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Archiv "Deutsche Rentenversicherung" (24.11.2006)

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A3166 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 47⏐⏐24. November 2006

P O L I T I K

sich das am sogenannten sozial- medizinischen 2-Jahres-Verlauf, bei dem die Rehabilitanden im An- schluss an eine Behandlung nachbe- obachtet werden. Dabei zeige sich, dass mehr als 70 Prozent der Reha- bilitanden lückenlose Beiträge zur Rentenversicherung zahlen, sagte Korsukéwitz. Diese Patienten wa- ren also dauerhaft ins Arbeitsleben integriert. Bei rund elf Prozent seien die Zahlungen lückenhaft. Nur zehn Prozent der Rehabilitanden erhiel- ten eine Erwerbsminderungsrente.

Nachsorgeprogramm IRENA Eine Rehabilitation ist als umso erfolg- reicher einzustufen, je länger die er- zielten Effekte anhalten. Daher ist die Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für die DRV. So erhält beispielsweise das Nachsorgeprogramm IRENA (Intensivierte Rehabilitationsnach- sorge) wachsende Bedeutung. Dabei handelt es sich um ein Konzept zur Stabilisierung des Rehabilitationser- folges. Die Patienten sollen die Kom- pensationsstrategien und Verhal- tensänderungen, die sie in der Reha gelernt haben, auch wirklich dauer- haft in ihren Alltag integrieren. Die Behandlungskette soll ohne Bruch verlaufen. In der Regel erfolgt dies mithilfe von ambulanten Therapie- einheiten über einen Zeitraum von acht Wochen. Ab Anfang Dezember solle IRENA nun inhaltlich und zeit- lich noch flexibler gestaltet werden, kündigte Korsukéwitz an.

Ebenso gestärkt werden soll die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR). Diese rich- tet sich besonders an Arbeitnehmer, bei denen die Erwerbsfähigkeit in ei- nem hohen Maße gefährdet oder be- reits eingeschränkt ist. Dabei steht das Berufsfeld des Rehabilitanden im Vordergrund. Kompensations- und Präventionsstrategien für den Arbeitsplatz sollen vermittelt wer- den. Ein Unterschied zur „normalen“

Rehabilitation ist, dass konkrete Trai- ningsangebote gemacht werden. Da- zu zählen Belastungssimulation und Modellarbeitsplätze. Die DRV hat zur MBOR Modellprojekte initiiert und fördert wissenschaftliche Studi- en. Diese zeigen einen besonderen Bedarf in den Bereichen Neurologie, Psychosomatik und Sucht.

Neben dem medizinischen Ef- fekt ist auch der volkswirtschaftli-

che Nutzen für die DRV ein Dauer- thema. Doch auch in diesem Punkt sieht man sich gut gerüstet. „Wir sparen durch die Reha und sollten nicht an ihr sparen“, erklärte Ri- sche. Dem stimmte auch Reimann zu: „Schon durch das Hinaus- schieben des Bezugs einer Er- werbsminderungsrente um nur drei bis fünf Monate hat sich die Rehabilitation regelmäßig amor- tisiert.“ Zudem würden die Leis- tungen selbst nach den Grund- sätzen von Wirtschaftlichkeit und Qualität erbracht.

In diesem Zusammenhang ging Reimann auch auf die aktuellen gesundheitspolitischen Rahmen- bedingungen ein. Die große Koali- tion plant, im Rahmen der anste- henden Gesundheitsreform eine Zertifizierungspflicht für Rehabi- litationskliniken einzuführen. Rei- mann zufolge aber ist dies nicht notwendig. „Wir halten die beste- henden Instrumente der Qualitäts- sicherung für ausreichend.“ Die geplante Änderung des § 20 SGB IX bedeute lediglich einen Mehrauf- wand an Bürokratie. Ebenfalls kri- tisierte Reimann die Pläne, dass Patienten künftig Leistungen in einer zertifizierten Klinik in An- spruch nehmen können, auch wenn diese weder über einen Versor- gungsvertrag mit der gesetzlichen Krankenversicherung noch mit der Rentenversicherung verfügen. Die Bundesregierung will dazu den

§ 40 SGB V ändern. Reimann be- fürchtet, diese Neuerung könne zu- lasten der Qualität der Rehabilita-

tion gehen. n

Dr. med. Birgit Hibbeler

DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG

cAufgaben:Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ist mit mehr als 57 Millionen Kunden der größte gesetzliche Rentenversicherer in Europa. Neben der Rente ist auch die medizinische und berufliche Rehabilitation eine wichtige Aufgabe der DRV.

cStruktur:Im Oktober 2005 wurde die Unterteilung von Angestellten und Arbeitnehmern in der gesetzlichen Rentenversicherung aufgehoben. Seitdem gibt es statt der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) und den 22 Landesversicherungsanstalten (für Arbeiter und Handwerker) die DRV.

BfA und der Verband der Deutschen Rentenversicherungsträger verschmolzen zum DRV Bund;

Bundesknappschaft, Seekasse und Bahnversicherungsanstalt wurden zur DRV Knappschaft-Bahn- See. Mehrere Landesversicherungsanstalten fusionierten, sodass die Zahl der Regionalträger auf 16 gesunken ist.

cMedizinische Rehabilitation:Die DRV ist der größte Kostenträger in diesem Bereich. Durch gezielte Reha-Maßnahmen soll nach dem Grundsatz „Reha vor Rente“ eine Chronifizierung von Krankheiten verhindert und der Verbleib im Erwerbsleben erreicht werden. Träger von medizinischen Rehabilita- tionsleistungen sind neben der Rentenversicherung unter anderem die gesetzlichen Krankenkassen und

die gesetzliche Unfallversicherung. BH

GRAFIK

Medizinische Rehabilitation: Anzahl der Leistungen (nur DRV Bund)

700 000 600 000 500 000 400 000 300 000

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Anträge Bewilligungen 656 000*

422 000*

*Prognose Quelle: DRV Bund

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