Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP
Qualität von Maissilagen
Ueli Wyss
Mais.06 - Grangeneuve
Ausgangs- material - Erntezeitpunkt
(Rohnährstoffe) - Sorte
Qualität
Nährstoff- und
Energiegehalt Gärqualität
Schnitthöhe - Kolbenanteil
Siliertechnik - Häcksellänge - Verschmutzung - Verdichtung - luftdichte
Abdeckung - Siliermittel
- Entnahmemenge Ausgangs-
material - TS-Gehalt - Zucker - Rohfaser - Puffer-
kapazität - natürliche
Keimflora
Mikrobielle Qualität
Siliertechnik - Häcksellänge - Verdichtung - Lufteinfluss - Siliermittel
- Entnahmemenge Ausgangs-
material -TS-Gehalt - Keimbesatz
(Krankheiten)
1. Wahl des optimalen Erntezeitpunktes 2. Silergut optimal häckseln
3. Siliergut gut verdichten und luftdicht abschliessen 4. Bei Bedarf Siliermittel einsetzen
5. Silo nicht zu früh öffnen
6. Während der Verfütterung genügend Silage entnehmen
Welches sind die wichtigsten Punkte beim Silieren
von Mais?
Erntezeitpunkt ?
Schätzung des Reifegrades (Fingernagelprobe)
Reife TS-Gehalt TS-Gehalt Bemerkungen Ganzpflanze Kolben
% %
Milchreife 20 - 25 unter 35 Korn leicht zerdrückbar, spritzt.
Korninhalt milchig. Blätter und Spindeln grün.
Beginn Teigreife 25 - 30 35 - 50 Korn teigig, am Spindelansatz noch feucht.
Teigreife 30 - 35 50 - 60 Korn teigig bis mehlig. Korn mit Fingernagel noch ritzbar.
Vollreife über 35 über 60 Korn glasig, nicht mehr ritzbar.
(Druchreife) Blätter und Lieschen trocken
und spröde.
Maisreife-Berechnung nach Wärmesummen
www.db-alp.admin.ch/de/services/maisreife.php
Zu frühe Ernte: Der Kolben ist nicht voll ausgebildet und ein tieferer Ertrag ist zu erwarten. Zudem sind die Konservierungsverluste höher, da zusätzliche Verluste durch Gärsaft entstehen.
Zu späte Ernte: Der TS-Gehalt in der Restpflanze nimmt stark zu. Die harten, sperrigen Stängel lassen sich weniger gut verdichten. Dadurch erhöhtes Risiko von Fehl- und Nachgärungen. Es ist mit einer schlechteren Verdaulichkeit und einem geringeren Futterverzehr zu rechnen.
Vorteile bei Ernte im Stadium Teigreife:
• gute Bedingungen für Milchsäuregärung
• kein Gärsaft
• gute Verdichtbarkeit
• hoher Energieertrag und hohe Verdaulichkeit
• hoher TS-Verzehr
Entwicklung der NEL-Gehalte in Maispflanzen
4.0 4.5 5.0 5.5 6.0 6.5 7.0
M J N E L pr o kg TS
ohne Kolben geringer Kolbenanteil mittlerer Kolbenanteil hoher
Kolbenanteil
Vor Kolben-
bildung
Milch- reife
Teig- reife
Drusch- reife
Steinhöfel, 2002
Einfluss der Schnitthöhe auf Gehalt und Ertrag
Schnitt- TS- Rohfaser NEL TS- NEL- höhe Gehalt g/kg TS MJ/kg TS Menge Menge
cm % % %
10 33.6 203 6.5 100 100
30 36.3 169 6.8 89 94
50 39.1 126 7.3 74 84
Steinhöfel, 2002
Power-Mais
Power-Mais ist ein Gemisch aus Ganzpflanzen und gepflückten Kolben
Vorteile:
z Hohe Energiedichte
z Hoher TS-Gehalt pro m 3 Siloraum
z Höherer TS-Verzehr
z Nachteile:
z Weniger Ertrag pro Hektare
z Höhere Verfahrenskosten
Inhaltsstoffe und Energiekonzentrationen von Maissilagen mit Trockenschäden
Hertwig und Pickert 1999
TS-Gehalt Rohprotein Rohfaser NEL
% g/kg TS g/kg TS MJ/kg TS
Normal 34,3 83 200 6,5
Ohne/kaum Kolben, Restpflanze über- wiegend grün
23,0 113 245 5,9
Ohne/kaum Kolben, Restpflanze
vertrocknet
46,6 82 297 5,5
Bestand
Welches ist die optimale Häcksellänge aus der Sicht der Futterkonservierung?
Häcksellänge kurz
Negative
Auswirkungen auf Struktur
Häcksellänge lang
Negative
Auswirkungen auf Verdichtbarkeit
Von entscheidender Bedeutung ist das Häckseln zur Erzielung einer ausreichenden Verdichtung des Futters im Silo
Die Häcksellänge beim Silomais sollte 5 bis 8 mm betragen
Je trockener der Mais ist, desto kürzer sollte gehäckselt werden. Dazu
sind die Schneidmesser regelmässig nachzuschleifen.
Wahl der Siliermittel
z Siliermittel zur Verbesserung der Milchsäuregärung
Silomais ist aufgrund des hohen Zuckergehaltes und der geringen Pufferkapazität leicht silierbar. Auch ohne Zusatz eines Siliermittels wird viel Milchsäure gebildet und dadurch der pH-Wert rasch
abgesenkt.
Achtung beim Einsatz von Milchsäurebakterien (homo-
fermentative) wird zwar die Gärqualität verbessert, die Silagen sind jedoch oft anfälliger für Nachgärungen.
z Siliermittel zum Vorbeugen von Nachgärungen
- Einsatz beim Einsilieren
- Einsatz beim Aussilieren zur direkten Bekämpfung von
Nachgärungen (Feuerwehrübung)
z Chemische Produkte (auf der Basis von Propion-, Sorbinsäure und/oder Benzoat)
z Kombiprodukte (chemische Produkte kombiniert mit homofermentativen Milchsäurebakterien)
z Hetererofermentative Milchsäurebakterien (Bildung von Milch- und Essigsäure)
z Harnstoff
Zum Vorbeugen von Nachgärungen kommen folgende Produktekategorien in Frage:
Hinweis: Die Liste mit den bewilligten Siliermitteln ist auf
Internetseite von ALP (www.alp.admin.ch) abrufbar
Chemische Produkte
stabil ohne Zusatz
MSB
hetero,
MSB
homo + heteroMSB
homo+ Chem.
Entnahmebedingungen:
Vorschub u./o. Entnahme
- Verdichtung u./o.
- Siloverschluss u./o.
- Abdecksystem Silierbedingungen:
↓
↓