tun — mit lauter Freude.

Die Gäthä's zerfallen in zwei Abteilungen: G. 1—14 enthalten die Eidesleistungen der beteiligten Personen, G. 15—21 das Gespräch

io zwischen Sakka und Mahäkaficana. Über die Gäthä's werde ich

weiter unten sprechen, weshalb ich jetzt dazu übergehe, die anderen Versionen der Sage etwas näher zu betrachten.

Car. Pit. TU, 4 (= 24) führt den Titel Bhisacariyam ; es

lautet folgendermaßen:

15 punäparam yadä homi Käsinam puravaruttame

bhagini bhätaro satta nibbattä sotthiye kule.

etesam pubbajo äsim hirisukham upägato

bhavam disväna bhayato nekkhammäbhirato aham.

mätäpitühi pahitä sahäyä ekamänasä

20 kämehi mam nimantenti kulavamsam dharehi ti.

yam tesam vacanam vuttam gihidhamme sukhävaham

tarn me ahosi kathinam tattaphälasamam viya.

5. te mam tadä ukkhipantam pucchimsu palthitam mama

kirn tvam patthayasi samrna yadi käme na bhunfasi?

25 tesäham evam avacam atthakämo hitesinam

näham patthemi gihibhävam nekkhammäbhirato aham.

te mayham vacanam sutvä pitu mätu ca säveyyum

mätä pitä evam ähu : sabbe pi pabbajjäma bho.

ubho mätä pitä mayham bhagini ca satta bhätaro

so amitadhammam chaddayitvä pävisimhä mahävanan ti.

Wie es öfters im Cariyäpitaka der Fall ist, enthalten diese

Verse überhaupt nichts, was mit der Haupthandlung der Sage im

Zusammenhang steht. Nun dient freilich dieses Stück dazu , die

nekkhammapäramitä zu beleuchten, und deswegen mußte ja gerade

35 der Entschluß der Geschwister, in der Weltflucht ihr Glück zu

suchen, hervorgehoben werden. Wäre aber nicht der Titel Bhisa¬

cariyam sowie die Erwähnung der sieben Brüder und der Schwester

da , dann könnte man überhaupt daran zweifeln , ob diese Verse

irgend etwas mit dem Bhisajätaka zu tun hätten. Freilich

io können die V. 1—6 sehr wohl eine Umschreibung des Anfangs der

Prosaerzählung sein, Verdacht müssen aber immerhin die V. 7—8

erregen: im Jätaka 2) werden nämlich die Geschwister sofort nach

1) Ähnliche Motive wie das hiesige liegen auch dem Jät. 326 (Fausb0ll, vol. III, p. 87 ff.) und 344 (ibid. p. 13712'.) zu gründe.

2) Und ebenso in der Erzählung der Jätakamälä, s. unten.

(3)

dem Tode ihrer Eltern Einsiedler, hier aber folgen ihnen die Eltern

beim Auszug in die Hauslosigkeit. Dagegen werden der männliche

Diener und die Dienerin gar nicht erwähnt.

Das sieht ja ziemlich sonderbar aus, erklärt sich aber m. E.

folgendermaßen: Unmittelbar nach dieser Erzählung folgt im CP. 5

das sogenannte Sonapanditacariyam, das dem sogenannten

Sona-Nandajäta'ka (Jät. 532, Fausbäll Vol. V, pp. 312—332)

entspricht. Hier lautet im CP. der letzte Vers :

aham Sono ca Nando ca ubko mätä pitä mama

tadäpi bhoge chaddetvä pävisimhä mahävanan ti. 10

Das stimmt zu der Erzählung des Jätaka , in welcher die

beiden Brüder Sona und Nanda sowie ihre beiden Eltern im Walde

als Einsiedler leben. Aus diesem Cariya könnte dann ein ähn¬

licher Vers in das unmittelbar vorhergehende eingeschoben worden

sein. Überhaupt scheint ja nämlich das CP. ein ziemlich junges, 15

nachlässig zusammengestelltes Werk zu sein.

Mehr Interesse bietet die Erzählung der Jätakamälä des Arya

Öüra. Dort finden wir nämlich als die XIX. Erzählung ein Bisa-

jätaka 1), das etwa folgendes berichtet: Einmal wurde Bodhisattva

in einer reichen Brahmanenfamilie geboren ; er hatte sechs jüngere 20

Brüder und eine Schwester. Nachdem die Eltern gestorben waren,

will Bodhisattva Einsiedler werden und gibt den übrigen von seinem

Entschluß Kunde. Da aber die Geschwister die Trennung fürchten,

folgen sie ihm alle in den Wald, von einem Freunde, einem Diener

und einer Zofe begleitet. Am Ufer eines Lotusteiches bauen sie 25

sich elf Laubhütten und setzen sich dort nieder; das Mädchen be¬

reitet ihnen jeden Tag ihre Speisen — Lotusfasern, die sie auf Lotus¬

blättern darbietet. Nach einander kommen dann die Heiligen,

nehmen ihre Anteile weg und kehren in ihre Hütten zurück.

Sakra aber faßt den Entschluß, die Heiligen auf Probe zu so

stellen ; eines Tages nimmt er vor der Mahlzeitsstunde den Anteil

des ältesten Bruders weg. Dieser sagt nichts davon; da sich aber

dasselbe Ereignis fünf Tage nacheinander beobachten läßt, und

der Heilige somit keine Nahrung bekommt, wird er blaß und ab¬

gezehrt. Als nun die andern nach seiner Hütte kommen, um seine 85

Predigt über die Lehre zu hören , bemerken sie sofort die Ver¬

änderung und fragen nach der Ursache. Bodhisattva erzählt ihnen

das Begebnis; da keiner unter ihnen dem andern einer solchen

Handlung wegen beargwöhnen will, sie aber die Ursache nicht ver¬

stehen , fassen sie den Entschluß sich durch Eidesleistungen zu 40

reinigen. Dabei kommen auch ein yaksa, Elephant und Affe, die

uns schon aus dem Jätaka bekannt sind, herbei und schwören auch.

Die Eidesleistungen sind in den V. 11—24 enthalten. Dann tritt

Sakra selbst hervor, unterhält sich mit dem ältesten Bruder und

1) JStakamSlä ed. Kern, pp. 108—116; übersetzt von Speyer, SBB. I, pp. 154—164. Vgl. S. v. Oldenburg, Girljanda Dzätakü p. 16 f.

10* 5 *

(4)

58 Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

bekennt sich des Diebstahls schuldig ; nach einigen zornigen Worten

des Heiligen, die Öakra aber durch Bitten um Entschuldigung ab¬

wendet, verschwindet der Gott. Damit schließt die Erzählung.

Im großen und ganzen können wir also eine ganz genaue Über-

5 einstimmung der beiden Versionen beobachten. Dies wird noch

mehr offenbar, wenn wir die Gäthä's miteinander vergleichen; wir

finden nämlich hier so große Ähnlichkeiten, daß wir entweder an¬

nehmen müssen , die beiden Versionen sind genaue Übersetzungen

derselben Vorlage, oder Ärya Öüra hat aus der Pälisammlung ge-

10 schöpft 1). Ich stelle zum Vergleich die beiden Texte einander

gegenüber.

Die G. 1 des Jätaka lautet folgendermaßen:

assam gavam rajatam jätarüpam

bhariyan ca so idha labhatam manäpam

15 puttehi däreki samahgi kotu

bhisäni te brähmana yo ahäsi.

Dem entspricht nun V. 11 bei Ärya Süra:

samrddhicihnäbharanam sa geham

präpnotu bhäryäm ca manobhirämäm

20 samagratäm etu ca putrapäuträir

bisäni te brähmana yo hy ahärsit.

In Betracht des samagratäm etu im Sanskrittexte fragt es sich,

ob nicht die Lesart der Handschrift C k puttehi därehi samaggi

hotu hier vorzuziehen wäre. Der Bedeutung wegen paßt ja aber

25 samahgi ebensogut.

Der G. 2:

mälan ca so käsiyam candanan ca

dhäretu putt' assa bahü bhavanti 2)

kämesu tibbam kurutam apekkham

30 bhisäni —

entspricht bei Ärya Süra der V. 12:

mäläh srajaJ candanam amJukäni

bibhrad vibhüsää ca sutäbhimrstäh

kämesu tivram sa karotv apeksäm

35 bisäny ahärsid dvijamukhya yas te.

Ärya Süra hat hier offenbar den Satz besser tourniert als der

Jätakaverfasser, der die Worte putt'assa bahü bhavanti ziemlich

unmotiviert einführte. Zu Änderungen gibt jedoch weder der

eine noch der andere Text Anlaß.

40 Die G. 3—4 lauten folgendermaßen:

1) Über die Quellen des Ärya Sura vgl. jetzt auch Watanabe, JPTS. 1909, P- 263 ff. 2) Fausb0ll: "so all three MSS. for -tul"

1 ß *

(5)

3. pähäiadhanrlo kasimä yasassi putte gihi dhänimä sctbbakäme

vayam apassam gharam ävasatu

bhisäni —

4. so khattiyo hotu pasayhakäri 5

räjäbhiräjä balavä yasassi

sa cäturantam mahim ävasälu

bhisäni —

Diesen entsprechen die V. 13—14 bei Ärya Öflra, die — wenn auch

im Wortlaut etwas abweichend — doch denselben Sinn geben: 10

13. krsyäsrayäväptadhanak kutumbi

pramodamänas tanayapraläpäih

vayo 'py apadyan ramatäm sa gehe

bisäni yas te sakfd apy ahärsit.

14. narädhipäir bhrtyavinitacestäir 15

abhyarcamäno nataiolacüdäih

kftsnäm mahim pätu sa räjavfttyä

lobhäd ahärsit tava yo bisäni.

Obwohl, wie gesagt, die Worte etwas abweichend sind, ließe sich

sehr wohl annehmen , daß Arya $üra die Päliverse in seine mehr so

poetische und phrasenreiche Sprache übersetzt hätte. Noch näher

an den Pälitext schließt sich das folgende ; es lauten nämlich die

G. 5—8 folgendermaßen:

5. so brähmano hotu avitarägo

muhuttanakkhattapathesu yutto 2s

püjetu nam ratthapati yasassi

bhisäni —

6. ajjhäyakam sabbasamattavedanam

tapassinam mannatu sabbaloko

püjetu nam jänapadä samecca 30

bhisäni —

7. catussadam grämavaram samiddham

dinnam hi so bhufijatu Väsavena

avitarägo maranam upetu

bhisäni — 35

8. so gämani hotu sahäyamajjhe naccehi gitehi pamodamäno

mä räjato vyasanam alattha kiflci

bhisäni —

Die entsprechenden V. 5—18 bei Ärya Süra lauten: M

15. purohilah so 'stu narädhipasya

manträdinä svastyayanena yuktah

satkäram äpnotu tathä ca räjnas

taväpi yo näma bisäny ahärsit.

(6)

70 Charpentier, Studien über die indische Erzählungslüeratur.

16. adhyäpakam samyagadkitavedam

tapasvisambhävanayä mahatyä

arcantu tarn jänapadä sametya

bisesu lubdho na gunesu yas te.

5 17. catuhs'atam 1) grämavaram samrddham

labdhvä narendräd upayätu bhoktum

avitarägo maranam sa cäitu

lobham bisesv apy ajayan na yas te.

18. sa grämanir astu sahäyamadhye

io strinrttagitäir upaläpyamänah

mä räjatas 1 ca vyasanäni labdha bisärtham ätmärtham aiidamadyah.

Der metrische Fehler in G. 6 a sabbasamattavedanam

statt -~~-~--) ließe sich wohl am einfachsten verbessern, wenn

15 man statt °vedanam nur "vedam schriebe, was durch den Sanskrit¬

text Bestätigung finden könnte. In Betracht von samyagadkita¬

vedam bei Ärya Süra könnte man ja daran denken, im Pälitext

sammasamattavedam zu schreiben; jedoch geht ja sabba" ebenso¬

gut an.

20 Etwas mehr gehen die folgenden Verse auseinander. Im

Jätaka lauten die G. 9—10 (Verse der Schwester und der Zofe)

folgendermaßen :

9. yam ekaräjä patkavim vijetvä

itthisahassassa thapetu aggam

25 simantininam pavarä bhavätu

bhisäni te brähmana yo ahäsi.

10. däsinam hi sä sabbasamägatänam bhunjeyya sädum avikampamänä carätu läbhena vikatthamänä

30 bhisäni te brähmana yo ahäsi.

Die V. 19—20 bei Ärya Süra lauten:

19. vidyotamänäm vapusä driyä ca

patnitvam äniya narädhipas täm

yositsahasrägrasarim karotu

35 yas tvadvidhasyäpi bisäny ahärsit.

20. ekäkini sä samatitya sädhün

svädüpabhoge pranayam karotu

satkäralabahä mudam udvahanti

bisäny apaäyat tava yä na dharmam.

40 In G. 9 d und G. 10 d ,steht fehlerhaft yo statt yä 2); ebenso steht in V. 9 d des Arya Öüra das widersinnige yas statt yä, was des Metrums

1) Über diese unrichtige Wiedergabe des p. catussadam vgl. Kern, Jätakamälä p. 247; Speyer, SBB. I, p. 160 n. 2.

2) In 10 d hat Bd vielleicht yä.

(7)

wegen ebensogut wäre. Hier kann kaum etwas anderes als bei

direkter Übersetzung eingetretene Nachlässigkeit vorliegen. Daß

nämlich zwei Verfasser ganz unabhängig voneinander einen so

groben Fehler begehen konnten, halte ich für ganz unglaublich. —

Die G. 10" zeigt statt — das fehlerhafte Schema 5

---, d. h. im Anfang findet sich eine Länge zuviel.

Ans den Varianten: B d däsinam hisä und C k " isinam bhisä scheint

nishts erzielt werden zu können. Das erste Wort war vielleicht

unprünglich nicht däsinam-, ebenso wie im Texte des Ärya Öüra

voj dem Vers ein däsy uväca steht, stand vielleicht im Jätaka- io

texte ursprünglich ein däsi vor der Gäthä, was dann später in die

Verteile hineingerückt worden ist. — Was die Worte satkära-

labähä mudam udvahanti bedeuten, scheint nicht klar zu sein;

Spejer übersetzt: "and be greatly rejoiced when she gets a dainty

dish*, eine Übersetzung, die nicht besonders gut begründet zu sein 15

schein. Die Parallele im Pälitexte ist die G. 10°:

carätu läbhena vikatthamänä

was du- Komm, folgendermaßen auslegt: c. I. v. ti läbhahetu ku-

hanakanmam karonli läbhasakkäram uppädenti caratü 'ti attho.

Es schent beinahe, als hätte Ärya Süra den Komm, des Jätaka ge- 20

kannt, dinn der Ausdruck satkäralabdhä muß offenbar = läbhena

sein, wai der Komm, mit läbhasakkäram uppädenti deutet; es

bedeutet tlso der Halbvers satkäralabdhä mudam udvahanti etwa

„des Gewnns wegen (: weil sie Geld erhalten hat) Freude (oder

,Spaß') be-eitend". 25

Die diei folgenden Verse Sei Arya Süra werden einem yaksa,

einem Eleplanten und einem Affen zugeteilt. Ich stelle sie den

Gäthäs gegenüber. G. 11—13 lauten:

11. äväsiko hotu mahävihäre

navakammiko 1) hotu Kajangaläyam' 2) so

tlokasandhim divasä karotu

Siisäni —

12. sc bajjhatü päsasatehi chambhi

ranmä vanä niyyatu räjadhänim

tufehi so haWtiatu päcanehi 35

bhisini —

13. alak'tamüli tipukannaviddho

latthhato sappamukham upetu

sakkaica baddho visikham carätu

bhisäri — 40

1) Über navakammka „Baumeistor" vgl. Cullavagga VI, 5, 2 und VI, 17.

2) Kajangala (skt. Sacangala) war nach dem Komm. z. St. eine Stadt, wo an Holz Not war, in 4es Buddha Kasvapa Zeit war es eine schwierige Arbeit gewesen , dort ein »tos Kloster neu aufzubauen. K. kommt auch in Jät. 375, G. 4—5 vor, wo es als Name von Benares gedeutet wird. In Nidänak.

p. 49, 8 wird ein Dorf K. im östlichsten Majjhimadesa erwähnt; nun liegt ja

(8)

J2 Charpentier, Studien über die indische Erzählungslüeratur.

Die V. 21—28 bei Arya Sura wiederum lauten:

21. äväsikah so 'stu mahävihäre

Kacahgaläyäm navakarmikai ca

älokasandhim divasäih karotu

6 yas tvayy apt praskhalito bisärtham.

22. sadbhir dfdhäih päiaiatäih sa bandham

präpnotu ramyäc ca vanäj janäntam

tiksnänkus'äkarsanajä rujas' ca yas te muniirestha bisäny ahärsit.

io 23. sa puspamäli trapughrstakantho

yastyä hatah sarpamukham paräitu

väikaksyabaddhai ca vased grhesu

läulyäd ahärsit tava yo bisäni.

Schließlich leistet auch der älteste Bruder seinen Eic; es

i5 heißt G. 14:

yo ve anattham natthan Ii cäha

käme va so labhatam bhwrXjatan ca

agäramajjhe maranam upetu

yo va bhonto samkati kancid eva.

so Dazu stimmt nun der V. 24 bei Ärya Süra :

yo nastam ity äha na cäsya nastam

istän sa kämän adhigamya kämam

upäitu gehäsrita eva mftyum

bhavatsu yah iahkata idräam vä.

25 In dem folgenden Gespräch zwischen dem ältes'en Heiligen

und Sakra gehen die Verse mehr auseinander. Ich wrtse deswegen

nur auf die Tabelle hin, die Speyer, SBB. I, p. 339 riebt, wo die

entsprechenden Verse im Jätaka und bei Arya fWa enander gegen¬

übergestellt sind. Nur V. 31 bei Ärya Süra bietet mit der G. 19

so unmittelbare Wortähnlichkeiten von mehr bedeutenier Art 1).

Durch Vergleichung des Jätaka mit der Erzählung des Arya

Öüra haben wir also Klarheit über die buddhistische Form der Sage

gewonnen: In Benares lebten in einer Brahminenfamilie sieben

Brüder und eine Schwester. Nachdem ihre ElterJ gestorben waren,

35 zogen sie , einen Freund , einen Aufwärter und eine Zofe mit sich

führend, nach Himavant, um dort als Einsiedle zu leben. Sie er¬

nährten sich von Lotusfasern. Eines Tages Wirde aber die Portion

Benares tatsächlich beinahe an der östlichen Grenze des Madhyadesa, und es wäre somit sehr wohl glaublich , daß K. wirklich oin Ort in der Nähe von Benares war.

1) Im Vorbeigehen bemerke ich einige Ver.<*bnlichkeiten innerhalb des Jätaka, die bei Pausboll nicht erwähnt sind. ('. 20 c — d ist = Jst. 497

G. 19 c—d (vgl. dazu Verfasser ZDMG. 63, p 181) und G. 21 b ist =

Jät. 391 G. 5 b.

(9)

des ältesten Bruders weggenommen; dies geschah dann mehrere (drei oder fünf) Tage nacheinander. Schließlich tat er den übrigen

von dem Diebstahl kund ; um sich des Argwohns zu befreien, leisten

sie alle einen Eid, auch der älteste. An den Eidesleistungen nehmen

auch drei Nebenfiguren — ein yaksa, ein Elefant und ein Affe — 5

teil, also im ganzen 14 Wesen. Dann tritt Indra, der die Lotus¬

fasern weggenommen hat , um die Heiligen zu prüfen , hervor und

bekennt sich des Diebstahls schuldig; das Gespräch wird zwischen

ihm und dem ältesten Bruder geführt , dieser zürnt ihm zuerst, .

wird aber durch das demütige Benehmen des Gottes völlig zufrieden- 10

gestellt. So endet alles glücklich.

Das größte Interesse knüpft sich m. E. an die Verse, die die

Eidesleistungen enthalten, die ja auch in der Mitte der Sage stehen.

Vom Standpunkte eines weltfliehenden Asketen aus kann man sie

ja verstehen, den Kindern der Welt aber müssen die Verfluchungen, is>

die hier ausgesprochen werden — die Verse des Elefanten und des

Affen ausgenommen — eher als Glückwünschungen erscheinen.

Wenn nun die Sage einfach die Erfindung eines buddhistischen Ein¬

siedlers wäre , dann wären ja doch diese Ausdrücke verständlich.

Wir werden aber sofort sehen , daß dies kaum der Fall ist , und 20

daß also eine andere Erklärung hier gesucht werden muß.

Eine, soviel ich weiß, bisher nicht bemerkte Parallele hat das

Bhisajätaka in dem großen Epos. In MBh. XIII, 4396—4546

(— XIII, 93, 1—149) erzählt nämlich Bhlsma dem Yudhisthira

eine alte Geschichte, genannt Bisastainyopäkhyänam 1). Die 25

Erzählung lautet etwa folgendermaßen: Die sieben Rsi's, Kasyapa,

Atri , Vasistha , Bharadväja , Gautama , Jamadagni und Visvämitra, sowie die Gattin Vasistha's, ArundhatT, hatten eine Dienerin, Gandä,

und als Aufwärter ihren Mann , den dädra Pasusakha. Sie lebten

alle mit harten Bußübungen beschäftigt im Walde. Während- so

dem bricht eine Hungersnot aus; einen Prinzen aus dem Hause

des Sibi , den sein Vater den Heiligen als Opfergabe dargereicht

hatte, und welcher aus Hunger gestorben war, kochten sich die

Rsi's zur Speise. Der König Säibya Vrsädarbhi kommt selbst herbei

und bietet den Einsiedlern reiche Nahrungsmittel und Schätze, sie 35

wollen aber nichts davon wissen. Der König sendet ihnen Feigen,

von denen einige mit Gold gefüllt sind; Atri weist aber die Boten

ab, und die Heiligen ziehen sieh tiefer in den Wald zurück. Äußerst

zornig opfert der König unter Begleitung der schrecklichsten Be¬

schwörungen ; aus dem Feuer entsteht eine Hexe , Yätudhäni , die *o

er beauftragt, die Rsi's zu verderben.

Bei ihrer Wanderung sind die Rsi's inzwischen mit einem

feisten Mönche, Sunahsakha 2), der mit einem Hunde umherwandelt, 1) "The episode relating to the theft of the lotus-stalks", S0rensen Index p. 153, der eine gedrängte aber gute Inhaltsübersicht gibt. Ich folge im wesent¬

lichen ihm und Jacobi, MBh. p. 169.

2) Indra in Mönchsgestalt.

(10)

74 Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

zusammengetroffen. Die Heiligen geben verschiedene Gründe an,

warum jener Mönch so wohlgenährt aussieht; dann vereinen sie

sich mit ihm und ziehen weiter. Bald gelangen sie nach einem

Teiche, der von der Yätudhäni bewacht ist. Die Wanderer wollen

5 eßbare Lotusstrünke sammeln, die Hexe will sie aber nicht zulassen,

ehe sie ihre Namen gesagt haben. Das tun jetzt die Heiligen, in¬

dem sie ihren Namen äußerst dunkle Erklärungen beifügen, welche

in den V. 4482—4506 zu lesen sind. Zuletzt kommt Sunahsakha;

er schlägt die Hexe mit seinem Dreistab auf den Kopf und ver-

io wandelt sie in Asche.

Nach dieser langen Einleitung fängt das eigentliche Bisa-

stainyopäkhyänam an. Alle Rsi's holen sich nämlich aus dem

Teiche Lotusfasern ; dann baden sie. Wenn sie aber nachdem essen

wollen, sind die Strünke insgesamt verschwunden. Um sich von

15 dem Verdacht des Diebstahls zu reinigen, stößt der eine nach dem

andern die schrecklichsten Verfluchungen über jenen aus, der die

Strünke genommen hat. Nur Sunahsakha wünscht dem Diebe lauter

Glück; als sich die Rsi's darüber wundern, tut er ihnen kund,

wer er sei , und daß er , um sie zu prüfen, die Lotusstrünke weg-

80 genommen hat. Dann gehen die Heiligen mit ihm versöhnt in

den Himmel.

Unmittelbar nach dieser Episode finden wir nun ein zweites

Bisastainyopäkhyänam, MBh. XIII, 4547—4600 (= XIII,

94, 1—54) 1). Hier fehlt nun ganz und gar die einleitende Ge-

«5 schichte über Öäibya Vrsädarbhi , die Yätudhäni usw. Die Er¬

zählung läuft sonst im allgemeinen der ersten Version ganz gleich,

nur mit zwei Unterschieden: 1. sind die auftretenden Personen statt

elf in der vorigen Version, hier sechsundzwanzig (außer die Väla-

khilya), nämlich: Agastya, der jedoch nicht als schwörend auftritt,

sound weiter Bhrgu, Vasistha, Kasyapa, Gautama, Angiras, Dhun-

dhumära, Dillpa, Puru, Sukra, Jamadagni, Sibi, Yayäti, Nahusa,

Ambarlsa, Närada, Näbhäga, Kavi, Visvämitra, Parvata, Bharadväja,

Astaka, Gälava, ArundhatI, Sunahsakha (= Indra) und Surabhi; 2)

2. nimmt Indra hier nur die Lotusstrünke des Agastya weg.

35 Von diesen Verschiedenheiten erweist sich die erste als un¬

ursprünglich, die zweite wiederum als altererbt. Denn wir sahen,

daß im Jätaka Sakka nur die Lotusstrünke des ältesten Bruders,

Mahäkancana, wegnahm , sowie es hier mit denen des Agastya ge¬

schieht. Dagegen steht durch ' Vergleich der Jätakaerzählung mit

40 der ersten Version des Mahäbhärata die ursprüngliche Zahl der

beteiligten Personen fest. Im Jätaka und Epos findet sich nämlich:

1) Über solche Doubletten innerhalb der epischen Dichtung und ihre Bedeutung für die Entstehung des Epos vgl. W. Geiger, DTpavamsa und Mahä- vamsa p. 4 ff.

2) Die Kuhgöttin, Tochter des Daksa und Gattin Kasyapa's — Atri fehlt, wie man sieht, in dieser Sammlung, ich weiß nicht aus welchem Grunde.

(11)

Jätaka. MBh.

Mahäkancana. f Die sieben Rsi's : Kaiyapa, Atri,

Upakaficana. I Vasistha, Bharadväja, Oau-

Fünf jüngere Brüder. tama, Jamadagni und Visvä-

( mitra. 5

Kancanadevi, ihre Schwester. Arundhati, die Gattin des Va¬

sistha.

Die Dienerin. Oandä, die Dienerin.

Der Aufwärter. PaJusakha, ein Südra, der Gatte

der Gandä und Aufwärter der 10

Heiligen.

Der Freund. Sunahsakha, ein Mönch (=Indra).

[Im Jätaka kommen noch dazu

yaksa, Elefant und Affe, sowie

Sakka, der also hier doppelt ver- 16

treten ist, da er nämlich sicher

mit dem Freund identisch ist.]

Im großen und ganzen finden wir also in den beiden Versionen

elf Hauptpersonen; daß dies eine wichtige Übereinstimmung ist,

wird man wohl kaum verneinen wollen. 20

Ich komme nun zu den Gäthä's zurück, die die Eidesleistungen

der Heiligen enthalten. Die Verse der buddhistischen Texte sind

schon oben angeführt worden, und man hat sich also von ihrem

Inhalt eine Vorstellung bilden können. Nun könnte man vielleicht

vermuten , daß sich gerade in dieser Abteilung des alten itihäsa 25

Übereinstimmungen zwischen Jätaka und Epos finden sollten; das

ist aber fast gar nicht der Fall. Ehe ich aber etwas näher auf

die Gründe dieses sonderbaren Verhältnisses eingehe, lasse ich zuerst

eine Vergleichung der Verse innerhalb der zwei MBh.-Versionen

folgen, damit man sich über den Inhalt jener Strophen eine Vor- so

Stellung machen kann. Sie sind in MBh. XIII, 4514—4533 und

XIII, 4562—4587 + 4590—4591 enthalten und lauten folgender¬

maßen :

4514. Atrir uväca:

sa gäm sprdalu pädena süryan ca pratimehatu S5

anadhyäyesv adhiyita 1) bisastainyam karoti yah.

Vgl. dazu 4578 a—b:

Kavir uväca:

pädbhyäm sä gän tädayatu süryan ca pratimehatu.

Zum zweiten Halbverse finde ich keine Parallele. 40

1) Über diese Sünden vergleiche Manu IV, 48 und 52 (Pissen, worüber s. weiter Brunnhofer, Ar. Urzeit, p. 324f.) und IV, 101 ff. (Studium bei ver¬

botener Zeit) ; über das Berühren der Kuh mit dem Fuß vergleiche auch Jolly, Recht und Sitte p. 116.

(12)

76 Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

4515. Vadistha uväca:

anadhyäyaparo loke dunah sa parikarsatu 1)

parivrät kämavrttas tu bisastainyam —

Vgl. dazu teils 4568 a—b:

Vadistha uväca:

asvadhyäyaparo t ) loke dvänan ca parikarsatu

und 4580 c:

dunah karsatu vrttyarthe teils 4586 c:

parivrät kämavrtto 'stu

In 4574 c steht ferner kämavrttas tu dtksitah und in 4582 b :

kämavrttad ca päpakrt.

Weiter spricht Vasistha noch einen Vers:

4516. daranägatam hantu sa svasutäfi copäjivatu 8)

arthän kähksatu kinädäd*) bisastainyam —

Vgl. dazu 4578 c:

daranägatam santyajatu

Es folgen danach die beiden Verse des Kasyapa:

4517. sarvatra sarvam lapatu nyäsalopam karotu ca

kütasäksitvam abhyetu 6) bisastainyam —

4518. vrthä mämsädanad cästu vrthä dänam karotu ca*)

yätu striyam divä cäeW) bisastainyam —

Zu diesen Versen vergleiche man: a) zu 4517:

4564. Kadyapa uväca:

sarvatra sarvam panatu nyäsalopam karotu ca 9)

kütasäksitvam abhyetu yas te harati puskaram.

b) zu 4518:

4570 a — b. i§ukra uväca:

vrthä mämsam samadnätu divä gacchatu maithunam.

1) Die Bombayausgabe, die ich unten mit B zitiere — bat hier: anadhyäye pathel loke *° p" (dazu sagt Nllakanttia: sunah särameyän parikarsatu kridärtham mrgayärtham, ca).

2) Nach pw. 2, 293: „dem Vedastudium nicht obliegend", vielleicht besser als anadhyäyaparo in 4515, da ja anadhyäya term, techn. ist für „Zeit, bei welchem das Vedastudium untersagt ist".

3) Nilakantha: svasutäm sulkagrahanena.

4) Ackerbau den Brahmanen untersagt, vgl. Manu III, 64 und X, 83—84.

5) Über Unterschlagung von Doposita vgl. Manu VIII, 179 ff. ; über falsche Zeugnisse s. Index zu SBE. XXV unter „oath", „perjury" und „ witness*. Vgl.

auch Jolly, Recht und Sitte p. 115.

6) Nllakan(ha: vrthä yägädinimittam vinä vrthä natanartakädau.

7) Über Strafe fiir Verkehr mit Weibern bei Tage vgl. Manu XI, 175.

8) B hat: nyäsalobham karotu ca.

(13)

Dann folgen die Verfluchungen des Bharadväja:

4519. nrdamsas tyaktadharmo stu strlsu jnatisu gosu ca

brähmanan cäpi jayatäm 1) bisastainyam' — •

4520. upädhyäyam adhah krtvä reo 'dhyetu yajümsy api

juhotu ca sa kaksägnau bisastainyam —

Zu 4519 stimmt 4575:

Ambarisa uväca:

nräamsas tyaktadharmo stu strisu jnatisu gosu ca

nihantu brähmanah cäpi yas te harati puskaram.

Man vergleiche auch 4585 c : dharmajnas tyaktadharmo 'stu. —

Zu 4520 habe ich keine Parallele gefunden.

Es folgen dann die Verse des Jamadagni:

4521. purisam utsrjatv apsu*) hantu gärt cäiva druhyatu

anrtau maithunam yätu bisastainyam —

4522. dvesyo bhäryopajivl *) syäd dürabandhus ca väiravän

anyo'nyasyätithiS cästu bisastainyam —

Diese Verse haben in der zweiten Version keine Parallelen. — Es

folgen danach die Verse des Gautama:

4523. adhitya vedäms tyajatu trin agnin apavidhyatu

vikrinätu tathä somam*) bisastainyam —

4524. udapänaplave 6) gräme brähmano vrsalipatih

tasya sä lokyatäm yätu bisastainyam —

Zu 4524 vergleiche man den Fluch des Dillpa:

4568. udapänaplave gräme brähmano vrsalipatih

tasya lokän sa vrajatu yas te harati puskaram *).

Es folgen dann drei Öloka's des Visvämitra:

4525. jivato väi gurün bhrtyän bharantv asya 'pare janäh

agatir bahuputrah syäd bisastainyam —

4526. aiucir brahmakitto' 1) 'stu rddhyä cäiväpy ahamkftah

karsako matsari cästu bisastainyam —

1) Nllakantha: jayatäm yuddhe väde vä.

2) Vgl. Manu IV, 46—48 und 56. 3) Vgl. Manu XI, 64.

4) Vgl. Hillebrandt, Ved. Mythol., p. 71 Anm. und 439; GJAPh. III, 2,126 f.

5) Nllakantha: udapänaplave ekaküpäikafivane — udapäna- „Brunnen"

ist bisher nicht im Sanskrit belegt, wohl aber im P&li, s. Morris, JPTS. 1887, p. 117 f. — Übrigens ist mir dieser Sloka ziemlich unverständlich; es wäre möglich , udapänaplava wäre einfach ein Eigenname , was auf irgend eine mir anbekannte Episode anspielen könnte. In der zweiten Hälfte steht lokyatä, was nach pw. „das Erlangen einer besseren Welt* bedeuten soll; also: „sie soll in eine bessere Welt gelangen als er, der* usw. Man soll sich erinnern, daß nach Manu XII, 59 die, welche mit Südrafrauen verkehren, in der nächsten Existenz preta'ti werden.

6) Vgl. zum Wortlaut Jät. 344 G. 1: tassa sä vasam anvetü yä te ambe

avahari. 7) Nllakantha: brahmaküto vedaräfit tasyäSucitvam dosah.

(14)

78 Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

4527. varsäcaro 'stu bhrtako räjnad cästu purohitah

ayäjyasya bhavatv 1) rtvig bisastainyam —

Zu 4526 vergleiche man 4566 a: aäucir brähmaküto 'stu, 4565 a:

jivatv ahamkrto buddhyä und 4565 b : karsako matsarl cästu.

5 Zu 4527 vergleiche man 4579:

karotu bhrtako 'varsän 2) räjnas cästu purohitah

ftvig astu hy ayäjyasya yas te harati puskaram.

Es folgen dann die Verse der ArundhatI:

4528. nityam paribhavec chvasrüm bhartur bhavatu durmanäh

io ekä svädu samadnätu bi° . . . yä.

4529. jnätinäm grhamadhyastkä s ) saktün attu dinaksaye

abhogyä*) 'virasür astu bi" . . . yä.

Zu 4528 vergleiche man:

4584. dvaärvä 'pavadam vadatu bhartur bhavatu durmanäk

is ekä svädu samasnälu yä te harati puskaram

und auch 4567 b :

ehalt sampannam 6) asnätu.

Nach den Versen der ArundhatI folgen diejenigen üer Gandä:

4530. anrtam bhäsatu sadä bandhubhis ca virudhyatu

to dadätu kanyäm dulkena bi° . . . yä.

4531. sädhayitvä 9) svayam präied däsye jiryatu cäiva ha

vikarmanä pramiyeta bi° . . . yä.

Zu 4530 stimmt 4577 (Spruch des Näbhäga):

anrtam bhäsatu sadä sadbhis" cäiva virudhyatu

25 dulkena tu dadat kanyäm yas te harati puskaram.

Der äüdra Pasusakha, der Gatte der Gandä, spricht demnach

den folgenden Vers, der sich in der zweiten Version nicht wieder¬

findet:

4532. däsa eva prajäyeta saprasütir akincanah

so daivatesv anamaskäro bi" . . . yah.

1) B hat bhaved. — Vgl. z. St Manu IV, 205 f.; XI, 38 ff. und 198.

2) Nllakantha: bhrto vittena krttah bhrtako dhanyavikritah vcdiyaih krttah sann avarsäm vrstinibandham karotu. — Dies würde ein wenig Lieht auf 4527 werfen, stände nicht dort das sonderbare varsäcaro (pw. hat v° ohne Bedeutung). Ich möchte als möglich vermuten, man konnte ein varsävaro einsetzen, was etwa „den Regen hemmend* bedeuten sollte; doch scheint mir der Vers immerhin recht dunkel.

3) Nllakantha: piätin anädrtyety arthah.

4) Nllakantha: abhogyä yonidüsitä.

5) sampanna- bedeutet „sweet thing, sweet meat" in Pürnabhadra's Pane, ed. Hertel, p. 255, 5 (vgl. ib. p. 295).

6) Nllakantha : sädhayitvä annum paktvä. — Vgl. p. sädheti bei Childers.

(15)

Endlich spricht Sunahsakha-Indra folgenden sonderbaren „ Fluch",

durch welchen die Einsiedler den wirklichen Dieb entdecken:

4533. adhvaryave duhitaram dadätu

chandoge vä caritabrahmacarye

ätkarvanam vedam adhitya viprah 5

snäyita vä yo harate bisäni.

Der Vers 4590, der diesem entspricht, lautet:

adhvaryave duhitaram dadätu

chandoge vä caritabrahmacarye

ätkarvanam vedam adhitya viprah io

snäyita yak puskaram ädadäti.

Durch Vergleichung der zwei Versionen steht also fest, daß, wenn

sich auch hie und da mindere Verschiedenheiten und Lücken in

dem einen oder anderen Texte finden , sie doch im wesentlichen

miteinander identisch sind. In der Hauptsache aus einer und der- i:>

selben Vorlage stammend, sind sie doch kaum voneinander abhängig,

wie am besten der Refrain — einerseits bisastainyam karoti yah

(yä), andrerseits yas (yä) te harati puskaram — beweist.

Es bleibt nun zuletzt die wichtigste Frage zu erörtern: wie

verhalten sich die beiden Textversionen, die buddhistische und die se

epische, zueinander? Dabei muß zuerst geprüft werden, inwieweit

sich Vers- oder Wortähnlichkeiten innerhalb der beiden Texte finden.

Solche finden sich aber, wie schon gesagt, in äußerst geringem

Maße. Der Refrain zuerst: im Jätaka haben wir überall:

bhisäni te brähmana yo ahäsi, 25

in der ersten MBh.-Version wiederum:

bisastainyam karoti yah (: yä).

Für diese beiden läßt sich keine gemeinsame Vorlage konstruieren.

In 4533 finden wir aber den Versschluß: yo harate bisäni und

in der zweiten Version durchgehend : yas (: yä) te harati puskaram. 30

Zusammengestellt kommen diese Versschlüsse dem Refrain der

Jätakastrophen ziemlich nahe. — Es finden sich nun weiter noch

ein paar Verse, die — wenn auch nicht in denselben Werten —

dieselben Gedanken ausdrücken. Ich will freilich nicht viel Gewicht auf die ähnliche Idee in G. 3 c : pahütadhahno kasimä und V. 4516 c : ss

arthän kähksatu kinäiäd (und V. 4526 c: karsako matsari cästu)

legen — dergleichen kann ja zufällig sein, bleibt aber in diesem

Zusammenhang von einer gewissen Bedeutung. Aber in V. 4527 a — b

heißt es, wie wir schon sahen:

varsäcaro 'stu bhrtako räjnas' cästu purohitah *o

und in G. 5a — c heißt es:

so brähmano hotu avitarägo muhultanakkhattapathc.su yutto püjetu nam ratthapati yasassi.

1 1

(16)

80 Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

Der Jätakakomm. deutet den Vers als auf das Purohitaamt sich

beziehend, was noch deutlicher wird durch die Formulierung der

Strophe bei Ärya Süra, G. 15:

purohitah so 'stu narädhipasya

6 manträdinä svastyayanena yuktah

satkäram äpnotu tathä ca räjnas —

Dabei bekommt auch , soviel ich verstehe , das Rätselhafte des

MBh.-Verses seine Lösung • der Brahmane ist ein gründlicher Astro¬

loge und als solcher auch Zauberer, er kann den Regen hervor-

io zaubern und verhindern. Durch diese Künste erobert er sich das

Purohitaamt 1).

In den Versen der ArundhatI und der Gandä kommt ein

ziemlich gleichgearteter Vers vor. Es heißt ja in 4528 c: ekä

svädu samasnätu, in 4531c wiederum: sädhayitvä svayam präJed.

15 Daß dies mit der G. 10 b: bhuüjeyya sädum avikampamänä auf

gemeinsame Vorlage zurückgeht, scheint mir klar zu sein 2). Schlie߬

lich kommt in der zweiten Version, 4580a, ein Ausdruck vor:

gräme cädhi/crtah so 'stu , was gut zu G. 8 a : so gämani hotu

sahäyamajjhe stimmt. Weitere Anklänge lassen sich , soviel ich

so sehe, nicht finden.

Mögen nun auch diese Ähnlichkeiten unbedeutend und vereinzelt

erscheinen, so bestätigen sie doch das, was auch ohne sie ganz be¬

stimmt anzunehmen wäre, nämlich daß die buddhistische und die

epische Version der Sage durchaus auf gemeinsamer Vorlage beruhen.

26 Wenn aber dies der Fall ist , wie kommt es dann , daß sie gerade

in dem wichtigsten Punkte, in den Versen, die die Eidesleistungen

enthalten, so stark voneinander abweichen, ja, eigentlich ganz und

gar Gegensätze zueinander sind ? Es muß eine der beiden Versionen

umgedichtet worden sein, aber welche?

so Wenn ein Text aus dem Pälikanon, besonders aus seinen ältesten

Werken, zu einem epischen Texte stimmt, ist kaum an Entlehnung

der einen oder andern Seite zu denken. Denn in der Zeit, wo die

altbuddhistischen Werke entstanden, etwa um 450—250 v. Chr.,

existierte überhaupt ein Mahäbhärata kaum, mindestens nicht in

85 dem Sinne des Namens, der uns jetzt geläufig ist ; am allerwenigsten

waren die beiden großen Sammelwerke . die ohne jeden sichtbaren

Anlaß dem Epos einverleibt worden sind , Sänti- und Anusasana-

parvan, in jener Zeit vorhanden. Andererseits zeigt aber das große

Epos , obwohl das Gegenteil öfters behauptet worden ist, fast ganz

*o und gar keine buddhistischen Einflüsse ; an Benutzung der alt¬

buddhistischen Erzählungswerke seitens der epischen Dichter ist

1) In der Rsyairngasage z. B. wird ja erzählt, daß es, weil des Königs Purohita einen Fehler begangen hatte, nicht regnete. Wenn nun auch dieser Zug der ältesten Erzählung nicht angehörte, beweist das gegen die hier erörterte Ansicht nichts. Vgl. auch Fick, Soziale Gliederung, p. 107 ff.

2) Vgl. weiter Jät. 326 G. 3: eko sädum na bhunjeyya.

1 1

(17)

schlechthin nicht zu denken. Dann bleibt aber nur der dritte Weg

offen: unbeeinflußt voneinander haben Jätakaverfasser und Epiker

verschiedener Zeiten die schon vorhandenen Märchen- und Legenden¬

schätze ausgebeutet, die alte Itihäsasammlung nämlich, an deren

Existenz ich ziemlich fest glaube aus Gründen, die zwar nicht hier

angegeben werden können. Jene Itihäsasammlung aber war sicher

in strengbrahmanischen Kreisen entstanden, wo noch der alte Götter¬

glaube und die Opferpflege in Blüte standen, ohne durch den

Rationalismus und Nihilismus späterer Zeiten beeinflußt zu sein.

Wenn also eine buddhistische Sage mit einer epischen so genau

übereinstimmt, daß wir eine Benutzung dieser älteren Vorlage an¬

nehmen müssen, andererseits aber auch Verschiedenheiten sich vor¬

finden, dann ist die Umdichtung eher an der buddhistischen Seite

anzunehmen 1). So verhält es sich nun m. E. auch mit dem hier

behandelten Text«.

Die „Geschichte vom Lotusstrünkediebstahl'', das Bisastain-

yopäkhyänam — ein Name, der sehr wohl der älteren Vorlage

entstammen kann — ist also m. E. in der MBh.-Version besser

bewahrt geblieben. Ob die Verse im MBh. den ursprünglichen

Text ganz treu erhalten haben, darüber will ich mir zwar keine

Vermutung getrauen — ich behaupte nur, sie stehen dem alten

Itihäsa viel näher als der Jätakatext. Dies ist ja auch ohnehin

ganz selbstverständlich, da die meisten der Verwünschungen, deren

sich die buddhistischen Heiligen bedienen , einem brahmanischen

Dichter als gar nicht so schlimm erscheinen möchten. Es fragt

sich aber dann: wo fand der buddhistische Dichter den Anlaß zur

gänzlichen Umdichtung der Fluchverse , die er vorgenommen hat ?

Denn ich glaube kaum, er hätte eine solche nur aus innerem Drang

vorgenommen; wenn nämlich der alte Text etwa dasselbe enthielt

wie die jetzigen MBh.-Texte, und ein solcher einem buddhistischen Dichter vorlag, war es ihm kaum nötig eine so gewaltsame Änderung

vorzunehmen. Denn Lüge, Betrug, Mord, Mädchenverkauf usw.,

wovon die brahmanischen Heiligen in ihren Verwünschungen reden,

waren auch einem Buddhisten nicht besonders beliebt. Ebensosehr

haßte er aber auch das , was die Grundsteine der brahmanischen

Hierarchie ausmachte : das Werben um Geld und Kühe , um hohe

Ämter und Königsgunst, die Freude an Söhnen, Gattinnen und Vieh,

die blutigen Opfer und das unnütze Vedastudium. Doch — ich

hebe noch einmal hervor, was ich soeben gesagt habe — ohne

irgendwelchen rein äußeren Grund hätte der buddhistische Dichter

wohl nicht seine Umdichtung vorgenommen. Wo ist also dieser

Grund ?

1) Die hier kurz skizzierte Theorie hat natürlich nicht allgemeine Geltung.

Ganz anders verhält es sich ja doch mit Legenden wie z. B. dem Hatthipäla- jätaka und damit verwandten Texten (vgl. Verf. ZDMG. 62, 725 ff.); solche gehören

aber nicht dem alten Itihäsa an — sie entstammen der Literatlirart, die Winternitz treffend „Asketendichtung" nennt.

Zeitschrift der D. M. G. Bd. LXII. 6

(18)

82 Charpentier, Studien über die indische Erzählungsliteratur.

Ich habe oben die Personen der buddhistischen und der epischen

Erzählung einander gegenübergestellt. Dabei habe ich — wie ich

glaube mit vollem Recht — den Freund (sahäyä) im Jätaka mit

dem Mönche Sunahsakha 1) identifiziert. In dem Verse dieses

5 Sunahsakha aber liegt gewissermaßen das punctum saliens der

ganzen MBh. - Geschichte. Durch seinen eigentümlichen „Fluch"

gibt er ja den Heiligen den Schlüssel zum ganzen Vorgang. Und

dieser „Fluch" lautet ja:

4533 (4590). adhvaryave duhitaram dadätu

io chandoge vä caritabrakmacarye

ätkarvanam vedam adhitya viprah

snäyita yak puskaram ädadäti.

Wir können m. E. ziemlich ruhig annehmen , daß der MBh.-Ver-

fasser diesen Vers unverändert aus seinem Original übernahm. Denn

is gerade in dem Umstände, daß dieser „Fluch" kein wirklicher Fluch

ist, sondern nach brahmanischer Anschauung eher ein großer Segen,

liegt ja die Pointe der ganzen Geschichte. Einem buddhistischen

Dichter aber schien dieser Vers sicher eben so schlimm wie die

übrigen ; wenn er also einen solchen gerade am Wendepunkt der

20 Geschichte vorfand, lag es ihm ganz nahe nach diesem Verse alle

übrigen zu verändern. So löst sich m. E. das ganze Rätsel.

Ich behaupte mithin, daß das Bhisajätaka und das Bisa-

stainyopäkhyäna aus einem alten Itihäsa geschöpft

sind; daß weiter der MBh. -Text den alten Text ziem-

25 lieh treu bewahrt hat, der Jätakaverfasser aber nach

dem Verse des Sunahsakha-Indra auch die übrigen

Gäthä's neugedichtet hat.

Aber — wird man einwenden — wo findet sich dann im

Jätaka der Vers des Sunahsakha? Denn jener brauchte ja über-

30 haupt nicht verändert zu werden. Ich gebe zu, daß dieser Einwand

schwerwiegend scheinen kann ; das gewonnene Resultat zu vernichten

vermag er aber m. E. nicht. Wenn wir den Angaben des Jätaka-

• kommentars folgen sollen, dann ist es die G. 7, die dem sahäya-

täpasa gehört. Sie lautet aber:

85 catussadam gämavaram samiddham

dinnam ki so bkufijatu Väsavena

avitarägo maranam upetu

bhisäni te brähmana yo ahäsi,

ähnelt also nicht im geringsten Maße dem Verse des Sunahsahha.

•40 Überhaupt läßt sich ja eine genaue Entsprechung nicht finden ; doch ist wenigstens der Gedanke in G. 6 a : ajjkäyakam sabbasamatla-

vedanam-) und V. 4533c: ätkarvanam vedam adhitya viprah un-

1) Vielleicht sein Name schon in der Vorlage des MBh.

2) S. über diesen Vers oben p.

(19)

gefähr derselbe. Ich möchte deswegen annehmen , daß teils der

Vers des Sunahsakha stark umgedichtet worden, teils die G. 6 und

7 den Platz getauscht haben. Eine solche Annahme darf wohl

nicht allzu kühn scheinen.

Es wäre noch zu erörtern, welchen Umständen die drei Neben¬

personen des Jätaka — vanadevatä (oder yaksd), Elefant und Affe

— ihre Existenz verdanken. Hier sehe ich aber kein" Lösung des

Rätsels. Es wäre ja möglich, es hätte noch eine ähnliche Erzählung

gegeben, wo statt Einsiedler solche Personen auftraten — eine Er¬

zählung, die dann mit dem eigentlichen Bhisajätaka vermischt wurde.

Das bleibt jedoch nur eine ganz lose Hypothese. Doch scheinen

mir jene drei Nebenfiguren keinen Einfluß auf das von mir fest¬

gestellte Resultat ausüben zu können.

1 1 * 6*

(20)

84

Die Ansicht Kaiser Friedrich's IL des Hohenstaufen

über das biblische Opfergesetz.

Von W. Bacher.

In der Abhandlung über Tomtom (ZDMG. 63, 459) zitiert

Hau bei- aus Joseph Perles R. Salomo b. Abraham b. Adereth

(S. 68, Anm. 56) eine Äußerung Kaiser Friedrich's II. über die im

Pentateuch vorgeschriebenen Opfertiere. Diese Äußerung ist nicht,

s wie man aus Hauber's Mitteilung schließen könnte, von R. Salomo

b. Adereth (besser Adret) tradiert; sondern sie findet sich in der

berühmten Predigtsammlung Malmad Hattalmidim des Jakob

b. Abba Mari Anatoli, der zu jenem Kaiser in persönlichen Be¬

ziehungen stand und in seinem Auftrage philosophische Werke aus

io dem Arabischen übersetzt hat. Perles zitierte die betreffende

Stelle des genannten Werkes nach einer Handschrift. Nicht lange

darauf erschien das Werk im Drucke (Lyck 1866, Schriften des

Vereins Mekize Nirdamim) und die Äußerung Kaiser Friedrich's II.,

die Anatoli wahrscheinlich aus dessen eigenem Munde vernommen

is hatte , ist in der Ausgabe in korrekterer Form zu lesen als bei

Perles. Ich will sie hier nochmals zum Abdrucke bringen und

übersetzen, weil Hauber's Ubersetzung den Sinn vielfach entstellt und einige Ausdrücke unrichtig wiedergibt. Anatoli's Bericht lautet

(S. 92 b): '■p-iK'n rTTPta p-iris infea«! bmn -"bwrt isrntn

so «bi "(SSm "ipasi yan ysnp anpr-ib aion ms yyvn ay a in; l )tw nnoyb pnpFi nnaxo ""ab -rasr hwitt i5">wn y*o ovo n^ipnb ms

15*131 -ibu 12'"WB -a-o in« nx-m bin yni NTOb 13

nmwna in am ma ion n^bsa icos am a^n-a an iNsm -ipnn

am am nna nrpsi w\>$5 anb -,->ni n-n-o-iw an nvn-

26 -imra 8)by -px-ib rb« a-npnb ms sb -p by tbiis dj-n ■ib-'Na

31-ipnb ms i"p 3);i«n Nb niöNb "O nt by mN-im . 4)nrnn ^insi?

1) Anatoli vollendete sein Werk einige Jahre vor 1250, dem Todesjahre des Kaisers. Über Anatoli's Verkehr mit dem Kaiser s. Oüdemann, Gesch.

des Erziehungswesens der Juden in Italien, S. 105 f.

2) So bei Perles. Die Ausgabe : "pSI .

«) Bei Perles "WSBJO . 4) Bei Perles nTCHSH.

S) Ausgabe: 2Pmn, C. rWttn:.

1 1 *

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